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Hallo,
wir sind wirklich sehr verzweifelt. Nachdem meine Frau bereits vor ca. 8 Jahren einen ähnlichen Hörsturz mit starkem Tinnitus hatte (damals durch Prüfungsstress und privaten Stress ausgelöst), hat sich der Tinnitus mittels Hörsturz nun wieder gemeldet. Dieses Mal zum Ende einer erneuten Schwangerschaft. Bereits 4 Wochen vor Geburt unseres Sohnes. Da die Geburt unseres ersten Kindes nicht so leicht war, ist unsere Befürchtung, dass dieses Trauma evtl. den/die neue Hörsturz/e ausgelöst haben kann. Damals ist der Hörsturz nach ca. 6 Monaten langsam verschwunden. Allerdings war meine Frau (aufgrund von Depressionen durch den Tinnitus) für ca. 2 Monate in einer Klinik. Bis auf ein minimales Piepen war nun eigentlich Ruhe.
In der Akutphase (ab ca. 4 Wochen vor Geburt und ca. 2 Wochen nach Geburt) verlief der Ablauf fast immer gleich: Immer am Sonntag/Montag erlitt sie einen kleinerer bis größerer Hörsturz, Gehör teilweise fast weg auf einem Ohr. Zwei Tage später Ohr dann wieder auf, Rauschen da, welche über die weiteren Tage langsam besser wurrde, bis es wieder von neuem losging. Da die Hörverbesserung teilweise mit leichtem (einmal auch starkem Schwindel) erfolgte, meinte unser HNO daraufhin, dass es sich um Morbus Meniere handeln würde. Wir sind uns da nicht so sicher. Da der Schwindel eher unterschwellig, bzw. gar nicht auftauchte.
Wir haben seit der Geburt nun schon einiges probiert. Ernährungsumstellung, diverse Medikamente (zumindest diese, welche in der SS oder in der Stillzeit ok sind). Selbst die chinesische Medizin und Akkupunktur wurden durchgeführt. Der Tinnitus wurde dann auch immer besser und besser. Entwickelte sich dann von einem Rauschen zum Klopfen oder Brummen. Der zeitweise auch immer mal wieder 1 Tag weg war. Oder sehr leise. Auch die festen Intervalle waren weg. Keine Hörstürze mehr.
Nun ist es seit ca. 1 Woche wieder deutlich schlechter. Zwar ohne weitere Hörstürze, aber wieder das angsteinflößende Rauschen, welches meine Frau mit weiteren Hörstürzen verbindet. Mit Säugling sind die Nächte natürlich nur zum Teil erholsam. Der Tinnitus ist dann auch meistens sofort schlechter, manchmal jedoch unverändert. Kleine Mittagspause bringen oft Erholung und dämpfen das Rauschen etwas (hilft aber nicht immer). Meine Frau hat auch Probleme mit der HWS. Massagen und Co. brachten bislang keinen wirklichen Erfolg.
Sind momentan sehr verzweifelt. Vielleicht hat jemand noch ein paar Tipps für uns, bzw. mich als Partner, der sehr mitleidet. Einen Versuch mit Paracetamol steht noch aus... allerdings hat meine Frau nach der Geburt Paracetamol bekommen. Kann aber nicht sagen, ob dieses hilfreich war...
Gruss
Stulli
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Hallo Stulli,
Wilkommen im Forum.
In diesem Fall ist die Verschlechterung ja wohl eindeutig durch die Schwangerschaft ausgelöst worden. Die damit einhergehenden hormonellen Veränderungen (und die damit verbundenen nervlichen Störungen) führen häufig zu Tinnitus. Es kann gut sein, dass sich dies in einigen Wochen/Monaten von selbst wieder legt. Ich würde aber mal für einige Zeit hochdosiertes Vitamin B12 nehmen. Dies hilft, das Nervensystem wieder zu stabilisieren. Falls dies nichts bringt, könnte man Kortison probieren, was in einem ähnlichen in diesem Forum diskutierten Fall (auch durch Schwangerschaft bedingt) scheinbar geholfen hat (siehe http://forum.mytinnitus.de/de/viewtopic.php?id=748 ).
Thomas
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Hallo Thomas,
vielen Dank für deine flotte Antwort. Wir probieren es seit gestern Abend mit IBOPROFEN 400 (Paracetamol hatten wir nicht da). Sollte den gleichen Effekt wie Paracetamol haben oder? Asperin wird während der Stillzeit ja nicht empfohlen. Wann stellen sich hier durchschnittlich die erste "Erfolge" ein?
Generell ist es derzeit scheinbar so, dass die Nacht und der Schlaf etwas Entspannung bringt. Das Rauschen sich dann im Verlauf des Tages recht flott zu einem "Düsenjet" am Abend entwickelt. Scheinbar kommen die Nerven in der Nacht zu Ruhe, am Tag dann entsprechend zuviel "Input", welches dann mit einem stark ansteigenden Tinnitus quittiert wird. Oder was meint ihr?
Bzgl. B12 hat der Hausarzt auch schonmal einen Verdacht geäußert. Zunächst soll erst einmal die Halsschlagader angeguckt werden, da meine Frau zum Teil auch leichte Lähmungen im Gesicht bekommt. Dieses scheint aber ja auch bei einem B12 Mangel nicht untypisch zu sein, wie ich gelesen habe. Passt irgendwie gerade alles recht gut zusammen und könnte echt an einem B12 Mangel, bzw. leerem "Nerven-Akku" zu liegen.
Welche Dosierung empfehlt ihr hier? Habe jetzt mal Kapsel (wohl Made in USA) mit 1500 mcg bestellt. Morgend und abends eine?
Gruss
Stulli
P.S. Die deutliche Verschlechterung scheint nach einer etwas lauteren Geburtstagsfeier gezeigt zu haben. War zwar keine laute Musik. Aber das Restaurant glich eher einer Bahnhofshalle mit vielen und lauten Menschen. Den Ohrstöpsel hatte meine Frau an dem Tag nicht drin.
Beitrag geändert von Stulle (12-03-2015 08:40:20)
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Versuche das deine Frau die B12 intravenös bekommt, denn Tabletten und Liquids helfen nicht so dolle.
Und ja, viele Geräuscheindrücke auf einmal macht mir auch zu schaffen (Restaurant oder wo viele Menschen gleichzeitig plappern)
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Selbst die 1500 mcg helfen nicht so gut?
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wenn Sie einen Mangel hat, dann würde ich es zuerst über den Arzt intravenös versuchen, weil das sehr effektiv ist ,anstatt das über die Verlustbehaftete Weise Magen Darmaufnahme
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Habe zunächst jetzt Paracetamol 500 besorgt. Damit starten wir heute Abend. Derzeit fast dauerhaft (bis auf morgens nach dem Austehen) einen Düsenjet im linken Ohr. Meine Frau leidet sehr (und ich mit ihr). Selbst draußen ist das Rauschen soooo laut. Das sie keinen Spaß mehr hat spazieren zu gehen.
Nächste Woche steht erst einmal die Untersuchung der Hauptschlagader an, danach dann weiter in Richtung Vitamin B Mangel. Allerdings dauert das noch fast 1,5-2 Wochen. Kann meine Frau nicht einfach schonmal die 1500 mcg Kapseln einnehmen, evtl. bringt es ja schon eine kleine Besserung. Oder verfälscht es dann das Ergebnis, wenn ein Urintest in 2 Wochen gemacht wird? Kennt sich da jemand aus?
P.S. Wie schnell kann man bei der Einnahme von Paracetamol ggf. mit einer Besserung rechnen? Habt ihr da Erfahrungswerte? Evtl. sofort nach Einnahme der erste 500er Tablette?
Beitrag geändert von Stulle (12-03-2015 12:34:31)
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Stulle schrieb:
Wir probieren es seit gestern Abend mit IBOPROFEN 400 (Paracetamol hatten wir nicht da). Sollte den gleichen Effekt wie Paracetamol haben oder? Asperin wird während der Stillzeit ja nicht empfohlen. Wann stellen sich hier durchschnittlich die erste "Erfolge" ein?
Ibuprofen hat bei mir kaum gewirkt, nur Aspirin oder Paracetamol.
Man könnte schon nach einer Tablette eine Wirkung bemerken, aber für eine bleibenden Effekt würde ich sie 2-3 Tage nehmen (jeweils morgens und abends eine). Länger bringt meiner Erfahrung nach nichts (ob sie nun wirken oder nicht).
Thomas
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Sternenflotte schrieb:
Versuche das deine Frau die B12 intravenös bekommt, denn Tabletten und Liquids helfen nicht so dolle.
Medizinischen Studien zufolge wirken hochdosierte Tabletten genausogut wie Spritzen (siehe http://www.aafp.org/afp/2006/0101/p65.html (engl.) oder http://www.vitaminforschung.org/index.p … mp;lang=de ).
Außerdem gibt es auch Sprays, die über die Mundschleimhaut aufgenommen werden (also der Magen-Darm Trakt gar nicht ins Spiel kommt) ( http://www.amazon.de/Pure-Advantage-Fl� … +b12+spray )
Thomas
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Hallo Thomas,
danke für die Info. Meine Frau ist derzeit sehr fertig. Nagt nun schon seit ca. 2,5 Monaten an uns das Thema "Ohr". Irgendwie gibt es kein anderes Thema mehr. Besonders frustrierend ist es, dass es ja schon viel, viel besser war. Zum Teil komplett weg. Nun aber seit ca. 5 Tage fast dauerhaft der "Düsenjet" da ist. Meine Frau hat Angst wieder in eine Klinik zu müssen. Dieses Mal ist aber alles komplizierter mit zwei Kindern...
Gestern Abend hat meine Frau die erst Paracetamol eingenommen und ein alkoholfreies Weizenbier getrunken. ca. 1 Stunden später wurde der Tinnitus auf einmal leiser. Eigentlich ungewöhnlich am Abend. Heute Nacht war er um 1 Uhr aber wieder in voller Stärke da. Ein Anzeichen, dass das Paracetamol gewirkt hat? Die hochdosierten B12 Kapseln kommen wohl heute per Post. Legen damit sofort los.
Ich hoffe es wird bald wieder besser bei meiner Frau... so ist das leider kein Leben mehr.
P.S. Meine Frau düst jetzt zum Psychologen, da sie komplett fertig mit den Nerven ist. Evtl. bekommt sie nun ein Antidepressiva. Kann sowas helfen in der Akutphase? Schlafen kann sie ja eigentlich. Wie schnell wirkt sowas normalerweise?
Beitrag geändert von Stulle (13-03-2015 09:04:37)
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