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Hallo Frayzer, es ist Alles gesagt, nur noch nicht von Jedem.
Beitrag geändert von Parmenides (22-02-2015 14:18:32)
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Es hört doch jeder nur, was er versteht.
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frayzer schrieb:
Tinnitus ist nicht nur nervlich bedingt. Bei einem Lärmtrauma (egal ob kurzer Lauter Knall oder andauernde laute Musik) gehen die Haarzellen kaputt und dadurch entsteht ein Tinnitus. Das hat mir ein HNO Arzt erklärt.
Nur etwa 1/4 aller Tinnitusfälle ist auf Lärm zurückzuführen. Siehe diese Grafik
(entnommen dem Artikel auf http://www.pharmazeutische-zeitung.de/i … p?id=36089 )
frayzer schrieb:
Dieser Dr. Parker von Autifony der AUT00063 testet hat in einem neuen Interview gesagt:,, Keiner weiß wie und wo Tinnitus genau entsteht.´´
AUT00063 zielt darauf ab die Nervenzellen die zu stark feuern (zumindest angeblich) zu beruhigen, aber man weiß nicht einmal ob es die Nervenzellen die zu stark feuern sind, die den Tinnitus verursachen.
Die ganzen Medikamente wie OTO311 und AUT000xx sind noch Jahrelang in Forschung. Das dauert noch ewig bis wirklich ein gutes Medikament kommt..
Ja, es wird sicherlich noch einige Jahre dauern, bis hier etwas auf den Markt komme, aber es ist wichtig, dass hier zumindest in der richtigen Richtung geforscht und entwickelt wird, und dass man hier nicht die Leute glauben macht, ihr Innenohr sei geschädigt, und sie dann zu entsprechenden 'Therapien' drängt, die absolut an der Ursache vorbeigehen,
Thomas
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AUT00063 wird derzeit in UK (gegen Tinnitus) und in den USA (gegen Hearing Loss) getestet. Im Tinnitustalk-Forum sind zwei Member, die AUT00063 in UK testen. Da ist aber noch keiner, der gesagt hat, sein Tinnitus sei verschwunden.
Im Tinnitustalk-Forum nehmen auch einige (10-15 Member) das Medikament Trobalt (Wirkstoff Retigabin) und bekommen ihren Tinnitus dadurch leiser. Einige nehme es dauerhaft, einige nur bei Bedarf (wenn der T unerträglich ist). Warum Retigabin wirkt (bei den meisten zumindest), weiss auch noch keiner. Dies wird wohl auch untersucht bzw. soll es eine Petition an die ATA geben.
Woher T kommt, weiß wohl wirklich keiner. Inzwischen geht man aber davon aus, dass das Geräusch nicht vom Ohr, sondern vom Gehirn kommt. Wie die meisten wissen, haben sich Leute ja den Hörnerv durchtrennen lassen und der T blieb bestehen. Daher wohl eher im Gehirn. Da der T häufig auf den Frequenzen auftritt, wo ein Hörverlust besteht, geht man davon aus, dass T eine "Kompensation" dieses Hörverlustes ist. Das Gehirn versucht, diesen Verlust auszugleichen.
Da stellt sich dann aber wieder die Frage, warum nicht jeder mit Hörverlust Tinnitus hat. Es gibt also einen Auslöser und dann gibt es vermutlich einen chemischen Prozess im Gehirn mit Neurotransmittern, GABA, Glutamat. Ich bin da kein Experte.
Tja, und dann hat man diesen Mist. Ich leider sehr laut auf einer fieshohen Frequenz (ca. 16-18 kHz). Was kann man aktuell machen? Nicht viel. TRT ist wohl das einzige. Und hier geht es eigentlich nur darum, nicht auf T zu reagieren - in Verbindung mit Rauschgeräten (oder wer es günstig mag, einfach über Mobile und Kopfhörer).
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Aber wir dürfen trotzdem die Hofnung nicht aufgeben.
Vielleicht kommt in ein paar Jahren wirklich etwas das den Tinnitus zumindest wirklich reduziert.
Vielleicht macht jemand einen Zufallsfund... es gibt viele Forscher.
2017 ist das nächste WeltTinnitus-Seminar. Vielleicht gibt es da schon wirklich gute Neuigkeiten
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Ja. Auf keinen Fall aufgeben. Dr. Charles Large ist der CEO von Autifony. Und er hat Retigabin analysiert und seinen Effekt auf Tinnitus. Auf Basis dessen hat er wohl AUT00063 entwickelt.
http://www.tinnitustalk.com/threads/ret … post-71575
Es ist auf jeden Fall ziemlich klar, dass Retigabin einen Einfluss auf Tinnitus hat. Es gibt einige User, die "near silence" berichten. Leider gibt es keine unerheblichen Nebeneffekte.
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Woher T kommt, weiß wohl wirklich keiner.
Wohl wahr. Da es ein recht komplexes Phänomen zu sein scheint, wird auch die Problemlösung komplex ausfallen. Nach wie vor ist die Suche danach fast mehr ein instinktives Vorgehen, unterstützt von zufälligen off label-Wirkungen mancher Med´s wie etwa Retigabin (Eigentliche Zielanwendung ist Epilepsie). Das Zeug würde ich niemals nehmen, denn die möglichen Nebenwirkungen (u.a. Netzhautschäden, das ist nicht so lustig) sind mir zu heftig. Ist ja auch in Deutschland verboten bzw vom Markt genommen worden.
Inzwischen geht man aber davon aus, dass das Geräusch nicht vom Ohr, sondern vom Gehirn kommt. Wie die meisten wissen, haben sich Leute ja den Hörnerv durchtrennen lassen und der T blieb bestehen. Daher wohl eher im Gehirn.
Der Tinnitus blieb nicht nur bestehen, sondern wurde manchmal sogar schlimmer.
Dabei ist die Folgerung, dass ausschließlich eine partielle Dysfunktion des Hirns vorliegt, einerseits natürlich möglich (wir wissen es nicht), anderseits gibt es auch ein anderes Modell: auch im Ruhezustand (also in absoluter Stille) werden von den Haarzellen der Cochlea Signale an das Hirn (genauer an den nucleus cochlearis) gesendet. Werden durch den Schnitt (oder etwa durch die Zerstörung von Haarzellen) dann keine korrekten "Null"signale mehr gesendet, so kommt in der weiteren Informationsverarbeitung, bei der jedes Hörmuster mit schon gespeicherten Informationen verglichen wird, zu Fehlinterpretationen – der Tinnitus wird kreiert.
Da stellt sich dann aber wieder die Frage, warum nicht jeder mit Hörverlust Tinnitus hat.
Eigentlich nicht, denn wir sind (epi)genetisch alle etwas anders gebaut. Und dieses bisschen macht es dann.
Es ist auf jeden Fall ziemlich klar, dass Retigabin einen Einfluss auf Tinnitus hat.
Selbst bei mir hilft Lidocain (Retigabin setzt da auch an), nicht nur "near", sondern völlig, leider zwangsweise nur sehr kurzzeitig.
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Martin69 schrieb:
Tja, und dann hat man diesen Mist. Ich leider sehr laut auf einer fieshohen Frequenz (ca. 16-18 kHz). Was kann man aktuell machen? .
Ich weiss zwar nicht, was man aktuell machen kann, aber langfristig sollte sich das Problem von alleine lösen, da Du in ein paar Jahren so hohe Frequenzen sowieso nicht mehr hören kannst. Es ist schon erstaunlich, dass Du es überhaupt noch hörst, denn Du bist ja nicht mehr zwanzig (soweit ich Deinen früheren Ausführungen entnehmen konnte).
Thomas
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Hi Thomas,
ja, das ist schon manchmal ein wenig seltsam.
Wenn ich meinen T anderen Leuten vorspiele (z.B. ein youtube-Video mit einer Hundepfeife oder über eine App), dann hören sie ihn gar nicht. Z.B. meine Schwiegermutter (70 Jahre alt) sagt dann: "Ich höre nichts. Womit hast Du ein Problem?" Da steht man dann da wie ein Idiot und denkt sich seinen Teil.
Das ist ja das Doofe, dass T keine externe Geräuschquelle ist, sondern intern und vom Gehirn verursacht. Mein T ist wirklich ultrahoch. Ich kann ihn gar nicht richtig bestimmen, weil es mir schon weh tut, wenn ich mir diese Töne über den Computer anhöre. Muss aber irgendetwas > 15 kHz sein. Und viele Töne höre ich selbst nicht mehr in diesem Bereich.
Daher stimmt vermutlich die Theorie, dass T auf den Frequenzen generiert wird, die man "extern" nicht mehr richtig hört. Und wenn er etwas leiser ist, dann höre ich ihn stärker im linken Ohr (wo ich einen höheren Hörverlust habe).
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich glaube leider nicht, dass man den T weniger hört, wenn man älter wird. Intern im Hörsystem und Gehirn funktioniert das wohl etwas anders. Aber ich würde mich freuen, wenn Du Recht behälst. Bin übrigens fast 46 Jahre alt.
Ich kenne auch noch einen T-Leidenden, der > 10 kHz gar nichts mehr hört und hier sind auch seine T-Töne (bei ca. 15 kHz).
Beste Grüße,
Martin
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Ich habe hier die letzten Beiträge in 2 neue Threads verschoben http://forum.mytinnitus.de/en/viewtopic.php?id=854
http://forum.mytinnitus.de/de/viewtopic.php?id=853
Bitte hier (und auch sonstwo) nicht vollkommen vom Thema abweichen. Lest zumindest die ersten paar Beiträge, damit Ihr wisst, worum es geht.
Thomas
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