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Lebensfreude wrote:
Hallo, ich bin neu, leide aber schon seit fast 7 Jahren unter Tinni, und im Moment sehr. Habe ich es richtig verstanden, dass das beschriebene Medikament nur für Menschen mit subaktem Tinnitus geeignet sein wird?
Ruhe, die empfohlen wurde, fuehrt bei mir zu Verschlechterung.
Grüße
Lebensfreude
Dies kann man wohl so nicht sagen. Die Einschränkung ist für den Test, vermutlich um möglichst einheitliche Bedingungen zu haben. Es heißt nicht, dass das Mittel nicht auch bei anderen wirken kann.
Thomas
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Tja. Wenn man zuviel Hoffnung in etwas legt, ist die Enttäuschung hinterher umso größer. :-(
Das Medikament von Autifony ist das erste, was gezielt gegen Tinnitus und Hörverlust entwickelt wurde. In den Diskussionen im TinnitusTalk-Board geht man davon aus, dass es egal ist, wie lange man Tinnitus hat. Aber was wissen wir dort schon?
Das Medikament zielt darauf ab, die überaktiven Nervenzellen im Gehirn wieder zu beruhigen. Aber wie gesagt, es wurde erst einmal nur an Ratten getestet. Ob es beim Menschen hilft, weiß keiner. Vielleicht wissen wir bis zum Jahresende etwas, wenn Mitglieder aus dem TinnitusTalk-Forum ggfs. in die Trials hineinkommen.
Es gibt aber mehr und mehr Unternehmen, die in Richtung dieser "Potassium Channel"-Medikamente forschen und Medikamente entwickeln. Ich kann mir schon vorstellen, dass es irgendwann ein Mittel gegen Tinnitus geben wird. Denn Hörverlust und Tinnitus bekommen immer mehr Leute und da entwickelt sich ein gewaltiger Markt. Also forschen die Unternehmen da mehr.
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Ja, wollen wir es hoffen. Auch die zahlreichen Soldaten mit einem Knalltrauma, das den Tinnitus bewirkt hat, brauchen Hilfe. Aber das habt ihr sicher schon diskutiert.
Ich bin jedenfalls zur Zeit ziemlich am Ende.
Was heißt 'Potassium Channel"?
Grüße
Lebensfreude
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Lebensfreude wrote:
Was heißt 'Potassium Channel"?
= Kaliumkanal.
Das ist ein Ionenkanal in eine Zelle hinein.
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Hallo, ich bin neu im Forum,
hat schon jemand von dem Medikament OTO-311 gehört?
Den fachenglischen Beitrag konnte ich leider nicht übersetzen.
Der Hersteller ist ein amerikanisches Pharmaunternehmen, dass 2016 an den Markt gehen möchte.
VG Thomas
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Hallo, Thomas,
soweit ich das richtig verstehe, setzt OTO 311 wieder mal auf NDMA (für Genießer: https://de.wikipedia.org/wiki/NMDA-Rezeptor) auf, das übrigens auch eine Komponente von Ecstacy ist. In anderen Foren ist über (illegale) Drogen und deren Wirkung auf den Tinnitus schon kontrovers diskutiert worden, teilweise scheinen sie danach auch zu wirken.
In dem Sinne: Prösterchen!
Nibold
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Lieber Nibold,
danke für Deine Antwort.
Verwechselst du das nicht mit dem Wirkstoff "MDMA"?
VG Thomas
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Was ein Buchstäbchen so ausmacht. Klar, ein Fehler, der Schludrigkeit geschuldet.
OTO-311 ist also laut Otonomy „eine Retardformulierung (Mittel wirkt gleichmäßig über einen längeren Zeitraum, deswegen wurde nur eine Infusion erwähnt) des NDMA-Rezeptor-Antagonisten Gacyclidine in Entwicklung für die Tinnitusbehandlung.“
Definition Gacyclidine: (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19847455) (2010): “Gacyclidine, a non-competitive NMDA receptor antagonist, is a phencyclidine derivative with neuroprotective properties.”
In diesem Paper sind auch bestimmte Tinnitusarten aufgezeigt, die von diesem Zeug eventuell positiv beeinflusst werden könnten. Es sind dies "salicylate-induced tinnitus", also ein Tinnitus, der durch Salicylate – etwa genügenden Dosen von Aspirin - ausgelöst wurden, sowie ein "sensorineural tinnitus", also ein Tinnitus, der durch defekte Haarzellen (etwa Knälle) oder Beschädigungen der weiteren neuronalen Wege (etwa Infektionen) entstanden ist.
Last edited by nibold (05-01-2015 18:23:57)
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Hallo Nibold,
danke für die Übersetzung. Das ist ja selbst auf deutsch kaum zu verstehen.
Würde die Beschädigung der Haarzellen durch einen Hörsturz auch in den beabsichtigten Wirkungsbereich des Medikamentes fallen?
VG Thomas
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Das ist ja selbst auf deutsch kaum zu verstehen.
Das ist wohl wahr. Aber mit der Zeit gewöhnt man sich an das Kauderwelsch, ohne es aber in Gänze zu verstehen. Ist auf anderen Gebieten zwar ebenso, aber konzentriert tritt es bei den Medizinern auf (gibt ja auch eine Unzahl von Krankheiten, die alle benannt werden müssen), die ihren eigenen Slang aber manchmal auch nicht so recht kennen.
Würde die Beschädigung der Haarzellen durch einen Hörsturz auch in den beabsichtigten Wirkungsbereich des Medikamentes fallen?
Vermutlich schon, laut obiger Beschreibung. Ist nur nicht selten so, dass diese nicht so ganz korrekt sind, nein, keine Unwahrheiten, sondern eher eine lauwarm begründete Vermutung, um etwa weitere Forschungen von der finanziellen Seite her zu ermöglichen oder schon in dieser frühen Phase zu vermarkten. (Du siehst schon, dass ich nicht so positiv gegenüber dem Mittel eingestellt bin, aber ich lasse mich immer sehr gerne positiv überraschen)
Aber woher willst Du wissen, dass Haarzellen durch den Hörsturz beschädigt sind? OAE durchgeführt?
Last edited by nibold (06-01-2015 17:08:43)
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