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Hallo Thomas,
in den Ärzte-Leitlinien zum Tinnitus von 2011 steht folgendes:
Tinnitus ist ein Symptom des auditorischen Systems. Der heutige Kenntnisstand zur Ätiopathogenese legt nahe, dass die Ätiologie eines Tinnitus, sei er symptomatisch oder idiopathisch, in der Regel auf einem primären pathophysiologischen Prozess im Ohr beruht (peripherer Tinnitus).
Übersetzt: Die Ursache eines Tinnitus beruht in der Regel auf einer ursprünglich krankhaft veränderten Körperfunktion im Ohr.
Dann, so meint die Schulmedizin, erfolgt die Wanderung des Tinnitus:
Man spricht von einer sekundären Zentralisierung des Tinnitus [59]. Auch die auf einen Tinnitus Einfluss nehmenden psychosozialen Faktoren sollen sensibilisierend auf der kognitiven Ebene wirken und auf diese Weise die Wahrnehmung eines sekundär zentralisierten Tinnitus steigern.
Nochmalige Bestätigung: Ein Tinnitus tritt nicht zuerst im Gehirn auf:
Eine primäre zentrale Ursache eines Tinnitus hingegen ist selten.
Die vielen Tinnituspatienten, die durch Lasertherapie am Innenohr gebessert oder geheilt wurden, beweisen dass deren Tinnitus im Innenohr vorhanden war.
Und das manchmal noch nach 20 Jahren.
Manfred
Offline
Hallo Manfred,
Es mag sicherlich Leute geben, bei denen die Lasertherapie eine Verbesserung gebracht hat, aber in vielen Fällen nützt es gar nichts. Ich habe sogar von Personen gehört, wo es zu einer Verschlimmerung geführt hat.
Und ähnliche Ansprüche können in der Tat andere Therapien auch machen.
Auf jeden Fall kann dies kein Beweis für die These sein, dass der Tinnitus generell auf Schäden im Innenohr zurückzuführen ist. Wie gesagt, in vielen Fällen wäre solch ein Schaden absolut unerklärlich. Außerdem haben Tierversuche eindeutig gezeigt, dass der Tinnitus im Gehirn entsteht (siehe http://www.schwerhoerigen-netz.de/MAIN/ … NNITUS/100 ). Der Tinnituston ist lediglich eine Kompensierung eines Ungleichgewichts, das (aus welchem Grunde auch immer) im Hörsystem entstanden ist. Wie auch in dem Artikel erwähnt, kann man es mit einer akustischen Rückkopplung vergleichen, wo ja auch ein Pfeifton entsteht, wenn man Lautsprecher und Mikrofon zu nahe zusammen hat und/oder die Lautstärke zu hoch stellt. Dies hat auch nichts mit einem Schaden zu tun, und der Pfeifton verschwindet auch sogleich wieder, falls man Lautsprecher und Mikrofon wieder auseinanderstellt oder die Lautstärke verringert. Das Problem ist, dass diese Rückkopplung beim Tinnitus nicht so einfach wieder zu beseitigen ist, da der ganze Regelkreis unzugänglich im Körper angesiedelt ist. Auf jeden Fall kann man nicht davon ausgehen, dass hier irgendwelche Maßnahmen am Innenohr dieses notwendigerweise bewerkstelligen. Dafür gibt es viel zu viele andere Faktoren, die diese Rückkopplung im Hörsystem verursachen können.
Sicherlich wäre es wünschenswert, wenn es bessere Studien für die Lasertherapie gäbe, aber ich finde es doch wie gesagt merkwürdig, wenn hier Patienten an die 'Front' geschickt werden, um dies zu bewerkstelligen. Die Glaubwürdigkeit von Dr. Wilden wird durch diese Art von 'Öffentlichkeitsarbeit' sicherlich nicht erhöht werden. Er würde besser daran tun, zum Beispiel den englischen Text auf seiner Website zu überarbeiten (das Englisch auf http://www.dr-wilden.de/en_info/31.html ist zum Teil absolut inkompetent und unverständlich, und ist sicherlich keine Werbung für sein Anliegen).
Thomas
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Hallo Thomas,
zu der Mäuse-Studie von Prof. Dr. G. Langner kann ich nur sagen, dass er damit nicht in Übereinstimmung mit den Ärzte-Leitlinien zum Tinnitus ist, die die Tinnitus-Ursache im Innenohr sehen, siehe mein Betrag (#11).
Ich bin keineswegs von Dr. Wilden "an die Front geschickt".
Aber ich bin wohl ein Patient von Dr. Wilden und dank dessen LLLT von einem erheblichen Tinnitus sehr gebessert.
Sollte ich deshalb im Forum schweigen?
Im Gegenteil, ich möchte die Lasertherapie den Tinnitus-Patienten bekannt machen, wenn möglich Transparenz schaffen.
Es ist nicht nur Dr. Wilden, der sich mit LLLT beschäftigt, zum Tinnitus gibt es z.B. auch Lasertherapie-Kliniken in Norwegen und Schweden.
Die Effekte der LLLT sind Thema internationaler Forschungen, die wissenschaftliche Erklärung ist bislang jedoch noch nicht genügend erfolgt.
In Deutschland werden diese Forschungen von der verantwortlichen Schulmedizin nicht wahrgenommen, was leider sehr zum Nachteil für die Patienten ist.
Hier ist ein Ausschnitt eines Dokumentes der Harvard-Universität von 2009
The use of low levels of visible or near infrared light for reducing pain, inflammation and edema, promoting healing of wounds, deeper tissues and nerves, and preventing cell death and tissue damage has been known for over forty years since the invention of lasers. Despite many reports of positive findings from experiments conducted in vitro, in animal models and in randomized controlled clinical trials, LLLT remains controversial in mainstream medicine. The biochemical mechanisms underlying the positive effects are incompletely understood, and the complexity of rationally choosing amongst a large number of illumination parameters such as wavelength, fluence, power density, pulse structure and
treatment timing has led to the publication of a number of negative studies as well as many positive ones.
Die "preventing cell death"-Wirkung von Laserlicht ist die Möglichkeit, geschädigte Hörzellen bei der Regenerierung zu unterstützen.
Manfred
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Hallo Manfred,
Es gibt viele verschiedene Therapien, die Menschen scheinbar bei Tinnitus geholfen haben, jedoch nicht von der Schulmedizin anerkannt sind. Die Lasertherapie ist nur eine von diesen. In jedem Falle kann man aber nicht nur positive sondern auch negative Erfahrungen von Patienten hören. Welchen man nun folgt, bleibt jedem Betroffenen selbst überlassen. Eine Garantie für den Erfolg der Behandlung gibt es nicht. Dies scheint in der Natur des Tinnitus zu liegen (das Nervensystem ist eben zu komplex und von Person zu Person verschieden). Es wäre wünschenswert, wenn objektive Studien hier mehr Klarheit schaffen könnten, aber selbst dies kann bezweifelt werden. Auf jeden Fall scheint es mir aber nicht im Rahmen des normalen Arzt-Patienten Verhältnisses zu sein. wenn hier Patienten in Dr. Wilden's Bemühungen, die Forschung auf diesem Gebiet zu verstärken, aktiv eingebunden werden.
Thomas
Offline
Zum Thema Wilden möchte ich als eine Ex-Patientin folgendes bemerken: ich war letztes Jahr eine Woche in Bad Füssing (jeden Tag eine Stunde Lasertherapie) und bei mir half die Therapie ganz und gar nichts. Natürlich kann man nach einer Woche nicht viel sagen aber bei DEM Preis wollte ich zumindest ein winziges Erfolgserlebnis verzeichnen können, um damit weiterzumachen. Abgesehen davon, dass es mangels objektiver Studien unklar ist, ob die Therapie tatsächlich helfen kann, möchte ich anmerken, dass Dr. Wilden für mich aus folgenden Gründen äußerst unglaubwürdig erscheint.
1) Die in Hochglanzpapier abgedruckten Patientenberichte werden wie Wirksamkeitsnachweise ausgeteilt; natürlich möchte ich nichts unterstellen, aber eine gewisse Ähnlichkeit im Schreibstil ist nicht zu leugnen, jedenfalls können theoretisch xig dieser Berichte reine Fälschungen sein; ich finde es zumindest bemerkenswert, dass es laut Wildens Patientenberichte scheinbar hunderte fast an Wunder gleichende Heilungen gibt, man aber in seriösen Foren - so wie dieses es ist* - kaum bis keine dieser Patienten findet, die von solchen spektakulären Heilungen berichten!
2) Dr. Wilden redet einzig und allein von Lärm, der zu sogenannter "Innenohrüberforderung" und in Folge zu Schwerhörigkeit und Tinnitus führen kann. Als ich ihm sagte, dass ich mir sicher bin, dass bei mir Lärm nicht wirklich im Spiel sein kann (ich wohne in einer äußerst ruhigen Gegend, fahre so gut wie nie mit dem Auto, gehe in kein Kino, keine Disko, keine Parties) und mein Gleichgewichtsausfall und Tinnitus 100% mit meinem monatelang andauernden Stress damals zu tun haben muss (es kann doch kein Zufall sein, dass innerhalb 33 möglicher Jahre die stressigste Zeit meines Lebens mit dem Auftreten dieser Symptome zusammenfällt), meinte Dr. Wilden fast trotzig, ich könne ihm ja gerne widersprechen und meine Ohren weiterhin diesen Belastungen aussetzen. Das ist doch keine sachliche Gesprächsgrundlage! Wenn alles an seiner Theorie so Hand und Fuß hat, dann könnte er mir doch ganz sachlich die nötigen Argumente liefern!
3) Dr. Wilden geht immer vom Audiogramm aus, welches seiner Meinung nach immer mit dem Tinnitus korreliert, sprich er redet immer von Abnahme der Hörfähigkeit in einer bestimmten Frequenz und dem gleichzeitigen Auftreten von Tinnitus in dieser Frequenz. Bei mir - wie auch bei hunderten anderen Tinnituspatienten - ist das nicht der Fall, aber auch darauf wusste er keine Antwort! Am Ende der Woche, meinte er sogar, dass mein Audiogramm sowieso sehr gut aussehe und ich beste Chancen hätte, dass mein Tinnitus ohne weitere Lasertherapie wegginge! Das Audiogramm scheint aber überhaupt nichts mit dem Tinnitus zu tun zu haben, jedenfalls hat sich an meinem Tinnitus seit über einem Jahr so gut wie nichts getan, obwohl ich Dr. Wildens Rat, mich keinem Lärm auszusetzen sehr ernst nehme (trage beim Haareföhnen und Autofahren immer Ohropax, ansonsten gibt es keine Lärmquellen in meinem Leben!). Jedenfalls finde ich es auch sehr eigenartig, dass er mir quasi gar nicht zu einer weiteren Lasertherapie riet, weil mein Fall ohnehin so ein "leichter" sei. Nur weil mein Audiogramm keine Schwerhörigkeit aufweist? Dafür leide ich aber nicht gerade wenig an meinem Tinnitus und das ziemlich unverändert seit über einem Jahr!
4) Am Schrägsten finde ich, dass es scheinbar einen "Verein zur Förderung der Forschung und Verbreitung der Softlasertherapie auf dem Gebiet der Innenohrerkrankungen ( VSI ) e.V. Gemeinnützige Selbsthilfeorganisation von Patienten mit Tinnitus, Drehschwindel und Hörminderung" geben soll, siehe http://www.tinnitus-lasertherapie.de/6.html . Komischerweise gleichen die dort aufgelisteten Patientenberichte 1:1 denen, die in Wildens Patientenberichten abgedruckt sind. Ich frage mich jedenfalls, welcher Patient wirklich so einem "Verein" beitreten würde? Das Ganze scheint Wildens Handschrift zu tragen.
Genauso wie alle Tinnitus-Patienten hoffe auch ich, dass man endlich eine Therapie findet, die auch signifikante Erfolge nachweisen kann; was ich jedoch echt leid bin, sind diese tausenden Angebote, bei denen nicht zwischen Placebo und tatsächlicher Wirksamkeit unterschieden wird. Ich würde es mir nur wünschen, dass Wildens Theorie endlich wissenschaftlich bestätigt werden würde!
*Danke, Thomas, dass du immer mit so klarem Kopf auf alle kursierenden Lehrmeinungen Bezug nimmst.
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Girasole,
Vielen Dank für Deinen ausführlichen Erfahrungsbericht.
Der Link dort funktionierte übrigens nicht; ich habe mir erlaubt, diesen zu korrigieren.
Ich kann jedoch auf Dr. Wildens Website keine Patientenberichte mehr finden. Diese können jetzt scheinbar nur noch von Ärzten, Apothekern und anderem medizinischen Fachpersonal angefordert werden.
Thomas
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Ja warum ist das so, warum sich kein Institut oder uni dafür so richtig interessieren will ?
Die regen sich nur wenn die echtes Potential sehen
Offline
Es wird sicherlich sehr viel unternommen, um das Rennen zu machen: wer es nämlich gewinnt, kann sich milliardenschwerer Einahmen über Jahrzehnte sicher sein. Ich glaube also nicht, dass sich kein Institut, sprich keine Universität, darum kümmert. Mitnichten! Ganz im Gegenteil.
Was aber nun die LLLT angeht: wenn wir einerseits davor gewarnt werden, das Handy zu häufig zu benutzen, weil die elektromagnetischen Strahlungen schädliche Auswirkungen auf die Gewebe haben können, und sogar "nachgewiesener" Weise Gehirntumore und Leukämie veursacht haben sollen, wie soll ich mir dann guten Gewissens so ein Ding ans Ohr pflanzen, ohne ständig daran denken zu müssen, dass sich meine weingen noch funktionierenden Neurone in Auflösung befinden könnten?
Noch dazu kommt, dass, wenn sich diese Therapie über Monate oder sogar Jahre hinziehen soll, niemals ein wissenschaftlicher Beweis dafür erbracht werden kann, ob die Heilung nun durch die LLLT aktiv induziert wurde, oder eine Spontanremission vorliegt. Alles andere ist blanker Unsinn.
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Hallo zusammen,
ich möchte zuerst girasoles Beitrag #15 soweit wie mir möglich beantworten:
Deine Enttäuschung ist zu verstehen.
Die Behandlung bei Dr. Wilden schließt eine Betreuung per Tel. oder E-Mail bis zum besten Behandlungsergebnis mit ein. Es ist nun mal so, dass 2,5 Stunden in 5 Tagen je Ohr nicht immer ausreichen, um eine Regenerierung zu starten. Auf jeden Fall kannst Du Dr. Wilden anrufen und Deinen Fall beschreiben.
Zum Punkt 1) ist es leider so, dass erfolgreich behandelte Patienten von Dr. Wilden nach einigen Anpöbelungen sich aus dem Forum verabschieden. Du kannst Dich davon überzeugen auf der Forenübersicht bei tinnituspatient .
Zum Punk 3) steht in den Ärzte-Leitlinien zum Tinnitus folgendes:
Häufig ist die Tinnitusfrequenz entsprechend der Frequenz des größten Hörverlustes... . Das ist also keine Erfindung von Dr. Wilden, sondern üblich.
Zum Schluss Deines Beitrages kann ich nur zustimmen, dass hier möglichst bald auch in Deutschland die LLLT mit aussagefähigen Studien überprüft wird.
Inzwischen gibt es noch
neuere Studien von Dr. Rhee, Korea, die elektronenmikroskopisch belegen, dass bei durch Lautstärke geschädigten Hörzellen von Ratten eine LLLT zur Regenerierung führte.
Hallo Thomas68, bitte berücksichtige, das zwischen dem Charakter von Licht und den elektromagnetischen Strahlungen eines Handys ein riesengrosser Unterschied besteht. Die elektromagnetischen Wellen werden interessanterweise bei der Uni in Regensburg als rTMS eingesetzt, hat aber leider meiner Quelle überhaupt nicht geholfen.
mansi
Last edited by mansi (12-07-2012 11:58:02)
Offline
mansi wrote:
Inzwischen gibt es noch
neuere Studien von Dr. Rhee, Korea, die elektronenmikroskopisch belegen, dass bei durch Lautstärke geschädigten Hörzellen von Ratten eine LLLT zur Regenerierung führte.
i
1) In diesen Experimenten wurden Ratten einem Lämtrauma ausgesetzt. Nur ungefähr 1/3 aller Fälle von Tinnitus beim Menschen ist jedoch mit einem Lärmtrauma verbunden, in 2/3 aller Fälle ist daher das Ergebnis dieser Studie überhaupt nicht relevant.
2) In dieser Studie wird das Hörvermögen und die Veränderungen im Innenohr untersucht. Ob die Ratten überhaupt Tinnitus empfunden hatten, und falls ja, ob dieser Tinnitus durch die LLLT ebenfalls verbessert wurde, bleibt vollkommen dahingestellt.
3) Die Studie zeigt, dass sich auch die Ohren, welche nicht mit dem Laser behandelt wurden, wieder deutlich verbessert hatten (siehe die vollständige Publikation (auf Englisch), welche auf einer von Dr. Wilden's Websites heruntergeladen werden kann; http://www.lasertherapieregensburg.de/D … Studie.pdf ). Dies deutet darauf hin, dass die Laserbehandlung hier nur die ohnehin stattfindende natürliche Selbst-Regenerierung beschleunigt hat.
4) Man sollte hierbei auch beachten, dass der Versuch nur über 12 Tage unmittelbar nach den Lärmtrauma lief, und man hier daher durchaus von lediglich akuten Schäden sprechen kann, welche sich in den meisten Fällen von alleine wieder regenerieren (nach einen Discobesuch ist schließlich das Hörvermögen bei fast jedem auch für eine gewisse Zeit eingeschränkt, manche empfinden sogar einen Tinnitus, aber dies gibt sich dann meist alleine wieder nach einiger Zeit).
Thomas
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