#1 23-05-2009 21:48:26

annabelle
Member
Registered: 29-03-2008
Posts: 4

mal was positives...!

Hallo an Alle,

ich bin gerade beim abendlichen surfen auf der Forumsseite gelandet, nachdem ich monatelang nicht mehr hier gewesen bin. Ich dachte, ich gebe mal eine Rückmeldung, wie es mir so ergangen ist, denn normalerweise "verschwinden" ja immer alle aus den Foren, wenn der Leidensdruck weg ist.... :-)

Vor ca. 1, 5 Jahren hatte ich meine damalige Leidengeschichte beschrieben mit dem ungebeten Tinni-Gast. Nach vielen Schwankungen und einer sehr guten Zeit, in der er nahezu weg war (nur noch in äußerster Stille zu hören) kam er im November/Dezember mit verändertem Ton zurück. Fürchterlich! Was mir schonmal gut geholfen hatte, waren regelmäßige physiotherapeutische Anwendungen, da der Tinni - so zumindest die Vermutung- durch chronische muskuläre Dysbalancen ausgelöst und aufrechterhalten worden ist bei mir. Bereits nach 1 (!) Sitzung erlebte ich eine erneute spürbare Verbesserung. Puh! Allerdings hatte ich seit Dezember auch noch eine weitere Baustelle im Körper, die Schilddrüse, in Verbindung mit der Empfehlung mir diese operativ entfernen zu lassen. In dieser anstrengenden und ängstigenden Zeit habe ich unter regelmäßiger Physiotherapie den Tinnitus schlicht vergessen. Als dann der Op Termin näherkam erinnerte ich mich, denn ich hatte Angst, dass bei der Schilddrüsen-OP mein Hals extrem weit überstreckt werden würde und somit der Tinnitus wieder lauter werden könnte. Tatsächlich berichteten mir zufällig 2 Kollegen/Bekannte, dass sie durch die Lagerung bei dieser OP nicht nur heftige Nackenbecshwerden, sondern auch einen vorrübergehenden Tinnitus bekommen hatten. Ich war entsprechend für alles "gerüstet", jedoch nicht darauf vorbereitet, dass ich, als ich aus der Narkose wieder aufwachte, KEINEN Tinnitus mehr hatte.... :-)
Es war mit Sicherheit keine Wunderheilung, sondern vieleicht eher die Folge der Narkosemittel (Propofol- für den, der es probieren will) und Dormicum i.V (Sedierung u. Muskelrelaxanz). Jedenfalls fiel es mir gleich am selben Tag auf, dass selbst das leise Rauschen, dass sonst noch in absoluter Stille gehört hatte, verschwunden war..
Jetzt, ca. 1, 5 Monate nach der OP ist der Tinnitus noch immer weg. Ich habe jedoch, wenn ich morgens mal verspannt aufwache und Nackenschmerzen habe, am Tag ab und an Tinnitus- Attacken von ca. 5-10 Sekunden Dauer maximal.  Das ist allerdings selten der Fall.
Was den Gesmatverlauf angeht: gestartet Januar 08 mit lautem Pfeiffen auf dem linkem Ohr, nach ca. 4 Wochen pulsierendes Rauschen auf dem linken Ohr (auch noch laut) ab Sommer 08 nur noch leises Rauschen, Winter 08 lauteres Rauschen und unrythmisches Zirpen und Pumpen (fast zu fühlen im Ohr und schwer erträglich), ab Januar 09 leises Rauschen, das manchmal pulsierend war (sehr leise), Anfang April dann OP, seitdem nur noch seltene, kurze Peiffattacken, die mich nicht mehr ängstigen.
So, das wars erstmal. Ich hoffe, dass der eine oder andere auch durch meine Geschichte Hoffnung und Gelassenheit aufrechterhalten kann. Bei mir wurde es eigentlich erst besser, als ich - trotz verschärftem Ton Ende letzten Jahres- nicht mehr panisch wurde und mir ein Leben auch mit Tinnitus wieder vorstellen konnte.
Viele Grüße, Annabelle

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#2 01-06-2009 20:30:31

Thomas
Administrator
Registered: 28-08-2007
Posts: 1645
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Re: mal was positives...!

Hallo Annabelle,

Vielen Dank für Deinen Bericht, denn er sollte alle ermutigen, die daran zweifeln, dass der Tinnitus sich jemals entscheidend bessern oder sogar verschwinden kann.

Wie Du schon sagtest, eine etwas gelassenere Einstellung kann hier oft schon der Schlüssel zur Besserung sein. Und dass nervenbetäubende und -beruhigende Mittel hier einen positiven Einfluss haben können (wie bei mir ja auch die Schmerztabletten) ist auch naheliegend (dies wird sogar von manchen Ärzten als Therapie gegen den Tinnitus angewandt, ist aber leider noch wenig erforscht).

Thomas

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#3 05-06-2009 17:41:46

fritz
Member
Registered: 25-01-2009
Posts: 11

Re: mal was positives...!

Liebe Annabelle,

das ist ja ganz wunderbar - Du glücklicher Mensch, ich gratuliere! Solltest Du noch einmal in dieses Forum kommen, magst Du dann vielleicht etwas zur Physiotherapie sagen? Wie sahen die Übungen aus? Muss man sich "Rück und Zuck" bieten lassen?

Ich bin nämlich auch so eine Kandidatin: Schilddrüse und Muskeldysbalancen (seit Jahr und Tag), ein sonderbarer Tinnitus, von dem ich stark vermute, dass er zumindest teilweise orthopädische Ursachen haben könnte: Wenn ich was trinke, fängt er mitunter an zu pulsieren, etc. pp. Und ich suche noch immer nach jemandem, dem ich meine kostbare Halswirbelsäule guten Gewissens anvertrauen kann ...

Alle lieben Wünsche, Dein Bericht macht Mut!

Fritz

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#4 14-06-2009 22:32:07

annabelle
Member
Registered: 29-03-2008
Posts: 4

Re: mal was positives...!

Hallo Fritz,

also mit "Ruck-Zuck" Physiotherapie wäre ich echt vorsichtig..
Ich hatte auch länger nach einem guten Physiotherapeuten gesucht, der vor allem auch über Erfahrung mit komplexeren Bewegungsabläufen und Muskelverspannungen in verschiedenen Körperregionen verfügt. Ich bin schließlich bei einem gelandet, der ansonsten überwiegend die Hamburger Fußballmannschaft "fit" macht, also überwiegend Sportler behandelt. Es war eine klassische Mischung aus leichtem Dehnen, Selbstinstruktion zu verschiedenen Übungen, Abbau von Muskeldysbalancen durch Triggerpointbehandlung, leichte Lockerung durch Massage und immer wieder experimentelles Herumprobieren.
Nach insgesamt 32 Sitzungen Krankengymnastik in den zurückliegenden 12 Monaten :-) bin ich selber bald ein Profi.
Ich denke, man merkt selbst sehr schnell, ob die Art der Physio etwas bei einem bewegt. Dazu muss nicht in der ersten Stunde der Tinnitus verschwinden, aber zumindest eine "Bewegung" im Körper wahrnehmbar sein.
Ich wünsche Dir viel Erfolg und hoffe, dass es bei dir auch Wirkung zeigt!
Viele Grüße, Annabelle

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