#1 03-05-2009 15:13:33

IngridTinnitus
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From: 47445 Moers
Registered: 03-05-2009
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Tinnitus-der Teufel in meinem Ohr- (Er ist weg!!)

Im vergangenen Jahr hatte ich etwa 4 Monate lang dieses schrecklich quälende Geräusch in meinem rechten Ohr. Es verfolgte mich Tag und Nacht, wobei die Nächte besonders schlimm waren und mir kaum Ruhe und Schlaf vergönnt war. Diese Stille ringsherum - und dann dieses ständige Klicken und Klingeln im Ohr. Es war einfach entsetzlich und meine Nerven lagen oft blank. Etliche Behandlungsmethoden wie: Laserbehandlungen, Infusionstherapie mit Kortison (10x je ca. 4-5 Stunden) hyperbare Sauerstofftherapie HBO, (13x je 2 Stunden und 10 Min.) Untersuchung des Hals/Nackenbereiches sowie MRT des Kopfes, blieben ohne Erfolg. Anschließend habe ich noch an einer 9-tägigen ambulanten Therapie im Tinnituszentrum Krefeld teilgenommen. Meine Angst wurde dort gemildert.

Aufgrund der Empfehlung eines HNO-Arztes habe ich dann einen Zahnarzt aufgesucht. Dort wurde ich von einem Zahnarzt, der sich auf Kiefergelenksdiagnostik- und therapie spezialisiert hat, über die Zusammenhänge meines Kiefers und Tinnitus aufgeklärt. Ich habe einen Kreuzbiss. Mein Kiefer hatte sich verschoben, dadurch wurde die Sauerstoff-und Blutzufuhr zu meinem Ohr blockiert. Durch eine Aufbiss-Schiene und durch eine tüchtige Physiotherapeutin, die meinen Kiefer nach allen Regeln der Kunst bearbeitet hat, war ich kurze Zeit später schon beschwerdefrei. Die Aufbiss-Schiene trage auch weiterhin jede Nacht. Sie wird auch in Abständen immer wieder neu reguliert. Ich bin immer noch befremdet darüber, dass die von mir zu Anfang aufgesuchte HNO-Ärztin mir mit keinem Wort zu einem Zahnarztbesuch, geschweige denn eine Vorstellung bei einem Kiefergelenksspezialisten geraten hat. Nur bei etwa 2 bis 5% aller an Tinnitus erkrankten Menschen soll der Kiefer die Ursache der Ohrgeräusche sein. Ich glaube aber, dass die meisten Betroffenen gar nicht wissen, woher ihre Beschwerden rühren. Jedenfalls ist nicht immer nur Stress verantwortlich. Dies zeigt mir, dass es noch gewaltig an Wissen und Aufklärung, auch auf und von Seiten einiger HNO-Ärzten, mangelt.
Ich bin jedenfalls unendlich dankbar und überglücklich darüber, dass ich heute von diesem grausamen Tinnitus befreit bin. Sehr viel Glück hätte ich gehabt, meinte der Arzt und auch die Therapeutin. Eine erfolgreiche Behandlung ist wohl nur innerhalb der ersten Monate möglich, weil sonst der Tinnitus chronisch werden kann. Trotzdem kann ich allen Betroffenen nur raten, einen Zahnarzt bzw. einen Kiefergelenksspezialisten aufzusuchen. Manchmal soll auch ein nicht entdeckter vereiterter Backenzahn die Ursache sein.
Ich hoffe, mit meinem Beitrag anderen Betroffenen helfen zu können.


Tinnitus - der Teufel in meinem Ohr

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#2 03-05-2009 17:28:34

Thomas
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Re: Tinnitus-der Teufel in meinem Ohr- (Er ist weg!!)

Hallo Ingrid,

Willkommen im Forum.

Ich glaube, Du kannst Dich wirklich glücklich schätzen, dass die CMD- Therapie bei Dir etwas gebracht hat (bei den meisten ist dies nämlich nicht der Fall). Aber dies unterstreicht nur, dass der Tinnitus für jeden verschieden ist, und damit auch die Wirksamkeit der verschiedenen Therapien. Man sollte nur nicht aufgeben, sondern im Rahmen der Möglichkeiten versuchen, den Tinnitus zu verbessern.

Thomas

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#3 04-05-2009 09:14:13

maria133
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Posts: 2

Re: Tinnitus-der Teufel in meinem Ohr- (Er ist weg!!)

Hallo Ingrid,

mich würde interessieren wie viel du für die Aufbiss-Schiene bzw. Kieferschiene bezahlen musstest?
Ich hoffe das hilft bei mir auch.

Liebe Grüße

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#4 04-05-2009 12:23:50

andyM
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Registered: 11-03-2009
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Re: Tinnitus-der Teufel in meinem Ohr- (Er ist weg!!)

ja das würde mich auch interessieren -und vorallem das dich der tinnitus auch monate danach noch so beschäftigt das du sogar in einem forum darüber schreibst und anderen hoffnung und neuen mut gibst. *hut-ab*

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#5 04-05-2009 21:36:45

IngridTinnitus
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From: 47445 Moers
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Re: Tinnitus-der Teufel in meinem Ohr- (Er ist weg!!)

Hallo,
gerne beantworte ich alle Fragen. Also, die Kosten für die Aufbiss-Schiene bzw. für die gesamte Behandlung belaufen sich auf 1.076,30 Euro. Ob die Summe nun gerechtfertigt ist oder nicht, vermag ich als Laie nicht zu beurteilen. Die Krankenkasse zahlt dies leider nicht, auch nicht für die 13 Sitzungen in der Unterdruckkammer (HBO), hyperbare Sauerstofftherapie. Dafür habe ich immerhin ca. 1.700,--Euro bezahlt und es hat nichts gebracht.
Aber was tut und zahlt man nicht alles für seine Gesundheit und sein Wohlbefinden.
Ich möchte allerdings noch erwähnen, dass ich schon vor Fertigstellung der Aufbiss-Schiene, und zwar bereits kurz nach der 2. Behandlung durch die Physiotherapeutin, plötzlich beschwerdefrei war. Der Arzt wollte mir dies zunächst gar nicht glauben und schaute mich ziemlich ungläubig an. Dann meinte er, dass der Tinnitus jederzeit zurückkommen könne, ich brauche z.B. nur schwere Dinge zu heben oder unvorsichtig in einen Apfel zu beissen. Dabei könne sich mein Kiefer wieder verschieben. Als er mein erschrockenes Gesicht sah, beruhigte er mich und meinte, dass wir dies dann aber mit Hilfe der Physiotherpeutin wieder hinbekommen würden. Gott sei Dank habe ich aber seit Mitte Nov. 2008 keine Beschwerden mehr und trage seitdem schön brav jede Nacht meine Aufbiss-Schiene, die mir Sicherheit verschafft.
Ich habe jetzt wohl zum letzten Mal ein Rezept für 3 weitere Behandlungen bei der Therapeutin bekommen. (Zahlt die Kasse) Darauf steht: Manuelle Therapie. Diagnose: craniomandibuläre Dysfunktion.  Was das heißt, habe ich in meinem klinischen Wörterbuch nachgelesen und schreibe es einfach mal ab: Dysfunktion, kraniomandibuläre (Abk. CMD) Sammelbez. für klin. Probleme im Kopf-Hals-Bereich, bei denen bes. Kaumuskulatur u. Kiefergelenke betroffen sind. Urs.: multifaktoriell (z.T. unklar); Trauma, okklusale Störungen, Parafunktion (Zähneknirschen,-pressen), Stress, psysische Erkr.; Sympt. Verspannungen u. Schmerzen der Kau- u. Halsmuskulatur, Kiefergelenksschmerzen, Knack- u. Reibegeräusche, Kopfschmerz, Ohrgeräusche, evtl. irreversible Schädigung der Kiefergelenke; Ther.: Analgetika, Antiphlogistika, Physiotherapie, Aufbiss-Schiene u.a. kieferorthopädische Maßnahmen. Alles klar?

Falls die Kosten für die Behandlung bzw. die Aufbiss-Schiene zu hoch sind, wäre vielleicht eine bzw. mehrere Behandlungen bei einer Physiotherapeutin, die sich auf Kiefergelenkserkrankungen spezialisiert hat, eine Möglichkeit bzw. evtl. ein Versuch. Dies wird jedenfalls von der Krankenkasse bezahlt. (s.Rezept)
Der Tinnitus und die schreckliche Angst ihn nie wieder los zu werden, hat mich so sehr beschäftigt, dass ich auch heute noch fast täglich daran denke und gerne Betroffenen Hilfestellung geben möchte.


Tinnitus - der Teufel in meinem Ohr

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#6 04-12-2009 09:58:24

reeeno
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Registered: 04-12-2009
Posts: 3

Re: Tinnitus-der Teufel in meinem Ohr- (Er ist weg!!)

hi ingrid

kannst du vllt mal schreiben welche physiotherapeutin das war...oder war sie vllt sogar in berlin?

oder adressen von kundigen ärzten?


mfg

Last edited by reeeno (04-12-2009 09:58:49)

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#7 04-12-2009 14:37:16

ChriMo
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Registered: 18-07-2009
Posts: 93

Re: Tinnitus-der Teufel in meinem Ohr- (Er ist weg!!)

Hallo Ingrid,
das, was Reeeno fragt, würde mich auch interessieren. In welcher Stadt lebst Du (wenn Du das sagen magst) und wo ist diese Therapeutin. ich bin zurzeit auch bei einer in Behandlung, bin aber immer unsicher, ob es eine gute ist oder nicht. Mir geht es manchmal besser und manchmal schlechter nach der Behandlung bei ihr. Ich glaube, es gibt wenige Spezialisten der Physiotherapie, die sich auf den Kiefer spezialisiert haben und wissen, was sie da tun.
Danke für einen Hinweis.
ChriMo

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#8 04-12-2009 19:12:24

carina25
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Registered: 15-10-2009
Posts: 56

Re: Tinnitus-der Teufel in meinem Ohr- (Er ist weg!!)

hallo Chrimo , was für Behandlungen macht bei dir die Physiotherapeutin?
Ich habe selber auch so eine Aufbisschiene seit paar Wochen, die hat 600
Euro gekostet, wird aber von meiner privaten Krankenvers. ersetzt.
Bei der Physiotherapie bekomme ich Fussreflexzonenmassage (sehr
entspannend und wirksam) dann wird jeweils der Beckenschiefstand korrigiert
und teils auch Rückenmassagen, und bestimmte manuelle Therapien...
also krankengymnastische Übungen, es wird jedesmal was anderes gemacht. HWS Massagen sind ja eher kritisch zu betrachten,
hatte ich auch 2x machen lassen, bin mir aber dabei unsicher, weiss
nicht, man liest da auch von einem Postmassagesyndrom, es kann
also damit noch schlechter werden ....
Hinterher und 1 Tag  nach den Behandlungen  gehts mir meistens besser. aber länger
hält dieWirkung nicht an. Denke ich gehe 15-20 mal hin, das hab
ich vor vielen Jahren schon mal so gemacht, dann hat es länger
gehalten mit dem Wohlfinden :-)
viele Grüsse Carina

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#9 05-12-2009 13:53:16

reeeno
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Registered: 04-12-2009
Posts: 3

Re: Tinnitus-der Teufel in meinem Ohr- (Er ist weg!!)

für eine schnelle linderung hilft mir diese seite: http://www.tinnitool.com/en/tinnitus_an … ertest.php

ich stell den 1600er, 2800er oder 4000er ton an dreh den kopf so das der ton den tinnitus überdeckt, warte einen moment und dreh den sound dann runter...dann ist der tinnitus kurz fast komplett weg kommt dann langsam wieder aber ist danach doch leiser als vorher.


vllt hilft es bei euch auch.

an thomas oder jeden anderen findigen: was heist das, das der tinnitus auf den ton reagiert? heilbar, nicht heilbar, stressbedingt, cmd oder doch was anderes??

Last edited by reeeno (05-12-2009 13:57:16)

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#10 05-12-2009 15:53:35

Thomas
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Registered: 28-08-2007
Posts: 1645
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Re: Tinnitus-der Teufel in meinem Ohr- (Er ist weg!!)

Hallo Reeeno,

Zuerst einmal willkommen im Forum.

Den Effekt, welchen Du beschreibst, hat möglicherweise etwas mit der 'residual inhibition' zu tun (ich kenne den korrekten deutschen Ausdruck hierfür nicht).  Dieses Thema schon im englisch sprachigen Forum angeschnitten worden; siehe diese Seite (für eine deutsche Übersetzung dort auf 'Diese Seite übersetzen klicken').

Für mich persönlich hat dies jedoch nur bei 'weißem Rauschen' gewirkt, nicht bei einzelnen Frequenzen. Monotone Frequenzen haben bei mir meist immer den Tinnitus (wenn auch nur vorübergehend) verschlechtert.

Thomas

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