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Hallo an alle Tinnitus geplagten.
Ich beobachte schon länger dieses Forum und möchte mal meinen Fall schildern. Vielleicht hilft meine Beschreibung ja jemand anderen, vielleicht hat jemand noch Hilfe für mich.
Der schrille Piepton bez. Pfeifton stellte sich bei mir vor ca 3,5 Monaten ein. Den Ton empfinde(höre) ich aber weder im linken/rechten Ohr, sondern eher im Kopf. Die Skala der Lautstärke beschreibe ich mal mit 0-1 ist übliches Grund rauschen, 9-10 ist Gesprächslautstärke. Nun meine Lautstärke lag anfangs bei 6-7, permanent, so das ich auch Nachts aufwachte, natürlich mit Piepton, erst mal aufgestanden bin um dann völlig müde wieder kurz einschlafen zu können.
Dann folgten etliche Arzt besuche. Erstmal zum Hausarzt der mir eine Überweisung zum HNO und CT mit Kontrastmittel gab. Der HNO sagte mit erstmal es wäre kein Tinnitus. Na super ich habe aber diesen Ton im Kopf. Vielleicht hatte der HNO ja keine lust an dem Tag...
Das CT mit Kontrastmittel ergab auch keinen Hinweis auf einen möglichen Grund meines Tones. Kein Tumor oder ähnliches zu haben ist ja diesbezüglich wenigstens erfreulich. Auch ein Zahnarztbesuch mit Röntgenaufnahme folgte leider ohne Hinweis auf einen möglichen Grund.
Und der Augenarzt darf dabei natürlich auch nicht fehlen.
Drei Wochen waren nun schon vergangen und immer noch das Piepen. zwar nicht mehr permanent auf Stufe 6-7, denn es war mal ein Nachmittag oder Vormittag dabei mit Stufe 3-4. Ich sage mal von 7 Tagen waren 5 Tage mit Stufe 6-7 und die restlichen Tage(48 std) mit Stufe 3-4 verteilten sich so.
Dann nach 5 Wochen ein Besuch bei einem Arzt (allg. Medizin,Chiropraktiker,Akkupunktur). Der gab mir erst eine Wärmebestrahlung des Nackens, anschließendes einrenken der Halswirbelsäule und anschließende Akkupunktur. Als ich dann nach Hause kam war der Piepton zwar nicht weg aber auf Stufe 3 und ich konnte mal wieder leises Blätter rauschen hören. War das schön... . Nur leider war der Piepton am Nächsten Tag wieder da und genauso laut (6-7) wie vorher. Ich werde noch verrückt... Also nach 6 Wochen wieder Termin beim Arzt, wieder Wärmebestrahlung ohne einrenken diesmal und anschließender Akkupunktur. Bin dann nach Haus gefahren und warte auf die Wirkung ... - keine Wirkung. Warum nicht??? In der 7. und 8. Woche habe ich dann noch 4 mal Akkupunktur versucht. Also insgesamt 6 mal. 2 mal hat es sehr gut geholfen, 1 mal ein bisschen, 2 mal nicht.
Ab der zweiten Woche habe ich immer mal wieder Asperin ( 250 mg ) über einige Tage versucht, leider ohne eine Wirkung. Besser war da schon Paracetamol/Codein welches zwar den Ton nicht viel leiser machte, aber eine betäubende Wirkung lässt den Ton besser ertragen. Die Tablette habe ich aber nur zur Nacht genommen. Und auch nur wenn es sehr schlimm war. Als dauer therapie würde ich das nicht nehmen.
Auch den Nacken einreiben kann helfen ( bei mir wenig ), Akupressur?
die 9. und 10. Woche mal kein Arztbesuch, denn Arbeitsmässig bin ich oft im Ausland (diesmal mit Piepton), und arbeiten muss ich ja auch mal wieder.
Nach 11 Wochen als ich dann wieder zu Hause war habe ich wieder einen Hausarzttermin. Wir besprechen nochmal alles und hinterfragen nochmal alles nach dem Ursprung meines Tones.
Also noch ein MRT mit Kontrastmittel und 6 mal Physiotherapeut. Habe dann in der 13 Woche 2 mal und in der 14. Woche 3 mal einen Besuch beim Physiotherapeuten (therapeutin). Die Therapeutin arbeitet unter anderem auch auf Grundlage der Osteopathie. Nach der dritten Behandlung wird der Ton in meinem Kopf etwas leiser und nach der vierten Behandlung noch etwas und ist jetzt auf Stufe 2-4. Habe die letzten 4 Tage wieder Geräusche hören können, die ich seit 14 wochen nicht Wirklich wahrnehmen konnte.
In der 14 Woche ein MRT mit Kontrastmittel ohne Befund. Ist ja klar wenn der Arzt nur 1 Minute Zeit hat???
Während der letzen 14 Wochen habe ich auf den Konsum von Alkohol geachtet ( muss ehrlich sagen das ich den Ton manchmal "benebelt" besser ertragen konnte, habe sonst aber nichts getrunken). Da ich Raucher bin habe ich natürlich auch versucht mit ganz wenig rauchen den Ton zu beeinflussen. Aber mit wenig Erfolg. Es hat zwar die ersten 2 Tage den Ton leiser gemacht aber danach war er wieder genauso laut wie vorher egal wie viel ich geraucht habe. Auch Stress auf oder durch die Arbeit habe ich nicht, denn ich kann mir meine Zeiten oft selber einteilen und arbeite auch nicht Vollzeit.
Um noch mal auf den Ursprung des Tones zu kommen. An Lautstärke denke ich in meinem Fall eher nicht, weil ich oft Gehörstöpsel benutze (arbeite im Touneebereich). Den Ursprung aber herauszufinden ist wichtig, um eine Therapie zu entwickeln.
Ich werde den weiteren Verlauf meines Tones mitteilen und hoffe mal keinen gelangweilt zu haben. beste grüsse mit zur Zeit Stufe 2-4 im Kopf
Beitrag geändert von jojo_1 (13-09-2008 14:02:24)
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Hallo jojo_1,
Willkommen im Forum.
Hast Du auch mal versucht komplett auf Koffein (Kaffee, Tee, Kola) zu verzichten? Die ist in der Regel noch wichtiger als der Verzicht auf Alkohol, und ohne dies mögen auch andere Maßnahmen wie Schmerztabletten nicht wirken. Man sollte dies zumindest für ein paar Wochen strikt einhalten (meiner eigenen Erfahrung nach).
Thomas
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Guten Abend,
auf Kaffee zu verzichten habe ich noch nicht versucht. Werde dieses aber jetzt im Urlaub am Meer versuchen. Tee (schwarzer) oder Kola trinke ich nicht.
Ich beschäftige mich ja nun mit Tinnitus. Um an meinen ersten Bericht anzuknüpfen möchte ich noch sagen eine Art Kalender in dem Mensch aufschreibt wie laut der Ton empfunden wird wie auch andere Vorkommnisse (diverse Therapien) haben mir die letzte Zeit geholfen. Dadurch habe ich ja z.B. gemerkt das mir die Physiotherapie ( osteopatisch mit Wirkung auf HWS und Kopf) soweit erst mal geholfen hat den Ton leiser zu empfinden. Die Lautstärke bewegt sich immer noch zwischen 2-4, was ich gegenüber der vergangenen Wochen zwar nicht als angenehm aber schon als eher erträglich empfinde. Auch ist der Ton jetzt mal nicht im Kopf sondern "nur" im rechten Ohr. Also eine Veränderung findet statt.
Den weiteren Verlauf meines Tones werde ich mitteilen.
beste grüsse
jörg
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Hallo Jörg,
Was ich noch vergessen hatte oben zu erwähnen: bei mir war der Ton auch anfangs scheinbar mitten im Kopf (ein unangenehmes hohes Pfeifen). Dies veränderte sich aber durch die Einnahme von Schmerztabletten (vermute ich) zu einem (weitaus erträglicheren) Rauschen in beiden Ohren. Ich habe auch schon von anderen Leuten gehört, dass sich die Ohrgeräusche in dieser Richtung geändert haben.
Thomas
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da muß ich dir recht geben thomas... mir hat es anfangs auch sehr geholfen auf kaffe und koffein in allen sinnen zu verzichten... und auch bei mir war es so dass ich ein helles piepen hatte... du kennst ja meine geschichte, mittlerweile habe ich auf dem linken ohr nur noch ein rauschiges pfeifen, zwischendurch blendet sich ein piepen ein aber nur für ein zwei minuten... naja und wenn es mal streßig ist brummt es auch mal und wird lauter... mein rechtes ohr auf dem damals das piepen sagenhaft laut war ist heute nur noch ein leises piepen as ich meist nur abends wahr nehme oder wenn ich mir die ohren zu halte... trotzdem ist es noch so dass mein tt manchmal schwankt...
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Guten Abend,
möchte mich ja mal wieder melden was meinen TT betrifft. Ich habe nun die letzten drei Wochen ( Woche 15 - 17) ein eher unverändertes Bild, d.h. es sind so vier/fünf Tage mit stärke 2-4 und zwei/drei mit 5-6. Die eine Woche am Meer mit Naturrauschen war sehr angenehm. Eben Spazierengehen am Strand und sonst Relaxen. Wir haben uns eben nur mit Spazierengehen, Essen, Lesen und all den angenehmen Sachen beschäftigt. In der Woche am Meer hatte ich nur zweimal einen "lauten" Nachmittag/Abend und einmal einen "lauten" Vormittag (stufe 5-6). Während der Woche habe ich zwar nicht auf Kaffee verzichtet, aber weil nur kleine Tassen im Haus waren gab es auch nur drei wirklich kleine Tassen Kaffee am Tag.
Dazu habe ich ja mal eine Frage. Wir haben in der Woche uns Urlaubsbedingt etwas anders ernährt. Gibt es wohl auch bei anderen TT geplagten zusammenhänge zwischen TT und Ehrnährung ( ich meine damit nicht Kaffee o.ä.), sondern ziele mit meiner Frage eher in Richtung Verdauungsorgane ( Nieren, Darm ). Wie wirkt sich wohl der Vitamin B-Komplex aus? Wie wirkt sich sehr viel Wassertrinken aus?
Ansonsten gehe ich einmal pro Woche zum Osteopathen und einmal mache ich Akkupunktur. Dadurch empfinde ich die TT Lautstärke fünf Tage 2-4 und zwei Tage 5-6 (ist natürlich stundenmässig gemeint, d.h. manchmal blendet sich der laute Ton ein und geht nach 2-5 Stunden wieder)
Nur ganz leise ist der Ton leider noch nicht geworden, damit meine ich 2-4 ist immer da und 5-6 verteilt sich über den restlichen Zeitraum (48 std)
Wie lange hat es wohl bei anderen TT geplagten gedauert bis der Ton erträglich wurde. Werde doch schon ein wenig ungeduldig zumal eine eindeutige Therapie, die den Ton dauerhaft leise macht, ich noch nicht gefunden habe. Erst hatte ich gedacht Akupunktur wäre es, dann Physiotherapie, weil beides zu Anfang jeweils sehr guten Erfolg hatte. Aber irgendwie scheint sich der Ton nach einer weile auf die Therapie einzustellen, so das sie nicht mehr so gut wirkt. (deshalb mische ich ja auch Akupunktur und Physiotherapie)
beste Grüsse,
Jörg
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Hallo Jörg,
Selbst nur drei kleine Tassen Kaffee am Tag könnten unter Umständen drei Tassen zuviel sein. Falls möglich, solltest Du versuchen, mal für ein paar Wochen ohne jeden Koffein auszukommen.
Vitamin B kann unter Umständen helfen, da es ja ein Nervenvitamin ist, aber zuviel sollte man sich generell von Vitaminen nicht versprechen.
Mir persönlich hat (abgesehen von den erwähnten Schmerztabletten) alkoholfreies Bier in schlechteren Phasen immer eine Linderung (und langfristig auch eine Verbesserung) gebracht.
Möglicherweise können auch Ginkgo Biloba Tabletten Linderung bringen (bei mir hatten diese zumindest einen positiven Effekt gezeigt, solange ich sie genommen hatte; jedoch könnte ich nicht sagen, dass sie die Sache langfristig verbessert hätten).
Reichlich Wasser zu trinken, wird bei Tinnitus ja immer empfohlen. Dehydrierung andererseits sollte man möglichst meiden.
Bezüglich der Dauer einer Verbesserung: man sollte hier nicht versuchen, dies mit Gewalt zu forcieren. Dies wird die Sache eher schlimmer machen. Es ist wichtiger, hier durch eigene Versuche etwaige verschlimmernde Faktoren (wie zum Beispiel Kaffee) langfristig auszuschließen, und ansonsten die Sache so gelassen wie möglich anzugehen.
Thomas
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Guten Tag und hallo Thomas,
erst mal danke für die Antwort. Da du ja doch recht hartnäckig bist was den Kaffee anbelangt werde ich das mal versuchen.
Die mögliche Linderung der Beschwerden mit alkoholfreiem Bier hängt meiner Meinung nach mit der Wirkung des "beruhigenden" Hopfen zusammen. Haben wir ja als Pflanze im Garten. Ebenso beruhigend wirkt auch Johanniskraut. Werde eine Mischung als Tee trinken. Da ich mich Kräutermässig einigermaßen auskenne hatte ich auch schon an Kräutertee gedacht, ich wollte nur keine Schrotschusstherapie machen, sondern nach und nach die Möglichkeiten herausfinden, die in meinem Fall am besten helfen.
Ich hatte die letzten drei Tage zwei Dauernadeln (Akupuntur) am Rand der Ohrmuschel. Dadurch war der Ton schon recht leise (2). nun nachdem die Nadeln wieder entfernt sind ist es leider wieder lauter geworden (5) Wird ja im laufe des Tages hoffe ich mal wieder etwas leiser. Drei Tage einen "leisen" Ton zu haben ist schon erholsam und ich konnte wieder Kräfte für die kommenden Tage sammeln.
Erzwingen will ich aber nichts weil ich schon weiß das TT eine längere bis lange Störung sein kann und jeder seine eigene Therapie entwickeln sollte. Ich finde dieses Forum übrigens recht gut!!! Wollte ich mal schreiben.
Das Wissen der anderen Geplagten kann einem ja helfen, auch das Mitteilen eigener Erfahrung kann ja anderen helfen. Ich werde also mit Akupunktur,Osteopathie und jetzt auch Kräutertee weitermachen nur als langer Kaffeetrinker (bin an die 50) ist Kaffee Verzicht nicht so einfach.
beste Grüsse,
jörg
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Hallo Jörg,
Es gibt ja auch entkoffeinierten Kaffee, also zumindest auf den Kaffeegeschmack braucht man ja nicht zu verzichten.
Ich habe Hopfen übrigens auch in konzentrierter Tablettenform versucht, aber es hat bei weitem nicht die Wirkung gehabt wie alkoholfreies Bier. Also entweder ist es etwas anderes in dem Bier, oder es hängt davan ab, dass es in Flüssigkkeit gelöst ist.
Gruß,
Thomas
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Hallo und guten Tag,
hiermit möchte ich an meine vorangegangenen Beschreibungen anknüpfen und erst mal sagen wie es so geht. Wäre ja dann so Woche 15 - 23.
Der ach so lieb gewonnene Piepton hat sich so auf stufe 1-3 eingependelt mit kurzzeitigem einblenden von 5-6 um bei meinem "piepometer" zu bleiben. Ich empfinde überwiegend den Ton so leise/laut, daß mich der Ton, wenn ich abgelenkt bin, eher weniger beeinflusst. Bin ich dann in einem wirklich leisen Raum höre ich den Ton natürlich noch. Er ist also noch nicht weg. Angenehm empfinde ich auch, wenn der Ton dann mal "nur" im rechten Ohr ist und leise.
Sicherlich spielt die Zeit eine Rolle den Ton als leiser zu empfinden. Aber auch die medizinischen Hilfen, wie auch bewusste Ernährung, haben geholfen. Mensch beschäftigt sich ja mehr mit sich selber, überdenkt vieles und ändert dadurch vielleicht etwas im allgemeinen Lebenswandel, was dann auch helfen kann.
Was mir geholfen hat ist wie schon geschrieben:
Akkupunktur - sicherlich ist es nicht einfach einen Arzt zu finden, der sich mit der Heilmethode -wirklich- auskennt. Denn das muss er um dem Körper die richtigen Anreize im richtigen Moment zu geben (eben mit der Nadelmethode). Auch wenn auf der Neuro - seite anderes geschrieben steht, habe ich doch an mir selber gemerkt wie Nadeln wirken können.
Heilgymnastik/Massage (Osteopathie) - ich denke wenn der Ursprung des Tones nicht eindeutig Lautstärke war. Zumindest wirkt es bei mir sehr entspannend und Entspannung tut sicherlich jedem gut. Auch werden dem Körper dadurch Anreize gegeben und hat meinen Ton immer mal wieder leiser gemacht.
Kräutertee (trinke nicht so gern Bier) - eine Mischung aus Hopfen,Melisse,Johanniskraut und Lavendel. Auch wenn die Kräuter vielleicht keine Wirkung haben sollten, ist doch die vermehrte Flüssigkeitsaufnahme hilfreich. Bei mir zumindest.
Paracetamol/Codein - habe ich manchmal zur Nacht genommen. Einmal auch über einen Zeitraum von 10 Tagen danach aber komplett abgesetzt.
Ich achte natürlich die ganze Zeit auf Lautstärke (dauer piepende Geräte im Haushalt etc. habe ich teilweise abgeschafft um den Nerv nicht immer wieder zu reizen, auch auf viel frische Luft achte ich, wie z.B. Spazieren gehen
So habe ich mit den oben genannten Hilfen meinem Körper immer wieder verschiedene Anreize gegeben und empfinde den Ton jetzt auf Stufe 1-3. Ich hoffe mal es wird dann immer leiser werden mit der Zeit.
An diejenigen die erst am Anfang stehen sei gesagt, so hart es auch klingt, Tinnitus ist eine längere Störung. Auch wenn Mensch, gerade am Anfang, meint durchzudrehen und denkt schnell eine Pille dagegen nehmen und alles ist gut sei gesagt, die Pille gibt es noch nicht. Also trotz allem, Kopf hoch, es wird schon, auch wenn es länger dauert. Nach schlechten Tagen folgen wieder Bessere.
Beste grüsse jörg
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