Sie sind nicht angemeldet.
Hey Leute mich hats nun vor 4 Wochen auch erwischt, der Tinnitus und dafür bin ich selbst verantwortlich.
Ich bin 21 Jahre alt, studiere und führe ein eigentlich entspanntes Leben.
Vor 6 Wochen bemerkte ich ein Augenrauschen, auch Visual Snow genannt.
Nach 2 Wochen bemerkte ich ein Piepsen im Ohr das aber nur durch genaues zuhören lauter wurde.
Eines Tages war er jedoch permanent und kaum zu überhören, nicht mal im "lauten" Alltag. Ich fragte mich wo ich ihn mir eingefahren habe und bekam es natürlich mit ziemlicher Angst zu tun so mein ganzes Leben lang leben zu müssen.
Paar Tage später bekam ich eine Mittelohrentzündung die aber nicht wieder schlimm war und schnell wieder abklang. Ich rätselte immer weiter bis ich auf den Begriff "HPPD" stieß. "Hallucinogen Persisting Perception Disorder"
Eine Drogen induzierte Wahrnehmungsveränderung die man vom einmaligen oder mehrmaligen Konsum von Psychedelika wie LSD bekommen kann. Leider ist dieses Gebiet nur rar erforscht.
Bei mir wahr es wahrscheinlich eine Überdosis eines synthetischen Cannabinoids. Habe es unterschätzt da ich die Substanz noch nicht kannte.
Der Visual Snow geht mit dem Tinnitus einher, man könnte sagen, dass der Visual Snow ein optischer Tinnitus ist. Beim genaueren hinsehen sehe ich um mein Blickfeld jede menge weißer Pünktchen die rauschen. Wie bei einem statischen Bild aber nicht so stark ausgeprägt. Wenn man darauf nicht achtet dann übersieht man sie, außer im Dunkeln oder wenn die Augen zu sind, da sind sie kaum zu übersehen.
Der HPPD entsteht so wie beim Tinnitus, durch überaktive neurologische Signale im Gehirn oder fehlgeleitete - man weiß es eben nicht so genau.
Der Ton war also ca. 3-4 Tage sehr sehr laut, machte mir Sorgen, recherchierte den ganzen Tag über Tinnitus und HPPD, wusste mir nicht zu helfen. Ich wurde leicht depressiv dass ich sowas nun in jungen Jahren erleiden muss und somit mein Studium schmeißen muss da ich nicht wusste wie ich lernen, geschweige denn eine Klausur mit diesem lauten Ton schreiben soll.
Zudem ja dieses HPPD permanent sein soll, auch wenn es ein paar Heilungsberichte gibt, aber es scheint selten zu sein. Ich habe noch andere Symptome der HPPD die mich aber nicht stören.
Irgendwann mal wurde er jedoch leiser und das gab mir ein Funken Hoffnung zur Besserung.
Alltagsgeräusche verdrängten ihn und in den Vorlesungen "hielt er auch endlich mal sein lautes Maul. "
Der Tinnitus hat jedoch eine richtig reudige Eigenart. Er wechselt je nach Lust und Laune seine Lautstärke und Ton. Einmal ist es nur ein Rauschen als ob Gas entwischt oder auch ein hoch frequenziger Ton, mal ist er nur rechts zu hören und mal im ganzen Kopf. Einmal beim Einschlafen (in der Stille )ohne Musik hörte ich ihn überhaupt gar nicht und mein Kopf wollte den Ton unbedingt hören, dabei hatte ich so ein bedrückendes Gefühl in Kopf. Vllt. kennt ihr ja das bedrückende Gefühl wenn ihr versucht euch ganz stark an etwas zu erinnern, aber ihr es nicht könnt.
Ich bin selbst stolz auf mich und siehe es als Zeichen einer starken Person. Der Tinnitus, egal wie Laut er auch ist stört mich nicht mehr so sehr wie zur Anfangszeit und das nach 4 Wochen.
Doch mein jetziges Problem ist die Schwankung des Tones. Anscheinend kann ich den Tinnitus nicht durch das hinhören und weghören beeinflussen irgendwie ist da ein anderer Mechanismus im Gange.
Wenn ich z.b. den Tinnitus "vergessen" habe und mich wieder daran erinnere, kann ich den Tinnitus in einer leisen Umgebung für ein paar Sekunden unterdrücken bis er wieder lauter wird. Aber nur bei der lauten Phase. Bei der leisen Phase bleibt er auch leise.
Oder wenn ich Counterstrike mit Kopfhörern zocke und die Kopfhörer dann ablege, ich den Ton für eine Zeit lang kaum mehr wahrnehme, auch beim genaueren Hinhören. Man beachte dass bei diesem Spiel viele frequent artige Töne mitspielen. Vllt. bin ich ein optimaler Patient für eine frequenzgefilterte Musiktherapie? Ist es ein Versuch wert?
Der Ton kommt aber auch manchmal zum hören obwohl ich in einer Alltagsumgebung bin und ich daran nicht denke.
Nach dem Aufwachen ist er manchmal sogar eine Zeit lang ganz weg.
Mit den Drogen habe ich komplett aufgehört auch wenn der Konsum nie exzessiv war und "Safer Use" immer an erster Stelle stand. Und bitte keine Moralapostel, ich habe es eingesehen und daran kann man nix ändern.
Beim HNO Arzt war ich auch und Laut Hörtest habe ich ein ausgezeichnetes Gehör, ja sogar überdurchschnittliches Gehör für mein Altern. Ich höre so gut wie ein Kleinkind, Frequenzen mit inbegriffen.
Doch wie adaptiere bzw. gewöhne ich mich an den Tinnitus nun, wenn er so schwankend ist?
Stress habe ich nur bedingt als Lautstärken Indikator gesehen, konnte nicht immer einen Zusammenhang daraus schließen, er muss wohl seine eigenen Launen haben.
Beitrag geändert von tinbird (03-12-2015 22:37:16)
Offline
Hallo, vielleicht bist du nicht mehr aktiv! Ich habe das selbe Problem und möchte fragen wie es dir ergangen ist.
Offline