#1 20-09-2015 21:14:06

hello51
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Beiträge: 25

Tinnitus, Hyperakusis, Hörverlust (Wahrscheinlichkeit das es weg geht?

Habe seit März 2015 3 Tinnitustöne.
2 links und einen rechts.
Hyperakusis mehr auf dem linken Ohr.
(mittlerweile aber zum Glück fast weg)
Ca. 32% Hörverlust auf beiden Ohren.
(kein klarer Befund. Entweder Hörsturz beidseitig zum gleichen Zeitpunkt oder erblich bedingt seit Geburt und durch Angst und Stess entstandene Töne (2 schwierige Krankheitsfälle und direkt einen Tag nach der OP bei der alles gut lief kamen die Töne)

Trage seit Ende Juni Hörhilfen mit Noisern zum testen. Bin noch skeptisch.
Noiser macht den nervenden 9kHZ Ton noch lauter (wird erst bei ca 70db überdeckt-Hörschwelle liegt bei ca. 38db bei dem Ton, den höre ich immer;  im Kino, beim Rasenmähen usw). Der 1,5er wird beidseitig quasi ausgeschaltet solange ich die Noiser trage (dieser liegt beidseitig bei 55db und Hörschwelle bei 50. Am Tag stört der mich nicht.)
Noiser Rauschen ist beidseitig auf 48db eingestellt. Links müsste ich 65 bis 68 haben aber das hält  man ja nicht aus auf Dauer und schädigt das Ohr. Zudem höre ich dann in Summe noch schlechter.

Durch die Hörhilfen höre ich jetzt Dinge die ich noch nie gehört habe.
Vermutung geht somit verstärkt in Richtung "das ist angeboren" mit der Mitteltonsenke beidseitig und 9kHZ links und psychisch bedingt.
Habe leider keinen Vergleichswert von früher.
Meine Charakterzüge passen voll in das Bild eines Tinnitus Kandidaten.

Jetzt meine Frage:
Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Tinni noch weg geht?

Kenne mittlerweile aus dem privaten Umfeld und aus anderen Foren Leute bei denen es spontan auch nach Jahren weg ging. Meist sind das aber Leute ohne Hörverlust.
Kann man das so verallgemeinern?

Seit 3 bis 4 Jahren habe ich CMD. Das ist meine letzte Hoffnung.

TRT begann ich ambulant 7 Tage vor 4 Wochen. Hilft bedingt. Wurde dort mit Schweregrad 4 eingestuft und ich solle dringend eine Reha machen.

Habe mittlerweile vor allem Angst und ziehe mich zurück.

Durch eine erneute OP letzte Woche sind die Töne wieder dominanter geworden da ich im Bett liegen muss und dann das Beobachten wieder anfängt und stundenlang im Internet nach Lösungen suchen.

Nehme auch seit Mai leichte Antidepresiva Opipramol 3x 50mg am Tag. Macht mich total schlapp und müde das Zeug. Die Töne juckt das leider gar nicht.

Beitrag geändert von hello51 (12-10-2015 20:05:06)

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#2 21-09-2015 21:49:48

Thomas
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Re: Tinnitus, Hyperakusis, Hörverlust (Wahrscheinlichkeit das es weg geht?

Hallo hello51,

Willkommen im Forum.

Wie alt bist Du denn, wenn man mal fragen darf? Das Alter muss man ja bei der Bewertung des Hörvermögens immer mit einbeziehen.

Thomas

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#3 22-09-2015 20:30:00

nibold
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Beiträge: 173

Re: Tinnitus, Hyperakusis, Hörverlust (Wahrscheinlichkeit das es weg geht?

Hallo, hello51,

zunächst mal „Kopf hoch“, gibt schlimmeres als diese Scheiß-Töne, die Du selber erzeugst. Angst ist dabei das letzte, was Du in Deiner Situation brauchst.

Du hast die Dinger nunmehr seit ½ Jahr, also noch nicht sooo lang. Verglichen mit vielen hier ist das gering, und je jünger die Ohrtöne sind, umso besser stehen Deine Chancen.

Dennoch solltest Du dich damit vertraut machen, dass sie dich dein Leben lang begleiten. Ist aber auch kein Grund zu verzweifeln, denn Viele haben sich daran gewöhnt, sogar so gut, dass sie den Ohrton zwar wahrnehmen, aber nicht mehr bewusst realisieren. Aus dem Schweregrad 4 wird dann im Laufe der Zeit Schweregrad 2 oder sogar 1, also fast ohne Beeinträchtigung des alltäglichen Lebens.

Die Ursachen des Tinnitus sind vielfältig. Du schreibst, dass Du OP´s hinter dir hast, also bis Du auch mit Medikamenten versorgt worden. Nun haben viele Mittel die Eigenschaft, dass als Nebenwirkung eben der Tinnitus entstehen kann, speziell Antibiotika. Oder eine virale Infektion (etwa herpes zoster, das sowohl Schwerhörigkeit als auch Tinnitus erzeugen kann), oder ototoxische Substanzen oder …….. Spielt aber für dich auch keine Rolex, denn reversibel ist das Ganze leider nicht.

Meine Charakterzüge passen voll in das Bild eines Tinnitus Kandidaten

Wie sehen denn deiner Meinung nach denn diese typischen Charakterzüge aus?

Kenne mittlerweile aus dem privaten Umfeld und aus anderen Foren Leute bei denen es spontan auch nach Jahren weg ging. Meist sind das aber Leute ohne Hörverlust.
Kann man das so verallgemeinern?

Belegt ist, dass Schwerhörigkeit und Tinnitus korreliert, mit zunehmendem Alter und damit verbundenem unvermeidlichem Hörverlust also die Wahrscheinlichkeit steigt, dass man sich Tinnitus einfängt.  Ob der umgekehrte Schluss nun zu ziehen ist, dass die Wahrscheinlichkeit einer Spontanheilung mit vollständig intaktem Gehör höher ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Wahrscheinlich ist das so, denn das Innenohr ist folglich nicht betroffen, es ist damit ein zentralen Tinnitus.

Zum Hörverlust: Das herkömmliche Audiogramm wird nur bis 8 kHz durchgeführt. Es kann aber durchaus sein, dass oberhalb dieser Frequenz eine Hörbeeinträchtigung/Hörverlust vorhanden ist. Nicht nur altersbedingt, sondern auch bei Jüngeren durch die ständige musikalische Berieselung mit hohem Schallpegel häufig anzutreffen. Also haben Viele einen Hörverlust, ohne es aber zu wissen.

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#4 23-09-2015 19:22:39

hello51
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Beiträge: 25

Re: Tinnitus, Hyperakusis, Hörverlust (Wahrscheinlichkeit das es weg geht?

Danke für die schnellen Antworten.

@ Thomas : Ich bin 45 (Burnout wurde im übrigen auch diagnostiziert)

@ nibold : Charakterzüge: Perfektionist, Hektiker in Peson, nicht NEIN sagen     
                können, Keine echten Gefühle zeigen können, schnell auf 180,   
                Besserwisser, extremer Ehrgeiz, extreme Zieloientiertheit usw.

Werde einen Antrag für eine Reha in Bad Arolsen stellen bezüglich Tinnitus, Hyperakusis, BurnOut, Psychosomatik.

Bzw. welche Klinik schlagt Ihr vor für Kassenpatienten?

Vor dem Tinnitus hatte ich schon jahrelang eine Art Angsstörung, die mir jetzt mit dem Tinnitus erst bewusst wurde. Bei der TRT hatte ich von allen die massivsten Ängste vor dem Tinnitus. Das Thema muss ich auch unbedingt angehen. Stress habe ich auch nicht wenig. Die letzten 23 Jahre nur 60-70 Stunden Wochen und kaum Freizeit und Urlaub.

Beitrag geändert von hello51 (23-09-2015 20:27:07)

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#5 24-09-2015 17:02:57

Parmenides
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Re: Tinnitus, Hyperakusis, Hörverlust (Wahrscheinlichkeit das es weg geht?

Hallo hello,
ich war selbst in Bad Arolsen. Habe meine Erfahrungen auch schon im Forum beschrieben.

Wie ich weiß, kann man in Bad Arolsen keine Reha machen. Die beiden Privatkliniken sind reine Krankenhäuser. Es gibt dort die Schönklinik und die Privatklinik von Dr. Hesse. Die Schönklinik ist auch eine Privatklinik, dort kann man aber als Kassenpatient behandelt werden.

Es gibt aber Unterschiede.

Ein Teil der Kassenpatienten ist in der Großen Allee untergebracht, ein kleiner Teil zusammen mit den Privatpatienten im Gebäude Hofgarten 10. Ich rate Dir, Dich im Hofgarten unterbringen zulassen, es ist dort wie im Hotel. Außerdem praktiziert dort Frau Dr. Talartschik als Leiterin der HNO-Abteilung. Mir hat Sie sehr geholfen.

Die Klinik von Dr. Hesse soll der Mercedes unter den Tinnituskliniken sein und ist selbst für Privatpatienten noch sehr teuer. Dr. Hesse schreibt auch viel über Tinnitus und ist überall vertreten, wenn es um das Thema geht.
Ich glaube aber, dort wird auch nur mit Wasser gekocht.

Wenn Du also den aktuell von der DTL und allen anderen Experten als den sinnvollsten bezeichneten Weg gehen willst, bist du in der Schönklinik gut aufgehoben. 

Hast Du aber Bedenken und denkst vielleicht:" hello, das sind ja immer wieder die gleichen Leute, die sagen was geht und was nicht", dann kannst du es auch in der Uniklinik Regensburg versuchen.
Dort versucht man auch mit anderen Methoden als das TRT den Tinnitus zu heilen. Die Wartezeiten sind aber sehr lang.

Viele Grüße

Beitrag geändert von Parmenides (29-09-2015 08:22:08)

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#6 24-09-2015 20:27:44

Thomas
Administrator
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Re: Tinnitus, Hyperakusis, Hörverlust (Wahrscheinlichkeit das es weg geht?

Hallo hello51,

Wenn Du schon in den Vierzigern bist, da scheint mir doch Dein 'Hörverlust' voll im Rahmen des altersbedingten Hörverlustes zu liegen. Eine Hörschwelle von 38dB bei 6 kHz ist was man normalerweise in diesem Alter erwarten kann, siehe folgendes Diagramm

http://www.mytinnitus.de/imgs/audiogram_age.gif

Der Hörgeräteakustiker scheint hier wohl die Situation etwas ausgenutzt zu heben.

Mit Hörhilfen hört natürlich jeder mehr, auch bei 100% Hörvermögen. Also daraus kann man wirklich nichts ableiten.

Ich glaube Du steigerst Dich hier lediglich in etwas herein. Du solltest Dich nicht zu einem Schwerhörigen machen lassen, wenn Du praktisch ganz normal hörst.

Auf jeden Fall würde ich aber beim Rasenmähen und auch im Kino Ohrstöpsel benutzen, ansonsten wird es dem Tinnitus nicht gut tun (beim Rasenmähen am besten Schaumstoffohrstöpsel, fürs Kino, Konzerte usw. würde ich die MusicSafe Pro empfehlen ( http://www.sonicshop.de/De/Plugs/MusicSafe-3.asp ))


Thomas

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#7 24-09-2015 21:36:19

hello51
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Re: Tinnitus, Hyperakusis, Hörverlust (Wahrscheinlichkeit das es weg geht?

Danke für die Antworten. Ich dachte da schon an die Schön Klinik in Bad Arolsen. Das es da intern Unterschiede gibt war mir nicht bewusst.

Regensburg wäre natürlich auch eine Option.

Wie sind die Erfahrungen St. Wendel oder anderen Kliniken?

Würde gerne beim Wunsch 2 oder 3 als Auswahl angeben.


@ Thomas:

Problem ist ja auch bei mir, dass ich links und rechts bei 1,5 kHZ eine Senke bis 50db und bei 1 und 2 kHZ bis 40db habe und das genetisch bedingt. Ob schon von Geburt an oder schleichend kann keiner sagen, da ich keinen älteren Hörtest als Vergleich habe. Mein Sprachverständnis ist bei diesem speziellen Hörtest trotzdem bei 100%. Meine Vermutung ist das es schon immer so war oder es war so schleichend, dass ich es nicht mitbekam.

Das ich die Hörhilfen bekam und auch genau nach drei Monaten damals war nach Wunsch und Drängen auf den HNO von mir aus, da ich unbedingt den Tinnitus loswerden möchte und alles andere bisher nichts gebracht hat,
ausser mein Portemonaie geschmälert.

Das habe ich alles versucht:
Trental als Tabletten, Trental als Infusionen 5 Tage ambulant, Cortison Infusionen 5 Tage stationär, manuelle Therapie, manuelle Therapie CMD, Osterpathie, Schüssler Salze Kur, Heilpilze Kur, Vitamine und Magnesium in hohen Dosen, Altlas Korrektur bei Atlantotecc (brachte sehr viel - nur nicht beim Tinnitus), Akupunktur HWS,
Homöopathie, Heilpraktiker
Zuletzt dann vor 5 Wochen TRT begonnen
CMD Schienentherapie Vermessung nächste Woche

Ich suche eben händeringend nach einer schnellen Lösung. Bin ein sehr ungeduldiger Mensch und war bis Feb diesen Jahres auch noch nie ernsthaft krank in meinem Leben. Max. 2-3 Tage im Jahr krank bzw. oft krank gearbeitet mit Fieber usw. Da war ich immer sehr unvernünftig im Nachhinein.

Mit den Hörhilfen bin ich mir halt auch nicht sicher ob es die Lösung ist. Fakt ist, dass ich tagsüber den 1,5 kHZ Ton kaum wahrnehme mit dem Gerät, weil mehr Geräusche rein kommen auf dieser Frequenz.
Aber der 6 kHZ Ton der macht mich eben so mürbe und da hilft nichts. Der Ton ist immer wahrnehmbar. Diesen zu überhören ist leider überhaupt nicht möglich.

Was nervt, dass er sich so triggern lässt. Heute im Einkaufszentrum stand der 6 kHZ Ton wieder über allem obwohl ich die Hörhilfen trug. Da komme ich dann gedanklich auch nicht mehr von runter wenn der so aufdreht und ich bin wieder in dem Teufelskreis.

Anmerken möchte ich noch, dass ich auch genau auf dem 6kHZ Ton noch eine Hyperakusis habe, die erschwerend hinzukommt. Da sollen ja auch die Hörhilfen gut sein.

Bis Jahresende oder vielleicht auch 3 Monate länger habe ich Zeit weiter zu testen.
Laut dem Fielmann Akustiker bräuchte ich wenn ich keinen Tinnitus hätte keine Hörhilfen. Da sind die schon sehr fair. Auch das ich dort ein halbes bis dreiviertel Jahr testen kann finde ich sehr gut.

Beitrag geändert von hello51 (25-09-2015 07:21:31)

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#8 26-09-2015 23:30:14

Thomas
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Re: Tinnitus, Hyperakusis, Hörverlust (Wahrscheinlichkeit das es weg geht?

hello51 schrieb:

Problem ist ja auch bei mir, dass ich links und rechts bei 1,5 kHZ eine Senke bis 50db und bei 1 und 2 kHZ bis 40db habe und das genetisch bedingt.

Woher weißt Du, dass es genetisch bedingt ist? Es könnte nur eine scheinbare Senke sein, bedingt durch den Tinnituston bei dieser Frequenz.

Nur auf Grund von Hörtests sich eine Hörgerät zuzulegen, ist meiner Ansicht nach falsch. Solange Du keine deutliche Beeinträchtigung im Alltag hast, ist dies nicht zu rechtfertigen. Ein Hörgerät wird Dein natürliches Hörvermögen nur noch weiter verringern, da das Gehirn sich an die höheren Lautstärken anpasst.

Thomas

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#9 27-09-2015 08:11:25

hello51
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Re: Tinnitus, Hyperakusis, Hörverlust (Wahrscheinlichkeit das es weg geht?

Das weiss ich natürlich nicht. Eine scheinbare Senke wie ich es auch vermute gebe es laut HNO nicht obwohl er schon mal gesagt hat er könne bei mir 10x messen und es seien 10 verschiedene Ergebnisse. Meine Vermutung ist ja auch,  dass ich die Töne nur wegen dem Tinnitus so spät höre. Habe die Geräte schon gestern wieder beiseite gelegt. Bin eben sehr verunsichert. Jeder sagt was anderes.

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#10 27-09-2015 22:47:20

Thomas
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Re: Tinnitus, Hyperakusis, Hörverlust (Wahrscheinlichkeit das es weg geht?

Wenn jeder was anderes sagt, tust Du gut daran, Dich nur an Deinen eigen Erfahrungen zu orientieren. Man muss natürlich erst die Erfahrungen sammeln, also dies kann seine Zeit dauern. Deshalb darfst Du nicht ungeduldig werden. Sich hier unter Druck zu setzen macht die Sache nur schlimmer.

Thomas

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