#1 19-09-2015 12:36:44

nibold
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Ernährung und Tinnitus

Schon etwas älter, aber trotzdem süß:

http://journals.plos.org/plosone/articl … ne.0114711

http://www.improbable.com/2014/12/21/ti … ead-maybe/

Danach also:
Wenn man Fisch isst, Eier vermeidet und reichlich Kaffee säuft, geht der Tinnitus runter.
Andererseits lassen ein größerer Verzehr von Früchten und Gemüse sowie von Vollkornbrot, auch der Verzicht von Milchprodukten, den Tinnitus ansteigen.

Fazit: wieder eine sehr schöne Studie, die etwas aussagt oder auch nicht. Also sollten wir die gesunde Ernährung über Bord schmeißen und dem hemmungslosen, ungesunden Leben frönen. Heißt: Kaffee bis zur Bewusstlosigkeit, Rauchen, bis der Qualm aus den Fugen dringt, (fr)essen, was schmeckt, ohne auf Kalorien oder son Schweinkram zu achten.

In dem Sinne
Prösterchen

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#2 19-09-2015 18:41:17

Marie
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Re: Ernährung und Tinnitus

Gutes Beispiel dass eine statistische Korrelation noch kein kausaler Zusammenhang sein muss...

Man kann das auch anders deuten: Leute die mehr auf ihre Gesundheit achten ernähren sich gesünder, beobachten mehr ihren Körper, sind deshalb anfälliger für Tinnitus.
Die andern haben auch nen Tinnitus, es ist ihnen bis jetzt aber noch nicht aufgefallen. Mein Partner zum Beispiel, hat auch einen Tinnitus. stört ihn aber kein bisschen, genauso wenig dass er zum Beispiel Umgebungsgeräusche bewusst wahrnimmt wie z.B. Grillen, die mich super nerven.

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#3 19-09-2015 22:51:29

nibold
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Beiträge: 173

Re: Ernährung und Tinnitus

Leute die mehr auf ihre Gesundheit achten ernähren sich gesünder, beobachten mehr ihren Körper, sind deshalb anfälliger für Tinnitus.

Das könnte man auch so interpretieren, Marie, dass solche Leute Hypochonder sind oder zumindest nahe dran sind, unterm Strich also aus psychiatrischer Sicht leicht auffällig sind bzw. vulgo einen an der Waffel haben.

Zudem ist die Frage, was gesünder ernähren eigentlich bedeutet. Die „gesunde Lebensweise“ ist wohl auch abhängig von der aktuellen Mode, nicht Rauchen, keine Fleischverzehr, kein Alkohol, da war noch irgendwas anderes, kann mich aber nicht erinnern. In summa also alles, was nicht unbedingt Spaß macht und mehr in Richtung Askese geht.

Grillen stört mich auch nicht, aber Frösche, Frösche, eine Menge Frösche. Hast Du mal einen Haufen Frösche nachts genossen, wenn Du durch den Höllenlärm aus dem Tiefschlaf geschmissen wirst? Ich verstehe vollständig den doch etwas obskuren Geschmack der Franzosen, die Froschschenkel als Delikatesse ansehen.

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#4 20-09-2015 00:34:38

Thomas
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Re: Ernährung und Tinnitus

Dies ist auch keine Studie im eigentlichen Sinn gewesen. Es wurden lediglich Leute im Rahmen der allgemeinen Gesundheitsfürsorge befragt. Und den Zahlen kann man entnehmen, dass alle Gruppen praktisch gleich viel Kaffee trinken. Es ist mir deshalb schleierhaft, wie die Autoren zu dem Schluss kommen, dass Koffein den Tinnitus verbessert. Der einzige Schluss, den man ziehen kann, ist dass die meisten an Tinnitus leidenden ihren Koffeinkonsum nicht geändert haben. Aber warum, weiss man davon auch nicht. Ohnehin ist die Frage falsch gestellt: Tee enthält ja auch Koffein (hat meinen Tinnitus sogar noch stärker beeinflusst), da mag der Konsum von Kaffee alleine keinen großen Effekt haben (insbesondere da ja in der UK (wo diese Analyse gemacht wurde) generell mehr Tee als Kaffee getrunken wird).

In diesem Artikel wird auch eine 'echte' Versuchsstudie erwähnt, wo 'koffeinabhängigen' Tinnituspatienten in einer 'Doppelblind'-Studie der Koffein phasenweise entzogen wurde, Dort stellte man keinen Einfluss auf den Tinnitus fest. Die Frage ist, wie kann die Verabreichung von Koffein 'doppelblind'  erfolgen? Jeder spürt doch nach einer halben Tasse, ob dies echter oder koffeinfreier Tasse ist. Wer dann nicht seinen gewohnten echten Kaffee bekommt, ist wahrscheinlich schon so deprimiert, dass der Tinnitus schon dadurch aufrecht erhalten wird.

Also, diese Studien sind meiner Meinung nach wertlos und sogar irreführend. Es behauptet ohne keiner, dass Koffein den Tinnitus verursacht (was manche dieser Studien zu unterstellen scheinen), lediglich dass er ihn verschlechtert.

Man sollte sich ohne nicht an Studien orientieren, sondern daran, was einem persönlich nützt. Bei mir hat auf jeden Fall der Verzicht auf Koffein einen großen Beitrag zur Besserung geleistet. Dies ist keine Vermutung sondern Fakt (ich hatte nach mehreren Monaten Verzicht mir einmal aus Versehen wieder eine Tasse echten schwarzen Tee gemacht und der Tinnitus verschlechterte sich dramatisch; es brauchte 2 Tage bis er wieder normal war).

Thomas

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#5 20-09-2015 10:14:21

Marie
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Beiträge: 151

Re: Ernährung und Tinnitus

Diese Studien sind halt riesige Datensätze wo man jede Variabel mit jeder Variabel in Zusammenhang bringen könnte. Ich habe mal mit so einem Konsumentendatensatz gearbeitet. Da könnte man echt mit rumspielen und die irrwitzigsten "Zusammenhänge" herstellen.
Was den Kaffee/Tee angeht: da ist wohl jede sein eigenes Versuchslabor. WeR es so deutlich merkt wie Thomas lässt von selber die Finger davon.
Ich habe anderthalb Jahre keinen Kaffeee getrunken. Als ich wieder damit angefangen habe hat sich mein Tinnitus nicht verschlechtert, woh aber meine Laune wesentlich verbessert.
Ich trinke nicht mehr als zwei Tassen am Tag. Und keinen Schwarztee. Der wirkt bei mir auch sehr negativ: innere Unruhe und mehr Tinnitus.

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#6 20-09-2015 20:27:47

Thomas
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Re: Ernährung und Tinnitus

Eine einzelne Tasse Kaffee oder schwarzer Tee macht mir heute auch nichts mehr aus, aber ich weiß nicht wie es wäre, wenn ich es wieder regelmäßig trinken würde. Da ich mich generell ohne diese Aufputschmittel besser fühle, habe ich es erst gar nicht in dieser Hinsicht auf einen Versuch ankommen lassen. Ich trinke weiterhin regelmäßig nur koffeinfreie Sorten.

Statistiken haben lediglich Wert für Behörden und Organisationen (wenn sie denn korrekt erstellt und analysiert wurden, was ich in diesem Fall nicht sehen kann). Sie können danach entscheiden, wie zum Beispiel öffentliche Mittel am besten eingesetzt werden. Der Einzelfall ist durch eine Statistik nicht erfassbar, und es wäre Unsinn, sein eigenes Verhalten an einer Statistik auszurichten. Man sollte hier nur seine eigene Erfahrung als Grundlage nehmen.

Thomas

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