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Hi, an alle mein Name ist Enzo. Ich habe lange gezögert ob ich meine Geschichte schreiben soll am Ende hab ich mich dazu entschieden. Vielleicht hilft es mir ich weiß es nicht. Ich fang Mal an, bin 48 Jahre alt habe zwei Kinder und seit einem Jahr bin ich leider geschieden, nach 18 Jahre Ehe. Mit der Familie meiner Frau habe ich ein Vier Parteien Haus gebaut. Um zu sparen habe ich vieles selbst gemacht. Es hatte sich in Leidenschaft entwickelt. Es gelang mir einfach alles wie Maler, Tischler, Maurer, Fliesenleger, Dachdecker arbeiten usw. ich war ein professioneller Allroundman und hab mich für alle eingesetzt. Dabei ist meine größte Leidenschaft Musik Komponieren das ich aufs Abstellgleis stellte. Es gab Enttäuschung, Geld und Zeit Mangel. Ich konnte mich der Musik nicht widmen. Mir blieb nichts übrig als Handwerker neben bei zu arbeiten um die Schulden zu senken. Ich glaubte ein guter Ehemann und Vater und vor allem entgegenkommend zu sein. Ich wollte das Beste für uns alle. Irgendwann kam der Tinnitus mit Hyperakusis und Asthma mit Allergien, deswegen musste ich mein Job in der Mühle nach 22 Jahren aufgeben. Daraufhin hat sich meine Frau von mir getrennt. Ich bekam ein Tinnitus 4 Grades und Depressionen. Verstand die Welt nicht mehr! Was war mit meinem Leben passiert??Ich Tingelte von einer Klinik zur andere. Wie verzweifelt suchte ich Hilfe. In der ersten Klinik halfen sie mir irgendwie Abstand zu meiner Frau zu nehmen. Ich zog aus zu meiner 60 Km entfernten Schwester die eine Anlieger Wohnung hat. Aber, ich merkte es war nur eine vorübergehende Ablenkung. Im Grunde genommen viel bei mir nicht die Last. Ich konnte innerlich keine wirkliche Distanz aufbauen. Die Vorwürfe die Zweifel dass man als Mensch versagt hatte waren einfach zu Hoch. Hinzu kommt das Selbstmitleid, als zu alt, ohne Geld, verbraucht, krank, so nutzlos, das dir den letzten schimmern Hoffnung weg nimmt für einen Neuanfang. Ich hatte Selbstmord Gedanken. Als würde sich meine Seele Zerreisen. Im gleichen Augenblick fielen die Gedanken auch auf meine Kinder. Was würden sie sagen? Papa wo bist du? Ich brauche dich! Bitte verlass mich nicht! Ich konnte es einfach ihnen nicht an tun. Ich wollte aus diesen Alptraum aufwachen, mich befreien, aber wie? Wie kann ich mich bemerkbar machen? Mir eine Bedeutung geben? (Ich spiele Gitarre) Ich versuchte das Geschehen in Lieder zu schreiben. Ich schrieb „es ist vorbei“ wo ich mit meiner Frau kaltblütig abrechnete, obwohl tief in mir ein Teil von ihr immer da sein wird. Danach kam „Engel in der Nacht“ das war eine Hommage an die Klinik die sich so liebevoll um mich gekümmert hat. Ich versuchte auch in den Glauben Halt zu finden, in dem ich Gott anflehte und komponierte „an meiner Seite“. Es war für mich eine kleine Flucht. Ein Gefühl der Befreiung wenn ich das sang. In der zweiten Klinik erlebte ich eine große Überraschung. Meine Musik Therapeutin sagte mir nach dem ich ihr mein Leben offenbarte und meine Lieder vorgesungen hatte, sie sei sprachlos, so viel Gefühl, sie war glücklich mich gehört zu haben. Ich soll nicht hinter geschlossene Türen alleine vor mich hin singen denn meine Lieder können Menschen berühren. (Dabei habe ich mich nie als Sänger gesehen) Ich soll unter den Leuten gehen und ich brauche mich nicht mehr zu verstecken. Mir fielen die Tränen. Ich umarmte die Therapeutin ganz fest. In meinem Leben hatte ich noch niiiiie so viel Anerkennung bekommen. Ich fing an draußen vor Freunde zu singen und merkte dass immer mehr Leute dazu kamen. Ich sang Italo Hits die mir durch den Kopf gingen und am Ende meine eigenen Lieder. Sichtlich waren viele davon berührt was ich nicht gedacht hätte. Paolo und Maria die einzigen Italiener in der Klinik, sangen alle bekannten Lieder mit. Viele wollten so oft wie möglich das ich ein kleinen Konzert gebe. Ich merkte, die Bewunderung die mir entgegenkam. Ich fühlte mich so geschmeichelt das ich mein ganzes Leid vergas, so beflügelt war ich. Mit Maria und Paolo verbrachte ich die meiste Zeit. Sie sind zwei wunderbare Menschen. Für Maria kamen sogar besondere Gefühle hoch. Sie war sehr zärtlich, einfühlsam, attraktiv hinzu und ihr Lebensverlauf war ähnlich wie meiner, mit dem einen Unterschied, sie ist verheiratet! Sie ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich konnte dagegen nichts tun. Ich verspürte den Drang etwas zu beweisen. Ich musste ihr ein Song schreiben und „sowas schönes wie du“ kam dabei raus. Ich sang ihr das Lied und beichtete meine Gefühle. Sie fühlte sich geehrt und zugleich verwirrt. Ich konnte es nicht lassen und schrieb ihr noch einen Song „Amami“(liebe mich). Für Sie war das nur ein prickelndes schönes Gefühl als Frau begehrt zu sein. Für mich war Sie die einzige Person mit der ich meine Körperliche Qual und Seelenschmerz vergessen konnte. Ich verließ die Klinik nach vier Wochen voller Euphorie. Ich hinterlass am Sportplatz Zaun Lettern aus weißer Papierrolle und roten Blumen mit der Schrift „ Maria ti amo“. Die ganze Klinik sollte es sehen was sage ich die ganze Welt!!! Ich ging mit den glauben eine Neue Liebe gefunden zu haben. Das Sie mich suchen würde. Das Sie mich sehen wolle. Das ich ihr Herz berühren kann. Zu Hause zeichnete ich Ihre Augen mit Bleistift, auf eine Leinwand 120 cm x40cm das ich mir überm Bett stellte. Ihren Name, hatte ich im Bad mit Gold Farbe bemalt. Ich erkannte mich selber nicht. Sowas hatte ich nicht einmal für meine Frau gemacht. Nun wartete ich, sehnsüchtig auf den Tag, sie zu sehen und ihr zu zeigen, was sie für mich bedeutet. Es war vergeblich. Die Tage gingen die Monate auch und kein Ton von ihr. Bis ich mich entschloss sie anzurufen. Das Ergebnis war. Sie entschied sich für ihren Mann. Die Enttäuschung und die Reue war Gross, wieder mal als Verlierer zu stehen. Nichts bewirkt zu haben. Ich war so verletzt. Es dauerte um das zu verdauen aber vielleicht hat es auch eine positive Seite. Durch sie bin ich von meiner Frau irgendwie los gekommen. Nur, die Depressionen und der lärm im Kopf sind nach wie vor da und manchmal noch schlimmer. Ich suchte weiter Hilfe und kam in der dritten Klinik. Hier machte ich zum ersten Mal schlechte Erfahrungen was das Pflegepersonal betrifft. Die meisten benahmen sich wie Knastwärter. Die zogen alle über ein Kam. Als wären wir kriminelle die man im Schach halten muss. Auf die Minute genau zu achten wann was gemacht werden soll. Du wurdest sogar bestraft mit sogenannte Abmahnung. Zwischen Willkür und Krankheit hat die Pflege kein Unterschied gemacht. Am Ende war ich der jenige der sich getraut hatte sich zu wehren um normale Freiräume zu haben. Wieso die Leitung sowas zu lässt ist für mich unbegreiflich. Auf jeden Fall waren die Therapeuten Ok. Die gaben mir denk Anstöße und die Möglichkeit mich zu öffnen. Der Umgang war loyal und vertrauensvoll. Ich lernte viele nette Menschen zu dem ich noch heute kontakt habe. Zu Letzt kam ich in einer Klinik die auf Tinnitus und Depressionen spezialisiert ist. Sie konnten feststellen das ich eine Innenohr Schwerhörigkeit habe auf Grund dessen hätte sich der Tinnitus entwickelt. Durch die Depressionen stark Hervorgerufen. Heilung keine! Nur Linderung, mit Hörgeräte, Medikamente und Umgang mit der Krankheit. Verbesserung erst nach 6 Monaten wenn nicht nach einem Jahr möglich. Toll, ich soll lernen das ertragene zu tragen! Ich hoffte auf eine Medizinische Erleichterung und bekam eine Behandlung die ungewiss ist. Die Hilflosigkeit überrannte mich. War mein Schicksal besiedelt? Die Einsamkeit nahm ihre Ausdehnung. Ich fühlte mich Leer. Der Gedanke keinen Menschen zu haben. Der auf dich wartet. Dich in den Armen nimmt. Dir Geborgenheit und Wärme spüren lässt. Aus seinen Lippen das Wort Liebe fällt. Es war grausam es sich vorzustellen. Die Sehnsucht brannte wie ein Lauffeuer. Umso aussichtloser empfand ich meine Situation. Ich versuchte diesem Gefühl zu entkommen in dem ich weitere Lieder schrieb, wie „so nah“ „kann es Liebe sein“ und „wenn es noch Liebe gibt“. Ich Spielte es einigen Leuten vor sie waren angetan und Lobten mich. Ich selber bin mir nicht mehr sicher was ich da mache. Aber eins weiß ich genau die Leute die dich heute feiern haben dich morgen schon vergessen. Für die, bist du nur ein Moment. Ein Augenblick der Heiterkeit. Alle suchen nur ihre Gunst! Ich, habe Gelebt geliebt und gelitten mit dem ganzen Herzen. Das Leben ist unberechenbar. Voller Elend und Ungerechtigkeit. Dieses Pech habe ich sicherlich nicht verdient! Ich bekomme Hartz 4 und bin ArbeitsuntauglichIch. Ich bleibe mir treu auch wenn ich nicht weiß wie es weiter geht.
Meine Medikamente sind Mirtazapin Escitalopram Prometazin Aarane Cetirizin
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Hallo Enzo,
Willkommen im Forum.
Wie Du schon sagst, man muss sich selbst treu bleiben. Das größte Hindernis bei der Therapie des Tinnitus ist zu viel Fremdbestimmung im Leben. Du musst lernen, zu Dir selbst finden und Dein eigenes Leben zu führen. Die beste Anerkennung von anderen ist wertlos, wenn Du nicht Deine eigene Anerkennung hast.
Thomas
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Hallo Thomas,
danke für deine Antwort. Ich versuche ein weg zu finden. Mich zu akzeptieren als normalen Menschen. Gesund oder krank die Würde ist immer gleich, aber auch nicht gleich zu verstehen.
Ein Gruß
enzo
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