#71 19-10-2017 14:40:19

Stulle
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Beiträge: 59

Re: Stark schwankender Tinnitus seit 2,5 Monaten meiner Frau

Leider unverändert bei uns. Täglich kommt es zu einem Anfall, dann ist das Rauschen weniger, baut sich im Anschluss immer wieder auf und endet in einem Anfall (ohne Schwindel). Das Aciclovir nach ca. 1 Woche abgesetzt, da überhaupt keine Veränderung eintrat. Meine Frau hatte eher das Gefühl, dass sie das Aciclovir weiter schwächt.

Dank des Kurzurlaubs am Meer wieder etwas mehr Energie. Mal gucken, wie es weitergeht.

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#72 25-10-2017 13:09:20

Lea Koch
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Re: Stark schwankender Tinnitus seit 2,5 Monaten meiner Frau

Hallo Stulle,

ich habe deinen Thread gelesen und mich hier angemeldet, um auf eine mögliche Ursache aufmerksam zu machen, die bislang in der Öffentlichkeit kaum bekannt ist.
Vorab möchte ich dir noch sagen, dass ich es wirklich ganz toll finde wie sehr du dich für deine Frau bemühst und nach einer Lösung suchst.

So, jetzt zu meinem Erklärungsversuch:
Möglicherweise ist es nämlich gar nichts primär organisches bei deiner Frau. Es könnte sein, dass euer Zuhause wie mittlerweile sehr viele Wohnungen in Deutschland belastet ist durch tieffrequenten Schall. Dieser Schall wird nach aktuellen Schätzungen etwa von 10-30 Prozent der Bevölkerung bewusst gehört. Die Mehrheit hört ihn nicht, was jedoch nicht gleichbedeutend ist, dass der Körper ihn nicht unterbewusst wahr nimmt.
Er wirkt direkt auf das Innenohr und löst Reaktionen in der zugehörigen Gehirnregion aus. ("Wir hören tiefer als gedacht", Markus Drexl, LMU München)
Tieffrequenter Schall und seine schädlichen Wirkungen auf den Menschen sind den Behörden, den zuständigen Landesämtern und dem Umweltbundesamt, bekannt, dennoch wird darüber nicht berichtet.
Wahrscheinlich, weil in diesem Zusammenhang immer wieder von Windkraftanlagen als Ursache die Rede ist. Da die Energiewende in Deutschland beschlossene Sache ist, darf das nicht sein!
Es gibt meiner Meinung jedoch noch weitaus gefährlichere Quellen tieffrequenten Schalls. Dazu erst später mehr.

Das Robert-Koch-Institut hat zum Thema bereits 2007 eine Empfehlung "Infraschall und tieffrequenter Schall – ein Thema für den umweltbezogenen Gesundheitsschutz in Deutschland?" herausgegeben.
Auch gab es im März 2017 hierzu ein vom Umweltbundesamt ausgerichtetes Symposium in Berlin, da laut UBA die Beschwerden seitens der Bevölkerung in den letzten Jahren zunehmen. Leider wird dieses in Deutschland nicht zum Anlass genommen, das Phänomen genauer zu erforschen.
Fakt ist, dass tieffrequenter Schall bei Langzeitbeschallung neben Tinnitus, Ohrdruck, Schlafstörungen, Schwindel u.v.m. irreversible Organschäden verursacht. Das wurde im Tierversuch von portugisieschen Forschern (Nuno Branco et al.) nachgewiesen. Die zugehörige Literatur ist im Internet auf Englisch zu finden. Es wurden Schäden an Herz, Lunge und Magen festgestellt.
Auch der Mediziner Dr. Thomas Carl Stiller, der ebenfalls am oben genannten Symposium des UBA teilnahm, beschreibt in einem Artikel "Infraschall-Der Bumerang der Energiewende" mögliche gesundheitliche Probleme von Betroffenen. Leider spricht auch er wieder nur von WKA, Blockkraftwerke etc. als mögliche Erzeuger.
Meiner Meinung nach sind diese jedoch nur von untergeordneter Bedeutung. Ich vermute, ihr habt, wie auch ich, keine WKA in unmittelbarer Umgebung.
Ich wohne im dichtbesiedelteten Ruhrgebiet und bin mit Unterbrechung seit drei Jahren tieffrequentem Schall ausgesetzt. Ich gehöre zu den Menschen die tieffrequenten Schall bewusst hören können. Bei mir verursachte dieser Schlafstörungen, fluktuierende Ohrgeräusche z.T. begleitet von Hochton-Tinnitus, Ohr- und Kopfdruck, Herzrasen, Schweißausbrüche, mehrfaches nächtliches Erwachen mit Harndrang etc.
Ich bin, um dem Schall zu entfliehen, in eine andere Wohnung gezogen. Leider hat das nichts bewirkt! Auch ein weiterer Umzugsversuch ist gescheitert.
Ich bin sicher, dass in meinem wie in vielen, vielen anderen Fällen, nicht WKA, Blockkraftwerke, Wärmepumpen etc. für den Schall verantwortlich sind sondern Nachbarn, die Videospiele an PC oder Spielkonsole spielen und dabei ein Surroundsystem mit Subwoofer benutzen.
Hört sich wahrscheinlich verrückt an, ist es aber nicht! Subwoofer geben i.d.R. Frequenzen unterhalb 80 Hertz wieder. Dieser Schall kann von menschlichen Ohren nicht mehr lokalisiert werden. Ohne zu sehr in die Materie gehen zu wollen(kann jeder selber im Internet recherchieren), ist eine physikalische Besonderheit von tieffrequentem Schall, dass er nahezu undämpfbar ist und problemlos durch Decken, Hauswände, Dächer, Fenster dringt. Desweiteren kann er Wände und Decken zu Vibrationen anregen, sog. Körperschall, der sich je nach baulichen Gegebenheiten sehr weit in andere Wohnungen/Etagen ausbreiten kann.

In meiner Wohnung wurde tieffrequenter Schall durch das hiesige Umweltamt nachgewiesen. In meinem Schlafzimmer wurden die Grenzwerte sogar überschritten. Derzeit liegt meine Sache bei Gericht. Der Verursacher ist ein spielsüchtiger Nachbar! Leider ist der Nachweis sehr schwer, da tieffrequenter Schall nur mit speziellen Messgeräten messbar ist, eine solche Messung sehr teuer ist und die Quelle häufig nicht gefunden wird.

Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass alle Wohnungen/Häuser meiner Freunden und Bekannten mehr oder weniger belastet sind. Bin ich abends oder nachts im Stadtzentrum oder Wohnsiedlungen unterwegs, kann ich das Brummen überall hören. In den frühen Morgenstunden ist es meist weniger vorhanden und deshab erträglicher!
 
Deutschland verkommt zu einem Land der Spieler und Zocker! Spielehersteller, Spieleplattformen vermelden immer neue Umsatzrekorde. Millionen von Menschen haben Abend für Abend, Nacht für Nacht nichts besseres zu tun als sich durch virtuelle Welten und immer neue Level zu kämpfen! Ich kenne Berufstätige, die nachts um drei Uhr aufstehen, weil sie mit ihrer "Gilde" verabredet sind.
Mein spielsüchtiger Nachbar schaltet seinen PC nie aus, auch wenn er selber schläft. Er hat sogar eine unterbrechungsfreie Stromversorgung angeschlossen, falls es mal zum Stromausfall kommt. Seit zwei Jahren geht er nicht mehr arbeiten und hat sich ganz seinem "Hobby" verschrieben.

Ich will nicht behaupten, dass alle Spieler so krank sind, aber den meisten ist nicht bewusst, dass der von Subwoofern erzeugte Schall nicht dämpfbar ist und auch die Nachbarn belästigt!

Tut mir leid, dass ich jetzt soviel geschrieben habe und im Grunde kann ich dir gar nicht wirklich weiterhelfen. Wie gesagt, es ist ein Erklärungsversuch. Es würde mich aber nicht im Geringsten überraschen, wenn sehr viele Menschen, die unter Tinnitus, Schwindel(das Innenohr ist auch für den Gleichgewichtssinn wichtig), Schlafstörungen und vielen anderen gesundheitlichen Beschwerden leiden, eigentlich ein Problem mit tieffrequentem Schall haben ohne diesen bewusst zu hören.

Laut DAK-Studie 2017 leiden 80 Prozent der Berufstätigen unter Schlafstörungen. Die Zahl der Betroffenen hat in der Zeit von 2010 bis 2016 um sagenhafte 66 Prozent zugenommen. Das muss doch einen Grund haben!
Leider ist es aber so, dass Betroffene immer entweder organische Ursachen vermuten oder die Schlafprobleme dem alles erklärenden Stress zuschschreiben ohne den wahren Ursachen auf den Grund zu gehen.
Aber wie soll man jemandem auch etwas erklären, was er selbst nicht hört!
Aber: Feinstaub, radioaktive Strahlung, Keime kann man auch nicht sehen, hören oder schmecken!

Sorry für den langen Beitrag! Ich hoffe, dass ein paar Leute ihn lesen und mal drüber nachdenken! Vielleicht denken auch einige, ich spinne. Dann bitte einfach selber mal recherchieren! Für alle, die es nicht glauben wollen und immer noch denken, man könne sich an Lärm gewöhnen, ist vielleicht noch die Mainzer Fluglärmstudie von Prof. Dr. Thomas Münzel interessant. Auch hierbei handelt es sich um tieffrequenten Lärm.

Ich für meinen Teil kann sagen, dass tieffrequenter Schall bei mir erhebliche gesundheitliche Schäden verursacht hat. Ich bin mittlerweile arbeitsunfähig. Aufgrund der ständigen Schlafunterbrechungen und des massiven Schlafmangels ist mein Stoffwechsel und Hormonsystem komplett durcheinander geraten. Der ständig erhöhte Stresshormonlevel hat Auswirkungen auf den ganzen Körper und macht auf Dauer krank.

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#73 25-10-2017 13:41:42

Klaus1956
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Re: Stark schwankender Tinnitus seit 2,5 Monaten meiner Frau

Hallo LeaKoch.

Habe Deinen langen Bericht aufmerksam gelesen, ist sehr interessant , habe auch schon über 20 Jahren Tinnitus, aber von dieser Seite habe ich die vermeintliche Ursache noch nicht betrachtet.  Wirklich sehr interessant, muss ich schon sagen.

Liebe Grüße von

Klaus 1956

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#74 26-10-2017 08:40:59

Stulle
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Beiträge: 59

Re: Stark schwankender Tinnitus seit 2,5 Monaten meiner Frau

Denke, das kann man ausschließen.... generell ist es bei meiner Frau momentan leider nicht besser geworden. Immer noch täglich Anfälle. Heute Nacht über Stunden... außerdem nun das Gefühl, dass auch das rechte Ohr anfängt zu rauschen. Sind fix und fertig

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#75 26-10-2017 17:12:58

Grantorino
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Re: Stark schwankender Tinnitus seit 2,5 Monaten meiner Frau

Hallo Stulle!
Das kann ich als selbst betroffener sehr gut verstehen. Das das zweite Ohr auch betroffen sein wird ist leider sehr wahrscheinlich. Bei mir gesellte es sich nach 27 Jahren dazu.
Versucht es wirklich mit Pycnogenol, zu beziehen über Namhafte Versandapotheke.
3 x 40 mg als tägliche Einmaldosis, vorzugsweise morgens. Zu Beginn auch Anfangs höher dosieren.
Mut nicht verlieren.
Es wird mit maximaler wahrscheinlichkeit wieder besser werden. Aber auch wiederkommen.
Eine nachgewiesene wirksame Therapie ist nicht bekannt.
Auch meine Pycno Therapie kann dem Zufall geschuldet sein.
Aber von allem Quatsch der von HNO s verordnet wurde ist es das einzige dem ich überhaupt, wenn nicht wie oben erwähnt dem Zufall geschuldet, eine Wirksamkeit nachsagen kann.
Alles, alles gute!

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#76 27-10-2017 16:59:14

Lea Koch
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Beiträge: 3

Re: Stark schwankender Tinnitus seit 2,5 Monaten meiner Frau

Hallo Stulle,

tut mir sehr leid für deine Frau und dich!
Schade, dass du meine Erklärung so einfach vom Tisch wischst.
Aber, diese Reaktion kenne ich bereits von dem Großteil der Personen, mit denen ich darüber gesprochen habe.

@ Klaus1956  In diesem Beitrag: http://www1.wdr.de/wissen/technik/tieff … m-100.html berichtet eine Betroffene, mit der ich in Kontakt stehe. Auch Prof. Krahe, Experte für tieffrequenten Lärm und Referent auf der Veranstaltung des Umweltbundesamtes, habe ich kontaktiert, allerdings ohne nennenswerten Erfolg!

Viele Grüße und alles erdenklich Gute!

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#77 27-10-2017 17:37:40

Klaus1956
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Beiträge: 40

Re: Stark schwankender Tinnitus seit 2,5 Monaten meiner Frau

Hallo Lea Koch,

Ich nehme Deinen aufschlussreichen Bericht
voll Ernst, gerade durch die
Vielen Windkrafträder oder
Funkmasten, was die Töne von sich geben, wenn man in ihrer Nähe ist.

Viele Frequenzen nimmt man ja gar nicht war.
Bin mal gespannt, was da in den nächsten Jahren noch auf uns zukommt.

Also liebe Lea Koch, lasse Dich nicht entmutigen.

Ganz liebe Grüße von mir😘😘😘

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#78 01-11-2017 11:19:29

Stulle
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Re: Stark schwankender Tinnitus seit 2,5 Monaten meiner Frau

Leider wenig Änderungen bei meiner Frau. Wir hatten letzte Woche 4 Tage in Folge keinen Anfall mehr. Das war schon ein kleiner Erfolg. Ein kleiner Hoffnungsschimmer. Ohrgeräusche waren natürlich dennoch da, nur der Druck baute sich nicht so auf, bzw. wurde anders abgebaut. Also nicht durch einen Anfall im Ohr.

Leider hat sich gestern wieder ein Anfall ereignet. Und heute Nacht wohl noch einer. Sind also wieder auf dem Stand, wie vor 1-2 Wochen. Probieren nun ab heute das Pycnogenol, wie von Grantorino als Tipp gegeben. Gucken wir mal, ob sich dadurch irgendwas verändert.

Leider steuern wir nun auf den 4. Monat zu. Die 3 Monate, die sich so eine Anfallserie hielt, haben wir nun schon durch. Alles sehr frustrierend. Unsere große Reise, die wir im Januar geplant hatten, werden wir wohl stornieren.

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#79 03-11-2017 15:00:10

Stulle
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Beiträge: 59

Re: Stark schwankender Tinnitus seit 2,5 Monaten meiner Frau

Kleines Update. Wie in der Vergangenheit schon beobachtet, stellt sich gerade ein neuer Rhythmus ein. Man kann da fast die Uhr nach stellen, einfach unglaublich. Am Mittwoch (wie exakt eine Woche zuvor) zwei kleine Anfälle im Laufe des Tages, in der Nacht dann ein heftiger Anfall (immer noch ohne Schwindel), aber so laut, dass auch das Rechte Ohr pfiff. Am Donnerstag dann langsam Beruhigung, seitdem kein Anfall mehr.

Wir ärgern uns gerade ein wenig, dass wir die eigentlich (von uns) festgestellte Ursache (Hormone !!!) wieder verworfen haben, da sich damit scheinbar kein Arzt auskennt. Stattdessen haben wir mit anderen Sachen herumexperimentiert.

Letztendlich muss man klar feststellen, dass der Auslöser eine wochenlange Blutung (also Hormonveränderung) schuld war. Meine Frau hat generell bei Blutungen immer gleich das "Ohr" gemerkt. Die Besserung vor inzwischen fast 2 Jahren erfolgt auch direkt nach Einahme/Nutzung von Verhütungshormonen. Mit meiner Frau kennen wir inzwischen 3 Frauen, bei der MM während der 2. Schwangerschaft ausgebrochen ist. Und nun wieder ein fester Ablauf, nach dem man sich fast die Uhr stellen kann? Das ist doch alles kein Zufall.

Meine Frau hat nun am Montag einen Termin bei einem Spezialisten in Sachen Hormone. Ich hoffe wir finden auf diesem Wege eine "Waffe" gegen den Meniere.

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#80 03-11-2017 16:29:29

Grantorino
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Re: Stark schwankender Tinnitus seit 2,5 Monaten meiner Frau

Hallo Stulle!
Auch ich kenne eine Frau, die allerdings 53 Jahre und auf Grund der Wechseljahre einen völlig entgleisten Hormonhaushalt hat.

Sie hat seit ca. 1 Jahr wiederkehrende Hörstörungen ohne Schwindel mit Tinnitus der seit dem ersten Auftreten nicht mehr weggegangen ist.

Sie ist allerding wegen der Ohren nicht in Behandlung.

Ich bin männlich und schlage mich seit 27 Jahren damit rum. Auch ohne Schwindel. Die längste Anfallserie hat 7 Monate gedauert auf dem bis dahin völlig intaktem Ohr. Das linke regeneriert sich mittlerweile seit Jahren innerhalb von Stunden bis max 3 Tagen. Meistens 1 mal im Jahr.

Ich wünsche euch das allerbeste und möge der Hormon Spezialist einen zusammenhang finden.
Bitte Info wenn was bei rauskommt.

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