#31 20-04-2015 08:22:31

Stulle
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Re: Stark schwankender Tinnitus seit 2,5 Monaten meiner Frau

Wieder kleines Update: Wir sind uns jetzt zu 99% sicher, dass es sich bei meiner Frau um Morbus Meniere handelt. Zwar kommen (wenn überhaupt) die Schwindelanfälle erst bei Besserung des Gehörs. Sonst passt aber leider alles. Gestern bemerkte meine Frau schon nach dem Aufstehen einen erhöhten Druck im Ohr. Scheinbar kündigte sich ein neuer Meniere-Anfall an. Hörminderung auf ca. 80% trat dann parallel auf. Abends stieg dazu dann langsam das Rauschen wieder an, bis es heute früh wieder auf Höchsttouren rauschte.

So ein Leben hat leider nur noch wenig Lebensqualität. Wer will schon jede ein bis zwei Wochen eine Art Hörsturz. Meine Frau muss nun überlegen, ob sie ggf. abstillt, und dann das Medikament Betahistin nimmt. Dieses soll (zumindest in hohen Dosierungen) die Häufigkeit der Anfälle strecken oder sogar ganz verhindern.

Wir müssen jetzt stark sein... obwohl es nicht immer einfach ist.

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#32 22-04-2015 21:26:49

DerNeue
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Re: Stark schwankender Tinnitus seit 2,5 Monaten meiner Frau

Ich habe ein Medikament bekommen soll gut sein für MM und Tinnitus heißt Betavert   ich weiß nicht ob das weiterhelfen könnte .

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#33 23-04-2015 00:12:54

Thomas
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Re: Stark schwankender Tinnitus seit 2,5 Monaten meiner Frau

Stulle schrieb:

Wieder kleines Update: Wir sind uns jetzt zu 99% sicher, dass es sich bei meiner Frau um Morbus Meniere handelt

Wie schon gesagt, Du solltest hier keine vorschnellen Diagnosen stellen. Es gibt in der Tat keine sichere Diagnose für Morbus Meniere. Dies wird meistens nur diagnostiziert falls man andere Ursachen für die Symptome ausschließen kann (und deren gibt es viele).
Je nach Hormonlage Deiner Frau kann es gut noch einige Zeit dauern, bis sich dies alles wieder mehr normalisiert.

Thomas

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#34 23-04-2015 08:13:27

Stulle
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Re: Stark schwankender Tinnitus seit 2,5 Monaten meiner Frau

@DerNeue: Danke, das ist dann ein Medikament mit dem Wirkstoff Betahistin. Hat es bei dir denn geholfen? Welche Dosierung nimmst du ein?

@Thomas: Wahrscheinlich hast du ja recht, aber irgendwie bekommt man mehr und mehr das Gefühl, dass viele Ärzte einfach keine Ahnung haben und einen am besten wieder loswerden wollen. Die Tendenz geht derzeit schon sehr in Richtung M.Meniere, wobei meine Frau definitiv nicht an Drehschwindel leidet. Scheint eher ein psychogener Schwindel zu sein. Dieses deutet alles eher auf Endolymphschwankungen, die zwar mit Morbus Meniere verwandt sind, aber scheinbar seit ein paar Jahren klar als eigene Erkrankung gesehen wird. Man nennt diese auch Fluktuierendes Ohr, bei der immer wieder eine Hörminderung im Tieftonbereich auftritt, jedoch ohne innenohrbedingten Drehschwindel und ohne bleibende Hörminderung (wie bei meiner Frau). Tinnitus äußert sich in einem tiefen Rauschen oder Brummen (passt auch). Behandlung ist identisch wie beim Morbus Meniere. Betahistin

Der letzte "Anfall" holt diesmal keine Wochen sondern nur knappe 16 Stunden, danach war es wieder besser. Nur leichtes Brummen. Heute komplett beschwerdefrei. Inzwischen konnte meine Frau testen, dass das Brummen kurze verschwindet, sobald sie den Kopf einmal ruckartig bewegt oder fest mit dem Fuß auftritt. Dieses würde ja eher wieder in Richtung HWS und Co. deuten, oder? Das eine muss das andere aber nicht ausschließen. Man geht auch bei Endolymphschwankungen / M.Meniere davon aus, dass Probleme in der HWS/Kiefer die Anfälle begünstigen. Da meine Frau sowieso immer Probleme mit der HWS hat, wird sie nun täglich ein wenig Kraftübungen machen. Eine Runde Joggen tut sie bereits jeden Morgen seit Wochen. Insgesamt kann man sagen, dass in den letzten Woche sich das Gesamtbild schon gebessert hat. Die "Anfälle" kommen nicht mehr so heftig, und erholen sich etwas schneller. Vielleicht spielen hier auch wirklich noch die Hormone mit rein. Scheint eine Kette verschiedener Ursachen zu sein. Man darf nicht vergessen, dass die Hormone nach und während der Schwangerschaft das komplette Bindegewebe doch sehr lockern.

Ich werde weiter berichten. Evtl. hilft es dem einen oder anderen in Zukunft einen kleinen Ansatz für seine eigene Therapie zu finden.

Gruss
Stulle

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#35 24-04-2015 00:20:41

Thomas
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Re: Stark schwankender Tinnitus seit 2,5 Monaten meiner Frau

Stulle,

Gewisse Erkrankungen sind eben sehr schwer greifbar, insbesondere wenn das Nervensystem mit hereinspielt. Psychosomatische Zusammenhänge, Hormone, Stoffwechsel - dies ist alles sehr komplex und kaum durchschaubar im Einzelfall, selbst für den besten Arzt. Da sind schnelle Diagnosen nicht angebracht, sondern es braucht eben seine Zeit, bis man hier die Sache in den Griff bekommt (die Auswirkungen des schweren Eisenmangel Deiner Frau werden auch noch nicht wieder vollständig beseitigt sein, selbst wenn sie in den letzten paar Wochen Eisenpräparate genommen hat). Die generelle Besserung sollte Euch auf jeden Fall Mut machen, dass Ihr auf dem richtigen Weg seid (obwohl es hin und wieder noch schlechtere Phasen geben mag).

Thomas

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#36 05-05-2015 14:59:58

Stulle
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Re: Stark schwankender Tinnitus seit 2,5 Monaten meiner Frau

Mal wieder ein kurzes Update:

Seit ca. 14 Tagen wieder deutlich besser. Die ersten 6-7 Tage ein fast kontinuierliches Brummen (aber scheinbar auszuhalten und durch das nahezu gleichbleibende Geräusch nicht so belastend). Dann weitere 7 Tage komplett beschwerdefrei, also kein Tinnitus, keine Empfindlichkeit, kein Druckgefühl im Ohr. Heute Nacht wieder leichtes Brummen, morgens weg und nun wieder da. Meine Frau muss sich nun wieder ein wenig auf das "Brummen" einstellen. Aber derzeit alles besser als das extrem laute Rauschen und der damit verbundenen Hörminderung. Tendenziell also deutlich besser... hoffentlich bleibt es so.

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#37 06-05-2015 22:01:03

Kudoh
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Re: Stark schwankender Tinnitus seit 2,5 Monaten meiner Frau

Hallo Stulle, ich lese deine Beiträge regelmäßig mit und muss dann doch einmal etwas loswerden: Ich finde es wunderbar, wie sehr du deiner Frau hilfst, ihr beistehst und ihr unter die Arme greifst - auch wenn dies für dich selbstverständlich erscheint. Ich finde, es ist wichtig, dass du trotz all den Problemen nicht selbst den Mut verlierst und deine Frau immer weiter motivierst, ohne ihre Probleme beiseitezuwischen oder kleinzureden. Ich drücke euch beiden die Daumen, dass es auf dem jetztigen erträglichen, wenn auch immer noch nervigen Level bleibt, denn damit kann deine Frau sicherlich lernen umzugehen!


-- Tinnitis seit September 2014, seit März 2015 sogar stereo --
Marie Antoinette: Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst

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#38 07-05-2015 09:27:58

Stulle
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Re: Stark schwankender Tinnitus seit 2,5 Monaten meiner Frau

Moin Kudoh,

danke für die netten Worte. Wir hatten eine nicht so leichte Zeit, denke, dass man in diesen Zeiten einfach zusammenhalten muss und positiv nach vorne Blicken muss (auch wenn dieses nicht immer so einfach ist).

Generell geht es meiner Frau deutlich besser. Das Brummen war schon wieder nach ein paar Stunden weg. Heute Nacht mal wieder kurz da. Meine Frau hat aber auch gemerkt, dass sie derzeit sehr intensiv träumt und die Zähne aufeinanderpresst. Scheinbar ist das ganze ein echt komplexes Thema. HWS und Kiefer scheinen evtl. einer der Auslöser (auch für einen Hydrops) zu sein. Tägliches Kurzprogramm (morgen 15 Min. Joggen) und mittags ein paar Übungen auf der Matte scheinen hier aktiv gegenzuwirken. Aber wie Thomas schon schrieb, bei jedem ist es anders. Dem einen hilft es, dem anderen weniger. Auch meine Frau hatte akute Phasen, in denen ausdauernder Sport eher die letzten Energiereserven nahm, als half.

In diesem Sinne blicken wir weiter positiv in die Zukunft. Fast 2,5 Wochen "gut" jetzt. Dieses kann uns zumindest keiner mehr nehmen, auch wenn es evtl. nochmal wieder einen Rückschlag geben kann.

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#39 04-06-2015 08:20:35

Stulle
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Re: Stark schwankender Tinnitus seit 2,5 Monaten meiner Frau

Hallo Leute,

wollte nach gut einem weiteren Monat mal einen kleinen Statusbericht vermelden. Die Anfälle (Hörminderung, starkes Rauschen, Schwindel) sind nicht mehr aufgetreten. Lediglich ist ein Brummen zurückgeblieben. Dieser ist größtenteils eher leise und bei Ablenkung gut ausblendbar. Teilweise sogar für Stunden oder 1-2 Tage komplett verschwunden. Nur unter Stress oder Schlafmangel dann etwas lauter und dann auch zum Teil belastend. Insgesamt ist die Situation aber deutlich, deutlich besser geworden. In dem jetzigen Zustand kann man gut leben, meint meine Frau. Wir hoffen, dass auch das Brummen über die Jahre dann wieder weniger wird, wie ihr erster Tinnitus.

Liebe Grüße an alle und Kopf hoch...

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#40 07-08-2015 13:24:34

Stulle
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Re: Stark schwankender Tinnitus seit 2,5 Monaten meiner Frau

Wollte nach ca. 2 Monate nochmal eine Rückmeldung geben. Bei meiner Frau sind alle Symptome nahezu verschwunden, bzw. nur noch minimal vorhanden. Schwindelattacken oder Hörminderungen sind glücklicherweise nicht mehr aufgetreten. Dennoch kann es zwischenzeitlich wieder zu einem mal lauten, mal leiseren Brummen kommen. Insgesamt ist der Zustand aber schon wieder fast wie vorher. Gebt also nicht auf... vieles hat einen Grund, auch wenn man diesen nicht immer objektiv wahrnehmen kann, bzw. erkennt.

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