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Ungewöhnliche Erfahrungen (sowohl körperlicher als auch psychischer Natur) habe ich mit dem "Verbundenen Atem" gemacht. Diese Technik ist auch unter anderen Namen bekannt, z.B. holotropes Atmen.
Letztlich ist es einfach erklärt: Man hyperventiliert (absichtlich) über einen längeren Zeitraum. Bei den Sitzungen, an denen ich teilgenommen habe, sind das ingesamt zwei Stunden (davon die letzten 20-30 Minuten ein "Ausklingen", wo man einfach nur ruhig liegt und sich sehr, sehr entspannt fühlt).
Nachteil (aus meiner Sicht als Tinnitus-Betroffener): Es wird meist Musik mit aufpushendem Charakter in erhöhter Lautstärke gespielt. Nicht Disco-Lautstärke, aber doch schon laut. DER Grund, warum ich davor zurückschrecke, es einfach mal wieder in Angriff zu nehmen.
Man macht das, um psychologische Effekte hervorzurufen und so kommt es vor, dass dabei in diesem Sinne "Dämme brechen", man sich ausheult etc.
Aber auch sehr euphorische Effekte und eine tiefe Entspannung treten in der Regel auf, bis hin zum "davonschweben". Man fühlt sich wie mit Energie überflutet.
Körperlich kommt es zu Kribbeln, teilweise (vorübergehende) Verkrampfungen, ein Gefühl, als ob das Gesicht aus zäher Masse bestehen würde, Kälte- / Wärmeempfindungen usw.
Man muß schon seinen inneren Schweinehund überwinden, um dann immer weiter "durchzuatmen", weil man ggf. ja auch Angst im Zusammenhang mit diesen Effekten bekommt.
Diese Sache sollte immer mit anwesenden Therapeuten gemacht werden, erst recht, wenn man es noch nicht kennt.
Ich selbst mache manchmal kleinere Übungen (vielleicht mal ne Viertelstunde). Da komme ich zwar nicht dorthin, wie bei einer richtigen Sitzung, aber etwas bringt es auch schon. Ich fühle mich energiereicher. Der Tinnitus ist dann auch noch da, aber für eine gewisse Zeit kann ich besser mir ihm umgehen.
Ich würde das echt gerne öfter machen, aber leider hindert mich die laute Musik daran.
Sollte es Interesse an einer gemeinsamen Sitzung in Hamburg geben (ohne Musik oder nur leise), schreibt mich an. Ich denke, ich könnte da was organisieren. Damit das nicht falsch verstanden wird: Nein, ich würde nichts daran verdienen.
Letzter Hinweis: Es gibt Videos zur Sache im Netz. Schaut sie Euch NICHT an. Was ich dort teilweise gesehen habe, ist deutlich übertrieben. Ja, man kann während der Sache "eine Krise" bekommen und herumheulen, ja, man zappelt vielleicht herum (ich selbst habe mich mal im liegen gedreht - so schnell würde ich das normal nicht schaffen ... auch hätte man mich wahrscheinlich wie in einer Zaubershow mit Kopf und Füßen auf zwei Stühle legen können und ich wäre nicht "eingeknickt"). Was da in den Videos zu sehen ist, sieht aber trotzdem sehr krank und nach "Notfall" aus.
Beitrag geändert von Wolfgang135 (08-03-2015 08:59:43)
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