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Hallo Wolfgang,
ich weiß ja nicht was Du beruflich so machst. Du schreibst, dass du mit Deiner Selbstständigkeit nicht zufrieden bist.
Eine anerkannte SB könnte Dir helfen bei Bewerbungsverfahren - besonders im ÖD - bevorzugt behandelt zu werden.
Eine SB muss dem Arbeitgeber aber nicht angezeigt werden.
Es schadet also nichts einen Antrag zu stellen. Die Prozente werden Dir ohnehin nicht nachgeworfen, man muss darum kämpfen.
VG Thomas
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Wolfgang135 schrieb:
Bei mir wurde dieses Radar dermaßen von mir selbst unterdrückt, dass ich keine Ahnung habe, was es anzeigt. Ich weiß nicht, in welche Richtung ich gehen soll.
Du musst schon warten bis sich eine konkrete Richtung anbietet. Nur aus einem diffusen Gefühl heraus irgendwelche radikalen Entscheidungen für Dein Leben zu treffen, ist sicherlich nicht zu empfehlen. Maßnahmen um den Tinnitus zu verbessern, würde ich vorerst versuchen irgendwie in mein jetziges Leben einzubauen. Man muss ja hier ohnehin etwas experimentieren, also radikale Maßnahmen sind kaum möglich, da man sich immer noch einen Rückzug offenhalten muss.
Thomas
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Parmenides schrieb:
Eine anerkannte SB könnte Dir helfen bei Bewerbungsverfahren - besonders im ÖD - bevorzugt behandelt zu werden.
Dann würde ich den Tinnitus (den ich gar nicht haben will), dafür nutzen, mir Vorteile zu verschaffen.
Nicht falsch verstehen: ich bin kein Typ, der überhöhten Moralvorstellungen durch die Welt geht.
Mir ist schon klar, dass dieses System mit dem Nachweis einer Schwerbehinderung dazu beitragen soll, Benachteilgungen auszugleichen. Aber da sehe ich mich nicht. Würde ich in einem Beruf mit viel Lärm arbeiten, dann wäre es was anderes.
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Thomas schrieb:
Du musst schon warten bis sich eine konkrete Richtung anbietet.
Darauf hab ich schon lange gewartet, aber es klopfte nichts an meiner Tür.
Nur aus einem diffusen Gefühl heraus irgendwelche radikalen Entscheidungen für Dein Leben zu treffen, ist sicherlich nicht zu empfehlen.
Hab ich ja schon gemacht. Ich lebe immer noch. Den Schritt, meinen sicheren und gut bezahlten Job hingeschmissen zu haben, werde ich nie bereuen.
da man sich immer noch einen Rückzug offenhalten muss.
Ich glaube, man muß sich keinen Weg ins "zurück" offenhalten, sondern lieber andere Wege "nach vorn" suchen.
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Wolfgang135 schrieb:
Thomas schrieb:
Nur aus einem diffusen Gefühl heraus irgendwelche radikalen Entscheidungen für Dein Leben zu treffen, ist sicherlich nicht zu empfehlen.
Hab ich ja schon gemacht. Ich lebe immer noch. Den Schritt, meinen sicheren und gut bezahlten Job hingeschmissen zu haben, werde ich nie bereuen.
Du magst noch leben, aber Deinem Tinnitus hat es ja scheinbar nicht geholfen. Du sagst ja selbst, der Tinnitus will Dir etwas sagen. Er sagt also hier, dass der Schritt nicht unbedingt ein Fortschritt war, und Du anderswo ansetzen musst.
Thomas
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Thomas schrieb:
Du magst noch leben, aber Deinem Tinnitus hat es ja scheinbar nicht geholfen.
Das trifft zu.
Im Gegenteil ... rund 1,5 Jahre nach meinem Abgang aus dem Unternehmen wurde der Tinnitus schlimmer ....
Es ist dazu zu erwähnen, dass ich den Job nicht wegen des Tinnitus gekündigt habe.
Du sagst ja selbst, der Tinnitus will Dir etwas sagen. Er sagt also hier, dass der Schritt nicht unbedingt ein Fortschritt war, und Du anderswo ansetzen musst.
Entweder das, oder der Schritt selbst war noch zu halbherzig, auch wenn er von außen betrachtet radikal war.
Auch trotz dieses Schrittes habe ich das Gefühl in mir, dass der Knoten bei mir noch nicht richtig geplatzt ist (hinsichtlich einer Lebenführung zu der ich vollen Herzens "ja" sagen könnte).
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Ich will jetzt keinem zu nahe treten...
Aber warum meint jeder, der Tinnitus will mir etwas sagen?
Das ist doch Psychologen-Quatsch.
Natürlich wird Tinnitus bei Stress oder Verspannung lauter, weil es eine nervliche Geschichte ist. Die Forschung ist inzwischen schon soweit, dass sie wissen (durch Brain-Scans z.B.), dass T von überaktiven Nervenzellen im Gehirn erzeugt wird. Warum wird er sonst leiser, wenn Beruhigungsmittel genommen werden? Genauso wie Trobalt, was ebenfalls auf das Gehirn einwirkt.
Ich persönlich habe "Katastrophen-Tinnitus", mehrere hochfrequente Töne laut. Da hilft keine Entspannungsübung, keine Psychotherapie usw. Habe ich alles schon durch. Ich kann nur auf die Forschung hoffen, dass sie etwas finden (wie derzeit Autifony). Ansonsten versuche ich, damit so gut wie möglich zu leben und die Symptome (Depression/Angst) in den Griff zu bekommen.
Sorry, falls nicht jeder meine Meinung teilt. Ist nur meine Erfahrung nach 17 Monaten mit diesem Mist im Kopf.
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ich denke jeder versucht auf seine eigene Weise mit dem Tinnitus klar zu kommen. Wen einem eine psychologische Krankheitsdeutung dabei hilft, ist das schön. Ich find es ein zweischneidiges Schwert.
Ich habe mir bei Rückfällen immer den Kopf zermartert, was ich denn jetzt schon wieder falsch gemacht habe. Irgendwie scheine ich ja die Lektion die mir das Leben beibringen will nicht richtig verstanden zu haben?
So zu denken ist nicht hilfreich, sondern macht einfach nur noch mehr Stress. Anderseits ist es auch schwer zu verstehen dass man einfach nur so Tinnitus hat. Eine brutale Laune des Schicksals. Shit happens.
Die Realität zu akzeptieren fällt mir schwer, ist aber auch der einzige Ausweg aus dieser Situation. Manchmal habe ich noch Rückfälle und Google stundenlang nach irgendwelchen dubiosen Therapien, die wenn erst in Jahren auf den Markt kommen.
Es gibt im Buddhismus ein Koan (Lehrrätsel) das lautet:
Was wenn du alles probiert hast und nichts hilft, was tust du dann?
Diese Frage stelle ich mir regelmäßig. Sie ist konfrontierend aber auch befreiend. Langsam gelingt es mir auf brüchigen Boden Land zu gewinnen.
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Hallo Marie.
Guter Ansatz von Dir.
Ich denke auch, dass die Ursache für T bei vielen Stress ist (bei anderen ein Lärmtrauma). Also sollte man herausfinden, wo die Stressfaktoren sind. Dabei hilft sicherlich eine Psychotherapie, ausser die Ursachen sind eindeutig (Arbeit, Mobbing usw.).
Bei mir war es ein Burnout und ich arbeite immer noch an Veränderungen. Aber letztlich ist Tinnitus nach einem Ausbruch nun mal da. Da kann man noch so viel ändern, er geht nicht so ohne weiteres weg.
Daher, wie Du schon sagst, sollte man sich nicht zu Tode suchen nach Ursachen und möglichen Veränderungen. Hauptziel ist, nicht auf den T zu reagieren (auch Ziel von TRT). Und evtl. haben wir Glück und ein Forscher erfindet die magische Pille, die die Nerven im Gehirn wieder beruhigt.
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