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Hallo zusammen,
also ich hatte 3 Jahre lang Hyperakusis. Dann verschwanden die Symptome ohne Behandlung, von selbst.
Seit fast einer Woche, fängst mein rechtes Ohr wieder damit an.
Mit Hyperakusis kann ich sicher wieder leben, wenns auch sehr unangenehm ist.
Aber wenn die Geräuschempfindlichkeit nachlässt, bzw. verschwindet, wenn auch nur für eine Woche,
dann wird mir schwindelig, meist über viele Stunden.
Und da ich nie weiß, wann meine Geräuschempfindlichkeit kurzzeitig vorbeigeht,
ist mein Leben sehr eingeschränkt.
Ich kann nicht aus dem Haus, weil ich ja nie weiß, wann der Schwindel auftritt.
Und davor fürchte ich mich!
Meine Frage ist:
Wie hängt der Schwindel, mit dem Verschwinden meiner Ohrgeräusche bzw. Geräuschempfindlichkeit, zusammen?
Grüße
Elisa
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Hallo Elisa,
Willkommen im Forum.
Warst Du denn wegen der Symptome schon mal mein Arzt? Falls ja, was war die Diagnoe?
Du musst es so sehen: der Tinnitus versucht, irgendeine eine Fehlstellung im Gehör zu kompensieren. Ohne den Tinnitus hast Du dann andere Symptome wie den Schwindel (ich hatte in den ersten Monaten meines Tinnitus eine ähnliche Erfahrung: der Tinnitus verschwand einmal für ein paar Minuten, aber dafür hatte ich dann einen starken Druck auf den Ohren).
Bei enem Mitglied hier im Forum scheint Aspirin gegen den Schwindel geholfen zu haben; siehe http://forum.mytinnitus.de/de/viewtopic … 3036#p3036
Falls noch nicht geschehen, würde ich damit auf jeden Fall mal den Arzt aufsuchen und hier eine genauere Untersuchung durchführen lassen.
Thomas
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Hallo Thomas,
vielen Dank für deine Antwort und dein "Willkommen".
2009 hatte ich auf dem rechten Ohr einen Hörsturz, der mit Infusionen behandelt wurde.
8 Monate später begannen die Beschwerden: das Ohr ging zu, ging dann nach ein paar Stunden wieder auf, aber alles wurde lauter.
Das Laute ging weg, der Schwindel kam.
Dann war alles wieder gut, bis zum nächsten Mal. Und das 3 Jahre lang.
Meine H-N-O-Ärztin von damals meinte, ich hätte ein Belüftungsproblem.
Das glaube ich nicht, denn hätte ich eins, wären meine Beschwerden nicht weggegangen.
Außerdem habe ich im Nachhinein den Eindruck, dass meine Ärztin (eine Polin) mich nicht verstanden hatte.
Sie dachte, mein Ohr wäre ständig zu und meinte lachend, dass sie eine Patientin hatte, bei der dies erst nach 2 Jahre
wieder in Ordnung kam.
Meine Beschwerden könnten aber auch durch Blutdruckschwankungen während der Wechseljahre kommen oder
von Verspannungen, meinte sie noch.
Vor einer Woche nun, wurde mein Tinnitus (den habe ich 20 Jahre) auf dem linken Ohr lauter.
In Panik dachte ich daran, dass hoffentlich nicht wieder die Hyperakusis auf dem rechten Ohr, anfängt.
Und prompt, es fängt wieder an.
Mein Ohr ging zu, das war das erste Anzeichen.
Mein Nacken und meine Schultern sind ziemlich verspannt, ich denke, meine
Beschwerden können auch daher kommen.
Einen Termin beim Orthopäden habe ich bereits und das schon in zwei Wochen!
Morgen werde ich einen H-N-O- Termin vereinbaren.
Gestern Abend hatte ich schon gejubelt.
Es war alles wieder ok und das ganz ohne Schwindelattacke.
Ich hatte meine Lieblingsmusik gehört und Nasentropfen genommen.
Aber heute Morgen waren beide Ohren zu.
Dem Linken geht es, bis auf den Tinnitus gut, auf dem Rechten höre ich alles lauter :-(
Ich könnte heulen!
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Hallo Elisa,
Ich kann Deine Verzweiflung gut nachvollziehen. Wenn man sich so wieder aufgerappelt hat, kann ein solcher Rückschlag schon demoralisierend sein. Aber es gibt immer einen Grund für einen solchen Rückschlag, und man muss möglichst versuchen, diesen herauszufinden und hier gegenzuarbeiten. Mein persönlicher Tipp würde auf die Wechseljahre gehen; nicht auf Durchblutungsstörungen, sondern auf Änderungen im Hormonhaushalt. Die Hormone regeln ja die nervliche Aktivität, so dass hier einiges aus dem Gleichgewicht geraten kann in den Wechseljahren. Möglicherweise wäre ja hier eine Hormontherapie hilfreich. Oder vielleicht hilft auch schon ein hochdosiertes Vitamin B12 - Präparat, um die Nerven wieder zu stabilisieren. Ich würde aber auf jeden Fall sagen, es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich dies alles wieder normalisiert.
Thomas
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Vielen Dank lieber Thomas!
Du kannst echt Mut machen!
Ich werde alles organisch abklären lassen und zusätzlich Vitamin B12 einnehmen.
Ich melde mich wieder.
Liebe Grüße
Elisa
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Hallo zusammen, hallo Thomas,
heute war ich bei meiner "alten" H-N-O Ärztin.
Ich bin nur wieder zu ihr, weil alle anderen, die ich angerufen habe,
keinen schnellen Termin für mich hatten.
Es war nach der Untersuchung, keine Rede mehr von einem Belüftungsproblem.
Gut, dass ich mir damals nicht ein Paukenröhrchen einsetzen ließ.
Organisch ist an den Ohren alles in Ordnung.
Sie verschrieb mir Kortison und will in ca. 2 Wochen Infusionen legen.
Es sei typisch, dass wenn ein Tinnitus lauter wird, dass dann Hyperakusis auftritt.
Ist das so, auch wenn der lauterwerdende Tinnitus am anderen Ohr zu hören ist?
Aber es könnte durchaus auch an der Halswirbelsäule liegen oder durch Stress entstanden sein.
Mal sehen was der Orthopäde in 2 Wochen von sich gibt.
Wo kann ich nachlesen wie es dir geht, Thomas?
Ich rede hier nur von mir.
Grüße
Elisa
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Elisa,
Vielen Dank für die Nachfrage, aber bei mir ist der Tinnitus schon seit etlichen Jahren kein Problem mehr (da er nur noch sehr schwach und nicht mehr störend ist).
Es gibt sicher immer ein Dutzend möglicher Ursachen, aber etliche davon sind doch immer recht abwegig im Einzelfall. Wenn Du Dir zum Beispiel keiner Probleme mit der Halswirbelsäule bewusst bist, wird der Tinnitus auch kaum etwas damit zu tun haben. Also lass Dich hier jetzt nicht in irgendwelche abwegige Therapien drängen, ohne dass klare Befunde bestehen. Der damit verbundene Stress wird es nur noch schlimmer machen. Die Schwankungen in Deinen Symptomen deuten meiner Meinung nach ganz eindeutig auf eine nervliche Störung hin (vermutlich im Zusammenhang mit den Wechseljahren (wo Schwindelanfälle ja auch so schon vorkommen können)). Hier können also nur nervenstabilisierende Maßnahmen helfen.
Thomas
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Hallo zusammen, hallo lieber Thomas,
ich freue mich für dich, dass du deinen Tinnitus im Griff hast.
Wie hast du das geschafft?
Ich denke schon, dass ich verspannt bin.
Und sicher hast du recht. Meinen Nerven geht es nicht so gut.
Mein Mann war sehr krank.
Nur durch meinen Einsatz und viel Glück, geht es ihm heute besser.
Das hat viel Kraft gekostet.
Aber er ist noch nicht aus dem Gröbsten heraus,
was mich ziemlich unter Druck setzt.
Um mich zu entspannen und um mich abzulenken, habe ich mir viele Hobbys zugelegt.
Ich spiele WOW, ich weiß nicht, ob du /ihr das kennt,
ich male, stricke, bastle, nähe, bin meist an vier Bücher dran, anstatt nur eines zu lesen,
studiere Psychologie ( Heilpraktiker Psychotherapie), aber nur aus Interesse,
ich habe nicht vor, die Prüfung zu machen.
Außerdem erledige die Hausarbeit, gehe einkaufen und bin auf Familienfesten präsent.
Dazu kommen noch etliche Arzttermine.
Am liebsten würde ich immer alles auf einmal erledigen.
Ich habe zu den Sorgen um meinen Mann, also auch einen regelrechten Hobbystresss.
Dieser ist selbstgemacht und ich werde ihn in Angriff nehmen,
indem ich ein paar Hobbys streichen werde, denn entspannend sind sie nicht, aber abgelenkt bin ich immer noch.
Nur es knistert, knackt, rauscht und dröhnt zusätzlich in meinen Ohren, wenn ich zu viel gemacht habe und das ist fast täglich.
Meine Hände schlafen dann ein, nicht nur in der Nacht und meine Schultern schmerzen.
Auch nach dem morgendlichen Aufstehen spielen meine Ohren ein Konzert.
Was mich ein bisschen stutzig macht ist der Umstand, dass manchmal mein Tinnitus leiser wird,
wenn ich mir den Finger ins Ohr stecke.
Beim Hyperakusis hatte ich Ohrstöpsel benutzt, aber das soll man gar nicht machen, also lasse ich das.
Im Moment sind meine Symptome abends wesentlich besser, weil ich mehr auf mich achte.
Sollte mit meiner HWS etwas nicht stimmen, wie sehen dann meine Erfolgsaussichten aus,
was meine Ohrgeräusche betrifft?
Vitami12 habe ich mir heute besorgt.
Liebe Grüße
Elisa
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Elisa,
Ich habe ja auf meiner Seite http://www.mytinnitus.de/deutsch.htm einige Einzelheiten über meine eigenen praktischen Erfahrungen mit dem Tinnitus geschrieben (dies bezieht sich vornehmlich auf die Anfangsphase, d.h. die ersten 6 Monate, die ja allgemein die schwierigsten sind). Es ist sicherlich nicht auf jeden direkt übertragbar, mag aber doch den einen oder anderen nützlichen Tipp enthalten
Ich würde Dir auf jeden Fall auch dazu raten, Dein Pensum an Aktivitäten beträchtlich zu reduzieren. Bei Deiner Schilderung wird man ja schon beim Lesen ausgestresst. Es ist wichtig, dass Du zu Dir selbst findest, und dafür musst Du unnötigen Stress vermeiden. Tinnitus ist die Folge einer Überlastung des Nervensystems, und da muss man schon die Belastung deutlich verringern. Eine gewisse Aktivität und Beschäftigung ist sicher gut, aber nur solange es überschaubar bleibt und nicht in Stress ausartet.
Thomas
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Hallo zusammen, hallo Thomas,
ich habe mir deine Seite angesehen und war doch erstaunt, wie viel man selbst unternehmen kann.
Also ich habe nicht mehr das Gefühl dem Tinnitus hilflos ausgeliefert zu sein.
Sicher werde ich einiges aus meinem Tagesprogramm streichen und dafür sorgen, dass ich zur Ruhe komme.
Vitamin B12 und Asperin nehme ich seit heute.
Vielleicht kann der Orthopäde helfen, bzw. eine Physiotherapie, um meine Verspannungen zu lösen.
Diese sind vermutlich durch den Druck, entstanden.
Ich danke dir für deine wertvollen Tipps und melde mich wieder, sobald eine Besserung eingetreten ist.
Liebe Grüße
Elisa
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