#1 29-12-2014 13:22:07

kaninchen
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Tinnitus, Hyperakusis und Hörminderung + Histamin?

Hallo zusammen,

ich heiße Torsten bin 44 jahre alt und habe seit 25 Jahren Tinnitus, und seit 7 Jahren immer wieder Hyperakusis und Hörsturzähnliche Symptome.

Obwohl ich schon seit Jahren immer wieder bezüglich Tinnitus & Co in diversen Foren lese ist dies das erste mal, dass ich einen Beitrag schreibe weil ich glaube meinen persönlichen Auslöser für die letzten Verschlechterungen meiner Ohren gefunden zu haben.

Kurzer Rundumschlag: Mit 18 Jahren, hatte ich zu Silvester einen Hörsturz (Böller) mit anschliessendem chronischem Tinnitus (besonders links), mit 28 Jahren nach Diskobesuch wieder Hörsturz (Tinnitus wurde ein paar Jahre lauter... und variierte seit dem stressbedingt in der Lautstärke)

Mit 37 wurde mein Sohn geboren, ein Jahr zuvor war ich mit meiner Freundin zusammengzogen und so schön auch alles war, hatten wir doch Schwierigkeiten meine freiberufliche Tätigkeit, Beziehung und Kind unter einen Hut zu bekommen, wodurch der gefühlte Stresslevel über die Jahre deutlich anstieg.

Geäussert hat sich das in den letzten 7 Jahren durch immer häufiger werdende temporäre Hörverluste auf dem rechten Ohr und eine immer wiederkehrende massive Hyperakusis, die es mir nicht einmal möglich machte das surren meines Computers zu ertragen. Bei beruflicher Belastung  war ich oft schon um 18:00 derart erschöpft, mit einem über den Tag immer lauter werdenden Pfeifen (jetzt auf beiden Ohren) und einer abendlichen Lärmempfindlichkeit, dass schon normale Gespräche für mich unerträglich wurden und ich bereits regelmäßig um 18:00 Uhr im Bett lag.

Dieses Jahr im Juni war ich dann ziemlich verzweifelt und bereits regelrecht unfähig am normalen Leben teilzunehmen, als auch noch eine chronische Nesselsucht hinzukam und sich die rechtsseitigen Hörverluste ab September plötzlich alle 10 Tage wiederholten.

Da ich seit meiner Jugend bereits immer wieder Magenprobleme hatte, und mir oft nachts die Haut juckte, kam mir gleichzeitig im September die Idee einmal ein Ernährungsprotokoll zu schreiben und ich versuchte mich ab dieser Zeit einmal histaminarm zu ernähren.

Im November konnte ich dann mein Protokoll auswerten.

Ich hatte 10 Wochen vegetarische histaminarme Ernährung protokolliert, jedoch an 4 Tagen gesündigt und histaminreiches Fleisch gegessen. Laut Protokoll folgte nach jedem Fleischgenuss ein abendlicher Schub Nesselsuch und eine starke rechtsseitige Hörminderung mit Hyperakusis am nächsten Tag die dann 1-2 Tage anhielt.

Weshalb sich nun für mich der Verdacht aufdrängt dass meine Hörminderungen/Hyperakusis wahrscheinlich durch eine Histaminintoleranz bedingt ist.
Seit dem ich nun auf Histamin verzichte ist mein Tinnitus auf dem rechten Ohr jetzt immer wieder mal ganz verschwunden und ich werde wieder deutlich belastbarer was den mich umgebenden Lärmpegel angeht. Plötzliche Hörminderungen hab ich bisher nun nicht mehr gehabt.

Was immer noch bleibt ist der alte linksseitige Tinnituspegel von früheren Lärmschäden, den ich kenne und mit dem ich klar komme, die Verschlechterung der letzten 7 Jahre scheint sich allerdings gerade in Luft aufzulösen. Ich kann wieder am PC arbeiten und höre sogar manchmal wieder Musik, laute Gesprächsrunden sind zwar teils noch nervig aber längst nicht mehr zum davonrennen.

Soweit von mir, ein Bericht über einen eventuellen Zusammenhang zwischen Histamin und Gehör.
Mit Sicherheit hat jeder von Euch seinen individuellen Auslöser und keine Histaminunverträglichkeit.

Sollte sich jedoch auch nur eine/einer von Euch hier wiederfinden und dadurch vielleicht für sich eine Verbesserung bewirken können... tja also ich würde mich echt freuen smile)

Liebe Grüsse und guten Rutsch

Torsten

Beitrag geändert von kaninchen (29-12-2014 19:43:29)

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#2 29-12-2014 16:50:52

Mona
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Registriert: 01-11-2010
Beiträge: 105

Re: Tinnitus, Hyperakusis und Hörminderung + Histamin?

Hallo Torsten,


Dein Beitrag interessiert mich, weil  ich als eine mögliche Ursache für meinen Tinnitus eine Histaminunverträglichkeit vermutet habe, die vermutlich durch das Antidepressivum Mirtazipin ausgelöst  worden sein könnte. Allerdings nehme ich das schon über zwei Jahre nicht mehr.
Leider waren eine Blut-und- stuhluntersuchung auf eine Histaminunverträglichkeit  nicht erfolgreich, was aber nicht in jedem Falle  auch aussagekräftig sein muss.   
Du weisst aber schon, dass nicht nur das abgehangene Fleisch, sondern auch andere Lebensmittel,die lange gereift sind, (alter Käse, Rotwein, Sauerkraut) aber auch Zitrusfrüchte) den Histaminhaushalt beeinflussen.
Es gibt im Netz ein Forum mit dem Namen" Libase.de " in dem man viel über sämtliche Nahrungsmittelunverträglichkeiten erfahren kann.
Ich bin mir nicht sicher, ob die histaminarme Diät einen Einfluss auf meinen Tinnitus hat, ich habe sie auch nicht konsequent durchgeführt,  auf jeden Fall habe ich aber die Hyperakusis und die Hautgeschichten mit  Juckreiz und Ausschlägen, mittlerweile  verloren. Neu hinzugekommen ist allerdings eine verstopfte Nase.

Ich würde mich sehr freuen, wenn Du weiter berichten könntest. Deine Zeilen machen mir Mut, es noch einmal histaminarm zu probieren.  Wenn auch mein Tinnitus nicht ständig vorhanden ist, so  dreht er, wenn er denn da ist, voll auf. Das ist mindestens jeden dritten Tag und das schon seit 2010.
Ach ja, es gibt 1000 Ursachen für diesen Gesellen, aber ich will die Hoffnung auf Besserung noch nicht vollends  aufgeben.

Liebe Grüße, ich bin gespannt wie es bei Dir auf dem rechten Ohr weitergeht

Mona

Beitrag geändert von Mona (29-12-2014 18:10:26)

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#3 29-12-2014 17:38:15

kaninchen
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Beiträge: 2

Re: Tinnitus, Hyperakusis und Hörminderung + Histamin?

Hallo Mona,

ja inzwischen kenne ich die meisten möglichen Ursachen um den Histaminspiegel schön hochzupuschen...
und ich war auch anfangs bei der Diät nicht konsequent genug, was ich allerdings schnell bemerkte da meine Nesselsucht eben weiter aktiv war. Erst als ich wirklich auch Histamin-Liberatoren etc. weggelassen hatte wurden die Symptome besser. Fast hätte ich das ganze abgebrochen weil nicht gleich Besserung eintrat.

Das Libase-Forum war da eine tolle Hilfe!

Wirklich aufschlussreich war es dann ein Ernährungsprotokoll zu führen, da histaminbedingte Symptome eben auch zeitversetzt auftreten, wenn man schon gar nicht mehr an die Lebensmittel denkt. Ist nervig, aufwendig aber gut.

Ich schreib hier gerne in größeren Zeitabständen rein ob sich der Zusammenhang auf Dauer bei mir bestätigt.

Interessant an der Geschichte finde ich halt, dass oft Stress im Zusammenhang mit Ohrgeräuschen etc. steht, und das kann ich natürlich persönlich auch bestätigen, durch meine Nesselsucht sehe ich aber auch dass ich bei Stress so viel Histamin selbst auszuschütten scheine, dass ich dann trotz Histamin-Diät Flecken am Körper bekomme.

Ich habe also bei Stress anscheinend einen besonders hohen Histaminspiegel und reagiere mit meinen Ohren darauf, und kann das aber auch durch histaminreiche Nahrung ohne Stress provozieren. Weshalb ich bei mir schlussfolgere dass nicht der Stress direkt sondern erst das Histamin die Ohrprobleme verursacht. 

Das Ernährungsprotokoll hat das dann 4x für mich bestätigt.

Liebe Grüsse

Torsten

Beitrag geändert von kaninchen (29-12-2014 19:46:20)

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#4 29-12-2014 23:13:55

Nfstb717
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Re: Tinnitus, Hyperakusis und Hörminderung + Histamin?

Hallo zusammen,

ein paar Fragen dazu :

Kann man den Histaminlevel irgendwie messen ?

Gehört zu den Hautreaktionen eventuell auch Schuppenflechte ?

Letztere hatte ich vor einer Ewigkeit mal, auch damals befand ich mich in einer ziemlichen Stressphase. Ich bin dann an einen sehr fähigen Heilpraktiker geraten, der sie - ich weiß bis heute nicht, wie - wegbekommen hat. Jetzt ist sie wieder da, zwar nur ganz schwach, aber immerhin.

Ich fange langsam an, da Zusammenhänge herzustellen. Was den Genuß histaminreicher Ernährung angeht, so habe ich nämlich offenbar diesbezüglich bisher nichts ausgelassen, wäre aber nie auf die Idee gekommen, daß sich das - salopp gesagt - auf meine Ohren auswirken könnte.

Gruß, Ralph

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#5 30-12-2014 10:00:20

Mona
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Beiträge: 105

Re: Tinnitus, Hyperakusis und Hörminderung + Histamin?

Hallo Ralph,

Manchmal kann eine Stuhl- und Blutuntersuchung die Histaminintoleranz belegen, aber nicht zuverlässig. Ich habe schon gehört, dass Heilpraktiker auf diesem Gebiet oft ganz gut Bescheid wissen.

Am wirkungsvollsten ist eine Auslassdiät. Oft können auch Antihistaminika helfen, die aber nicht die Ursache bekämpfen,  sondern nur symptomatisch wirken.

Das Wissen über die Histaminintoleranz ist heutzutage noch nicht sehr weit verbreitet. Ich war ganz erstaunt, dass mein Hausarzt darüber so gut wie nichts wusste.

Dass  zwischen Tinnitus und Nahrungsmittelunverträglichkeit auf grund des Histaminüberschusses, vielleicht auch auf Grund eines  hohen Stresslevels,  ein Zusammenhang besteht, wird öfters behauptet.

Auf welchen Kriterien die Schuppenflechte beruht,  keine Ahnung!

Ich denke mal, dass eine histaminarme Diät noch am ehesten weiterhelfen könnte.

Liebe Grüße, Mona

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#6 30-12-2014 19:03:27

Sternenflotte
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Re: Tinnitus, Hyperakusis und Hörminderung + Histamin?

Hallo Mona
Mit der Nase das habe ich auch seit ca 2 Jahren.Der HNO konnte keine Ursache finden und verschrieb Kortisonspray, was aber nicht half.
Das einzigste was mir wirklich hilft über den Tag, ist morgens und Abends Nasenduschen machen ,das lindert bei mir die geschwollene Schleimhaut etwas zu lindern.

Eine Chinesin die TCM bei mir praktizierte, meinte ich habe Lactoseintolleranz,und ich nehme daher kaum noch Trinkmilch zu mir.Auf Käse will ich aber nicht verzichten,und gönne mir das 1-2x die Woche

Beitrag geändert von Sternenflotte (30-12-2014 19:03:51)


--- Tinni seit Okt 2010 ---

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#7 30-12-2014 20:22:52

Mona
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Beiträge: 105

Re: Tinnitus, Hyperakusis und Hörminderung + Histamin?

Hallo Sternenflotte,

Ich kenne Dich ja noch von früher aus dem Forum,  habe bloß lange nicht mehr hier hereingeschaut. Es freut mich, dass Du so prompt geantwortet hast. Auch in dieser Hinsicht sind wir nun Leidensgenossen.
Genau wie bei Dir, findet der HNO keine richtige Ursache für die verstopfte Nase, ich habe zudem auch noch Schleim im Hals, aber alles erst seit Juni 2014, neben dem Tinnitus. Eine Infektion hat er ausgeschlossen .Nasenduschen helfen, auch noch Dampfbäder mit Kamillosan, aber eben nicht auf Dauer. Cortison auch nicht.
Wenn ich den Tinni nicht schon seit 2010 hätte, würde ich an eine Verbindung mit der Nasennebenhöhle denken. Jetzt glaube ich aber, dass vielleicht doch auch eine Intoleranz oder eine Allergie mit hereinspielt.
Bei Lactoseintoleranz können auch schon mal Blähungen und Magenbeschwerden vorkommen. Hast Du so etwas?

Alles Gute Dir, von Mona





Seit neuestens habe ich auch noch eine Hausstaubmilbenallergie

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#8 31-12-2014 12:04:09

Sternenflotte
Mitglied
Ort: Hamburg
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Beiträge: 403

Re: Tinnitus, Hyperakusis und Hörminderung + Histamin?

nein keine Blähungen, das ist ja das komische oder auch gute


--- Tinni seit Okt 2010 ---

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#9 03-01-2015 12:03:33

Marie
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Beiträge: 151

Re: Tinnitus, Hyperakusis und Hörminderung + Histamin?

Hallo ihr Lieben,

eine Heilpraktikerin hat mich vor einigen Monaten auf Histaminintoleranz testen lassen mit dem Ergebnis dass ich ueberhoehte Histaminwerte im Stuhl  habe. Ich habe das ganze bisjetzt aber nicht so richtig ernst genommen, da ich keine typischen Beschwerden habe, ausser dass schon vorher gemerkt habe dass ich Rotwein ueberhaupt nicht vertrage. Blaehungen hatte ich auch, und dass ist auch ein bisschen besser geworden, seitdem ich die Histaminbomben vermeide.
Meine Nasennebenhoehlen sind auch immer zu, allerdings nur auf der linken Seite wo ich den Tinnitus habe. 
Ich habe bisjetzt mich nicht richtig histaminarm ernaehrt. Meint ihr dass das was bringen kann fuer den Tinnitus? Ich verzichte ungern auf Soja, viele Obstsorten, Huelsenfruechte etc.

Herzliche Gruesse,
Marie

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#10 04-01-2015 16:48:21

Elaine25
Mitglied
Registriert: 19-12-2014
Beiträge: 9

Re: Tinnitus, Hyperakusis und Hörminderung + Histamin?

Hallo zusammen,

nun bin ich etwas verunsichert, da mir ein HNO ausgerechnet Betavert, das eine histaminähnliche Substanz sein soll, verschrieben ... Verschrieben hat er mir das, nachdem ich von meinem Ohrendruck erzählt hatte. Und nun kann es möglich sein, dass der Tinnitus dadurch noch verschlechtert wird?
Wenn ihr eine Idee oder einen Rat habt, würde ich mich freuen.

Gruß
Elaine

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