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Eigentlich bin ich alter Tinnitus Veteran, und lebe, nach drei anfaenglichen schlimmen Jahren, seit 15 Jahren recht friedlich mit ihm.
Bis es vor einem Jahr im Zuge eines Burn out wieder richtig schlimm wurde.
Ich hatte gehofft, dass sich mein Tinnitus wieder mit der Zeit legen wird, oder ich mich zumindest dran gewoehne. Aber nach einem Jahr ist Besserung ueberhaupt nicht in Sicht. Ich krabble mich so durch die Tage, bin immer noch nicht in der Lage wieder voll arbeiten zu gehen, und diese Aussichtslosigkeit macht mich fertig. Hinzu kommt die Angst vor Berufsunfaehigkeit.
Ich gehe immer brav zur Akkupunktur, Cranio Sacraaltherapie, was manchmal hilft, oft auch nicht. Mit Hilfe von Entspannungsuebungen und einem Psychologen habe ich die Panik im Griff, nicht aber die Aussichtslosigkeit und die Verzweifelung angesichts meiner Lage. Fuers Wochenende habe ich die Hochzeit von einem guten Freund absagen muessen, da es im Moment, trotz super angepasster Ohrstoepsel nicht geht. Nichts scheint zu helfen, aber vieles macht es schlimmer:Laerm, der Wind, lange Autofahrten, Stress jeglicher Art, wenn ich meine Tage kriege...
Mein Hausarzt will mir Antidepressiva verschreiben, das ist eine der wenigen Sachen die ich noch nicht probiert habe. Aber hilft das auch gegen den Tinnitus?
Tinnitus Retraining Therapie wuerde ich gerne noch probieren, wird hier aber in Holland nicht von der Kasse bezahlt und hier auch nicht angeboten. Also fuer ein paar Tips waere ich wirklich dankbar. Mir geht die Puste aus bei diesem Marathon ohne Zielgerade.
Und noch eine praktische Frage. Ich kann es nicht langer rausschieben, bei mir muss gebohrt werden. Habe es seit einem Jahr rausgeschoben auf bessere Zeiten, aber die Besserung ist nicht in Sicht. Ich habe Hyperakusis und einen stark auf Laerm reagierenden Tinnitus. Schon das Zahnsteinentfernen mit som Ding hat mich total fertig gemacht, also hab ich total den Horror vorm Bohren.
Habt ihr noch irgendwelche Tips? Vollnarkose geht ja wohl leider nicht:-)
Viele Gruesse, Marie
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Habt ihr noch irgendwelche Tips? Vollnarkose geht ja wohl leider nicht:-)
Hallo, Marie,
wie wäre es mit Laser und Lidocain als Schmerzmittel (kurzzeitig ist bei Einigen sogar mit Ruhe im Ohr zu rechnen).
LG
Nibold
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Hallo Marie,
Zahnarzt suchen der unter Hypnose behandelt (oder KurzzeitNarkose)
Hast Du es mal mit hochdosierten Ginko Biloba probiert (täglich einnehmen über Monate/Jahre)um evtl da ein bisschen Ruhe reinzubringen?
Was bringen Schmerzmittel an Linderung bei Dir z.b. Paracetamol/Aspirin oder Ibuprofen800mg ?
´Retraining bringt nicht jedem Erfolg, aber eine generelle Kur an der SEE z.b. mit Psychologischer Betreuung für Burnout oder Psychischer Überlastung (bezahlen in Deutschland viele Kassen)
Beitrag geändert von Sternenflotte (22-08-2014 09:10:06)
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Vielen Dank fuers Mitdenken erstmal und die guten Tips. Das mit der Hypnose ist eine gute Idee. ich mach mich mal auf die Suche.
@Nibold, was meinst du mit Laser? Lasern statt Bohren? Oder Laser als Betauebung?
@Sternenflotte
Paracetamol bringt mir garnichts, Asprin habe ich noch nicht ausprobiert. Ich dachte auch immer das man das meiden sollte mit Tinnitus?
Und Ibuprofen 800 ist ja ganz schoen hoch dosiert, das verschreibt mir mein Hausarzt nicht einfach so. Hast du denn gute Erfahrungen damit?
Das ist auch leider mein Problem mit einer generellen Kur. Die Kur an sich ist eine deutsche Erfindung, sowas gibt es hier nicht. Das heisst ich muesste das als Selbstzahler machen. Und ich hab ja schon so viel Geld ausgegeben fuer Akkupunktur, Cranio/Sakraltherapie und andere dubiose Mittelchen. Und so eine Kur kommt schon mal schnell auf 5000 Euro.
Gingko Biloba habe ich auch probiert, allerdings nur 3 Wochen. In der Zeit ging es mir immer schlechter, also habe ich damit aufgehoert. Es war eine teure Marke mit der gleichen Zusammensetzung wie auf dem Foto. Meinst du es kann etwas bringen um es nochmal zu probieren?
Herzliche Gruesse,
Marie
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Laser als Betäubung? Obwohl der Laser scheinbar für Alles gut ist, scheint mir eine Betäubung via Laser nicht möglich zu sein, höchsten für eine finale Betäubung ins Jenseits. Nein, als Alternative zum Bohren.
-> http://www.medeco.de/zahnarzt/laserbehandlung/
Scheint auch gut zu funktionieren. Persönlich bevorzuge ich noch die konventionelle Behandlung mit Brachialgewalt, weil mir das Bohren nichts ausmacht. Mit Lidocain als Schmerzmittel habe ich zudem die Gewissheit, dass ich nach der Behandlung einige Zeit tinnitusfrei bin, und das genieße ich.
"Meinst du es kann etwas bringen um es nochmal zu probieren? (Gingko Biloba)"
Klar, bringt was. Hauptsache, Du glaubst daran. Wenn du religiös bist, kannst Du auch eine Kerze anzünden, besser noch eine Wallfahrt nach Lourdes.
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Der Placebo Effekt scheint ja auch in abgeschwaechter Form zu funktionieren, wenn man nicht dran glaubt bzw. weiss dass es ein Placebo ist. Da nehm ich aber lieber hoemeopathische Globuli, die sind dann doch harmloser als Schmerzmittel oder Gingko. Von denen erwarte ich dass sie wirklich etwas bringen, da sie auch potentielle Nebenwirklungen haben.
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Ich hatte letztens eine Schleimbeutelentzündung in der Schulter,umd gegen die argen schmerzen sollte ich je 3x täglich 800 mg ibu nehmen,wo mein Arzt sagte das das kein Problem sei mit der Dosierung
Und Ginko kann man doch versuchen,kostet dich max 25.- für 2 Monate
Wenns was bringt dann kann man es unendlich weiternehmen
Wichtig ist das es biloba ist und eben auch hochdosiert sein sollte
Mir hat es etwas Ruhe gebracht,nur das zählt
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Und Ginko kann man doch versuchen...Wichtig ist das es biloba ist und eben auch hochdosiert sein sollte
Warum? Es fördert weder die Durchblutung noch hilft es gegen Tinnitus, bei höchstdosierter Einnahme kann es sogar schädlich sein. Es wäre ein kategorischer Imperativ, solche und fast alle anderen Nahrungsergänzungsmittel zu meiden, es sei denn, man betrachtet sie als Placebos mit Nebenwirkungen.
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nibold schrieb:
Und Ginko kann man doch versuchen...Wichtig ist das es biloba ist und eben auch hochdosiert sein sollte
Warum? Es fördert weder die Durchblutung noch hilft es gegen Tinnitus, bei höchstdosierter Einnahme kann es sogar schädlich sein. Es wäre ein kategorischer Imperativ, solche und fast alle anderen Nahrungsergänzungsmittel zu meiden, es sei denn, man betrachtet sie als Placebos mit Nebenwirkungen.
Woher diese Weisheiten ?
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viele SERIÖSE Quellen. Beispielsweise Cochrane:
http://summaries.cochrane.org/CD003852/ … r-tinnitus
Auch nutzt Gingho nichts bei anderen Krankheiten:
http://summaries.cochrane.org/CD003120/ … impairment
Ähnliches gilt für andere Nahrungsergänzungsmittel.
Beitrag geändert von nibold (26-08-2014 09:30:56)
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