#1 05-03-2014 10:53:48

jessman0682
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hoher Pfeifton seit einem Monat

Hallo zusammen,

ich lese nun schon eine Weile hier im Forum mit und möchte nun meine eigene „Geschichte“ posten, auch in der Hoffnung, den ein oder anderen Rat oder eine Einschätzung zu bekommen.
Richtig still war es in meinen Ohren eigentlich seit meiner Jugend nicht. Nachts im Bett, oder bei Liegen auf einem Ohr konnte ich immerzu ein sehr leises piepsen in den Ohren hören. Das hat mich nie gestört und das war auch tagsüber oder in stillen Räumen niemals zu spüren.
Ende Januar nahm ich Montags abends plötzlich ein hohes Pfeifen in den Ohren wahr, habe aber auch das nicht sonderlich wichtig genommen. Mittwochs fühlte ich mich gar nicht gut, hatte mir eine dicke Erkältung eingefangen. Das Ohrgeräusch wurde dabei auch ein wenig penetranter. Der Hausarzt schrieb mich für den Rest der Woche, gab mir gegen das Ohrgeräusch ein Ginkgo-Präparat mit, fügte aber hinzu, dass das Pfeifen in den Ohren erkältungsbedingt sei. Die Erkältung wurde besser, das Pfeifen in den Ohren blieb und find mich richtig an zu stören. Ich wurde nervös, musste immerzu an meinen Vater, der vor einigen Jahren berufsbedingt einen Tinnitus bekam, denken und wie schwer es damit anfangs hatte. Nun bekam ich eine enorme Panik, dass auch ich das Ohrgeräusch nie wieder los werden würde. Der Hausarzt blieb bei seiner Theorie, die Symptome verschwinden nach Abklingen der Erkältung, ich versuchte mich irgendwie zu beruhigen. Hinzu kamen Druck auf den Ohren und Ohrenschmerzen, sowie das Gefühl, einen Fremdkörper im Ohr zu haben. Daraufhin bin ich zum HNO.
Er konnte keine Entzündungen oder ähnliches finden und machte einen Hörtest, der überdurchschnittlich gut ausfiel. Auch er versicherte mir, das Pfeifen in den Ohren habe mit der Erkältung zu tun. Da die Nasenschleimhäute immer noch geschwollen war, bekam ich Bromelain und ein abschwellendes Nasenspray. Leider konnte ich weiterhin keine Verbesserung erkennen. Mittlerweile war ich auch nicht mehr ich selbst, ich bekam Panikattacken, verbrachte die Zeit im Büro zunehmend damit, „Tinnitus“ zu googlen und war zu Hause ständig am weinen. Bekannte meinten es gut und sagten, ich solle zusätzlich mit Rotlicht bestrahlen. Rotlicht und Körnerkissen waren in den nächsten Tagen meine besten Freunde. Meine Mutter meinte zudem, ich solle mal über Urlaub nachdenken. Spontan habe ich eine Woche Ägypten gebucht. Am 13.03. geht es los.
Leider half bislang alles nichts. Ich habe ständig ein dumpfes Gefühl in den Ohren, bekomme Ohrendruck, sobald ich durch Tunnel fahre (das hatte ich früher nie) und das Pfeifen säuselt weiter vor sich hin. Zum Glück stört es mich tagsüber, sowie draussen am allerwenigsten. Jedoch zu Hause höre ich es mehr als deutlich, Fernsehen treibt das Ganze dann erst richtig an. Es ist merkwürdig, ich kann besser in Stille sitzen, als dass ich den Fernseher laufen lasse. Ein Problem ist manchmal auch meine eigene Stimme. Die mag ich manchmal selbst nicht gerne hören…
Ich ging ein weiteres mal zum HNO. Der hatte dann den Ohrendruck gemessen. Hier war das Ergebnis wohl katastrophal. Das läge alles noch an der schweren Erkältung, ich solle Geduld aufbringen. Einen weiteren Hörtest hat er auch gemacht, wieder mit positivem Ergebnis. Somit schließt er einen Hörsturz aus.
Leider hat mich das alles nicht überzeugt. Glücklicherweise habe ich aber keine Panikattacken mehr, nehme das Geräusch gelassener wahr, fühle mich dadurch nicht mehr bedroht, aber weiterhin genervt und möchte natürlich gerne, dass es komplett wieder verschwindet. Das trieb mich zu einem weiteren HNO, da meiner ohnehin im Urlaub war. Dort war ich letzten Donnerstag:
Ich erzähle dort also meine Geschichte, auch mit der Erkältung etc und er fiel mir gleich ins Wort, das wäre alles Humbug. Ein Tinnitus ist ein Tinnitus und hat in den seltensten Fällen etwas mit Erkältung zu tun. Auch dort musste ich wieder einen Hörtest machen (wieder sehr gut, linkes Ohr ein Ticken schlechter, genau da piepst es im Übrigen…). Auch der Ohrendruck wurde gemessen. Hier war nun alles in Ordnung. Er gab mir drei Möglichkeiten:
1)    Versuchen, das Geräusch zu ignorieren, und somit aus meinem Bewusstsein zu verbannen
2)    eine Behandlung mit Kortison über eine Woche und die Beschwerden nehmen ab (???)
3)    meine Lebensumstände ändern
Ich habe mich für Tor 2 entschieden (Kortison & Naftilong) und arbeite ebenfalls an Möglichkeit Nummer 3.
Er fragte mich, ob ich in der letzten Zeit unter Stress gestanden hätte. Nun, in der letzten Zeit nicht, aber Ende des letzten Jahres ganz sicher. Vielleicht erzähle ich auch hierzu etwas:
Ich bin 31 und arbeite in der Werbeartikelbranche als Kauffrau im Büro. Das letzte Jahr war rasant, wir hatten viel zu tun, die Kollegen standen weitestgehend unter Strom, in unserem Büro (3 Mann) war es ständig laut und ich hatte den blödsten Arbeitsplatz in diesem Raum, den man sich denken kann. Mein Schreibtisch stand zwei anderen vor Kopf, hinter mir eine Glastrennwand zum Foyer hin, rechts und links, sowie hinter mir jeweils eine weitere Glastür. So hatte ich natürlich ständig Bewegung hinter meinem Rücken. Zudem nutzten auch immer wieder Kollegen unser Büro als Durchgang, das erzeugte noch mehr „Bahnhofsatmosphäre“. Darüber habe ich mich auch ständig aufgeregt, bin immer wieder aufgesprungen, habe offengelassene Türen wieder zu gemacht.  Dazu war es wirklich immer sehr laut in unserem Büro.
Anfang Dezember waren wir auf einer firmeninternen Veranstaltung (Comedy in einem Konzertsaal/Theater). Als die Vorstellung begann wurde mir irgendwie komisch. Warm, kalt, zittrige Hände, Atemnot… Ich versuchte mich immer wieder auf irgendetwas zu konzentrieren, ich fühlte mich der Ohnmacht nah. In der Pause beschloss ich für mich, diesen Saal nicht mehr zu betreten. Es gin mir dann auch etwas besser, jedoch fing alles von vorne an, als ich abends mit Kollegen im Auto mitfuhr. Ich fühlte mich eingeschlossen, bekam wieder Panikschübe ohne Ende und immer wieder das Gefühl, ohnmächtig zu werden. Das blieb für mehrere Wochen so und passierte in den unterschiedlichsten Momenten. Im Parkhaus, im Kino, auf der Arbeit… Letztlich noch auf der Weihnachtsfeier, zu der ich beinahe nicht hingegangen wäre. Der Hausarzt gab mir zu der Zeit ein Antidepressivum an die Hand, welches ich aber nicht genommen habe. Ich habe zu homöopathischen Mitteln gegriffen.
Glücklicherweise konnte ich intern in der Firma den Arbeitsplatz wechseln, sitze also immer noch im selben Büro, aber an einem anderen Schreibtisch. Nun habe ich das Fenster neben mir, und keinen Gang mehr, sondern nur noch einen Schrank im Rücken. Ich fühle mich hier pudelwohl. Auch der Stress hat abgenommen, es ist nicht so viel zu tun und ich kann ruhig und organisiert arbeiten. Es könnte also alles so schön sein, doch dann kam die Erkältung, das Ohrgeräusch und seit ein paar Tagen ist mein Lebenspartner auch noch arbeitslos geworden. :-/
Mit dem Ohrensausen könnte ich sicherlich auch auf Dauer leben. So laut ist es nicht, aber es schränkt mich dennoch ein. Beispiel Fernsehen gucken, das geht gar nicht mehr. Ich höre es besonders deutlich zu Hause, gerade da, wo man sich wohlfühlen sollte. Glücklicherweise stört es mich nicht beim Einschlafen oder Durchschlafen. Am meisten stört noch das leicht wattige Gefühl auf den Ohren.
Was meint ihr? Habe ich Aussicht darauf, dass sich alles wieder normalisiert? Können meine Lebenszustände wirklich für soviel Chaos gesorgt haben? Vielleicht hat der ein oder andere ja etwas ähnliches erlebt.
Über ein bisschen Feedback würde ich mich freuen, und ich werde euch auch gerne über den weiteren Verlauf meiner Geschichte auf dem Laufenden halten.

Liebe Grüße,
Jessica

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#2 05-03-2014 11:45:44

Sternenflotte
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Re: hoher Pfeifton seit einem Monat

Hallo und willkomen.
Genauso erging mir das auch
Aber wie ein altes Sprichwort sagt : die Zeit heilt alle Wunden

Am Anfang habe ich auch keinen Film gucken können, bekam Panikattacken,und hatte immer so ein beklemmendes Gefühl im Brustbereich gehabt.

Diese Gefühle hielten so ca 6 Monate an, bis es dann sich doch besserte.
Panik garnicht mehr,und Geräuschempfindlichkeit wurde besser, aber ging nie ganz weg

Du musst als nur Geduld haben (was natürlcih sehr schwer ist), aber ab einer gewissen Zeit wird es sich auch bei Dir abschwächen mit Panik und lautheit

Mit dem Piepen  habe ich mittlerweile leben gelernt, was wohl jeder auch lange Sicht genauso schafft

Nur was mir immer noch zu schaffen macht, sind die Schlafstörungen,wo ich teilweise 5-6x p Nacht wach werde

Auf Psychochemie verzichte ich komplett, nur Ginko ist mein ständiger Begleiter


--- Tinni seit Okt 2010 ---

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#3 05-03-2014 23:08:19

Thomas
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Re: hoher Pfeifton seit einem Monat

Hallo Jessica,

Willkommen im Forum.

Wie Sternenflotte schon andeutete, Du solltest nicht jetzt mit allen Mitteln kramphaft versuchen, hier in kürzester Zeit eine Besserung herbeizuführen. Dies könnte nur im Gegenteil die Symptome verschlimmern.
Versuche in nächster Zeit erst einmal nach und nach so viele Stressursachen wie möglich abzubauen, und schaue mehr auf die positiven Seiten im Leben. Ein Urlaub wäre sicherlich ein guter Beitrag hierzu.

Thomas

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#4 06-03-2014 20:56:43

jessman0682
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Registriert: 05-03-2014
Beiträge: 11

Re: hoher Pfeifton seit einem Monat

Guten Abend,

ich versuche wirklich, mich nicht auf mein Pfeifen im Ohr zu konzentrieren und ich muss auch ehrlich zugeben, dass der Ton mit den Wochen immer mehr seinen Schrecken verloren hat. Ein leises "Grund-Piepsen" hatte ich ja schon jahrelang.
Ich bin heilfroh, dass es mich deshalb nur selten beim Einschöafen stört.
Die letzte Nacht war allerdings nicht so schön. Hatte Halsschmerzen und bin immer wieder aufgewacht. Das Pfeifen ist dann zwar auch jedes mal präsent, scheint aber wirklich nicht der Auslöser zum "Schlecht schlafen" zu sein. Denn es hat mich wieder einmal erwischt. Ich bin schon wieder verschnupft, nach nur 2,3 Wochen... Unglaublich, aber der halbe Betrieb ist krank und man steckt sich fröhlich immer wieder gegenseitig an.
Wie gesagt, ich horche schon weniger in mich hinein, begreife, dass es wichtigeres gibt als ein dummes Ohrgeräusch, bin aber dennoch auch immer wieder zwischendurch etwas niedergeschlagen, dass es jetzt so ist.
Nächsten Donnerstag geht der Flieger nach Ägypten. Ich freue mich unheimlich auf das schöne warme Wetter und die Sonne. Außer relaxen am Strand ist nichts weiter geplant. Denke, das ist noch mit eine der besten Therapien die ich mir derzeit gönnen kann.
Langfristig möchte ich gerne einen Yoga-Kurs belegen, zu Hause versuche ich gerade mittels CD/Buch das autogene Training zu erlernen.
Auf Kaffee verzichte ich momentan ebenfalls. Cola gönne ich mir aber weiterhin. Hin und wieder mal eine eiskalte Cola aus der Dose, da kann ich nicht drauf verzichten.
Ich nehme an, mein Ohrensausen ist größtenteils stressbedingt. Ich hoffe, dass ich es langfristig noch komplett aus meinem Bewusstsein streichen kann.

Jessica

Beitrag geändert von jessman0682 (06-03-2014 20:58:00)

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#5 06-03-2014 22:19:51

Sternenflotte
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Ort: Hamburg
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Beiträge: 403

Re: hoher Pfeifton seit einem Monat

ja man sollte sich auch mal was gönnen,denn nur verzichten ist auch nicht gut für das Wohlbefinden


--- Tinni seit Okt 2010 ---

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#6 07-03-2014 14:28:08

cocosun
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Beiträge: 1

Re: hoher Pfeifton seit einem Monat

Hallo,
bei mir began es am 26.12.2013. Klar hatte ich Stress, arbeite als Personalcoach, alleinerziehende Mutter.....zum Schluss 50 Beratungstermine pro Woche. Weihnachten war mit meinen Kindern total entspannt. Vorausgegangen war Anfang Dezember eine Erkältung mit Entzündung der Nebenhöhlen, aber wie immer ging ich trotzdem arbeiten. Ich bin ja taff, wie immer. Jetzt habe ich T seit 2 Monaten. In der ersten Januarwoche habe ich mich für die Kortisontherapie entschlossen. Am zweiten Tag bekam ich heftigste punktuelle Kopfschmerzen. So heftig, dass man eine Schädel MRT machen wollte. Gott, sei dank. OB. Erst seit drei Tagen habe ich keine Kopfschmerzen mehr. Der T ist besonders abends, nachts und morgens schlimm. Sonst geht es mittlerweile, aber länger als 4 Std. Schlaf am Stück noch nicht möglich. Jetzt fahre ich in eine Mutter-Vater-Kind Kur nach Rügen und hoffe immer noch, den T für immer los zu werden, aber wenn ich hier lese...schrumpf die Hoffnung....lg Coco

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#7 07-03-2014 23:20:00

jessman0682
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Registriert: 05-03-2014
Beiträge: 11

Re: hoher Pfeifton seit einem Monat

Hi.
Ich hab immer mehr das Gefühl, dass Stress den Tinnitus weitaus öfter hervorruft als die offensichtlichen Lärmschäden oder Ein Hörsturz. Das bringt unser schnelles und hektisches modernes Leben wohl mit sich.
Ich bin mir aber fast sicher dass unsere Ohrgeräusche genauso wieder verschwinden können wenn wir einen Gang zurück schrauben.
Und falls nicht muß ich immer an meinen Vater denken. Er hat schon lange Tinnitus und sein Ton ist bedeutend lauter als bei mir. Er hört ihn aber gar nicht mehr. Lediglich wenn man ihn darauf anspricht ist der Ton sofort wieder da. Er hat es geschafft das ganze aus seinem Bewußtsein zu verbannen. Im Prinzip existiert für ihn sein Tinnitus gar nicht mehr. Da kann man doch fast behaupten er hat gar keinen mehr.
Und ich weiß wie sehr er anfangs gelitten hat. Aber wenn ich ihm heute sehe. Hut ab. Das schaffen wir bestimmt auch ;-)

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#8 01-04-2014 17:51:10

Hoffnung
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Re: hoher Pfeifton seit einem Monat

Hallo Jessica,


wie geht es Dir. Hat Dein TT auch Urlaub gemacht? Wäre schön wenn es so gewesen wäre.
Mich wurde interessieren wie lange Dein Vater anfänglich gelitten hatte.
Ab wann konnte er mit dem Plaggeist gut leben.
Hat sich mit der Zeit der TT von allein beruhigt bzw. welche Maßnahmen
haben Deinem Vater geholfen?
War bei Deinem Vater auch Lärm der Auslöser für den TT?

Es grüsst die Hoffnung

PS: Man freut sich über jeden Tag an dem man sagen kann:
So sollte es immer sein. Leider gibt es immer wieder noch Tiefs, die
zu bewältigen sind.

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#9 09-04-2014 18:30:59

jessman0682
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Beiträge: 11

Re: hoher Pfeifton seit einem Monat

Hallo und sorry dass ich jetzt erst wieder vorbei schaue...
Der Tinni brauchte knapp zwei Tage um sich an den Urlaub zu gewöhnen. Dann war er schlicht und ergreifend weg. Kaum zu glauben. Aber gehofft hatte ich das ja.
Leider kam er wenige Tage nach dem Urlaub zurück und zwar genau an dem Tag an dem ich eine heftige Auseinandersetzung mit den Eltern hatte. Nun verschwindet er tagsüber wieder vollkommen und auch morgens nehme ich ihm nicht wahr. Er ist aber da. Ich höre ihn jetzt und auch abends immer wieder gerne. Beim Fernsehen ist er auch noch da, jedoch stört es mich nicht mehr so sehr und ich schaue abends wieder öfter Filme. Es dreht sich also bei mir nicht mehr vollkommen alles um den Ton. Ich merke dass er wirklich immer mehr in den Hintergrund rückt. Ich bin optimistisch dass er sich langfristig wieder ausblenden lässt.
Bei meinem Vater war es eine berufsbedingte Lärmschädigung. Ich meine er brauchte einige Monate bis es ihm nicht mehr störte. Geholfen hat gar nichts.und er hat viel gemacht, war auch in diesen Druckkammern. Er hat sich am Ende schlicht und ergreifend daran gewöhnt und mir vor Jahren schon gesagt vor einem Ton im ihr braucht man sich nicht fürchten, den hört man irgendwann nicht mehr. Hört sich ziemlich einfach an. Das ist es nicht. Aber ich merke gerade dass es funktionieren kann. Zeit heilt alle Wunden, man muss aber auch daran glauben.

Beitrag geändert von jessman0682 (09-04-2014 18:32:32)

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#10 26-02-2015 21:50:34

jessman0682
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Re: hoher Pfeifton seit einem Monat

Habe mich lange nicht mehr gemeldet obwohl ich es schon lange vorhatte.
Nun also mal ein Update wie es mir mit meinen Tönchen im Ohr denn so geht.

Ich kann die ganze Sache nicht mehr so recht rückverfolgen, aber es hat sich wirklich ab dem Frühling 2014 eine Phase eingeschlichen, in der ich meine Ohrgeräusche gar nicht mehr wahrgenommen habe. Rückblickend kann ich noch nicht einmal mehr sagen ob der Ton weg war oder ich ihn einfach nur überhört habe. Ich weiß es wirklich nicht. Tatsächlich aber war ich immer recht geräuschempfindlich im engeren Sinne. Ich weiß, dass ich immer versucht habe meine Ohren zu schützen. Zum Zumba-Kurs gings nur noch mit Ohrstöpseln, im Urlaub abends beim Bühnenprogramm habe ich Plätze fernab der Lautsprecherboxen gewählt, wenn in der Firmenküche mit Geschirr geklappert wurde bin ich rausgegangen. Irgendwo war das Thema "Ohren" oder "Ohren schützen" immer da. Aber der Ton war entweder weg oder hatte keine Aufmerksamkeit mehr bekommen.
Tja, ihr merkt schon, ich schreibe in der Vergangenheitsform. Nun ja, erstmals im Dezember fiel mir abend auf der Couch auf, dass die Ohren ziemlich arg zu fiepen begannen, sobald ich mich in die Kissen gefläzt habe. Das war mir noch recht egal. Dann kam eine Nacht in der ich von einem lauten Piepston links wach wurde. Ich quälte mich eine ganze Stunde mit dem lauteren Ton herum, schmiss die Regentropfen-CD rein, die ich seit Anfang 2014 nicht mehr zum einschlafen brauchte, war am weinen und verstand die Welt nicht mehr. Nun verschwand der laute Ton noch in der selben Nacht wieder und ging auf die "übliche Lautstärke" zurück. Jetzt hätte man meinen können, man könne doch froh sein, aber so war es nicht. Die Tatsache, dass das in der Form überhaupt passiert ist hat mich total zurückgeworfen und mir Angst gemacht. Noch am nächsten Morgen habe ich häufiger auch am Tag in mich hineingehorcht und nun hänge ich wieder mitten drin in dem Mist. Besser wurde es seitdem nicht. Der Grundton nervt mich wieder, stört beim Fernsehen, stört jeden Abend und als kleines Bonbon fallen mir wieder häufiger kurzzeitig die Ohren zu und piepsen sekundenlang extrem laut um nachher noch einige Zeit ein dumpfes Gefühl auf den Ohren zu lassen. Wie soll man so wieder aus dem Krampf rauskommen frage ich mich.
Tagsüber geht es mir gut. Morgens höre ich die Ohren mehr als deutlich, störe mich aber nicht weiter dran und gehe über in meine Morgenroutine. Bereits beim Zähne putzen verdrängt sich der Ton von selbst aus dem Bewusstsein. Auf Arbeit hat er auch kaum eine Chance und am Wochenende, wenn wir viel draussen in der Natur sind kann er mir ebenfalls nichts anhaben. Abends ist es dann schlimm. In der Wohnung finde ich trotz Musik, TV oder sonstigem keine ablenkende Geräuschquelle, hier drängt er sich am meisten auf. Ich kann von Glück reden, dass ich trotz Tinnitus abends fix einschlafe. Momentan werde ich nachts häuifiger wach und muss zum Klo. Das hat aber nichts mit den Ohrgeräuschen zu tun. Ich schlafe sofort wieder ein.
Heute dann leider wieder ein derber Rückschlag. Ich sitze mittags auf der Arbeit vorm PC und schreibe Lieferpapiere (derzeit ist es sehr ruhig im Büro), da schnürt sich förmlich das linke Ohr zu und ich hab das TV-Testbild im Ohr!!! 10,20 Sekunden höre ich auf dem Ohr nichts ausser dem Piep und der Ton wird deutlich leiser, verharrt aber auf einer gewissen Lautstärke die meinen Grundton übertrifft und hinzu gesellt sich ein extremes Wattegefühl im Ohr. Nachdem dieses nach 2 Stunden nciht weg geht sitze ich beim HNO. Wieder Hörtest, wieder tolles Ergebnis, wieder gleiche leichte Hörminderung auf dem linken Ohr, wieder Kortison plus den Rat, sich nicht zu verkriechen, sich abzulenken, Sport zu machen und nötigenfalls auch GV (haha, hat er wirklich gesagt, habe ich noch NIE verordnet bekommen :-D).
Und so sitze ich hier und denke ich lass euch nun nochmal an meiner Geschichte teilhaben.
Ich würde aber auch gerne noch von euch wissen, ob ihr dieses Sekundenpiepsen auch häufig zusätzlich zum Tinnitus erlebt. Was hat es mit solchen Attacken wie heute auf sich, wo ein lauterer Ton über Stunden hinweg andauert, bis er wieder geht? HNO sagt, mein Ohr reagiert halt auf Stress. Alternativ hätten Leute eben Magengeschwüre, Beklemmungen oder sonstiges. Hm.
Also. Ich bin der Meinung, der Ton ist wieder etwas leiser geworden, was entweder einfach so ist oder an dem Kortison liegt. Keine Ahnung. Ich bin bemüht, nicht weiter in mich hinein zu horchen. Höre es natürlich unterschwellig fiepen, habe im Hintergrund ne Klassikmusik laufen, tippe hier so vor mich hin und zum Zubettgehen gibt es nun wohl wieder Regengeplätscher aus dem CD-Spieler.
Es gibt sicher schlimmeres, aber mich zieht es insgseamt schon irgendwie runter. Hoffe es ist nur eine Version einer Winterdepression und sie verschwindet vielleicht wieder genau so lässig wie im letzten Jahr ...
Eure Jessica

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