#1 15-06-2013 18:11:25

Scoppy
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Tinnitus und Gelenkprobleme

Hallo zusammen,
habe Euch heute erst gefunden und mich direkt angemeldet.

Seit fast 1 Jahr bringt mich ein Tinnitus um den Verstand, besser gesagt um den Schlaf.
Er begann nach einer MRT Untersuchung des Knies. Vermutlich habe ich falsch gelegen oder den Kopf schief gehalten.

HNO Arzt fand keine Ursache, gab Prednisolon und der Tinnitus war weg.Leider nur für kurze Zeit. Trental konnte ich nicht vertragen, sodass ich auf Tebonin umstieg. Ob das hilft, kann ich nicht sagen, gibt aber das Gefühl, überhaupt etwas zu tun.

Zwischenzeitlich ist der Tinnitus weg, oft tagelang,dann eine Drehbewegung des Kopfes und mein Freund ist wieder anwesend.

Der Orthopäde fand einen Zusammenhang zwischen einer Wirbelsäulenverkrümmung und dem Tinnitus.
Ist ja sehr schön, nur was nützt diese Erkenntnis, wenn es keinen Weg gibt, dem Tinnitus den Garaus zu machen.

Definitiv merke ich, dass die HWS einen großen Einfluss hat, denn bei Verspannungen der HWS wird der Tinnitus aktiv.
Er ist lageabhängig, dh. in Rückenlage ist er oftmals verschwunden, reagiert super auf Cortison und Manualtherapie.

Nun möchte ich gern von Euch ein paar Tipps, was ich selber tun kann,ohne an Selbstmord zu denken.

Liebe Grüße
Scoppy


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#2 15-06-2013 18:32:35

ccrrxx
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Re: Tinnitus und Gelenkprobleme

Die Tatsache, dass dein Tinnitus kommt und (sogar manchmal tagelang!) geht ist ja schonmal ein sehr gutes Zeichen. Was ich nur für einen einzigen Tag/Stunde für absolute Stille alles tun würde....

Und zu wissen, was deinen TT auslöst bzw wieder besänftig ist ja auch ein super Ansatzpunkt. Du sagst Dir hilft Manualtherapie. Hast Du schonmal Cranio-Sakral/Ostheopathie ausprobiert? Auch Akupunktur wäre eine Option.

Ich selbst habe es bereits mit beiden obengenannten Therapien schon versucht, leider ohne Erfolg. Jedoch liegen bei mir die Ursachen für den TT woanders - Beschwerden mit der HWS oder Änliches habe ich keine.. in deinem Fall könnte ich mir aber durchaus vorstellen, dass diese wirklich helfen könnten.

Beitrag geändert von ccrrxx (15-06-2013 20:07:49)

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#3 15-06-2013 19:40:58

Scoppy
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Re: Tinnitus und Gelenkprobleme

Danke für Deine Antwort, die mir Mut macht smile
Osteopathie habe ich schon gehabt, doch der Erfolg blieb aus. Cranio-sakraltherapie wäre eine Option und ich frage mal die Physiotherapeutin......die nehme ich am besten mit in Urlaub.

Apropos Urlaub; da war der Feind in meinem Ohr weg, vermutlich das tägliche Schwimmen hat ihn verschwinden lassen oder er ist wasserscheu.

Die WS scheint schon angeschlagen zu sein, denn ein MRT sagte etwas über Spondylarthrose der kleinen Gelenke und eben dieser Knick zwischen HWS und BWS.....den kann man ja nicht einfach wegzaubern.
Wenn ich den Kopf nach unten halte, ist der TT auch weg.

Ja, ja, der menschliche KÖrper ist kompliziert.

Was löst bei Dir den TT aus, wenn ich fragen darf?

Beitrag geändert von Scoppy (15-06-2013 19:41:42)


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#4 15-06-2013 19:58:23

ccrrxx
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Re: Tinnitus und Gelenkprobleme

Hallo Scoppy,

meine Leidensgeschichte ist relativ frisch (TT seit 4 Monaten) und bereits in diesem Forum dokumentiert (siehe meine Beiträge).

Bei mir war der TT eines Abends da und seitdem ist er non-stop mein Begleiter. Ohrgeräusche hatte ich davor in jüngerer Vergangenheit zwar kurzzeitig auch mal wahrgenommen aber verschwanden auch so schnell wieder wie sie registriert wurden.

Viele Jahre zuvor hatte ich im Übrigen auch schon 2 mal TT als Teenager durch Lärmtraumata.. diese verschwanden aber dann jeweis nach max. 2 Wochen. Danach Jahrzehnte nie wieder Beschwerden gehabt, auch nicht nach Abenden mit lauterer Musik.

Mein aktueller TT ist jedoch irgendwie anders als damals... Eindeutig nervenbedingt, vielleicht sogar psychosomatisch.. wer weiss.

Der menschliche Körper ist kompliziert, ja... doch keineswegs so kompliziert wie der menschliche Geist.

Anyway, bald habe ich auch Urlaub.. dann fliege ich 2-3 Wochen auf eine Insel im Mediterran mit einer Hängematte und werde die Seele baumeln lassen und dem Meerrauschen zuhören.. irgendwie macht mir das Hoffnung, dass sich dort meine Nerven beruhigen und vielleicht auch der Scheiss-TT sich verabschiedet.

Beitrag geändert von ccrrxx (15-06-2013 20:05:06)

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#5 16-06-2013 11:28:22

Scoppy
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Re: Tinnitus und Gelenkprobleme

Hallo ccrrxx,
das ist wirklich übel, denn gerade wenn die Psyche involviert ist, ist der TT sicherlich noch schwieriger zu behandeln und ich hoffe für Dich,dass Dir der Urlaub gut tun wird und der TT dort bleibt.

Was mich wirklich wundert ist, dass fast alle Ärzte dem TT eine psychosomatische Komponente geben und alle TT-Patienten für leicht bekloppt gehalten werden. Mein "alter" Orthopäde sah das so, jedoch ist der neue anders gestrickt und da liegt jetzt meine Hoffnung.

Wir können uns jetzt nur selber Mut machen und hoffen, dieser Quälgeist verlässt uns bald wieder.

Heute ist er stumm, nachdem ich gestern Abend Schmerzmittel genommen habe.....ist ja auch keine DAuerlösung.


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#6 16-06-2013 13:00:03

ccrrxx
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Re: Tinnitus und Gelenkprobleme

Hey Scoppy,

ich stimme den Ärzten hier zu: Tinnitus ist sicherlich nicht nur psychosomatisch, aber für mich ist die psychosomatische Komponente unumstritten.

Ganz nüchtern betrachtet: Der Tinnitus ist nur ein monotones Geräusch. Es beinhaltet keine weiteren Informationen.  Das Problem mit dem TT ist eben das was wir daraus interpretieren - was er für uns repräsentiert. Kontroll- und Freiheitsverlust, ein Fremder in unserem Körper, möglicherweise ein lebensbedrohliches gesundheitliches Problem(?). Es ist aber letzendlich nichts von all dem. Es ist einfach nur unsere emotionale Reaktion darauf - nicht mehr und nicht weniger.
Und dadurch, dass wir emotional darauf reagieren, drängt sich das Geräusch immer stärker in das Bewusstsein bis es sich verselbständigt.

Diese Theorie ist nicht von mir, sondern sie beschreibt im Wesentlichen das Fundament für das Jastreboff-Modell, auf dem die Tinnitus Retraining Therapie basiert.

Und inzwischen sehe ich das immer mehr auch so.
Beispiel: neben meinem Bett habe ich seitdem mich der TT plagt eine laut tickende Uhr stehen. Ich habe diese dahingelegt um mich von den Ohrgeräuschen abzulenken. Intererssanterweise ist es aber so, dass obwohl mich der TT immernoch nervt, ich das Ticken der Uhr so gut wie nie wahrnehme. Dies liegt einfach daran, dass mir das Uhrticken einfach total gleichgültig ist, während ich das andere Geräusch immernoch als bedrohlich empfinde..

Also nochmal. Tinnitus ist definitiv nicht nur Einbildung, sondern eher ein Symptom, das mit dem zentralen Nervensystem zusammenhängt. Jedoch ist es die psychosomatische Komponente, die dieses Symptom zu einem Problem für uns macht.

Freut mich sehr, dass Dir die Schmerzmittel helfen. Genieß deinen TT freien Sonntag!

Gruß,

m

Beitrag geändert von ccrrxx (16-06-2013 13:02:23)

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#7 16-06-2013 13:15:33

Scoppy
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Beiträge: 11

Re: Tinnitus und Gelenkprobleme

Hi ccrrxx

ccrrxx schrieb:

Jedoch ist es die psychosomatische Komponente, die dieses Symptom zu einem Problem für uns macht.

Das ist die Crux sad
Wenn man seinen Körper so trainieren könnte, das Geräusch nicht wahrzunehmen, ginge es uns allen besser, doch den wenigsten gelingt das.
Ich habe einen hochfrequenten Quietschton, der wie Morsezeichen immer unterbrochen wird. Er macht mich wahnsinnig und bei dem kleinsten Piepst denke ich "ach....der schon wieder" und ruck zuck laufe ich auf Hochtouren.

Den Wecker habe ich auch neben meinem Bett stehen und mir geht es da wie Dir. Der Wecker wird überhört, stört in keiner Weise , aber der TT nervt, weil man sich auf dieses Geräusch konzentriert.

Man muss versuchen, damit zu leben, so schwer das auch fällt.
Tagsüber ist es kein Problem, nur die Nächte sind gemein.

Ich wünsche Dir einen schönen und ruhigen Sonntag


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#8 22-06-2013 13:51:24

Scoppy
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Re: Tinnitus und Gelenkprobleme

Er macht, was er will......
Der TT war ein paar Tage weg und dann wie aus heiterem Himmel wieder da.
Der Orthopäde schickte mich auch zu einem Neurologen, um eine Doppleruntersuchung durchführen zu lassen.
Das geschah gestern und der Neurologe fand keinen Hinweis auf eine neurologische oder arterielle Erkrankung.
Der Arzt war klasse, nahm sich Zeit, was bei einem FAcharzt ja nicht immer üblich ist und zeigte mir dann, anhand eines Bildes genau, was passiert, wenn der TT ausgelöst wird. Irgendein Gefäß wird abgeklemmt, die Durchblutung ist in diesem MOment gestört und es geht los.


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#9 22-06-2013 23:45:59

carina25
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Beiträge: 56

Re: Tinnitus und Gelenkprobleme

hallo ccrrxx

du hast eine Art Morseton,  also ich habe seit 28 Jahren Tinnitus, die Geräusche wechselten ständig.
aber neuerdings seit 8 Wochen habe ich eine totale Veränderung ,
d.h. vorher waren ein paar Wochen, da hörte ich eine Art Spährengesang oder wie man das nennen könnte, ganz seltsam
und dann wechselte es in eine Dauermelodie.

Ich höre wie Du ständig dasselbe, eine komplette Melodie, die
ich nie im Leben vorher hörte. Das ist ein Witz. Aber es wechselt
von Ohr zu Ohr, mal ist alles links , mal alles rechts, auchim HInterkopf.

Hatte auch etwas Physiotherapie, Übungen gelernt.

Zum Neurologen möchte ich auch noch. da ich stark schwerhörig
bin , las ich im Netz, daß es sowas gibt, jahrzehntealter Tinnitus
bei schwerhörigen kann sich wandeln und allemählich in eine DAuermelodie umsteigen.

Ich blende die Melodie oft aus, ignoriere sie.

nehme aber nun Antidepressiva zum schlafen.

Denn jede Zusatzbelastung in meine mLeben ist mir zuviel,
bin zur Zeit sowieso ziemlich gestresst.

Ich finde, das dämpfende Antidepressivum ist schon mal ganz gut
Gingko hochdosiert nehme ich teilweise auch, ohne Erfolg.

bin echt gespannt, ob diese Dauermusik endlich mal verstummt
und meine früheren altbekannten Töne wiederkommen.

beim Tinnitus gibts nichts, was es nicht gibt, das kann ich
mit jahrzehntelanger Erfahrung sagen.
aBer ich bin auch davon überzeugt, ein Teil kommt von der Halswirbelsäule.

Grüsse Carina

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#10 23-06-2013 21:27:30

Thomas
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Re: Tinnitus und Gelenkprobleme

Scoppy schrieb:

Er macht, was er will......
Der TT war ein paar Tage weg und dann wie aus heiterem Himmel wieder da.
Der Orthopäde schickte mich auch zu einem Neurologen, um eine Doppleruntersuchung durchführen zu lassen.
Das geschah gestern und der Neurologe fand keinen Hinweis auf eine neurologische oder arterielle Erkrankung.
Der Arzt war klasse, nahm sich Zeit, was bei einem FAcharzt ja nicht immer üblich ist und zeigte mir dann, anhand eines Bildes genau, was passiert, wenn der TT ausgelöst wird. Irgendein Gefäß wird abgeklemmt, die Durchblutung ist in diesem MOment gestört und es geht los.

Hallo Scoppy,

Nachträglich noch willkommen im Forum.

Nur xur Information: der Tinnitus hat in der Regel nchts mit der Durchblutung zu tun. Er ist eine nervliche Störung der Gehörwahrnehmung (siehe http://www.neuro24.de/tinnitus.htm für mehr Information). Nur bei so genanntem 'objektiven' (d.h. auch für den Arzt mit Messgeräten wahrnehmbarem) Tinnrtus liegt oft eine Durchblutungsstörung vor. Der 'Tinnitus' ist in diesem Fall lediglich das verstärkte Rauschen des Blutes (er ist dann auch oft pulsierend im Rhythmus des Herzschlages). Die ist aber relativ selten (obwohl auch schon hier im Forum vorgekommen).

Thomas

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