#1 20-04-2013 02:51:27

celina78
Mitglied
Registriert: 20-04-2013
Beiträge: 1

bin neu hier - mein 11 jähriger Sohn hat seit 8 monaten tinnitus

hallo!
ich habe lange überlegt ob ich mich austauschen möchte/soll und habe mich nun entschlossen mich in diesem forum anzumelden. ich stelle mich kurz vor und schildere unsere situation:
ich bin 34 jahre alt, bin Krankenschwester und mein sohn (11) hat seit september 2012 tinnitus links (rauschen, lt ihm pulsierend) es begann am Abend vorm Schulbeginn (Schulwechsel ins Gymnasium). ich nahm es anfangs nicht ernst, er redete von einem komischen geräusch im kopf. am 3. tag dann ging ich zum HNO Arzt,der überwies uns ins KH. die machten zwar tests aber viel kam nicht raus. nasentropfen sollte er nehmen...

mein kleiner hatte als kleinkind oft mittelohrentzündungen, nahm oft AB. mit 6 wurde er polypen operiert und bekam eine paracentese. danach war er eigentlich nie wirklich krank.brauchte seither nie AB.

mit 8 entwickelten sich bei ihm Allergien (Gräser und Birkenpollen, Äpfel kann er nur ganz wenige essen). er hat die medikamente immer brav genommen und auch recht lang.

er wurde anfangs 2012 in der stimmung recht negativ, alles war blöd, wollte nicht mehr raus, schien fast deprimiert. die schulpsychologin meinte er wäre evtl in der 4. klasse volksschule unterfordert....
in den sommerferien ging es ihm besser, bis zum letzten ferientag...

die ärzte taten den tinnitus mit "stress" wegen schulwechsel ab. komisch war für mich aber, dass mein kind seit monaten kaum mehr wirklich riechen kann, eine verstopfte nase hat.
ich hab ein MRT machen lassen, da kam raus, dass links ziemlich alle Höhlen deutliche schleimhautschwellungen zeigten. keilbein,nasennebenhöhle, kieferhöhle leicht und siebbeinhöhle. alles links.
HNO arzt meinte das ist nicht schuld am tinnitus. naja, gut ist es auch nicht dass die höhlen alle "zu" sind.
er bekam Cortisonspray nasonex.

meinem Sohn ging es echt schlecht, vorallem abends. das vorm einschlafen war die hölle. ich habe ihn noch nie so verzweifelt gesehen. er hat sich jeden abend mit den händen und Fäusten gegen den kopf geschlagen. anfangs war ich sicher auch keine große hilfe weil ich hoffte es geht schnell wieder weg. ich fragte oft ob es weniger ist und ob es noch da wäre....
dann hab ich damit aufgehört. ich mache den tinnitus nicht mehr zum Thema.
er geht seit fast 7 monaten in Psychotherapie, hat seit Februar einen kassenplatz. war gestern mit ihm das 4. mal bei einer Homöopathin die mir eine freundin empfohlen hat.
von der stimmung geht es ihm eigentlich wieder recht gut. er hat den schulwechsel gut gemeistert, die noten sind gut und er erkennt dass er noch genug freizeit hat smile
er ist fast wieder der alte. aber der tinnitus ist unverädert da.
er sagte gestern bei der homöopathin das es ihn sehr belaste, das geräusch laut ist, aber er hofft dass es irgendwann weg geht.

ein anderer HNO Arzt meinte, dass die allergie schuld sei an der chronischen nasennebenhöhlenentzündung und sich das bild im mrt seit 2 jahren (mindestens) entwickelt hat. er nimmt seit 2 wochen avamys nasenspray.
ich bin skeptisch wegen dem avamys (Kortison), möchte den nun langsam reduzieren.


ich weiss, das war etwas viel, aber vielleicht ist das alles wichtig?
ich würde mir Austausch wünschen, vielleicht ist jemand in einer ähnlichen lage und genauso auf der suche nach antworten?
tinnitus bei Kindern, wie häufig ist das wirklich?
soll ich es weiter abklären lassen? bis jetzt sagen die ärzte (verschiedene) man kann nix machen.
kann man die ursache bei ihm noch filtern? allergie, doch der stress?

er schläft seit monaten mit hörspiel cds ein, mit radiomusik usw.
woanders schlafen geht nicht. er hats probiert. es stört ihm woanders jedes noch so kleine Geräusch. Wecker und schnarchen lassen ihn verzweifeln. er möchte deshalb nicht einmal mehr auf schullandwoche u.ä. mitfahren.
tinnitus ist bei uns kein Thema,ausser er möchte es ansprechen.
das passiert aber sehr selten!



ich danke jedem fürs Lesen und evtl Rückmeldungen, über erfahrungsautstausch und tipps!


l.g. celina

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#2 21-04-2013 19:08:45

Peter Schäfer
Mitglied
Registriert: 21-04-2013
Beiträge: 7

Re: bin neu hier - mein 11 jähriger Sohn hat seit 8 monaten tinnitus

Hallo Celina,

da kommen einem ja die Tränen wenn man das liest !  Du hast mein Mitgefühl! Ich kann Dir bzw. Deinem Sohn nicht helfen oder Ratschläge geben. Man da nur noch hoffen. Was soll man dazu sagen ?  Oft frag ich mich, wie heutzutage die Kinder schon so krank, fertig sein können? Es ist wohl das ganze System was letzten Endes nur auf Leistung baut. Dieser Leistungsdruck macht ja uns Erwachsene schon zu schaffen. Die Kinder von heut haben gar keine richtige Kindheit mehr. Funktionieren müßen sie. Und da wundern wir uns wo die ganzen Allergien und Krankheiten herkommen ? Normal ist das nicht mehr! Ich wünsche für Deinen Sohn alles Gute !  Gruß Peter!

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#3 21-04-2013 20:56:32

Thomas
Administrator
Registriert: 28-08-2007
Beiträge: 1645
Web-Seite

Re: bin neu hier - mein 11 jähriger Sohn hat seit 8 monaten tinnitus

Hallo Celina,

Willkommen im Forum.

Das Thema Tinnitus bei Kindern und Jugendlichen ist hier schon ein paar Mal angesprochen worden. Siehe einmal unter  http://forum.mytinnitus.de/en/viewtopic.php?id=546 , wobei es sich um ein Kind im praktisch gleichen Alter handelt. Du kannst mit der betreffenden Person ja einmal direkt in Kontakt treten.

In den meisten Fällen verschwindet der Tinnitus bei Kindern und Jugendlichen meist von alleine wieder. Ich zitiere von http://www.tinnitus.org.uk/tinnitus-in-childhood (übersetzt): "Bei vielen Kindern mit Tinnitus verlieren die Symptome sich wieder von alleine. Es ist ungewöhnlich, dass ein Kind den Tinnitus ins Erwachsenenalter übernimmt."

Kinder regenerieren sich hier also weitaus schneller und besser als Erwachsene (was nicht heißen soll, dass es sich nicht auch bei Erwachsenen regenerieren kann).

Etliche Medikamente können den Tinnitus verstärken. Ich selbst habe mit Nasenspray in der Anfangsphase meines Tinnitus sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Dein Sohn sollte dies falls möglich also probehalber mal absetzen, und sehen, ob sich der Tinnitus dadurch bessert.

Ansonsten würde ich aber raten, nicht übermäßig die ganze Sache aufzubauschen, da dies die Sache nur verschlimmern kann.

Thomas

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