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Hallo Basti,
da habe ich wohl Glück.
Mein Tinnitus wird anscheinend Woche für Woche etwas leiser.
In kleinen Schritten, aber doch schon.
Mir würde es im Prinzip auch schon reichen, wenn er so leise wird, dass ich ihn tagsüber gar nicht mehr wahrnehme. Doch bin ich überrascht, auch mein Leben scheint sich langsam, aber sicher, wieder zu normalisieren.
Gruß:
El Barto
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Basti schrieb:
und ich hab' nach 2 Stunden mit dem Stemmhammer Ohrensausen obwohl ich zumindest Tempo in die Ohren gestopft habe
Papiertücher sind kein adäquater Schutz für die Ohren bei solchen Arbeiten. Da solltest Du schon ein paar gute Ohrenstöpsel nehmen.
Thomas
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Thomas schrieb:
Basti schrieb:
und ich hab' nach 2 Stunden mit dem Stemmhammer Ohrensausen obwohl ich zumindest Tempo in die Ohren gestopft habe
Papiertücher sind kein adäquater Schutz für die Ohren bei solchen Arbeiten. Da solltest Du schon ein paar gute Ohrenstöpsel nehmen.
Thomas
Damit hast Du absolut recht.
Seitdem bin ich schon beinahe übervorsichtig und benutze bei allem was zu laut sein könnte (Staubsaugen, Hammerschläge) immer Gehörschutz.
Wenn es richtig laut wird auch doppelt, Stöpsel + 'Mickey Mouse'.
Gruß,
Basti
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Basti schrieb:
Damit hast Du absolut recht.
Seitdem bin ich schon beinahe übervorsichtig und benutze bei allem was zu laut sein könnte (Staubsaugen, Hammerschläge) immer Gehörschutz.
Wenn es richtig laut wird auch doppelt, Stöpsel + 'Mickey Mouse'.
Richtig, heute achte ich auch überempflindlich auf mein Gehör.
Verdammter Mist, wieso nicht schon viel früher?
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Guten Abend allesamt,
Ich wollte zum Halbjahres "Jubiläum" meines Tinnitus mal einen weiteren Zwischenbericht geben.
Der Tinnitus geht mir mittlerweile immer weniger auf den Keks, vor allem die negativen Gedanken nehmen immer mehr ab. Ich könnte mir zwar immer noch gewaltig in den Hintern beißen, dass ich nicht besser auf mein Gehör geachtet habe, jedoch verdichten sich immer mehr die Hinweise darauf, dass es eben doch nicht an der Musik lag, sondern wohl eher eine Kombination aus genetischem Pech und einer auslösenden Infektion die Ursache für mein unsägliches Glück ist. Obwohl ich mir an dieser Stelle nach wie vor noch nicht so sicher bin.
Im Endeffekt spielt es kaum eine Rolle, denn ich kann es nicht mehr ändern und seitdem ich weiß, dass ein Freund in meinem Alter schon seit Jahren Tinnitus hat und damit super zurecht kommt, habe ich mich dazu entschlossen, zu versuchen wieder so zu leben wie vor dem Tinnitus.
Ich treibe wieder Sport und beginne im Herbst mit meinem berufsbegleitendem Studium. Vielleicht hilft gegen diesen Mist einzig und allein die Flucht nach Vorne.
Ich nehme ihn oft immer seltener bewusst wahr, jedoch gibt es auch Tage wie gestern, an denen das Biest unglaublich laut und störend ist. Dabei fällt mir jedoch auf, dass ich bei diesen schlimmen Tagen auch eine Art Druck in den Ohren verspüre....
Wie geht es euch?
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Hi elbarto !
Bei mir sind's nun fast 10 Monate.
Leiser ist er nicht geworden, aber auch nicht lauter.
Allerdings stört er mich in 'stressigeren' oder eher lauteren Momenten, wie auf der Arbeit (Bau), am Wenigsten oder fast überhaupt nicht mehr.
Wenn ich sehr viel Ruhe habe nervt es immer noch. Den ganzen Tag entspannt vor dem Fernseher oder PC zu sitzen ist für mich also eher negativ.
Auch mentale Probleme sind wie Benzin im Tinnitus-Feuer.
Schlechte Laune, Angst, Depressionen verstärken die negative Wahrnehmung.
Da hilft es schon sehr mal ein bisschen Sport zu treiben, z.B. 1-2 Stunden Radfahren. Direkt danach rauscht es zwar wegen der stärkeren Durchblutung noch stärker im Kopf, dies ist jedoch eher von kurzer Dauer und wenn ich
dann runterkomme, bin ich generell entspannter.
Übrigens ist der Fahrtwind auch sehr laut in den Ohren, das kümmert mich aber nicht mehr, ich kann nicht mein ganzes Leben lang mit Gehörschutz rumrennen. Fahrtwind müssen meine Lauscher aushalten, basta!
Bei wirklich lauter Beschallung wie Stemmarbeiten, Hämmern, Maschinenlärm nutzte ich aber immer gute Ohrstöpsel und oder Mickey Mouse bzw. Ohropax am Wochendende, bei Festivitäten. Und selbst damit halte ich noch einen ausgiebigen, sowie zeitlich recht begrenzten, Restpektabstand zu Boxentürmen u.ä.
Ein- und Durchschlafen ist mittlerweile so gut wie gar kein Problem mehr.
Der Nerffaktor steigt proportional mit der Zeit, die man dem Tinnitus einräumt.
Konzentriertes Arbeiten in einer geräuschvollen Umgebung, am Besten Draußen, bei Sonnenschein, einer sanften Brise, dem Rascheln des Blattwerks z.B., dann wird er bei mir komplett ausgeblendet.
Ebenso wenn ich etwas mit Freunden oder Familie unternehme. Da fällt es mitterweile leicht sich vom Tinnitus ablenken zu lassen.
Unterm Strich muss ich sagen, man gewöhnt sich wirklich mit der Zeit daran.
Ich möchte mein jetziges Leben, auch mit Tinnitus, nicht missen.
Wenn ich daran denke, dass ich mich Anfang des Jahres beinahe habe einweisen lassen, an Schlaf ohne Medikamente nicht zu denken war und meine Gedanken desöfteren um das Thema Selbstmord kreisten, dann geht es mir wieder gut.
Die ein oder andere (mentale) Narbe bleibt zwar zurück, aber so ist das Leben.
Was dich nicht umbringt macht dich härter, oder auch entspannter, wie man es sieht ;-)
Gruß,
Basti
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Hallo elbarto, hallo Basti,
auch bei mir ist es nun ein halbes Jahr her... zwischendrin hatte ich auch mal bessere Phasen in denen ich mit Mut und Zuversicht wieder in die Zukunft schauen konnte. Es ist sogar auch schonmal vorgekommen, dass ich für einige Stunden (fast einen kompletten Tag) die Geräusche duch Ablenkung und andere Beschäftigungen ausblenden konnte.
Dominant sind leider allerdings bei immernoch die schlechten Tage. Heute z.B. ist es ein katastrophaler Tag, auf beiden Ohren ein extrem schriller, aggressiver, hochfrequenter Ton, der sich so gut wie gar nicht maskieren lässt. Stille existiert bei mir nicht mehr, schon allein bei normaler Office- oder Zimmerlautstärke sind meine Töne omnipresent. Und auch ich kenne dieses Druckgefühl in den Ohren.. Obwohl ich laut Audiogramm keinen Tonverlust habe ist meine Audiowahrnehmung immernoch irgendwie merkwürdig. Insbesondere bzgl. meiner eigenen Stimme und Situationen mit starker Rauschkullisse (wie z.B in Restaurants).
Ich hatte so gehofft, dass Thomas positive Prognosen, nämlich dass sich das Symptom nach einem halben Jahr in der Regel bessert in Erfüllung gehen. Bei mir zumindest hat sich dies nicht bestätigen können.
Was ich im Moment versuche: ich nehme Opipramol (15 Tropfen vor dem Schlafengehen), ein leichtes und sedierendes AD seit einer Woche. Bisjetzt konnte ich keinen positiven Effekt verspüren (weder auf den TT noch auf mein Gemüt), doch ich werde diese weiterhin einnehmen, da es wohl noch paar Wochen dauern kann, bis sich der erwünschte Zustand einpendelt. An wirklich schlimmen Tagen, an denen mein Stresspegel im Zenith ist, nehme ich zusätzlich 0,5 mg Alprazolam (Benzo). Da ich mir bewusst bin, dass diese Art von Medikamenten Risiken birgen bei längerer Einnahmedauer, beschränke ich meinen Konsum auf das absolute Minimum.
Ich habe mich inzwischen an der Charite/Berlin zu diesem 7-tägigen Kurs angemeldet. Der Temin ist bald, in wenigen Wochen. Ich hoffe sehr, dass ich
dort durch den direkten Austausch mit anderen Betroffenen und durch das Erlernen von Entspannungstechniken einen Schritt zur Besserung erlangen kann.
Desweiteren habe ich beschlossen es mit Hypno- und Klangtherapie zu versuchen... Als Ingenieur und Wissenschaftler hielt ich lange nichts von diesen alternativen Verfahren. Doch da ich glaube, dass es sich bei mir zum größten Teil um ein psychosomatisches Symptom handelt und die klassische Schulmedizin nicht weiterhelfen kann, glaube ich inzwischen schon daran, dass sich dadurch etwas bewegen lässt.
Gerne berichte ich euch von meinen zukünftigen Erfahrungen wenn es soweit ist und bei euch Interesse besteht.
Wünsche uns allen gute Besserung,
Gruß,
m
Beitrag geändert von ccrrxx (24-08-2013 12:52:28)
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Hallo ccrrxx,
Du solltest nicht die Geduld verlieren. Es gibt keine feste Frist hier. Obwohl bei vielen die Symptome sich innerhalb von 6 Monaten verbessern, kann es bei anderen auch 3 oder 12 Monate dauern. Verbessern wird es sich auf jeden Fall irgendwann. Es ist alles nur eine Frage der Zeit (es sei denn man verhält sich total rücksichts- und verantwortungslos hier).
Thomas
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