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Danke Thomas für deine aufmunternden Worte.
Manchmal habe ich leider noch diese Tage, sie tief ins Tal führen...
Zum Glück unterstützt mich meine Freundin, so gut sie kann.
Ich habe heute auch, auf anraten eines Bekannten, begonnen, ein Tinnitus-Tagebuch zu führen. Zumindest für 5-6 Wochen, so dass ich am Ende herausfinde, was den Tinnitus begünstigte und was ihn abgemildert hat.
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Hallo elbarto,
bin nun im Monat 7 ...
vorletztes Wochenende war ich auch in einem solchen Loch.
Ein paar Tage später ging's mir dann aber wieder wesentlich besser.
Diese UP & Downs sind schon extrem, man fühlt sich teilweise wie der letzte Junkie.
Mittlerweile weiss ich, dass es absolut fatal ist einfach dazusitzen und sich dem Geräusch hinzugeben. Dann nämlich geht's nur bergab.
Konzentriertes Arbeiten, körperliche + geistige Beschäftigung blendet bei mir den Tinnitus fast 100 % aus. Dann ist man auch abends so geschafft, dass man trotz Gepiepse einschläft. Das war am Anfang fast undenkbar.
Was zu Beginn auch nicht recht funktionierte war die Ablenkung durch Geräusche.
Eine MP3-Dauerschleife von sogenannten Klangstäben, hohe Tonlage, also Bereich meines Tinnitus, dämpft selbigen nun deutlich.
Auch hohes Vogelgezwitscher hat bei mir einen solchen Effekt.
Alles in geringer, natürlicher Lautstärke versteht sich und das Geräusch muss genau zu deinem persönlichen Tinnitus passen.
Ich leide hin und wieder auch noch unter herben Rückschlägen aber unterm Strich wird's auf jedenfall besser!
Das Leben und die Freude daran kommt zurück, glaub mir !
Gruß,
Basti
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Was mir hilft. Wenn der Tinnitus sich wieder meldet, spiele ich eine Runde Minecraft, wichtig dabei ist dass ich mich ganz auf das Spiel konzentriere und der Tinnitus wird auch in leiser Umgebung komplett ausgeblendet und das langfristig. Wenn ich jedoch jedoch fernsehe, mir ein paar Filme anschaue oder Musik höre verschlechtert er sich.
Ich habe mal gelesen, dass der Stress in dem man eingreifen kann, also das Ergebnis zu seinen Gunsten wenden kann, auch positiver Stress genannt, den Körper unterstützen soll und bestimmte Abläufe aktiviert die das Gehirn fördern.
Dagegen der andere Stress, der negative, wird durch die Nichtmöglichkeit der Beeinflussung eines Ereignisses ausgelöst, wie im Film, besonders Horrorfilme greifen tief ins Bewusstsein ein da wir die Handlung nicht beeinflussen können, werden Hormone ausgelöst die aber zu dem Zeitpunkt nicht gebraucht werden können, weil unser Gehirn nicht nach einem Ausweg aus der Lage suchen muss und das Gehirn nicht beansprucht wird, schädigen und belasten den Körper.
Ich habe auch mal gelesen, insbesondere empfindliche und schlaue Leute, Perfektionisten bekommen den Tinnitus da sie mit der Flut der Informationen und Reize nicht fertig werden können und jegliche Überbelastung zu starken Veränderungen führen kann.
Ich kann das teilweise bestätigen.
Ps. an mich, ich erinnere mich grade das ich fast genau mein Tinnitus da angefangen hat wo ich aufgehört habe frische Milch zu konsumieren, muss mal wieder ran
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Ich habe letzte Woche meinen neuen Job begonnen.
Und selbstverständlich beginnt es direkt super...
Ein Projekt ist im Verzug, so dass wir alle am Wochenende arbeiten mussten.
Dies bedeutet direkt eine ordentliche Portion Stress zum Anfang, wenn man schlicht uneingearbeitet in einem Projekt herumwerkeln muss.
Daneben war ich dummerweise samstags mit Freunden chinesisch essen.
Nach diesem Essen wurde mein Tinnitus sofort merklich lauter. Doch gelang mir das Arbeiten Samstagsabends im Freien noch halbwegs.
Leider sah es gestern völlig anders aus. Der Tinnitus war schlicht unbarmherzig laut. Ein einfacher Algorithmus hat mich so in der Tat Stunden beschäftigt. Ich habe schlicht immer wieder den Faden verloren, weil ich keine Konzentration finden konnte...
...dass dann alles aufeinmal sehr schnell fertig sein musste, hat das Ganze eher noch negativer beeinfllusst, so dass ich gestern Abend die Arbeit nach "Fertigstellung" von Lösung A schlicht abbrach.
Es kam nichts produkitves mehr zustande.
Ehrlich gesagt macht mir der gestrige Tag ungeheure Angst, vor allem was die Zukunft betrifft. Sowas hatte ich bisher noch nie und ich hätte gestern Abend schier vor Verzweifelung und Selbstvorwürfen heulen können...
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Hallo Elbarto,
ich weiss, dass es Dir wahrscheinlich nicht sonderlich weiterhilft aber Du sollst wissen, dass Du nicht allein bist mit diesem Problem.
Auch mich hat es erwischt, ausgelöst durch Stress/Burnout und die Einnahme eines Antidepressivums, das ich für dieses perverse Symptom verantwortlich mache. Beidseitiger Tinnitus, und hochfrequente Geräusche, die in ihrer Qualität und Intensität einfach so widerlich sind, dass es mir immernoch zeitweise schwer fällt zu glauben mich jemals wirklich daran gewöhnen zu können. Und genauso wie Du arbeite ich in im IT-Business, es ging bei mir los als ich den Job wechselte Anfang des Jahres. Eigentlich mein Traumjob, super Sprungbrett für meine Karriere.. bin auch gerade erst 30 Jahre jung... doch anstatt die neuen Herausforderungen mit Freude und Elan anzunehmen empfinde ich es als kämpfe ich ums Überleben Tag für Tag. Ich kann ganz genau nachempfinden wie es Dir im Moment geht.
Jedoch trotz der ganzen Misere der letzten Monate beginne ich langsam ein Licht im Tunnel zu sichten.. es gibt Tage an denen ich besser klar komme und tagsüber das Geräusch sogar so gut wie gar nicht wahrnehme, es sei denn ich konzentriere mich darauf oder ich halte mich in stllen Räumen auf. Ich realisiere so langsam, dass dies die Tage sind an denen ich nicht in Depression und Selbsmitleid verfalle. Je besser es mir psychisch geht, desto weniger tritt dieser Scheiss TT in den Vordergrund.
Und ich sehe auch, dass ich es schaffe meine Arbeit zu erledigen, auch wenn es manchmal extrem schwer fällt.
Ich bin zwar kein "natural born optimist", aber vielleicht liegt hier darin die Chance etwas aus dieser Erfahrung zu lernen. Wie gesagt, ich habe zwar immernoch große Probleme mich damit abzufinden aber ich glaube fest daran, dass dieser TT entweder von alleine irgendwann wieder verschwindet oder dass ich mich eines Tages daran gewöhnen werde. Trotz aller Horrorstorries im Netz (die Du bestimmt auch schon durchgelesen hast) schaffen es letztendlich Millionen von Menschen mit diesem Problem ein normales Leben zu führen.. die meisten berichten auch, dass nach einer schwierigen Anfangsphase sich ihr Leben wieder normalisiert.
Wie dem auch sei, der einzige Weg der dahin führt ist erstmal sich mit dem Problem zumindest temporär zu arrangieren (bis es eben aufhört so ein Problem zu sein). Versuche nicht zu sehr über die vermeindliche Zukunft zu spekulieren, sondern gehe es Tag für Tag an (babysteps).
Praktisch gesehen: Maskieren des TT durch Geräusche und Musik, insbesondere bei Nacht. Tagsüber sich mit Arbeit beschäftigen und draußen sein. Freunde treffen, Sport machen... whatever suits you best. Nach einer Weile bekommt man langsam das Gefühl wieder die Kontrolle zurückzuerlangen.
Je mehr Du das Gefühl bekommst, dass Du trotz diesem Scheiss TT ein normales Leben führen kannst, desto schneller wird auch diese Habituation einkehren, so empfinde ich das zumindest.
Viel Glück und gute Besserung! Und denke daran, was uns nicht umbringt macht uns langfristig stärker!!
Beitrag geändert von ccrrxx (10-06-2013 23:52:28)
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ccrrxx,
vielen Dank für deinen aufmunternden Worte.
Du hast recht, es gibt durchaus Tage, an denen es besser ist.
Glücklicherweise ging es mir von Montag bis Donnerstag der letzten Woche so. Doch gestern drehte der Tinntius dann wieder richtig auf.
Es ist wirklich zum verzweifeln. Brüllt der Tinnitus ohne Ende, dann nimmt auch definitiv meine Konzentrationsfähigkeit ab.
Und schon gurke ich wieder viel zu lange an viel zu einfachen Aufgaben herum...
Oft kommt es mir so vor, als würde ich alles ohne die vorher dagewesene Leidenschaft erledigen. Ich bin einfach nur völlig demotiviert und werkel vor mich hin, weil ich eben muss.
Das ist wohl in der Tat die größte Krise meines Lebens...
Ich versuche aber, mich aus dieser Krise wieder selbst zu befreien...
Habe mir Selbsthilfeunterlagen zukommen lassen und suche den Kontakt zu Leuten in meinem Alter, die auch an Tinnitus leiden.
Es sind zwar nur kleine Schritte, aber vielleicht schaffen die ja eine gewisse Befreiung.
Und vielleicht gelange ich dann irgendwann zur Habituation....
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Gestern wurde ich von einem Arbeitskollegen gefragt, ob ich mit auf ein Konzert wolle. Er hatte noch eine Karte über.
Dies verneinte ich jedoch, denn diese sind aktuell erstmal verstorben für mich.
Ich schrieb ihm kurz vor dem Konzert jedoch eine SMS, in der ich ihm den Tipp gab, dass er den Gehörschutz nicht vergessen sollte. Vor allem weil er direkt im Innenraum stand.
Natürlich hat er darauf verzichtet und meinte heute morgen ganz locker zu mir:
ja, jetzt piepst es in den Ohren. Doch eines weiß ich.
Frag ich ihn am Montag nach dem Piepsen, dann wird er sagen:
es ist weg.
Übrigens hatte er es schon öfter, er war/ist DJ. Daneben hatte er gar schon mal einen Hörsturz.
Da frage ich mich wirklich, ob ich irgendwie verflucht oder sowas bin.
Ich hatte vor dem 13.2.13 noch NIE ein Piepsen in den Ohren, das länger als 2-3 Sekunden ging (also jenes, dass durch Druckausgleich in den Ohren entsteht).
Habe eigentlich immer megalaute Veranstaltungen gemieden.
Da könnte man wirklich verzweifeln!
Beitrag geändert von elbarto (21-06-2013 18:20:03)
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Manche Leute scheinen dagegen immun zu sein.
Letzte Woche habe ich einen Arbeitskollegen gefragt warum er bei Stemmarbeiten keinen Hörschutz benutzt. Er meinte es müsse 'hören' was er stemmt ?!
Der gute Mann ist so um die 50, quält sein Gehör teilweise 9 Stunden täglich ohne Nebenwirkungen und ich hab' nach 2 Stunden mit dem Stemmhammer Ohrensausen obwohl ich zumindest Tempo in die Ohren gestopft habe.
Davor hatte ich zwar auch schon einen leichten Tinnitus, den habe ich jedoch nur bei absoluter Stille wahrgenommen, gestört hat er mich überhauptnicht.
Und genau das ist das Problem, einen Weg zu finden dass der Tinnitus nicht stört. Wenn man das geschafft hat, verabschiedet er sich mit der Zeit ins Unterbewusstsein.
'Tonyf' hat dazu einen guten Beitrag im englischsprachigen Forum gepostet.
Gruß,
Basti
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Du hattest schon länger einen leichten Tinnitus?
Wie lange denn?
Ich verstehe es nicht.
Wahrscheinlich habe mich mein Gehör bis vor dem Tinnitus auch nicht wirklich geschont. Denke mittlerweile, der Ausdauersport, Leistungswille und Musik auf Kopfhörern waren keine gute Kombination. Daneben wohne ich aktuell in der Nähe einer Autobahn, ich denke, hier hat sich alles summiert. Leider gewöhnt man sich ja irgendwann an die Lautstärke.
Zurzeit schone ich mein Gehör aber sehr.
War gestern im Kino und selbst da, nutzte ich Gehörschutz.
Interessant fand ich, dass ich trotzdem alles des Film verstanden habe.
Was ich aber nicht verstehe:
wenn ich einen Hörsturz gehabt hätte, dann hätte ich diese Maßnahmen SOFORT in der Art ergriffen. Verstehe nicht, wenn man schon eine Schädigung in Form eines Tinnitus oder Hörsturz hatte, wie man trotzdem so fahrlässig mit seinem Gehört umgeht und dann auch noch Glück hat, dass man von dem Dauerpiepen verschont bleibt.
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Wie lange ich den schon hatte kann ich nicht genau sagen.
Liegt wahrscheinlich daran, dass er so leise war.
Hat mich nie gestört und damit hab' ich ihn wohl unterbewusst als 'normal' eingestuft und weiter nicht beachtet.
Den aktuellen Tinnitus, welchen ich mir vor nun knapp 8 Monaten eingefangen habe ist deutlich lauter.
Mittlerweile stört er jedoch nicht mehr so wie am Anfang, obwohl ich sagen muss, leiser ist er, glaub' ich, auch noch nicht geworden.
Selbst wenn er jetzt so bleiben würde, könnte ich damit normal weiterleben. Ich bin aber davon überzeugt, dass es sich noch weiter verbessert.
Ich denke, bevor er langsam verschwindet darf er zunächst nicht mehr stören, einen nicht mehr in Panik versetzen.
Gruß,
Basti
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