Sie sind nicht angemeldet.
Hallo liebe Gemeinde,
ich bin männlich, 25, trinke keinen Alkohol, rauche nicht (beides schon vor dem Tinnitus nicht, ersteres seitdem ich 20 bin) und nun gehöre ich seit dem 13.02.2013 auch zu jenen, die niemals Ruhe haben.
Mein Tinnitus kam aus dem Nichts, morgens um 4 Uhr bemerkte ich ihn. Ich wollte mich gerade ins Bett begeben, als mir auffiel:
hier rauscht doch etwas. Danach habe ich 2-3 Mal meinen Laptop untersucht, ob dieser auch wirklich ausgeschaltet sei.
Natürlich war dem so. Gegen 5.30 Uhr konnte ich jedoch einschlafen.
Am nächsten Tag kam ein leichtes Zirpen hinzu - dieses sollte sich jedoch noch erheblich steigern.
In den ersten Tag habe ich einfach abgewartet, was sich so ergibt. Dann rief ich mehrere HNO-Ärzte an.
Glücklicherweise wird man als gesetzlich Versicherter ja relativ schnell zu einem Termin. Immerhin den Montag darauf war es soweit.
Mein allererster HNO-Arzt-Besuch stand an. Schon im Wartezimmer hatte ich ein komisches Gefühl.
Immerhin wurden 5 Patienten in knapp 30 Minuten Wartezeit versorgt, bei nur einer Ärztin. Kurz darauf wusste ich auch warum.
Meine "Behandlung" dauerte keine 5 Minuten, inklusive Hörtest vielleicht 10.
Das Ergebnis war, dass ich nach der Untersuchung genau so schlau war wie vorher.
Hörtest war offenbar akzeptabel, bis auf einen beidseitigen Abfall bei 8 KHz auf 30/35 db. Dieser wurde aber nicht von der Ärztin kommentiert, sie meinte, es sei alles in Ordnung. Mir wurden keine Medikamente verschrieben, noch wurden mir Fragen gestellt. Sie riet mir aber zu Sport, fragte mich auch, ob ich Leistungssport mache. Ich solle mich nicht beängstigen und ruhig meine Workouts durchführen.
Ich sollte warten, das löse sich von selbst.
Das tat ich an diesem Abend dann auch und lief gar eine Steigerung auf 20 km.
Danach fühlte ich mich gut, zwar schon erschöpft aber auch nicht vollständig erledigt. Immerhin laufe ich schon seit Jahren regelmäßig.
Donnerstags war ich bei einem anderen HNO, weil das Zirpen im Kopf immer lauter wurde und mittlerweile von überall herzukommen schien.
Auch bei zweiten HNO wurde ich höchstens insgesamt 10 Minuten behandelt - im Verhältnis zu 2 Stunden Wartezeit war das sehr ernüchternd.
Mein Hörtest da nicht mehr so gut, was auch nicht verwunderlich war, immerhin hatte ich neben den Geräuschen auch eine Menge Angst und Besorgnis aufgebaut, jedoch blieb der Abfall bei 8 KHz bei links 35 und rechts 30 db. Netterweise wurde ich auch dort nicht aufgeklärt. Ich bekam 50 mg-Kortisontabletten und wurde mit einer Krankmeldung für 2 Tage nach Hause geschickt. Die Tabletten brachten immerhin ein wenig Milderung. Doch leider zog mich der Tinnitus tief herunter. Mir ging es richtig schlecht, Familie und Freunde machten sich unheimlich Sorgen. Ich ging zu einem 3.HNO, Der nahm sich ein wenig mehr Zeit, fragte mich immerhin rudimentär nach meinen Umständen vor dem Tinnitus. Der Hörtest war da übrigens der Schlechteste (jedoch nach Aussage des Arztes noch in Ordnung). Was aber eher an meiner Psyche gelegen haben dürfte, ich wollte einfach, dass etwas gefunden wird und ich einen Ausweg aus dieser Hölle finden könnte.
Mir wurden wieder Tabletten verschrieben. Nochmals Kortison (20 mg) und 24 mg-Betavert. Meine Frage nach Infusionen wurde ohne jegliche besondere Erklärung abgewiesen, ich solle jedoch sehr viel trinken. Und er sagte, ich solle mir keine Sorgen machen. Die Heilungschancen stünden sehr gut.
Das tue ich, seit fast 5 Wochen beinahe jeden Tag über 5 Liter. Hauptsächlich Wasser (60 %), Tee (25 %), Saft (10 %) und Milch (5 %).
Daneben werfe ich mir jeden Tag 1.500-2.000 mg Magnesium rein, neben 240 mg Ginkgo-Tabletten.
Langsam wird es besser, der Tinnitus wurde erheblich leiser, zeitweise nehmen ich ihn gar nicht mehr wahr.
Nur abends und morgens ist er sehr präsent, jedoch auch hier, meine ich, dass er leiser geworden ist.
Mein letzter HNO-Besuch am 22. bestätigte dies auch. Mein Hörtest war nun besser, der Abfall bei 8 KHz ging offenbar auf je 25 db zurück. Ansonsten war alles okay.
Auch die typische C5-Senke war nicht zu erkennen, im Gegenteil, bei 4 KHz und 6 KHz höre ich für mein alterentsprechend gut.
Zu den Umständen, wie es wohl dazu kam.
Zu einem hatte ich vor meinem 2-wöchigen Urlaub knapp ein 3/4-Jahr im Grunde Dauerstress:
- Berufsausbildung erfolgreich abgeschlossen
- Umzug in erste eigene Wohnung (in einem 2 Wochen "Urlaub")
- Stiefvater bekam einen Schlaganfall (mit 49) und ist seitdem körperlich und geistig stark beeinträchtigt
- mein Wagen gab den Geist auf -> hieß Radeln bei Wind und Wetter, eigentlich immer unter Zeitdruck
- auf der Arbeit waren knapp 50 Überstunden je Monat normal, dies knapp 4 Monate am Stück
In der Zeit habe ich auch enorm Gewicht (zirka 10 - 12 kg) verloren und habe versucht, den Arbeitsstress mit sehr, sehr intensivem Training auszugleichen.
Darüber hinaus habe ich versucht, meine Ernährung umzustellen (auf vegetarisch).
Allerdings muss ich auch zugeben, dass ich ab und an lauter Musik (Metal) über Kopfhörer gehört habe. Besonders von 16 bis 21.
InEar-Kopfhörer habe ich allerdings selten genutzt. Zum größten Teil jene, die man sich auf das Ohr steckt.
In der letzten Zeit vor auftreten des Tinnitus aber eher selten auf maximaler Lautstärke (was bei meinen aktuellen OnEar-Bluetooth-Kopfhörern 80 db entsprechen würde). Ich hatte weder ein Wattegefühl noch einen Hörverlust bemerkt. Es kam schlicht aus dem nichts.
Dazu muss ich auch sagen, dass ich nie der Discogänger war und selbst als Metal-Fan bisher nur auf 2 Konzerten war, die jedoch schon Jahre zurückliegen.
Jedoch hatte ich zu Anfang Probleme mit dem Druckausgleich, was sich aber mittlerweile gegeben hat.
Übrigens bin ich aktuell dabei, meine Lebensweise zu überdenken. Ich
werde den Arbeitgeber wechseln, mir wieder ein Auto anschaffen,
verzichte vollkommen auf Kaffee und treibe Sport weniger Leistungsintensiv.
Meine Fragen sind nun:
- Habt ihr ähnliche Erfahrungen bei den HNO-Ärzten gemacht?
- Besteht bei mir eine realistische Aussicht, dass der Tinnitus wieder verschwindet?
- Glaubt ihr, dass der Tinnitus hauptsächlich durch Stress entstanden ist?
-> Wenn dem so ist, warum erwischte mich der Tinnitus erst im Urlaub?
- Hatte hier jemand ähnliche Erfahrungen und wurde den Tinnitus wieder los?
- Habt ihr einen Tipp, was ich als nächstes unternehmen sollte?
- Wie erklärt ihr euch die Verbesserung der bei 8 KHz?
Greetings
El Barto
Offline
Hallo Elbarto
Ich lebe seid fast 29 Jahren mit den tinnitus auf beiden Ohren. er wurde bei mir erst sehr spät als Tinnitus erkannt.
Ich habe bei verschiedenen HNO Ärzten sowas ähnliches erlebt wie du.
Kortison und Infusionen haben nichts gebracht.
Zu deinen Fragen, es ist sehr wahrscheinlich das dein Tinnitus wieder weg geht.
Da du ihn noch nicht so lange hast, hilft meistens eine Sauerstofftherapie.Ich weiß nicht ob du da schon mal was von gehört hast.
Tinnitus ist fast immer Stressbedingt, du musst dein Leben völlig ändern. Angefangen hast du ja schon damit und das ist auch gut so.
Das es dir gerade im Urlaub passiert ist, liegt daran das dein Körper zur Ruhe gekommen ist, bei mir war das damals auch so gewesen. Wenn man immer unter Stress steht, hat sich der Körper irgend wann daran gewöhnt.Er kennt nichts anderes und wenn dann plötzlich Ruhe einkehrt, kann er damit nicht umgehen.
Das du eine Verbesserung hast, der Wert bei 8KHz liegt, das kenne ich auch, ich hatte das anfangs auch so gehabt. An einen Tag , beim Hörtest vielen die Werte bei mir sehr schlecht aus, sodas ich sofort eine Einweisung in ein Krankenhaus bekam. Ein Tag später als ich mich dort vorstellte, waren meine Werte alle gut, ich wurde wieder nach Haus geschickt und keiner konnte sich erklären warum das so war.
Ich kann dir nur raten dich nicht so sehr unter Druck zu setzten, das macht vieles nur noch schlimmer. Lenke dich ab, höre lieber Musik die mehr im Wellness bereich liegt, viel an die frische Luft gehen,ich weiß es ist nicht immer einfach sich ab zulenken, wenn der Tinnitus sehr präsend ist, aber so viel in sich rein hören und ihn wahr nehmen, ist auch nicht gut.Ich hoffe ich konnte ein wenig helfen
Ich wünsche dir gute Besserung und das es bald wieder ruhiger wird.
es grüßt Jutta
Offline
Hallo Jutta,
danke für deine aufmunternden Worte.
Ich finde es wirklich respektabel, dass du deinen Tinnitus schon 29 Jahre aushältst.
Wie kommst du heute damit zurecht?
Aber du hast recht, ich ändere zurzeit eine Menge, wirklich sehr viel.
Step by step meine ich, dass es besser wird.
Was mich aber unendlich nervt, ist das Verhalten der Ärzte.
Man macht ein Audiogramm, sagt ein wenig was und schickt den Patienten ohne Aufklärung nach Hause. Weitere Tests oder eine Erläuterung des Audiogramms gibt es nicht. Im Gegenteil, am Anfang heißt es, dass man keine bzw. wenig Zeit hat.
Und ich denke, das stößt den Teufelskreis erst recht an.Ich will schlicht wissen, wo die Ursache liegt. Genau genommen fragte man mich nicht mal, nach irgendwelchen Umständen, ob ich ein Lärmtrauma oder ähnliches hatte.
Und ohne diese Aufklärung kommt die Angst, die allein schon durch die Sucherei im Internet mehr als genügend geschürt wird.
Aber es geht bergauf. Heute habe ich mir koffeinfreien Kaffee geholt, denn ein wenig Normalität ist auf jeden Fall hilfreich.
Greetings
El Barto
Beitrag geändert von elbarto (03-04-2013 22:16:15)
Offline
Hallo Ell Barto
ich kann dich gut verstehen, als ich damals meinen Tinnitus bekam, war ich 29 Jahre alt und ich lebte in der damaligen DDR, Das Wort Tinnitus kannte niemand, so wurde ich sech Jahre lang immer falsch behandelt. Dann war er irgend wann schon Cronisch geworden.Ich hatte ihn erst ein paar Jahre nur auf einem Ohr, später auf dann auf den linken, habe auf beiden Ohren einen Hörverlust und trage Hörgeräte, du musst jetzt keine Angst haben das dir das auch passieren kann.
Ich habe in den Jahren gelernt den Tinnitus nicht wahr zu nehmen und das ist mir auch ganz gut gelungen.Ich habe es aufgegeben von den Ärzten etwas zu erwarten, man wird nur entäuscht und im Stich gelassen, ich wollte auch immer eine Aufklärung, aber die können sie einen nicht geben, meistens wird man nur belächelt und nicht Ernst genommen. Ich hab schon einige Ärzte gewechselt, aber es hat sich wenig geändert. Ich habe selber versucht mir zu helfen, in dem ich den Tinni ignoriert habe, ich hab mich abgelenkt, habe zum malen gefunden und mich mittlerweile so weit entwicklet das ich schon Austellungen gegeben habe. Wenn ich male ist er nicht mehr da, ich nehme ihn nicht mehr wahr. Ich suche auch die Gesellschaft, Stille mag ich nicht, denn dann ist er wieder sehr präsend. Abends zum einschlafen habe ich immer Musik gehört, leider geht das nun nicht mehr wegen des schlechten hörens,das stört ja auch den Partner, manch mal nehme ich auch Kopfhörer. Ich habe jeden Tag meine eine Tasse Kaffee dennoch getrunken, aber nie morgens, es hat den Tinnitus nicht verstärkt. Seid drei Jahren ist er links sehr laut, aber ich muss dazu sagen das ich auch sehr viel Stress hatte in den letzen Jahren und ich mich mehr zur Ruhe zwingen musste.
Es ist bei mir wie das Wetter, heute ist es gut und morgen kann es schon wieder schlechter sein. Ich habe gelernt damit zu leben und habe trotzdem Spaß am Leben, das sollest du auch weiterhin haben. Also mach weiter so und denke immer daran, nicht zuviel Stress, gesunder Stress ist ok, alles andere weg lassen.
Möchte noch etwas zur Sauerstofftherapie sagen, ich war 2006 zur Kuhr und dort waren viel junge Leute die auch erst seid kurzen einen Tinni hatten, sie hatten diese Sauerstofftherapie in Anspruch genommen und nach drei Wochen hatten sie ihn kaum noch wahr genommen. Bei mir ging das leider nicht mehr, ich hab ihn schon viel zu lange. Mir wurde gesagt das es höchstens ein halbes Jahr zurück liegen darf, sonst bringt diese Therpie nichts. Wie ich gelesen habe hast du ihn erst seid dem 13,2. oder hab ich das falsch verstanden ?
alles gute für dich es grüßt Jutta
Offline
Hallo Jutta,
ich finde es erstaunlich, wie viele Menschen den Tinnitus haben.
Vor allem auch junge Menschen
Ich glaube nicht, dass die Sauerstofftherapie bei mir sinnvoll ist.
Ich hatte ja weder Knall- noch Lärmtrauma. Zudem ist die auch nicht gerade günstig.
Bei uns kostet eine Sitzung 190,- €....
Zudem gibt es auch Berichte, dass die auch den gegenteiligen Effekt haben kann und alles nur verschlimmert...
Ich habe in den letzten Tagen das Gefühl, dass er langsam besser wird.
Er hat sich auf jeden Fall in der Tonlage verändert und ist weniger laut.
Greife aber auch auf die Tipps von Thomas zurück.
Paracetamol hat bei mir auch einen lindernden Effekt.
Doch befürchte ich, dass ich mir in der Tat das Gehör über jahrelangen wohl zu lauten, Musikgenuss über Kopfhörer kaputt gemacht habe...
Auch wenn ich mir in dem Zusammenhang die Verbesserungen auf dem Audiogramm nicht erklären kann.
Offline
Hallo elbarto,
hab' seit 5 Monaten Tinnitus durch Lärmschaden welcher jedoch erst seit dem 2. Monat den Alltag negativ bestimmt. Auch bei mir war das in der Urlaubszeit. Sobald man endlich mal vom Alltagsstress entspannen kann nimmt man ihn erst richtig war und das Einbrennen ins Gehirn kann beginnen.
Ich war bei 2 HNO-Ärzten, welche Ihre Standard-Tests machten (Gehör OK)
Der erste verabschiedete mich mit den Worten 'Da ist nichts'.
Als ich fragte wann ich wiederkommen sollte falls es schlimmer wird sagte er erneut 'Da ist nichts'
Der zweite meinte ich solle mich entspannen, Abends ein Glas Rotwein, hin- und wieder in ein Wellness Bad gehen...
Der gute Herr war richtiggehend genervt und fragte mich warum ich mich von dem Ohrensausen überhaupt verrückt machen lasse.
Nach einer Überweisung zu einem Tinnitus Psycho-Therapeuten war ich dann beim Vorgespräch. Dort wurde mir gesagt man melde sich bei mir in den nächsten 3 Wochen.
Seitdem nichts mehr gehört.
Lediglich meine Hausärztin war nach vehementem Bitten meinerseits einsichtig und verschrieb mir Beruhigungspillen.
Diese nehm ich aber recht selten. Eben an Tagen wenn man kurz davor ist wirklich aus dem Fenster zu springen.
Unterm Strich hab' ich also hauptsächlich katastrophale Erfahrung mit den Ärzten gemacht. Noch mehr Gefühlskälte und Desinteresse haben wir wohl nur noch im Berufsleben unserer ach so hochmodernen Welt.
Ganz ehrlich: hier im Forum ist man am Besten aufgehoben.
Auch das Programm des Münchner TIBEZ ist noch zu empfehlen.
Hat bei mir zwar (noch nicht) gewirkt, macht einem aber zumindest Hoffnung und ist sehr motivierend, positiv gehalten.
Zum Schluss noch ein Wort zu unserem industriellen Alltagslärm:
Da steckt die Aufklärung noch in den Kinderschuhen, um es harmlos auszudrücken.
Es ist einfach nur Wahnsinn in welchem Umfang jedes Wochenende in Discos, auf Konzerten meist Jugendliche erst ihren Hörsinn, und somit (nicht viel) später ihre Psyche zerstören lassen. Den Veranstaltern ist es egal, die Politiker haben es (noch) nicht auf dem Schirm.
Deutliche, meinetwegen schockierende Warnhinweise auf MP3 Playern oder Verstärken gibt es nicht, im Berufsleben wird es konsequent ignoriert.
Um es mal überspitzt auszudrücken:
Menschen sind von Natur aus, auf eine selbstzerstörerische Art und Weise, grob fahrlässig und dumm, man muss sie unentwegt belehren. Wie etwa bei Tabak- + Alkoholmissbrauch.
Gruß,
Basti
Beitrag geändert von Basti (05-04-2013 18:15:18)
Offline
Hallo Basti,
das hört sich nicht so positiv an.
Quält der Tinnitus dich nach wie vor wie am Anfang?
Machst du keine kleinen Besserungen aus?
Man sollte sich eher die Frage stellen, warum MP3-Player überhaupt produziert werden, die eine erheblich Gehörbeschädigung ermöglichen.
Wobei das wohl auch nicht immer zutrifft, es gibt genügend Leute, die Lärmschäden und keinen Tinnitus haben....
Offline
Es wird schon besser, keine Frage. Aber das braucht Zeit.
Bei manchen geht es offensichtlich recht schnell, bei anderen dauert es länger, Monate, Jahre.
Die schlimmste Zeit hatte ich Anfang des Jahres.
Schlaf und Nahrungsaufnahme setzten aus. Nichts ging mehr.
Das hat sich dann im Laufe von 1-2 Wochen etwas gelegt.
Pünktlich zum Urlaubsende war ich dann auch wieder einigermaßen 'arbeitsfähig'.
Nun, anfang April mache ich eigentlich alles wie vor dem Tinnitus. Gelegentliche Schlafstörungen, Unruhezustände, schlechte Tage hab' ich aber noch regelmäßig. Und er ist eben fast immer präsent.
Wenn man sich nur die letzten 3 Monate anschaut also eine klare Verbesserung bzw. Gewöhnung.
Bis zur vollkommenen Bewältigung ist es (in meinem Fall) jedoch noch ein sehr, sehr weiter Weg.
Eine (hoffentlich) Gute Nacht!
Basti
Beitrag geändert von Basti (05-04-2013 18:21:48)
Offline
Hallo Basti,
ich kann dich gut verstehen.
So wirklich kann ich mir das auch noch nicht vorstellen, dass ich diese verfluchten Ohrgeräusche wirklich mein Leben lang behalten soll.
Wie soll es weitergehen? Werde ich jemals wieder Spaß z.B. an Musik haben können?
Ich habe seit ein paar Tagen wieder ein Auto.
Leider habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich der Tinnits reichlich bemüht, auch während des Autofahrens, hier besonders auf der Autobahn, weiterhin in den Vordergrund zu stehen.
Es nervt.
Wobei ich sagen muss, es ist bei mir kein wirklich konstanter Ton, sondern eher so ein helles Zirpen/Glitzern.
Das macht mich wahnsinnig. Ich habe zwar auch ein Pfeifen, das jedoch, ist so leise und passiv, dass ich behaupte, wenn das Zirpen/Glitzern verschwindet, kann ich gut mit dem Pfeifen leben.
Na ja, mal sehen. Es sind ja erst 2 Monate...
...vielleicht habe ich noch einmal Glück.
Offline
Hallo Gemeinde,
ich war gestern erneut bei meinem HNO-Arzt.
Interessanterweise war dieses mal der Hörtest bis hoch zu 12 KHz völig unaufällig.
Noch interessanter war aber, dass meine Senke, die zuletzte hatte, nicht bei 8 KHz sondern bei 5 KHz lag. Somit hatte ich bei zwei verschiedenen Ärzten 2 verschiedene Senken.
Ich glaube, ich weiß auch, warum der Test diesmal so gut ausfiel:
der Tinnitus hat sich abgeschwächt und wieder stark verändert. Er wandert nun desöfteren durch den Kopf und ist weniger aufdringlich.
Das merke ich vor allem bei der Arbeit und dass er leiser geworden ist, das konnte ich im totenstillen Wartezimmer gut bestimmen.
Jedoch ist wohl das interessanteste, dass der Tinnitus in den letzten Tagen stark abnahm, seitdem mir meine Hausärztin ein Antidepressiva gegen die Schlafstörungen verschrieben hat.
Ist das ganze am Ende doch nur Stress und psychologisch bedingt?
Offline