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Hallo
ich habe sehr aufmerksam den dialog zwischen hannes und thomas gelesen.
ich habe ein ähnliches problem. mich plagt mein tinnitus seit nun 9 jahren. alles begann auf einem konzert. natürlich hatte ich keinen gehörschutz. ich wußte nichtmal das es so etwas wie tinnitus gibt. nach dem konzert stellte ich fest das das pfeifen nicht wie sonst wieder verschwunden ist sondern einfach blieb. es hat mich nicht besonders gestört. ich organisierte mir sofort angepassten gehörschutz und trage diesen immer bei lauten gelengenheiten.
mein problem ist nur das das den tt nicht abhält immer lauter zu werden.
mittlerweile habe ich ein ganzes oechester. welches alleredings nicht nur durch laute musik zustande gekommen ist.
die prozedur in ein tiefes loch zu fallen bis man sich wieder an das geräusch gewöhnt hat habe ich jetzt schon so oft hinter mir das ich zeitweise an meiner intelligenz gezweifelt habe. das es mir nicht gelingen will mich zu stabilisieren. schon etliche male diese sinnlose infusionstherapie die ich immer wieder gemacht habe um wenigstens irgend etwas zu unternehmen.
danach war es meist schlimmer als zuvor. entweder weil der tt lauter geworden ist oder weil ich total deprimiert war weil es keine chance auf erfolg gibt.
letztes jahr im dez hat alles wieder angefangen. nun quäle ich mich seit einem halben. nur diesmal habe ich haufenweise alternativ medizin ausprobiert. von akupunktur bis hin zu einem spirituellen heiler. was ich mir hätte niemals träumen lassen ( das mit dem heiler )
wieder hat nichts geholfen.
nach einigen monaten habe ich mich allmählich wieder stabiliesiert. es hat sehr lange gedauert da ich zwischendurch vordiplom gemacht habe und das sehr stressig war.
um mal auf den punkt zu kommen. durch die lange zeit des leidens habe ich schleichend wieder eine leichte depression bekommen.
aber es war noch im rahmen.
letzte woche meinten dann ein paar freunde ich solle doch mal mit tanzen kommen wodrauf ich schon mehr als ein jahr verzichtet habe.
die party war ganz toll. ich hatte spaß wie schon lange nicht mehr.
es war eine electro party in einem abrißhaus in einem viel zu kleinen raum mit einer viel zu großen anlage.
ich habe das leider nicht mehr so registriert weil ich schon angetrunken war. meinen gehörschutz trage ich dennoch egal wie viel bier ich schon getrunken habe.
am nächsten tag bekam ich die rechnung es dröhnt unerträglich.
ich hab das gefühl so laut war der tt noch nie. natürlich mit allen folge erscheinungen. ich habe die ganze zeit angst. meine hno ärztin meinte ich habe keinen gehörschaden davongetragen mein gehör ist völlig in ordnung.
dennoch hab ich das gefühl verrück zu werden. dauerhaft dieses scheiß geräusch.
eigetlich habe ich den tt relativ gut übertönen können d.h wenn ich in der natur war hat das blätterrauschen in der regel gereicht um ihn nicht mehr wahrzunehmen.
nun reicht das nicht mehr. dazu kommt das ich das gefühl habe das wenn ich eine angenehme geräuschkulisse um mich herum habe verändert sich der tt zu einem hohen piepen.
jedesmal denke ich wäre der tt wenigstens wieder so laut wie früher.
ich bin so verzweifelt das ich mir vorstelle in die zeit zurückzureisen an den punkt andem alles bagann um mir ein paar oropax in die hand zu drücken und mir selbst klazumachen das ich die nun immer tragen muss wenns laut wird um mein leben weiterhin so zu genießen.
ich bin froh auf das forum gestoßen zu sein. berichte wie von hannes sind
ermutigend. auch das es anderen auch so geht. ich dachte lange zeit das ich da völlig abnormal bin das mein tt lauter wird. ich habe statistiken der dtl gesehen wo der haupteil der befragten angab der tt würde leiser nicht lauter.
wenn ich so was lese gehts mir nur noch schlechter und ich hab das gefühl von allen guten geistern verlassen zu sein und irgendwann mit einem überlauten tt unterzugehen.
das mit der zu lauten musik ist mir vor allem schon öfter passiert.
aber es fällt mir verdammt schwer nicht feiern zu gehen.
mein gott ich bin student. wie oft saß ich abends geknickt auf der couch vor dem fernseher und habe daran gedacht wie schön es wäre unbefangen mit freunden tanzen zu gehen.
gerade hasse ich mich dafür das ich so bescheuert war es mal wieder auf die probe zu stellen.
obwohl meine hno ärztin immer sagt das ich das machen soll was mir spaß macht. aber wie soll ich das tun wenn man anschließend wochenlang in ein stilles kämmerchen rennt um zu hören ob er noch da ist?
ich war früher tauchen und habe in einer band gespielt.
das mit der band konnte ich ja noch verstehen aber es wurde auch nach dem tauchen schlimmer. durch den druck. obwohl ich den eindruck hatte das es sehr entspannend auf meine psyche gewirkt hat.
alle hno arzte die ich danach gefragt habe ob ich weiterhin tauchen könne meinten das wäre kein problem. es war das selbe wie mit der lauten musik.
ich wollte vor einiger zeit als es noch besser gingmal wieder einen kleinen versuch starten zu tauchen. um zu schauen ob es nicht doch geht.
wenn ich im moment darüber nachdenke kommt mir das so absurd vor.
die einzige methode mich zu entspannen ist mit schlafmitteln.
meistens nehme ich die ohne dann schlafen zu gehen. das löst die angst. die verspannung im bauch. das ewige unwohlfühlen wenigsten für eine halbe h.
das mit den aspirin wirkt bei mir nicht. ganz im gegenteil. ich habe ein rauschen das dadurch zunimmt. mit paracetamol hab ich das noch nit ausprobiert.
es hat auf jedenfall gut getan das von der seele zu schreiben mit dem gefühl das es leute lesen die das nachvollziehen können.
ich danke jedem der sich die mühe macht sich diesen riesen text durchzulesen und mir ein paar tips geben kann.
gruß klemens
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Hallo Klemens,
Willkommen im Forum.
Ich bin zwar weder Arzt noch Psychologe, aber ich würde sagen, dass ein großer Teil Deines Problems mit Deiner Angst und Unsicherheit zusammenhängt. Dies schlägt unweigerlich auf das Nervensystem und damit auch auf den Tinnitus. Du solltest versuchen, mit Dir selbst mehr ins Reine zu kommen und gewisse, für Dich akzeptable, Prioritäten für Dein Leben zu setzen (und sei es auch nur für die allernächste Zukunft). Falls man emotional stabiler und ausgeglichener ist, schwächt sich der Tinnitus automatisch ab.
Bezüglich der praktischen Tipps: falls Schmerztabletten bei Dir nichts nutzen im Hinblick auf eine Unterdrückung des Tinnitus, kannst Du ja mal ein gelegentliches alkoholfreies Bier versuchen. Dies hat bei mir auch immer gut gewirkt (es sei jedoch gesagt, dass beides unter Umständen nur wirkt, falls man schon einige Wochen auf jegliche Nervenstimulanzien wie Koffein und Alkohol verzichtet hat).
Thomas
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Hallo Thomas
vielen Dank für die scnnelle Antwort. Das Forum ist wirklich eine gute sache. Find ich toll das du dir die zeit nimmst anderen die möglichkeit zu geben sich auszutauschen. ist oftmals besser als sich irgendeinen scheiß vom hno anzuhören.
ich hab auch das gefühl das ich versuchen muss mehr abstand zu meinem tt zu bekommen. da mir mehr als einmal bestätigt wurde das mein hörvermögen in ordnung ist und nur eine geringe schädigung der haarzellen.
ich kenne einige menschen mit tt nur haben die nicht das problem das er immer lauter wird. auch nicht mit lauter musik.
das mit dem alkoholfreien bier werde ich mal ausprobieren. komischer weise wirken aspirin eher stimulierend als dämpfend. ich nehm deshalb immer ibuproven bei kopfschmerzen. da konnte ich jedoch noch keine dämpfende wirkung feststellen.
ich hab u.a. so ein rauschen was sehr sensibel auf anregende stoffe wie nikotin koffein oder teein reagiert. hab auc schon überlegt das mal ne zeit sein zu lassen. obwohl ich sehr gern kaffee trinke. wenn ich das nun einschränke fühle ich mich widerum so eingeschränkt und der tt bekommt wieder mehr aufmerksamkeit.
denkst du das was ich mit dem tt beschrieben habe ist normal? oder eher selten? ich finde nicht sehr viele berichte darüber das der tt lauter wird.
aber ich stimme dem zu das mein tt eher neurologisch bedingt ist.
gruß klemens
Beitrag geändert von Klemens (09-05-2008 21:17:09)
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Hallo Klemens,
Die Intensität des Tinnitus hängt stark von bestimmten Aktivitäten des Nervensystems ab. Dies ist natürlich von Person zu Person ziemlich verschieden, und man muss deshalb auf Grund der eigenen Erfahrung versuchen, hier Maßnahmen und Verhaltensregeln zu finden, um den Tinnitus auf dem niedrigst möglichen Niveau zu halten. Dies bietet meiner Erfahrung nach die besten Chancen auf eine langfristige Besserung. Man sollte die Erfahrungen anderer natürlich nicht ignorieren, aber lediglich als Anregung zur Selbsthilfe verstehen. Sich ausschließlich daran zu orientieren, ist in den meisten Fällen eine Sackgasse.
Thomas
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