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Hey ist schon der 26., wie gings nun aus?
Dieses Medikament soll die NMDA-Rezeptoren blockieren, was übrigens auch Alkohol tut, ohne jemanden anstiften zu wollen
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Parmenides schrieb:
Hallo Colli,
ich wollte auch an der Studie teilnehmen, habe aber leider dem Anforderungsprofil nicht entsprochen.
U. a. durfte man den Tinnitus nicht länger als drei Monate haben. Außerdem sind die Ursachen sehr beschränkt.
Ich habe gehört, dass das Medikament in diesem Rahmen wohl Verbesserung zeigt (https://www.tinnitustalk.com/). Wobei man beachten muss, dass der Tinnitus bei vielen Menschen in den ersten 3-6 Monaten auch so wieder verschwindet.
Interessant finde ich auch die Berichte über das Medikament OTO 311 und ganz besonders die Berichte über das Medikament RL648_81 (http://www.neurology-central.com/2016/0 … -outcomes/) aus März 2016. Es gibt von Betroffenen sogar die Idee, das Medikament nach der vorgestellten chemische Formel selbst nachzubauen um die lange Studienzeit abzukürzen. Verrückt aber innovativ.
Ich glaube auch, dass die Forschung (jenseits von TRT, Hörhilfen, usw.) nicht ausreichend voran getrieben wird. Eigentlich müsste sich die DTL als unser Interessensverband darum kümmern. Aber falls das so sein sollte, wird dieses zumindest nicht kommuniziert.
Musikapps, Kortison, Ohrkerzen, usw. helfen meiner Meinung nicht das Problem zu lösen. Aber das kann natürlich jeder so machen wie er mag.
In der Angelegenheit bräuchte man einen unabhängigen Kümmerer.
Die Symptomatik fördert aber, dass jeder erstmal auf sich selbst fokussiert ist.
Ich bin da auch keine Ausnahme.
Gewisse Angaben müssen ja nicht hundertprozentig der Wahrheit entsprechen (Dauer des Tinnitus)
Da auch Placebos gegeben werden wäre man dann umgekehrt quasi ein Placebo-Patient...
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soorry das ich mich jetzt erst melde... also seither geht der ti mal weg und kommt dann ganz wider laut.. getsern abend war die Hölle.. laber laut arzt wirkt das zeug über 90 tage... mal schauen was passieet... ich berichte weiter...
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Bis ein Medikament den Markt erreicht, dauerte es bisher durchschnittlich 13 bis 15 Jahre und es kostete zwei bis drei Milliarden US-Dollar (etwa 1,7 bis 2,6 Milliarden Euro). Die Kosten steigen ständig,….[*]
Angesichts solcher immensen Zahlen (verglichen mit manchen Verteidigungsetats ist das natürlich ein Klacks, in D sind 2015 etwa 33 Mill € ausgegeben worden) ist die Tatsache, dass die Entwicklung eines Medikamentes gegen Tinnitus auf sich warten lässt, nicht wirklich erstaunlich. Zudem hat die Vergangenheit sehr deutlich gezeigt, dass die Erfolgsaussichten gering sind.
Meine Prognose für die nächsten 20 bis 30 Jahre wäre also sehr pessimistisch – der eine oder andere von uns wird dann wohl den Löffel abgegeben haben - , sodass wir uns vergnüglich weiter von Scharlatanen unterhalten lassen müssen.
[*] http://www.spektrum.de/news/neue-medika … tent=heute
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Interessant. Stellt sich die Frage, ob das Medikament bei akutem Tinnitus oder bei stark chronifiziertem Tinnitus eingesetzt wird, ob und welche Wechselwirkungen es mit anderen Medikamenten geben wird Tinnitus ist ein sehr komplexes Krankheitsbild...
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Hallo zusammen,
leide seit ca. 13 Jahren an Tinnitus, konnte bisher recht gut damit zurecht kommen. Seit 4 Wochen ist er aber so laut geworden dass es selbst mich als alter Hase sehr stresst.
Naja, was soll ich sagen? Warum das so ist (Stress?) kann ich mir nicht recht erklären. Also mach ich mich wie die meisten von uns betroffenen im Netz auf die Suche nach neuen Behandlungsmethoden. Dabei bin ich auf diesen Artikel gestoßen, (ist schon etwas älter) kennt den schon jemand oder hat schon jemand Erfahrung damit gemacht?
Ein neu entwickeltes Gel zeigt erstaunliche Erfolge bei der Behandlung von Tinnitus. Wissenschaftler zeigen in einer aktuellen Studie, dass sich durch das neue Medikament die lästigen Ohrgeräusche kurzfristig verringern lassen – und langfristig sogar ganz geheilt werden können.
Forscher der Universitätskliniken in Antwerpen haben in einer Studie – kürzlich veröffentlicht in der Fachzeitschrift Otology and Neurotology – ein neu entwickeltes Gel untersucht, das in Fachkreisen als „radikal neue Behandlungsmethode gegen Tinnitus“ bezeichnet wird. Das Medikament ist nach Aussagen beteiligter Mediziner nicht nur in der Lage, die Ohrgeräusche zu verringern, sondern auf lange Sicht sogar Tinnitus-Patienten ganz zu heilen.
Die Untersuchungen zeigen, dass bei 42 Prozent der an Tinnitus leidenden Probanden bereits nach einer Behandlungszeit von drei Tagen eine Halbierung der Ohrgeräusche feststellbar war. Dazu wurde das Gel pro Tag einmal in die Ohren injiziert.
Heilung als Langzeitwirkung
Neben der kurzfristigen Wirkung wurde auch der langfristige Einfluss des Medikaments auf die Probanden beobachtet. Nach einer 90-tägigen Anwendungszeit des Tinnitus-Gels ließ sich bei rund 57 Prozent der Patienten eine Halbierung der Ohrgeräusche oder sogar ein demgegenüber „stark verbessertes“ Befinden feststellen.
Bei einigen Patienten verschwanden im Zuge der Langzeitbehandlung die Ohrgeräusche ganz und kehrten auch danach nicht zurück. Die Mediziner sprachen in diesem Zusammenhang von einer Heilung oder einem zumindest „viel besseren“ Befund der Tinnitus-Probanden.
Das Gel stoppt den „Glutamat-Sturm“
Konkret blockiert das Gel mit dem Wirkstoff (AM-101) die Glutamat-Rezeptoren im Innenohr. Dabei handelt es sich nicht um das gleiche Glutamat, das als Geschmacksverstärker bekannt ist, sondern um einen chemischen Botenstoff – einen sogenannten Neurotransmitter –, der Geräusche von den winzigen Haarsinneszellen (Nervenzellen) in das Gehirn überträgt.
Bei einem Tinnitus produzieren die Haarsinneszellen zu viel dieser Neurotransmitter und Glutamatrezeptoren – die auch als „Glutamat-Sturm“ bezeichnet werden –, was zu einer Überstimulation des Gehörtrakts führt und schließlich das Absterben von Nervenzellen im Innenohr verursacht. Durch diese Fehlfunktion senden die Nervenzellen im Innenohr auch ohne Eingangssignal sogenannte Klang-Relais an das Gehirn, die schließlich die lästigen Ohrgeräusche auslösen.
Tinnitus-Patienten müssen schnell behandelt werden
Die beteiligten Forscher berichten, dass die Behandlung nur bei Patienten möglich sei, die innerhalb eines Jahres nach der Tinnitus-Diagnose mit der Injektion des Gels beginnen. Nur in diesem frühen Stadium sei es möglich, die „Schäden an den Nervenzellen im Innenohr zu reparieren.“
Das neue Tinnitus-Gel befindet sich bereits in einer sogenannten Phase III Studie, was bedeutet, dass es unter normalen klinischen Bedingungen am Menschen getestet wird. In Großbritannien wird es zurzeit in acht Krankenhäusern zur Behandlung von Tinnitus eingesetzt.
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Das neue Tinnitus-gel scheint aber nur bei TT-Patienten, die eine Schädigung in der Hörbahn haben. Die Erfolgsquote liegt bei 57%. Das Gel wird nicht für Betroffene mit einem subjektiven Tinnitus geeignet sein, weil die Pathologie sich im Gehirn abspielt, so die Forschungsergebnisse aus der Hirnphysiologie.
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Projekt AM101 ist ja in der zweiten oder sogar ersten (weiß es nicht mehr genau) Testphase komplett abgebrochen worden weil es sich als wirkungslos herausgestellt hat...
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Giovanni schrieb:
Das neue Tinnitus-Gel befindet sich bereits in einer sogenannten Phase III Studie, was bedeutet, dass es unter normalen klinischen Bedingungen am Menschen getestet wird. In Großbritannien wird es zurzeit in acht Krankenhäusern zur Behandlung von Tinnitus eingesetzt.
Halo Giovanni,
Willkommen im Forum.
Der erste Teil der Phase III Studie (durchgeführt in den USA) ist schon als erfolglos abgehakt worden ( http://www.evaluategroup.com/Universal/ … ;id=655521 ). Und es gibt wenig Gründe anzunehmen, dass die Daten aus Europa anders ausehen.
Ohnehin wurden nur Personen für die Studie zugelassen, wo der Tinnitus durch Innenohrverletzung oder Mittelohrentzündung hervorgerufen wurde, und nicht älter als 3 Monate ist ( https://clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT02040194 ). Für die weitaus überwiegende Anzahl von Tinnitus Patienten wäre dies also ohnehin keine Option.
Thomas
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frayzer schrieb:
Projekt AM101 ist ja in der zweiten oder sogar ersten (weiß es nicht mehr genau) Testphase komplett abgebrochen worden weil es sich als wirkungslos herausgestellt hat...
Ich glaube Du verwechselst hier etwas. Dies war AUT00063 der britischen Firma Autifony. AM-101 (jetzt auch Keyzilen genannt) ist von der Schweizer Firma Auris Medical.
Thomas
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