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Ich habe gerade eine Pressemitteilung gefunden, die schon vor ein paar Monaten herauskam. Da das Original in Englisch ist, kopiere ich hier die Darstellung auf http://www.chirurgie-portal.de/news/201 … erden.html .
Neue Erkenntnisse lassen hoffen
Wissenschaftler arbeiten intensiv an der Entwicklung von Medikamenten gegen die unangenehmen Geräusche im Ohr. Erstmals ist es gelungen überaktive Nervenzellen im Gehirn abzuschwächen.
Forscher der University of Leicester haben eine Schlüsselrolle im zellulären Mechanismus entdeckt, die maßgeblich an den Geräuschen im Ohr beteiligt ist. Die Entdeckung könnte zu neuen Tinnitus-Behandlungen führen.
Rund zehn Millionen Deutsche leiden irgendwann in ihrem Leben an Tinnitus. Die Erkrankung führt bei den Patienten zu Ohrgeräuschen, die keine offensichtliche Ursache haben. Der Begriff Tinnitus kommt aus dem Lateinischen und bedeutet – Klingeln -. Die Geräusche können sowohl in einem, als auch in beiden Ohren oder aber auch in der Mitte des Kopfes wahrgenommen werden. Die Arten der Geräusche reichen von Rauschen und Summen über Pfeifen bis bin zu einem Brummen.
Glücklicherweise leiden die meisten Menschen nicht zu sehr unter dem Tinnitus, in vielen Fällen schwächt das Geräusch mit der Zeit ab oder verschwindet komplett. Leider gibt es aber auch Betroffene, bei denen der Tinnitus chronisch und nahezu unerträglich wird.
Derzeit gibt es keine Medikamente, die zur Behandlung oder zur Verhinderung des Tinnitus beitragen. Wissenschaftler haben schon länger darüber spekuliert, ob Beschädigungen der Nervenzellen zu diesen Geräuschen führen.
Der leitende Wissenschaftler Dr. Martine Hamann sagte: "Wir müssen die Auswirkungen von akustischen Reizen, nicht nur in Bezug auf den Hörverlust sondern auch auf das Gehirn und das zentrale Nervensystem hin untersuchen. Nach der Belastung durch laute Geräusche, beginnen einige der Nervenzellen im dorsalen Nucleus cochlearis eine unkontrollierte Aktivität, was schließlich zu dem gefürchteten Tinnitus führt. Laut Dr. Hamann liegen Störungen in bestimmten Kalium-Kanälen vor. Die Nervenzellen regeln normalweise die elektrische Aktivität der Neuronen, diese können aber bei Störungen nicht in den Ruhezustand zurückkehren und geben ständig Geräusche ab, obwohl kein Lärm vorhanden ist. Dr. Hamann hat mitgeteilt: "Unter normalen Bedingungen kann sich der Kanal nach unten ziehen, um die zelluläre elektrische Aktivität in den Ruhezustand zu bringen, sodass die die Zelle nach einem regelmäßigen Muster funktionieren. Nach einem lauten Geräusch funktioniert der Kanal schlechter und die Zelle ist ständig aktiv und nicht mehr in der Lage in den ursprünglichen Zustand zurückzukehren.
Diese Erkenntnisse über die Kaliumkanäle ermöglichen unter Umständen in der frühen Phase des Tinnitus eine medikamentöse Behandlung, um den Tinnitus zu verhindern.
Das Dr. Hamann-Team untersucht derzeit mögliche Medikamente, die die geschädigten Zellen regulieren können und sie wieder in ihren Ruhezustand versetzten. Werden geeignete Medikament entdeckt, dann könnten diese auch vorbeugend bei Patienten eingesetzt werden, die lauten Geräuschen ausgesetzt sind und somit potenziell Tinnitus gefährdet sind. Diese Untersuchungen befinden sich allerdings noch in einem sehr frühen Stadium, sodass eine medikamentöse Behandlung noch Jahre entfernt ist.
Veröffentlicht wurde sie in der Zeitschrift Hearing Research veröffentlicht (http://www.journals.elsevier.com/hearing-research
Weitere Studien sollen im nächsten Monat beginnen, aber dies ist alles noch im Anfangsstadium, und ein Medikament wird nicht vor ein paar Jahren erwartet.
Wie im Artikel klar dargestellt wird, hat diese Untersuchung die Quelle des Tinnitus eindeutig im Hirnstamm lokalisert (wo der Gehörnerv in das Gehirn einmündet).
Thomas
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Wenn das irgendwann einmal klappen würde.Wäre echt super.
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Vieleicht passt diese Meldung zum Thema: Haarzellen können wieder nachwachsen. Mit einem Alzheimer-Medikament wurde das Protein "Notch" gehemmt. "Daraufhin übernahmen unspezialisierte Zellen in der Nähe von abgestorbenen Haarzellen deren Funktion."
Wäre doch super wenn es auch mit geschädigten Nervenzellen im Gehirn funktionieren würde
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/5 … -ersetzbar
http://www.dradio.de/dlf/meldungen/forschak/1974530/
http://web.de/magazine/gesundheit/krank … bheit.html
Beitrag geändert von Tobi (16-01-2013 19:38:36)
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Hallo Tobi,
Ist zwar interessant für Leute mit Hörschäden, hat aber nicht unbedingt Relevanz für Tinnitus (der in den meisten Fällen nichts mit einem Innenohrschaden zu tun hat, sondern mit überaktiven Nervenzellen im Hirnstamm (wie im oben genannten Artikel beschrieben)).
Thomas
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Ich habe mich noch nicht mit allen Ursachen auseinander gesetzt, doch die Erkenntnis in dem Bericht erlebte ich selbst am deutlichsten.
Meine Einschätzung einer Genesung ist vollkommene Ruhe durch entspannen auf einer "einsamen Insel" ohne jegliche Technik, EDV etc.
Je weniger Geräusche und Einflüsse verarbeitet werden um so effektiver. Dies erklärt auch das "abklingen" bei verschiedenen Patienten.
Mit bestem Gruß
WM
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Nächsten Monat testet www.autifony.com das erste Medikament diesbzgl. in England. Ein Medikament, was an Ratten getestet wurde. Ein sogenannter Potassium Channel Opener, der die überaktiven Nervenzellen beruhigen soll. Vielleicht haben wir Glück und es funktioniert.
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Martin69 schrieb:
Nächsten Monat testet www.autifony.com das erste Medikament diesbzgl. in England. Ein Medikament, was an Ratten getestet wurde. Ein sogenannter Potassium Channel Opener, der die überaktiven Nervenzellen beruhigen soll. Vielleicht haben wir Glück und es funktioniert.
Der Seite http://www.autifony.com/autifony-tinnit … -study.asp nach wurde das Medikament auch schon an Menschen getestet (bezüglich der Verträglichkeit). Die weiteren Tests sollen zeigen, ob es auch wirkt wie gewünscht.
Der Information nach scheinen noch Versuchspersonen gesucht zu werden, aber die Tests werden nur an Zentren in Großbritannien durchgeführt (4 Wochen orale Einnahme des Medikamentes). Bedigungung zur Teilnahme ist: Mindestalter 18 Jahre, Tinnitus seit 6-18 Monaten.
Thomas
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Thomas schrieb:
Martin69 schrieb:
Nächsten Monat testet www.autifony.com das erste Medikament diesbzgl. in England. Ein Medikament, was an Ratten getestet wurde. Ein sogenannter Potassium Channel Opener, der die überaktiven Nervenzellen beruhigen soll. Vielleicht haben wir Glück und es funktioniert.
Der Seite http://www.autifony.com/autifony-tinnit … -study.asp nach wurde das Medikament auch schon an Menschen getestet (bezüglich der Verträglichkeit). Die weiteren Tests sollen zeigen, ob es auch wirkt wie gewünscht.
Der Information nach scheinen noch Versuchspersonen gesucht zu werden, aber die Tests werden nur an Zentren in Großbritannien durchgeführt (4 Wochen orale Einnahme des Medikamentes). Bedigungung zur Teilnahme ist: Mindestalter 18 Jahre, Tinnitus seit 6-18 Monaten.
Thomas
Ja. In Phase 1 wird das Medikament an gesunden Menschen getestet, wegen der Nebeneffekte. Niemand weiss, ob dabei auch T-Patienten waren. Denn im Grunde genommen sind T-Patienten ja organisch gesund.
Jetzt kommt Phase 2 und Tinnitus-Patienten können sich dort anmelden. Aber nur aus UK. Ich hoffe, dass aus dem TinnitusTalk-Forum jemand dabei ist und dann im Forum berichtet.
Ich bin da jetzt nicht zu euphorisch, aber schön wäre es ja, wenn es hilft. Und wie wir wissen, die Hoffnung stirbt zuletzt.
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Hallo, ich bin neu, leide aber schon seit fast 7 Jahren unter Tinni, und im Moment sehr. Habe ich es richtig verstanden, dass das beschriebene Medikament nur für Menschen mit subaktem Tinnitus geeignet sein wird?
Ruhe, die empfohlen wurde, fuehrt bei mir zu Verschlechterung.
Grüße
Lebensfreude
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Hallo Martin69!
Habe eben Deinen Beitrag gelesen.Kann man wirklich hoffen?
Wann erfährt man genaueres?
Gruß
colli
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