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Hallo Herr Smid,
Ich habe Ihren Beitrag im Internet über Ihren Tinnitusfall aufmerksam gelesen.
Seit etwa drei Wochen ist es mir fast genau so gegangen wie Ihnen. Ich kann mir auch nicht die Ursache für meinen Tinnitus erklären, nicht mal genau seit wann ich den Tinnitus überhaupt habe.
Nach Ihren Beschreibungen nehme ich allerdings an, dass er bei mir nicht ganz so schlimm ist.
Tags über nehme ich fast gar nichts war. Nachts komme ich eigentlich recht gut zum Schlafen.
Meine Berufstätigkeit habe ich auch nicht unterbrochen, da ich keinen Stress habe und ich die Ablenkung sogar als angenehm empfinde.
Bei meinem Hals-Nasen-Ohren Arzt bin ich schon vorstellig gewesen, mit dem Diagnose/ Behandlung der Blutverdünnung durch Tabletten. Da ich aber auch nicht Überzeugt davon bin, dass es mit meinen Ohren zu tun hat, da ich auf beiden Ohren immer noch alles gut höre und dass der wahrnehmbare Ton gleichmäßig auf beiden Seiten hörbar ist. Ich denke das es Zufall währe wenn beide Ohren gleichzeitig das selbe Symptom zeigen.
Nach weiteren Rücksprachen mit meinem HNO Arzt bin ich zu der Entscheidung gekommen die Therapie durch Infusionen weg zu lassen. Selbst wenn die Geräusche nicht ganz wieder verschwinden sollten.
Sie schreiben das sie die Belastungen seit 2001 haben, wie lange haben Sie gebraucht bis Sie den Tinnitus wieder im Griff hatten. Ich mache mir eventuell ein paar Gedanken, ob es in einer längeren Zeit nicht ein chronischer Tinnitus werden kann.
Vielleicht haben sie noch ein paar Gedanken, neue Erkenntnisse beziehungsweise ein paar Tipps für mich.
Mit freundlichen Grüßen
Eckhard Scholz
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Hallo Herr Scholz,
Vielen Dank für Ihre Email.
Vorerst mal zur Klarstellung: in meinem Fall weiss ich ja genau was den
Tinnitus ausgelöst hat, nämlich die Benutzung der in-Ohr Kopfhörer
meines Walkmans (dies mag noch verschlimmert worden sein durch das
Geräusch meines Elektrorasierers, aber hierüber bin ich mir nicht so
sicher).
Die Infusionen wegzulassen ist sicherlich kein Fehler. Ich habe nur von
wenigen gehört, dass sie etwas genutzt hätten, und die Anzahl der Leute,
wo es sich im Gegenteil daraufhin noch weiter verschlechtert hat, ist
zumindest genauso groß.
Es hat schon einige Monate gedauert bis ich den Tinnitus einigermaßen in
den Griff bekam. Am Anfang war es sehr schlimm. Erst nach etwa 6-8
Wochen besserte es sich deutlich, als ich (aus einem anderen Grunde)
einige Schmerztabletten nahm. Selbst dann war es aber noch für mehrere
Monate ein Problem nachts zu schlafen. Erst nach mehr als 6 Monaten
konnte ich sagen, dass ich das Problem im Griff hatte, und seitdem hat
es sich weiter langsam aber stetig verbessert. In den letzten paar
Jahren ist es praktisch kein Problem mehr gewesen, und es ist jetzt nur
noch so schwach, dass es kaum noch wahrnehmbar ist.
Ansonsten könnte ich nur auf das noch hinweisen, was ich ja auch schon
auf meiner Webseite http://www.mytinnitus.de/deutsch.htm erwähnt habe.
Es mag Sie auch die Informationen unter http://neuro24.de/tinnitus
interessieren.
Viele Grüße,
Thomas Smid
P.S.: Ich habe gerade mein neues Forum online gebracht, wo Sie etwaige
Fragen auch öffentlich posten können (siehe http://forum.mytinnitus.de/de/
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Hallo Herr Smid,
vielen Dank für Ihre schnelle Reaktion. Ich habe mich sehr gefreut über Ihre Antwort.
Mein HNO-Arzt hat mir eigentlich bestätigt die Infusionen weg zu lassen.
Der Grund meines Tinnitus könnten zwei Sachen zu Grunde liegen.
In meiner Wohnstube "sangen" zwei Schaltnetzteile
-eins von einer dimmbare Leselampe und
-eins in einem Zubehörteil vom Fernseher
Beide Geräuschquellen habe ich schon eliminiert. Bin mir aber nicht sicher ob diese die Ursache waren.
Im übrigen bin ich auch erst auf diese Geräusche gestoßen als ich den Tinnitus schon hatte.
Die Frage nach der Dauer Ihres Tinnitus hat mich deswegen interessiert, da bei so langer Zeit (6 Monate) ja schon von einem chronischen Tinnitus und schwieriger Heilung gesprochen wird.
Das mit den Aspirin werde ich zu gegebener Zeit auch versuchen. Schlafen kann ich bis jetzt noch, wenn auch das Einschlafen manchmal problematisch ist.
Ihre Internetseiten werde ich mit Sicherheit besuchen und mit Interesse verfolgen.
Viele Grüße
Eckhard Scholz
Offline
Hallo Eckhard,
Willkommen im Forum.
Bezüglich Deiner letzten Antwort (ich hoffe es ist OK, dass ich zum 'Du' wechsle vom meinem vorherigen Email):
Ob die Schaltnetzteile der Auslöser Deines Tinnitus waren, möchte ich bezweifeln, aber es kann gut sein, dass diese ihn beeinflusst und verstärkt haben. Ich habe ja erwähnt, dass ich vermute, dass in meinem Fall dies so mit dem Elektrorasierer war, und ich habe auch bei ein paar anderen Gelegenheiten erlebt, dass sich selbst kurzfristige monotone Geräusche auf meinen Tinnitus übertragen haben, und dann der Tinnitus für eine halbe Stunde oder so dieses Geräusch wiedergab. In jedem Fall können bestimmte Geräusche mit dem Tinnitus in unangenehmer Weise wechselwirken (viele Leute haben zum Beispiel das Problem mit dem hochfrequenten Summen des Netzteil des Fernsehers), also in solchen Fällen sollte man, falls möglich, diese Geräusche abstellen, oder zum Beispiel Ohrstöpsel benutzen (welches vielleicht nicht so gut ist beim Fernsehen, aber zum Beispiel Sinn macht beim Computer (obwohl ich persönlich in diesem Fall es immer vorgezogen habe, zur Ablenkung von den Computergeräusch Musik im Hintergrund laufen zu lassen)).
Bezüglich der Dauer des Tinnitus sollte man sich nicht zu viele Gedanken machen. Man kann sagen, dass wenn der Tinnitus erst einmal bewusst zum Problem geworden ist (normalerweise klingt er ja innerhalb von ein paar Stunden wieder ab und man ist sich dessen kaum bewusst), dann ist er auch schon chronisch. Ob man ihn dann 3 Wochen, 3 Monate oder 3 Jahre hat, macht kaum einen Unterschied bezüglich der Heilungschancen. Es ist jedoch offensichtlich, dass je früher man versucht seine Intensität unter Kontrolle zu bringen und zu reduzieren, um so schneller wird sich das Gehirn wieder von dem Tinnitusgeräusch entwöhnen. Und ich würde auch davon ausgehen, dass dies um so schneller geht, je geringer die anfängliche Intensität des Tinnitus ist. Also in Deinem Falle wäre ich durchaus optimistisch, dass er in ein paar Monaten wieder verschwunden ist.
Thomas
Offline
. Leipzig, den 03.09.2007
Hallo Thomas und alle Betroffenen,
natürlich habe ich nichts gegen eine persönlichere Form unserer Korrespondenz. Das gilt auch für alle Anderen die sich hier beteiligen wollen.
Ich möchte das auch zum Anlass nehmen ein wenig von meiner Person und meines Umfeldes zu berichten. Ich bin schon der Meinung, dass es wichtig sein kann. Selbst wenn dabei heraus kommt das es wohl jeden treffen kann.
Also:
Ich bin 1958 geboren und wohne in unmittelbarer nähe von Leipzig in mitten von rekultivierten Braunkohletagebauen. Diese lassen eine Vielzahl an sportlichen Betätigungen zu, die ich auch mehr oder weniger regelmäßig nutze. Meine Arbeit hat sich seit zwei Jahren sehr zum positiven verändert, da ich in einem großen Kraftwerk einer sehr geregelten und meiner Meinung nach mit wenig Stress verbundenen Tätigkeit nach gehe. Im Prinzip sitze ich im Büro und analysieren Programme und Datenbanken um dann mit bestimmten Veränderungen in der Leittechnik das Kraftwerk optimal zu betreiben.
Ich bin glücklich mit meiner Frau verheiratet (die im Übrigen richtigen Arbeitsstress auf Arbeit ausgesetzt ist). Meine zwei Kinder sind auf dem besten Weg sich zu verselbstständigen und sind mit 24 und 18 Jahren aus den größten Problemen (aus sicht der Eltern!) heraus.
Meine Aktivitäten gegen den Tinnitus den ich nun mittlerweile seit etwa 5 Wochen wahrnehme:
Als erstes in der 2. Woche zum Hausarzt, der verschrieb mir Gingotabletten (auf grünes Rezept) zur Blutverdünnung. Außerdem erhielt ich eine Überweisung zum HNO-Arzt.
Mit Beziehung habe ich gleich einen Termin beim HNO-Arzt bekommen. Resultat: ebenfalls Tabletten zur Blutverdünnung u.a. Prednisolon 3Tage Stoßkur (10 Tage Tabletten halfen nichts). Ohren sind o.k. und es lag auch kein Hörsturz vor.
In Absprache mit den Fachärzten und meinem Internetwissen, welches ich vorsichtig(!) den Ärzten vermittelte, wurde auf eine Infusionsbehandlung verzichtet.
Eine Sache haben die Ärzte noch in Betracht gezogen und zwar eine Verspannung in der Halswirbelsäule. So habe ich 6 Behandlungen Physiotherapie für mit Wärme und Massage bekommen. Einmal bin ich schon gewesen, mal sehen ob da was hilft. Werde davon später berichten. Mindestens ein Muskel der senkrecht im hinteren Halsbereich sitzt ist mit Sicherheit verspannt. Der Therapeut konnte es eindrucksvoll demonstrieren da es zwei der Muskeln dort gibt. Der Unterschied war deutlich zu spüren!
Mit dem Facharzt bin ich so verblieben, dass ich mich nach meinem wohlverdienten Jahresurlaub wieder bei ihm vorstelle. Bis dahin tue ich eigentlich nichts, außer dass ich den Tinnitus einfach ignoriere (am Tag geht das sehr gut, in der Nacht wird es immer besser).
Auf Tabletten oder ähnliches kann ich im Moment gut verzichten.
Einige pfeifende Schaltnetzteile und Lichtregler habe ich mittlerweile ausgeschalten oder ersetzt. Ob es hilft - mal sehen/hören.
Der Tinnitus hat sich bei mir nicht verschlechtert, man könnte meinen sogar eher verbessert, er ist nicht mehr so ständig gleichmäßig wahrnehmbar, sondern es gibt Zeiten da ist er mal laut und mal leise.
In dem Sinne lasst euch von eurem Tinitus und anderen Personen, denen ihr davon erzählt, nicht verrückt machen.
An Thomas noch mal vielen Dank für die Bemühungen in Sachen Tinnitus, Internetseite sowie dem alten und neuen Tinnitus Forum. Es ist einfach wichtig einen Überblick zu bekommen wie andere damit umgehen. Ich für meinen Teil bin dadurch schneller zur Selbsthilfe gekommen, ohne große ärztliche Experimente.
Eckhard Sch.
Offline