Sie sind nicht angemeldet.
Thomas schrieb unter 1): Nur ungefähr 1/3 aller Fälle von Tinnitus beim Menschen ist jedoch mit einem Lärmtrauma verbunden.
Woher kommt diese Zahl?
Lärmschäden müssen nicht als plötzliches Ereignis eintreten, sondern beginnen meist schleichend, zunächst völlig unbemerkt.
Die Techniker-Kasse schreibt hierzu, dass vermehrt schon bei Kindern eine sich durch Lärm summierende Dauerschädigung des Innenohres ergibt. Die von Thomas unter 4) beschriebene Selbstheilung greift bei diesen Kindern also nicht mehr.
Techniker-Kasse Grafik zunehmende Hörschäden bei Kindern.
Die HNO-Leitlinien von 2011 sagen folgendes:
Tinnitus ist ein Symptom des auditorischen Systems. Der heutige Kenntnisstand zur Ätiopathogenese legt nahe, dass die Ätiologie eines Tinnitus, sei er symptomatisch oder idiopathisch, in der Regel auf einem primären pathophysiologischen Prozess im Ohr beruht (peripherer Tinnitus). .
Also, die Ursache eines Tinnitus beruht in der Regel auf einer ursprünglich krankhaft veränderten Körperfunktion im Ohr.
Die z.T. nach etlichen Jahren Tinnitus erfolgreich behandelten Lasertherapie-Patienten beweisen das.
Thomas schreibt unter 3): Dies deutet darauf hin, dass die Laserbehandlung hier nur die ohnehin stattfindende natürliche Selbst-Regenerierung beschleunigt hat.
Das ist genau richtig. Je nach Stärke der Zellschädigung wird die Zelle bei der Regenerierung unterstützt, oder auch eine Regenerierung überhaupt starten zu können. Für die Studie selbst wäre es noch gut gewesen, die Überprüfung etlicher Tiere einige Zeit später durchzuführen. Denn die Zellen brauchen ihre Zeit zum Regenerieren, beim Menschen mehrere Monate.
mansi
Beitrag geändert von mansi (13-07-2012 11:43:53)
Offline
mansi schrieb:
Thomas schrieb unter 1): Nur ungefähr 1/3 aller Fälle von Tinnitus beim Menschen ist jedoch mit einem Lärmtrauma verbunden.
Woher kommt diese Zahl?
Ich habe diese Zahl in einer englischsprachigen Publikation gefunden, kann aber im Moment den Link nicht mehr finden.
Ich habe aber anstattdessen diese Seite gefunden http://www.pharmazeutische-zeitung.de/i … p?id=36089 , wo die Zahl sogar unter 1/4 liegt (siehe den 2. Abschnitt mit dem 'Torten'diagramm).
mansi schrieb:
Die Techniker-Kasse schreibt hierzu, dass vermehrt schon bei Kindern eine sich durch Lärm summierende Dauerschädigung des Innenohres ergibt. Die von Thomas unter 4) beschriebene Selbstheilung greift bei diesen Kindern also nicht mehr.
Kinder sind in der Regel sicher nicht mehr Lärm als Erwachsene ausgesetzt, eher im Gegenteil. Also ich verstehe hier Dein Argument nicht.
Es ist in der Tat so, dass der Tinnitus bei Kindern und jugendlichen meist von alleine wieder verschwindet. Ich zitiere von http://www.tinnitus.org.uk/tinnitus-in-childhood (übersetzt): "Bei vielen Kindern mit Tinnitus verlieren die Symptome sich wieder von alleine. Es ist ungewöhnlich, dass ein Kind den Tinnitus ins Erwachsenenalter übernimmt."
Kinder regenerieren sich hier also weitaus schneller und besser als Erwachsene.
mansi schrieb:
Die HNO-Leitlinien von 2011 sagen folgendes:
Tinnitus ist ein Symptom des auditorischen Systems. Der heutige Kenntnisstand zur Ätiopathogenese legt nahe, dass die Ätiologie eines Tinnitus, sei er symptomatisch oder idiopathisch, in der Regel auf einem primären pathophysiologischen Prozess im Ohr beruht (peripherer Tinnitus). .
Also, die Ursache eines Tinnitus beruht in der Regel auf einer ursprünglich krankhaft veränderten Körperfunktion im Ohr.
Sicherlich, ein HNO-Arzt wird die Ursache im Ohr suchen, genauso wie ein Zahnarzt sie im Kiefer oder bei den Zähnen sucht, oder ein Chiropraktiker bei der Wirbelsäule. Jeder Mediziner ist sich hier immer selbst der nächste (zumindest im Zweifelsfall, und der ist beim Tinnitus meistens gegeben).
Die von Dir speziell zitierten Sätze sind hier von den Autoren der HNO-Leitlinien übrigens nicht durch Quellen belegt, also es sind letztlich bloße Behauptungen.
Thomas
Offline
Hallo Thomas,
wenn die Apothekerzeitung feststellte, dass nur bei 23,6 % der Patienten Tinnitus durch Lärm hervorgerufen ist, so entsprach das deren Interessenlage, aber sicher nicht unbedingt der Sachkenntnis. Die dort empfohlene Erstbehandlung eines Tinnitus mit HES wurde ja inzwischen vom IQWiG als unsinnig festgestellt.
Die deutsche hear-it.org benennt Lärm eindeutig als häufigste Ursache von Tinnitus.
Mir kommt es darauf an, die Erkenntnisse der Low-Level-Lasertherapie (LLLT) zum Tinnitus darzustellen. Patienten erfahren von der Schulmedizin nichts von der Existenz der LLLT, können also gar nicht darüber nachdenken.
Die LLLT sieht mit dem Ursprung des Tinnitus in der Regel im Innenohr eine Übereinstimmung mit den HNOs. Die Differenzierung erfolgt später: HNOs beschreiben eine Wanderung des Tinnitus in Gehirnregionen, hier ist er nach dem derzeitigen Stand der Medizin nicht heilbar.
Die LLLT sieht mit den erfolgreichen Behandlungsergebnissen durch Bestrahlung des Innenohres auch nach Jahren als bewiesen an, dass der Tinnitus im Innenohr verblieben ist. Weiterhin ist aus Sicht der LLLT auch Morbus Menière eine Folge von zuviel Lärm, und auch mit LLLT besser- und heilbar.
Das Gleichgewichtsorgan ist ein Teil des Innenohres, siehe:
Zu den Lärmschäden bei Kindern nennt der Artikel nicht speziell Tinnitus. Es geht nicht darum, dass ein leichter Tinnitus bei Kindern schneller regeneriert wird. Es geht um die Folgen von Lärm über einen entsprechenden Zeitraum, und dass vermehrt auch Kinder unreparierbare Schäden des Innenohres wie Schwerhörigkeit, Hörverzerrung, Hyperakusis und eben auch Tinnitus bekommen.
Kinder wie auch Erwachsene bekommen eben dauerhafte Hörschäden durch zuviel Lärm.
mansi
Beitrag geändert von mansi (15-07-2012 18:55:27)
Offline
mansi schrieb:
Die deutsche hear-it.org benennt Lärm eindeutig als häufigste Ursache von Tinnitus.
Ich vermisse eine Zahlenangabe in Deiner Quelle. Vermutlich ist es so, dass man damit hier die relative Häufigkeit im Vergleich zu anderen benennbaren Ursachen meint. Dies bezweifelt ja auch keiner. Es is ja auch von der Darstellung in http://www.pharmazeutische-zeitung.de/i … p?id=36089 ersichtlich, dass Lärm relativ die häufigste benennbare Einzelursache ist. Aber auf Grund der Vielfalt der Ursachen beläuft sich dies eben nur auf ungefähr 1/4 der gesamten Fälle. Also bei 3/4 aller Fälle wäre die Theorie eines Innenohrschadens ziemlich weit hergeholt.
Thomas
Offline
Zum Thema Softlaser - Therapie!!!
Auch ich war in der Akutphase meines Tinnis so naiv und verzweifelt, und habe den Fehler gemacht, mir so ein Gerät zu besorgen. Erfolg null!!! Nur konnte man 2009 die Geräte noch für rund 180 € für 3 Monate ausleihen, wenn heute knapp 3000 € für solch einen Unsinn fällig sind, empfinde ich das als ganz unverschämte Abzocke!!
Die Laserstifte geben etwas Wärme ab, und sind gar nicht in der Lage, durch die umgebene Haut- und Fettschicht bis ins Innenohr vorzudringen und dort irgendwas zu bewirken!!! Und wenn die Dinger wirklich was taugen würden, brächten sie nicht so aggressiv beworben zu werden und die Hersteller wären zu Recht so anerkannt, wie sie es so gerne möchten!!
Ich finde es einfach furchtbar, wenn mit der Notlage und Verzweiflung von Tinnituspatienten unseriöse Geschäfte gemacht werden und wünsche solchen Leuten einen strammen Tinnitus an den Hals und als einzige Hilfsmaßnahme Ihre albernen und unnützen Softlaser in die Hand!!
Hans Thomas
Offline
genau Hans T.
ich habe das ja auch bereits geschrieben, das ich ein profilaser von einem Bekannten für 3 Monate geliehen bekam, womit ich dann täglich 2x10 Min mich selbst therapierte ohne jegliche Veränderung.
Das Gerät kostet 2500.- und ist eigentlich für Gelenke etc gedacht.
Aber wie du schriebst ausser Wärme war da nichts zu merken
Offline
Hallo Sternenflotte, Hans Thomas,
der Erfolg oder Misserfolg der LLLT liegt an den vielen möglichen Parametern, die alle stimmen müssen: Wellenlänge, Energieflußdichte, Leistung, kontinuierlich oder Pulsstruktur und Behandlungszeiten, siehe Literaturhinweis Antwort # 13 .... and the complexity of rationally choosing amongst a large number of illumination parameters such as wavelength, fluence, power density, pulse structure and treatment timing has led to the publication of a number of negative studies as well as many positive ones.
Es gibt noch mehr Parameter. Und es dauert seine Zeit.
Daher wären umfassende Forschungen hier notwendig.
Solange das nicht stattfindet, ist man bei Dr. W. sicher gut aufgehoben.
Generell zu behaupten, LLLT wäre nicht wirksam, ist einfach falsch.
mansi
Offline
Hallo Mansi,
Bezüglich zweier Aussagen von dir, möchte ich Folgendes sagen.
"Die LLLT sieht mit den erfolgreichen Behandlungsergebnissen durch Bestrahlung des Innenohres auch nach Jahren als bewiesen an, dass der Tinnitus im Innenohr verblieben ist."
In der evidenzbasierten Wissenschaft wird als bewiesen erst anerkannt, was sich bei verschiedenen Personen immer und immer wieder bestätigen lässt. Das ist bei der LLLT leider nicht der Fall. De facto weiß keiner, ob es auch nur in einigen Fällen geholfen hat und wenn ja, weiß keiner, ob dieser Erfolg auf die LLLT zurückzuführen ist. Besonders im Anfangsstadium des Tinnitus kommt es sehr häufig zu sogenannten Spontanheilungen, d.h. diese Patientengruppe muss für eine seriöse Argumentation sowieso ausgeschlossen werden. Es gibt Gott sei Dank auch solche Spontanremissionen nach Jahren (eine Kollegin von mir war nach 2 JAHREN Dauertinnitus ihn einfach los, ohne jegliche Schul- oder Alternativmedizin!). In jedem Fall kann über die Wirksamkeit von LLLT im Moment keine seriöse Aussage gemacht werden, deshalb würde ich mit Termini wie "bewiesen" sehr vorsichtig umgehen.
"Der Erfolg oder Misserfolg der LLLT liegt an den vielen möglichen Parametern, die alle stimmen müssen: Wellenlänge, Energieflußdichte, Leistung, kontinuierlich oder Pulsstruktur und Behandlungszeiten"
Kannst du mir sagen, wie man auf das genaue Zusammenspiel dieser Parameter gekommen ist? Es klingt schon etwas seltsam, wenn einzig Wildens Laser die richtige Dosierung leisten könnten... Und ja, ich stimme Hans Thomas zu, wenn er sagt, dass für die LLLT-Methode nicht so aggressiv Werbung gemacht werden müsste, würde sie auch nur einen Bruchteil dessen einhalten was sie verspricht. Die Wirksamkeit so einer Wundertherapie hätte in kürzester Zeit den Globus umrundet und wir hätten kaum Tinnituspatienten mehr, zumal meiner Einschätzung nach die Mehrheit der Tinnituspatienten sich "alternativ" schlau macht wenn sie schulmedizinisch ansteht.
Und eine Frage hätte ich noch: haben deiner Meinung nach alle Tinnituspatienten, die im Audiogramm keinerlei Hörschäden aufweisen und trotzdem Tinnitus haben, auch einen Innenohrschaden?
Danke,
Girasole
Offline
Was ich noch vergessen habe:
"Kinder wie auch Erwachsene bekommen eben dauerhafte Hörschäden durch zuviel Lärm."
Wie schon in einem anderen Beitrag von mir beschrieben, kann ich für mich Lärm als Ursache meines Tinnitus definitiv ausschließen. Ich ging auch in meiner Jugend NIE in Diskos oder Konzerte, hörte nie Walkman oder ähnliches und wuchs auf dem Land auf (Lärmbelästigung gleich Null). Die Ursache für meinen Tinnitus ist meiner Ansicht nach extreme Stressbelastung über Monate. In meinem Bekanntschaftskreis kenne ich bereits vier Personen, die auch an Tinnitus leiden - und wohlgemerkt KEINE HÖRSCHÄDEN haben - und jede dieser Personen sagte mir, dass auch sie Stress als Ursache sehen (der Tinnitus trat in der emotional stressreichsten Phase ihres Lebens auf) während Lärm nie eine Rolle in ihrem Leben gespielt hat. Warum wird diese offenbar große Personengruppe mit scheinbar stressinduziertem Tinnitus von Wilden einfach wegdiskutiert und wie soll die LLLT in diesen Fällen helfen??
Offline
Hallo girasole,
Du schreibst: haben deiner Meinung nach alle Tinnituspatienten, die im Audiogramm keinerlei Hörschäden aufweisen und trotzdem Tinnitus haben, auch einen Innenohrschaden?
Auch ich hatte im Audiogramm meines HNO keinen erkennbaren Hörschaden. Bei mir lag es daran, dass die Messung beim HNO nur bis 8 khz erfolgte, mein Hörverlust war erst bei den höheren Frequenzen von 8-12 khz vorhanden.
Du schreibst: kann ich für mich Lärm als Ursache meines Tinnitus definitiv ausschließen
Kannst Du Dich wirklich so gut erinnern, dass Du nie einem besonderen Lärmereignis ausgesetzt warst? Vielleicht hast Du es einfach nicht beachtet, vor allem dann, wenn man Lärm als sowieso unschädlich ansieht.
Außerdem können Innenohrschäden auch durch unhörbaren Lärm entstehen, siehe Tongeneratoren als Marderschreck .
Außerdem sind natürlich alle Innenohren individuell angelegt, ebenso wie z.B. unsere Augen. Das bedeutet, dass eine natürliche Anlage zur höheren Empfindlichkeit auch bestehen kann, was auch die Auswirkung von Stress auf das Gehör erklärt. Die Belastungssituation für den Organismus durch seelisch bedingten Stress wirkt am stärksten auf seinem schwächsten Organ.Bei einem schwachen Herzen bekommt man z.B. einen Herzinfarkt.
Bei einem schwachen, vorgeschädigten Hörorgan wird dieses weiter geschädigt und es treten z.B. Hörverlust, Hörgeräusche, ein Tinnitus, Schwindel oder weiteres mehr auf.
Du schreibst: Es klingt schon etwas seltsam, wenn einzig Wildens Laser die richtige Dosierung leisten könnten
Natürlich sind es nicht nur Dr. Wildens Laser, die auf Zellen stimulierend wirken. Low-Level-Laser für ärztliche Anwendungen werden von etlichen Herstellern gefertigt. Viele Ärzte benutzen Laser weil sie deren Wirkung aus ihrer Praxis kennen zur Therapie und gegen Berechnung. Siehe z.B. Orthopaedie Frankfurt . Um das Innenohr zu erreichen, ist aber z.B. der Tinnitool mit 5 mw nicht ausreichend. Geräte für die Heimbehandlung sollten bei 650 nm Wellenlänge schon mindestens 30 mw aufweisen. Bei der Behandlung bei Dr. Wilden werden Laser eingesetzt, deren Wirkung ins Innenohr gelangt, hierzu Studienbeweis: Studie HNO-Uni-Klinik Innsbruck .
mansi
Offline