#1 27-07-2011 03:37:26

reino
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Tinnitus seit 10 Wochen - Verbindung von Kieferbewegung und Ton

Hallo an alle,

ich habe einen ähnlichen Eintrag in einem anderen Thread, mein erster Beitrag in diesem Forum, bereits vorher gepostet. Ich hoffe es nimmt mir keiner übel, dass ich dennoch einen eigenen Thread mit meinem Problem und einer Frage, die auf Beobachtung meines Tinnitus beruht, hier poste.

Kurz einführende Beschreibung meiner Lage. Ich bin 30 und leide seit 10 Wochen an Tinnitus.
Der Tinnitus kam ohne klare Ursache, von einem Tag auf den anderen. Die ersten Tage klar am linken Ohr, seither empfinde ich Ihn oft auch zentral, auf beiden Ohren.

Die letzten 10 Wochen waren ziemlich be********, es ist momentan ein ständiges auf und ab, zwischen verzweifeln und sich wieder zusammen nehmen.
Nach 10 Wochen sind meine Hoffnungen, dass sich das ganze von selbst in Wohlgefallen auflöst und der Tinnitus verschwindet schon ziemlich dahin.

Die Untersuchungen waren bisher:
1 mal praktischer Arz
2 mal HNO
2 mal Osteopath
1 mal Internist
1 mal Zahnarzt

Befunde:
Blutbild
Nackenröntgen
Kieferröntgen
Schädel MR

Gleich zu Beginn Medikamentöse Behandlung mit durchblutungsfördernden Medikamenten, die nicht merklich halfen.

Zuerst deuteten die Befunde auf den Nacken ( Chronosen der Halswirbel C3-C7), ein Osteopath fand auch Blockaden im Nacken/ Halswirbel Bereich. Seine Behandlung half zwar wirklich gegen Schmerzen verursacht durch blockierte Halswirbel, die ich bis dahin nur als Verspannungen betrachtete, aber nicht gegen den Tinnitus.

Mein Zahnarzt meinte es gäbe keine Entzündungen der Zähne. Ich habe alle 4 Weisheitszähne noch, aber der Zahnarzt sagt die seien gesund und er sehe auch am Röntgen keinen Zusammenhang zwischen Tinnitus und Zähnen.

Zum Zeitpunkt meines Zahnarztbesuchs hatte ich aber folgende Beobachtung noch nicht gemacht, die der Hauptgrund für mein Schreiben und eine Diskussion hier ist.

Wenn ich gähne wird der Tinnitus lauter und schriller/höher, bzw. die höchste Frequenz des Tinnitus ( ich höre verschiedene Töne - mal ist einer dominanter mal der andere, der höchste liegt bei ca. 10.000 HZ) - also die höchste Frequenz wird dann total laut und dominant.
Das gleiche passiert auch wenn ich das Unterkiefer vorstrecke.

Hat jemand von euch diese Erfahrung schon gemacht? oder weiß was das bedeutet?
Deutet das explizit auf einen Zusammenhang mit dem Kiefer hin, der auch über eine Behandlung des Kiefers gelöst werden kann? - also dass der Tinnitus vielleicht verschwindet???

Morgen habe ich nochmals einen Termin bei meinem HNO und werde die nächsten Tage sicher nochmals zum Zahnarzt gehen. Hoffe das wenn ich konkret darauf hinweise, ich auch ernst genommen werde, sonst muss ich wohl einen anderen Zahnarzt finden...
Ich bin in Wien, kennt vielleicht jemand einen guten Zahnarzt im Zusammenhang mit Tinnitus??

Ich hoffe jemand der meinen Eintrag liest kann irgendwie etwas mit dem von mir beschriebenen Phänomen anfangen und mir antworten.

Beitrag geändert von reino (27-07-2011 03:40:53)

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#2 27-07-2011 11:50:59

Sternenflotte
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Re: Tinnitus seit 10 Wochen - Verbindung von Kieferbewegung und Ton

habe Dir im anderen Thread geantwortet


--- Tinni seit Okt 2010 ---

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#3 28-07-2011 14:28:39

reino
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Re: Tinnitus seit 10 Wochen - Verbindung von Kieferbewegung und Ton

danke, gesehen und auch geantwortet smile
hab mir gestern beim conrad 2 minibrunnenpumpen gekauft und mir im wohn und schlafzimmer kleine zimmerbrunnen gebaut.
netter zeitvertreib und bisher beste hilfe um den tt nicht zu bemerken.
viel besser als ö1 (klassik radiosender) in der nacht laufen zu lassen.

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#4 28-07-2011 22:58:26

girasole
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Re: Tinnitus seit 10 Wochen - Verbindung von Kieferbewegung und Ton

Hallo Reino,

Ich habe seit 4 Monaten Tinnitus und hab bisher auch schon so ziemlich alles probiert, was dazu auf dem Markt ist, leider alles ohne Erfolg. Bei mir wurde u.a. eine ausgeprägte CMD festgestellt (mit Degeneration beider Kiefergelenke), weswegen mir vor ca. einem Monat eine Kieferschiene angepasst wurde (720 Euro) und ich ein Biofeedback-Training mache (nochmal 700 Euro), um die Muskel, die für das Kauorgan zuständig sind, richtig zu betätigen. Jedenfalls hat all das (bis jetzt) nicht den Funken einer Veränderung gebracht, obwohl ich, wie du, stark an einen Zusammenhang geglaubt hatte. Bei mir werden die Ohrgeräusche beim Gähnen ebenfalls unglaublich laut/hoch/schrill, beim Vorstrecken des Unterkiefers lange nicht so stark aber trotzdem auch etwas. Vielleicht ist das bei allen Tinnitusleidenden dasselbe ohne dass es etwas mit dem Kiefer zu tun hat? Gibt es dazu mehr Erfahrungen??

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#5 29-07-2011 02:31:27

reino
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Registriert: 27-07-2011
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Re: Tinnitus seit 10 Wochen - Verbindung von Kieferbewegung und Ton

Hi Girasole,
Sternenflotte hat im Thread "Kiefer-Schiene lässt Tinnitus verstummen" auch auf diese Frage geantwortet.

Sternenflotte schrieb:

Bei mir ist es auch so, wenn ich z.b. ganz fest die Zähne zusammenbeisse,wird der Tinni lauter b.z.w. ändert seine Tonlage.
Das hat auch was damit zu tun, daß der Kaumuskel am Schädel direkt neben dem Durchgang zum Hörnerv liegt.

Meine HNO Ärztin hat mir auch etwas ähnliches gesagt. Glaub Sie hat gesagt das die Schicht zwischen dem Kieferbereich - wo Ober und Unterkiefer zusammenkommen und dem dahinterliegenden Bereich, wo die Nerven vom Ohr liegen - hauchdünn ist.
So in etwa, hätte mir das besser merken sollen...

Das schließt natürlich eine Ursache durch ein Kieferproblem nicht aus, aber es ist kein unbedingter Zusammenhang. So scheint es mir zumindest nach dem ersten feedback.

Ich denke es ist gut das du all die Sachen machst, auch wenn noch keine merkliche TT Besserung eingetreten ist. TT ist nunmal ein sehr sensibles Problem.
Ich finde unsere ganze Medizin ist eigentlich komplett auf Symptom Beseitigung und weniger auf Problem Behebung ausgerichtet. Also eigentlich entlarvt der TT unsere Medizin, weil man das Symptom eben nicht einfach mit Spritzen oder Medikamenten betäuben kann...
Ich glaube ich selbst werde den Sommer versuchen mal ein wenig zur Ruhe zu kommen und werde es im Herbst mit TCM (traditionelle chinesische medizin) versuchen.

Aber eine weitere Frage hab ich auch noch.
Gleich zu Beginn des TT hab ich auf mehreren Seiten gelesen, dass der TT in der Akutphase eine Ursache braucht. Aber nach einer gewissen Zeit, ein paar Wochen, ist die Schädigung des Ohres soweit, das auch wenn die Ursache nicht mehr da ist, die Schädigung des Ohres dauerhaft ist. Also das es sein kann das die Ursache bei uns nicht mehr das Problem ist... 
Inwiefern stimmt das? Trifft das nur auf bestimmte Fälle zu, vielleicht wenn der TT direkt mit Ohrproblemen - Hörsturz etc. zu tun hat, oder ist das allgemein gültig?
Das würde die Suche nach Ursachen - und Versuchen diese zu Beheben ein - wenig absurd machen.

Beitrag geändert von reino (29-07-2011 02:53:06)

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#6 29-07-2011 09:37:12

Sternenflotte
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Re: Tinnitus seit 10 Wochen - Verbindung von Kieferbewegung und Ton

TCM mache ich jetzt seit knapp 6 Monaten mit 1x in der Woche a 60.-
Es ist eine Mischung aus Akkupunktur und Schröpfen,und ich bin der Meinung das es mir geholfen hat (wenn auch in sehr kleinen Schritten)

Ja Der Tinni wird oft durch einen Hörschaden ausgelöst (bei vielen fehlt irgendwo eine Frequenz die sie nicht mehr hören können),so das das Gehirn dann versucht diese Frequenz selbst zu erzeugen,was natürlich völlig irrsinnig ist.

Manche meinen sogar, das jeder Mensch einen Tinni hat, nur die meisten ihn nicht ins Bewusstsein holen und daher nicht hören.

Fragen über fragen


--- Tinni seit Okt 2010 ---

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#7 29-07-2011 10:02:26

girasole
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Re: Tinnitus seit 10 Wochen - Verbindung von Kieferbewegung und Ton

Hallo Reino und Sternenflotte,
Danke für eure Kommentare. Ich denke, an der Theorie, dass es nach einiger Zeit - in Bezug auf den Tinnitus (!) - keinen Unterschied mehr macht, die Ursache zu erkennen und zu eliminieren, ist was dran. Mein Auslöser könnte der Gleichgewichtsausfall im Jänner gewesen sein, dabei haben scheinbar auch einige Frequenzen in meiner Hörkurve gelitten (u.a. bei 4 kHz 35dB), weiß aber nicht, ob der Tinnitus, der nicht dieser Frequenz entspricht, sondern deutlich tiefer ist, wirklich damit etwas zu tun hat. Meine 2. Hypothese war dann das Kiefer, was aber bisher auch unbestätigt blieb. Jedenfalls könnte es sein, dass egal, wodurch das Geräusch ursprünglich entsteht, es im Gehirn chronifizieren kann, was ja auch der Ansatz neuester Tinnitus-Forschung ist (siehe Thread "Wirksamkeit Neurostimulator"). Ursachenforschung bleibt für mich weiterhin trotzdem interessant, weil es für die Gesamtgesundheit des Körpers ja nur gut sein kann, jedes mögliche Störfeld zu beheben.

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#8 29-07-2011 12:16:35

Sternenflotte
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Ort: Hamburg
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Beiträge: 403

Re: Tinnitus seit 10 Wochen - Verbindung von Kieferbewegung und Ton

ja und deswegen hat mir meine TCM Chinesin mir was mit auf den Weg gegeben

Keinen Alkohol,Zigaretten,Milch;Käse und wenig Fleisch
dafür viel Obst und Gemüse


--- Tinni seit Okt 2010 ---

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#9 30-07-2011 12:22:05

Pitzamo
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Re: Tinnitus seit 10 Wochen - Verbindung von Kieferbewegung und Ton

Hallo reino,

ganz kurz: das mit den Kieferbewegungen geht mir ähnlich, scheint auch bei anderen T.-Personen häufig zu sein. T. reagiert auch auf Bewegungen: ich niese beispielsweise regelmäßig, wenn mir die Sonne ins Gesicht strahlt oder ich Mentolbonbons lutsche oder so. Durch die bei mir manchmal krasse Schleuderbewegung des Kopfes saust der T. für ein paar Minuten richtig los. T. ist also etwas wirklich "fassbares", was nicht unabhängig im Hörsystem herumfunkt. Die unzähligen Muskel-und Gewebestränge im Kauapparat und am Kopf hängen alle eng miteinander zusammen. Die können sich natürlich gegenseitig beeinflussen.

Gruß,

Pitzamo

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#10 24-09-2011 21:44:55

tinnitus-info
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Re: Tinnitus seit 10 Wochen - Verbindung von Kieferbewegung und Ton

Hallo reino,

du kannst mal versuche deine Halsmuskeln auf Triggerpunkte zu untersuchen, z.B. den Pterygoid.
Meine Erfahrung: Durch die Behandlung - ein Reiz - wird der Tinnitus erstmal lauter. Immerhin ein Zeichen, dass es bei dir einen Zusammenhang zwischen Muskel/Kiefer und Tinnitus gibt. Nach einiger Zeit wird der Tinnitus aber leiser (bis unhörbar, also weg).

Deshalb am besten Abends Triggerpunkte behandeln, dann ins Bett. Die Triggerpunktbehandlung sollte auch etwaige unbewusste Dentale Parafunktionen positiv beeinflussen. Prüfe, wie es dir am nächsten Tag geht.

Dazu kannst du wie folgt vorgehen:
Kopf nach hinten oder schräg hinten legen. Dann mit dem (Zeige) Finger nach angespannten Muskelstränge suchen. Auf diese Muskeln leichten Druck ausüben und Druck verstärken. Wenn der Muskel Triggerpunkte hat, dann fühlst du Schmerz. Den Druck nur soweit erhöhen, wie der Schmerz erträglich ist. Gleichzeitig aber versuchen den Muskel zu entspannen, also "loslassen". Den Druck solange aufrecht erhalten bis der Schmerz verschwindet oder bis der Muskel "weich" (ohne/wenig Spannung) wird.

Achtung:
- Wenn es unter deinen Finger pulsiert, sofort den Druck lösen und Finger entfernen. Ansonsten drückst du dir das Blut ab.
- Nicht zu fest drücken oder zu oft oder zu lange. Sonst ist der Reiz wieder zu gross und die Muskel reagieren nicht wie gewünscht auf die Behandlung.

Die Anleitung eines Experten ist unter diesem (etwas länglichen) Link zum "Trigger Point therapie Workbook" Buch bei Google zu finden:
http://books.google.de/books?id=IYqqY5A … mp;f=false

Grüße

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Brett Fußzeile

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