#1 24-09-2010 19:04:26

KleineResa
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Tinnitus nach Lärmtrauma verändert sich!!

Hallo alle Zusammen,

bin 21 Jahre alt und habe vor 6 Jahren das erste mal einen Tinnitus gehabt, nach einem lauten Konzert. Da war die Situation eine ganz andere...ich war 15,hab mir nicht so viele Gedanken gemacht, war morgens in der Schule und mittags mit Freunden unterwegs und auf einmal war er weg...jetzt bin ich älter, studiere, sitze den ganzen Tag in meinem leisen Zimmer am Schreibtisch, höre das Piepen noch mehr, denke daran....muss aber weiterlernen also auch nichts machen was Spass macht...- es ist ein Teufelskreis.

Nun habe ich am 21.8 auf einem Dorffest ( das muss man sich mal vorstellen :-) ) ein Lärmtrauma davongetragen. Der Tinnitus machte sich erst 3 Tage später (Dienstag) so richtig bemerktbar, Donnerstags zum HNO. 10 Tage Prednisolon und Trental -> keine Besserung (eher subjektive verschlechterung)

Nochma zum anderen HNO, Hörtest gut, Senke da wo es für Lärmtrauma typisch ist, otoakustische Emissionen scheinbar lehrbuchmäßig. Er meinte mit Geduld und evtl. Infusionen hätte ich sehr gute Heilungschancen.
10 Tage Infusionen mit Trental bekommen, die letzte war am Freitag. Jetzt hat sich das Piepen in den Ohren rechts fast ganz verabschiedet und links ist es weniger geworden, dafür habe ich jetzt ein Dröhnen/Sausen/Grillenzirpen im ganzen Kopf :-( Das ist ebenfalls ganz schön anstrengend sad
Was mir auch auffällt, Lautstärke und wahrgenommene Intensität schwanken, ich denke bei mir kommt auch einiges von der Psyche weil ich mir total Sorgen mache und grad total im Prüfungsstress bin.

Außerdem hatte ich heute immer mal wieder paar Sekunden richtig Druck und Schmerzen im Ohr...

Meine Frage: Wie schätzt ihr die Chancen ein, das der Tinnitus auch noch nach 5 Wochen verschwindet/oder sich zumindest verbessert? Wie lange kann es denn dauern, bis sich die Ohren nach einem Lärmtrauma regenerieren? Hat hier jemand vielleicht ein bisschen Ahnung davon? Er muss ja nicht ganz weggehen, einfach nur auf das vorherige, nicht mehr störende/wahrnehmbare Level. Bin für jede Info dankbar.Hat jemand ähnliches erlebt?? VIELEN DANK IM VORAUS! und danke fürs lesen ;-)
Liebe Grüße

PS: Trinke keinen Kaffee mehr, verzichte jetzt erstmal auf jegliche Medis, habe so oft es geht (beim Lernen oder Schlafen kann ich das nicht) Musik laufen und versuche viel zu trinken ( Trinke normalerweise sehr wenig und zwinge mich, zumindest mal 1,5 liter oder so zu trinken)...spazieren gehen/joggen mache ich, wie es die Zeit mit der Uni zulässt.

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#2 26-09-2010 17:39:40

Thomas
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Re: Tinnitus nach Lärmtrauma verändert sich!!

Hallo KleineResa,

Zuerst einmal willkommen im Forum.

Es gibt immer eine Chance, dass der Tinnitus wieder verschwindet, sei es nach 5 Tagen, 5 Wochen, oder 5 Jahren. Es hängt größtenteils nur von der richtigen (positiven) Einstellung ab, d.h. dass man zwar entsprechende Maßnahmen ergreift, aber nicht in Panik verfallt (welche alles nur noch schlimmer macht).
Im jungen Alter sind die Chancen einer Heilung in der Tat sogar besonders gut.

Wie auf meiner Home Page http://www.mytinnitus.de/deutsch.htm und in diesem Forum schon mehrfach erwähnt, hat bei mir eine gelegentliche Schmerztablette (Paracetamol oder Aspirin) gut geholfen, die Sache zu verbessern (mehrere andere Leute haben mir dies auch bestätigt, obwohl es scheinbar nicht bei jedem anschlägt).
Alkoholfreies Bier hat auch immer lindernd gewirkt.

Und falls irgendeine Therapie verschlechternd wirkt, solltest Du sie umgehend absetzen.

Thomas

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#3 26-09-2010 18:01:49

KleineResa
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Re: Tinnitus nach Lärmtrauma verändert sich!!

Hallo Thomas, vielen Dank für deine aufmunternde Botschaft.

Ich habe mich heute als nächsten Schritt von meiner Prüfung in 3 Wochen abgemeldet. MOrgen und am Mittwoch muss ich noch eine schreiben, aber dann hab ich noch 4 Wochen Semesterferien und werde sie nutzen, um viel spazieren zu gehen und mich abzulenken.
Ich hoffe, dann wird es endlich besser. Kennst du dich mit Lärmtraumata etwas aus? Kann der Heilungsweg so lange sein?

Ich nehme seit gestern Magnesium/Kalzium-Tabletten von Abtei, ich habe gehört das kann auch helfen.

Liebe Grüße
Resa

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#4 26-09-2010 18:30:48

Thomas
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Re: Tinnitus nach Lärmtrauma verändert sich!!

Resa,

Der Tinnitus ist ja eine nervliche Störung (siehe zum Beispiel http://www.neuro24.de/tinnitus.htm ) , und diese sind meistens sehr hartnäckig, da das Nervensystem von so vielen Faktoren abhängt, die schlecht zu kontrollieren sind. Beim Tinnitus kommt hinzu, dass sich hier eine Art akustische Rückkopplung im Gehör/Gehirn gebildet hat, das heißt, der Tinnitus erhält sich von selbst, obwohl die äußere Ursache gar nicht mehr vorhanden ist. Deshalb kann es oft sehr lange dauern, bis das Nervensystem wieder in den Normalzustand zurückfindet.

Thomas

P.S.: Viel Glück bei den Prüfungen (konzentriere Dich besser auf diese und nicht so auf den Tinnitus).

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#5 28-09-2010 12:05:58

KleineResa
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Re: Tinnitus nach Lärmtrauma verändert sich!!

Soo, hier ma ein kurzer Zwischenbericht. Heute morgen war ich fast 2 Stunden nahezu Tinni-Frei, das weckt in mir die Überzeugung, das sich wasd tut und das ich selbst großen Einfluss am Tinnitus habe.
Ich muss dazu sagen, ich lerne im alten Probenraum meines Vaters (er ist Musiker), der von der MusikZeit noch  abgedämpft ist.( Zum Lernen super, für den Tinni wahrscheinlich nicht :-) ) Erst, als ich 1 Stunde in diesem Raum saß, wurde der Tinnitus allmählich lauter und ist jetzt wieder auf dem normalniveau.

Mein HNO-Arzt sagte mir außerdem, das der Tinnitus erst richtig bedrohloich ist, wenn er sich auf einem Level einfindet. Solange er sich noch wirklich kosnant in Tonhöhe und Lautstärke sowie "Position" (Ohren/Kopf) verändert, hat er sich noch nicht richtig festgesetzt. Was haltet ihr von dieser Aussage?

Nehme jezt noch Magnesium ( 200mg/Tag)...denkt ihr diese Dosis kann schädlich sein?

Liebe Grüße
Resa

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#6 28-09-2010 12:57:39

ChriMo
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Re: Tinnitus nach Lärmtrauma verändert sich!!

Ich glaube, manche Ärzte wollen einem mit solchen Aussagen Mut machen. ICH empfinde das eher als Druck, als angsteinflösend. Denn umso mehr achtet man ja drauf, ob der TT sich noch verändert, in Höhe und Lautstärke und "Position". Meine Ärztin sagte damals, dass manche TT immer so bleiben, sich ständig verändern, ob in Lautstärke oder Frequenz. Nicht jeder TT muss sich einpendeln. Und ich glaube auch, dass jeder TT verschwinden oder besser werden kann, egal, wie alt er ist oder ob er sich schon eingependelt hat oder nicht. Ich persönlich hatte noch nicht das Glück, aber ich habe (meist) die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben. Und ich  genieße die Zeiten, in denen meine zwei TT leiser sind bzw. ich sie nicht so wahrnehme.

Ich an Deiner Stelle würde jedenfalls nicht in Räume gehen, die total schalldicht abgeriegelt sind. Da musst Du ja den TT mehr hören. Dass Du das überhaupt aushältst, wundert mich. Ich bin im Gegensatz dazu lieber irgendwo, wo wenigstens leichte Hintergrundgeräusche sind...

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#7 28-09-2010 13:51:59

KleineResa
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Beiträge: 9

Re: Tinnitus nach Lärmtrauma verändert sich!!

Ja ich weiß, ich hatte aber 4 große Prüfungen und kann bei Geräuschen einfach nicht lernen....und mein Tinnitus ist nicht so megalaut, das ich durchdrehen würde, das hat sich seit den Infusionen deutlich verbesser.
Ich versuche mir gerade so eine Leck mich am ***** Haltung aufzubauen - dann soll er halt piepsen, ich lerne trotzdem smile
Und wenn ich mich jetzt die nächsten 4 Wochen schön entspannen&ABlenken&Spass haben kann, bin ich der Überzeugung das es weggeht wink So war es vor 5 Jahren auch....da hatten die Medis keine Wirkung und ich dachte mir " was solls?"..bin weiter in die Schule und hatte Spass und weg war er auf einmal. Nur heute bin ich halt älter und hab mehr drüber nachgedacht und so...noch dazu der Stress in der Uni und der Druck, das man Lernen und sich Sachen merken muss...

Liebe Gr+üße

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#8 06-10-2010 17:50:09

jasmin
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Re: Tinnitus nach Lärmtrauma verändert sich!!

Hallo KleineResa,

und hallo an alle anderen. Bin seit heute neu hier im Forum!
Ich bin jetzt 23 (im Dezember 24) und hatte im Dezember vor 3 Jahren auch ein Lärmtrauma, wie mir damals der Arzt sagte. Seitdem leide ich an Ohrproblemen. Ich war schon immer empfindlich an den Ohren, von lauter Musik und so, hatte immer das Gefühl, das mir das nicht gut tut. Am Tag des Lärmtraumas war es wie nach einem Discobesuch und hat sich dann "eingependelt" auf eine Art "glitzern" in höhreren Tönen. Kein Dauerton aber permanent so gesäusele. Kann es sehr schlecht beschreiben.
Auf alle Fälle sagte mir der Arzt es würde ein paar Wochen dauern und dann wäre das wieder weg. Letzendlich hat es fast ein dreiviertel Jahr gedauert.
Es war immer da, mal etwas weniger mal mehr und dann irgendwann war es ganz weg.
In dieser Zeit habe ich aber gelernt damit umzugehen. Ich habe immer noch von Zeit zu Zeit Geräusche, mal mehr und mal weniger. Mal nur ne Stunde, mal ne Woche. Auch Druckgefühle, Dumpfheit, andere Töne und sonstiges hatte ich alles schon. Ebenso blieb eine Hyperacusis, wo ich oft das Gefühl habe das jedes Geräusch gerade einfach zu viel ist.
ABER: was ich eigentlich sagen will, es steht und fällt alles mit deiner Einstellung dazu. Das habe ich auch selbst sehr oft gehört und als es am Anfang noch so schlimm war, konnte ich das einfach nicht hören und dachte es würde nie weggehen und das ich unmöglich damit leben könnte.
Aber je entspannter ich das ganze gesehen habe, desto besser ging es mir. Also dass ich mir nicht nur einfach eingeredet habe, es entspannt zu sehen, sondern irgendwann wurde es so. Mit der Zeit hatte ich alles was man wohl so an Druck- Geräusch- und sonstigen Zeug haben  kann gehabt und es ist bis jetzt IMMER ALLES WIEDER WEG GEGANGEN.
Und ich denke mir, es gibt so viel schlimmere Sachen und wenn ich abgelenkt bin, höre ich gar nichts.
Am anfang habe ich mich oft reingesteigert und extra gehört was da für Geräusche sind. Das mache ich schon lange nicht mehr. Wenn ich was höre atme ich einfach oft ganz bewusst und versuche mich auf das Atemgeräusch zu konzentrieren oder andere leise Geräusche in meinem Umfeld.
Ich bin mir sicher, dass es bei dir auch wieder weggeht, weil es bei mir ja ähnlich war. Es dauert einfach seine Zeit.
Und Stress kann man einfach nicht vermeiden. Mann muss irgendeinen Weg finden damit unzugehen.
Ein Arzt hat mir mal gesagt, dass es eine Art "Zeichen" vom Ohr ist, wenn ich zu gestresst bin. Dann versuche ich einfach auf mein Ohr zu "hören" und mich abzulenken und mir etwas gutes zu tun!

Liebe Grüße, Jasmin

Ps.: bin grade an meiner Bachelorarbeit und seitdem ist es wieder schlimmer, ich weiss aber auch wie gestresst ich bin und einfach auch Angst habe, dass ich das Projekt nicht so gut hinbekomme wie ich es mir vorstelle. Aber auch das geht wieder vorbei ;-) und somit auch die Geräusche

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#9 06-10-2010 19:02:16

KleineResa
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Re: Tinnitus nach Lärmtrauma verändert sich!!

Hi Jasmin,vielen Dank für deinen lieben Beitrag!!!
Ich habe auch schon oft gehört, das es sehr lange dauern kann, bis sich das Ohr nach einem Lärmtrauma erholt.
Bei mir ist es ähnlich, es piepst erst dann, wenn ich es "bewusst" wahrnehme ( ich kann quasi ein windheulen-ähnliches geräusch heraufbeschwören haha, erst isses ganz leise und wenn ich zuhöre ist es wieder da) und wenn ich nicht dran denke ist es auch so ein "zirpen"/ ein hochfrequentes Piepsen und auch sehr hoch, man kann es echt nicht mehr richtig piepsen nennen. Von dem her hat es sich ja schon verbessert.Die ersten 3 Wochen hatte ich ne Alarmglocke auf den Ohren, besonders links, es war furchtbar und ich konnte von nichts anderem mehr reden.
Nach den Infusionen hat sich das Geräusch dann mehr in den Kopf verlagert und wurde leiser, was es auch leichter macht es zu ignorieren. Trotzdem denke ich immer noch zu viel daran, und mache mir über jedes Piepsen in meinem Umfeld oder Ohr Gedanken ( frage Freunde usw: "Hörst du das jetzt auch???Mein Ohr ist lauter???")

Ich arbeite momentan auch an meiner Einstellung, ich denke mir einfach: Es wird schon wieder weggehen....ist es ja schoneinmal!(Obwohl es damals leiser war)...und wenn nicht- ich werd nicht dran sterben! Es gibt Leute, die hat es viel schlimmer erwischt, sei es mit Tinnitus oder anderen Krankheiten ( Meine Oma zB hat schwere Parkinson, wenn ich sehe wie sie sich jeden Tag durchlämpft und mich trotzdem noch nach meinem TT fragt, denke ich mir oft das ich ne Heulsuse bin wink )!
War die letzten 3 Tage toll abgelenkt, hab mit Mama heute ne Shopping-Tour gemacht, gestern war ich lange spazieren und hab den ganzen Tag Sims gespielt big_smile und vorgestern ein ganzes Buch verschlungen.

Deshalb hör ich es eig nur noch abends ( wenn ich runter komme und nur der TV läuft ist dieses leise Säuseln einfach im Kopf) oder wenn ich mir die Ohren zuhalte ( Muss gestehen, an dieser schlechten Gewohnheit arbeite ich noch)...ach, und das wird auch noch besser werden..hab ja noch 4 wochen ferien für schöne Sachen und danach geht der Uni Alltag wieder los.. hmm
Und obwohl ich heute den ganzen Tag innem großen Einkaufszentrum war ( =Krach) hat sich der TT NULL verändert, bin schon davon ausgegangen das es heut abend wieder schlimm wird.Immerhin.

Ich freu mich echt, von dir so positive Rückmeldung zu bekommen, weil scheinbar haben wir ja die gleiche Symptomatik/Verlauf( Nur hat bei mir das einpendeln auf das Säuseln länger gedauert)...wie hast du dein Lärmtrauma bekommen?
Viele Grüße aus der Pfalz wink

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#10 06-10-2010 22:35:38

jasmin
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Re: Tinnitus nach Lärmtrauma verändert sich!!

hey KleineResa,

habe, weil ich eigentlich mal Industriedesign studieren wollte (dann aber auf Kommunikationsdesign umgeschwenkt bin), ein Praktikum im Modellbau gemacht. Der hatte eine Werkstatt mit allen möglichen Geräten die man halt so braucht und war selber nicht so empfindlich. Jedenfalls hat er mir keine Ohrenschützer gegeben und dann die elektrische Hobelmaschine angemacht. Es war ein krasser Ton, extrem laut und extrem dumpf. Sehr schlechte Kombination...

Aber es freut mich für dich, wenn es mit der Ablenkung klappt und trotz des Lärms heute nicht schlimmer ist! Es kann nur besser werden ;-)
Und ich wünsche dir noch eine schöne erholsame Ferienzeit!
(Hätte ich auch gerne...)

Schreib mal wie es dir so ergeht!

Liebe Grüße, Jasmin

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