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Hallo liebe Mitglieder,
Ich habe nach etwa 10 Tagen das Piepen im Ohr ( akuter Tinnitus) (fast) "besiegt". Ich würde es so bezeichnen, da ich glaube, dass man nur mit viel positiver Energie zu diesem Ziel gelangt.
Ich bin mittlerweile davon überzeugt, das mein Piepen im Ohr vollständig weggeht. Im Moment schätze ich die Stärke des Tones auf ca. 5-10 %. Aus diesem Grund habe ich mich entschlossen meine, wenn auch kurze Geschichte, zu erzählen. Ich habe in den ersten Tagen des akuten Tinnitus viele ähnliche Stories gelesen, die mir sehr geholfen haben. Das möchte ich zurückgeben.
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Zunächst zu meiner Person und dem Entstehen des Piepens:
Ich bin 19 Jahre alt und bin fast mit meinem Abitur durch. Während der Abireise waren ein paar Freunde und ich in einer Diskothek in Spanien ( LLoret- "Tropics" --> da würd' ich nicht nochmal reingehen). Wie ihr erahnen könnt, war es in diesem Club extrem laut, und auch viel lauter als ich es aus Clubs/Bars in Hamburg kenne.
Nach ca. 4 Stunden haben wir den Club verlassen und wir drei haben alle das typische dumpfe Gefühl auf den Ohren gehabt. Was ich bisher noch niemals hatte, war dieser fiese Pfeifton auf dem linken Ohr. Bei den zwei Freunden ging das Piepen nach ca. 1-2 Tagen weg. Bei mir blieb es und ich fing an mir Sorgen zu machen. Nachdem ich drei Tage nach dem Vorfall wieder in Hamburg gewesen bin, bin ich zum HNO gegangen. Man sollte mit dem Artztbesuch auf gar keinen Fall zögern. Ich hätte vielleicht sogar schon in Spanien zu einem Artzt gehen sollen, aber die Umstände haben es erschwert.
Zunächst war ich bei einer Ärtztin ,die mich relativ gelassen beraten und mir gut zugesprochen hat. Das hat mich erst einmal beruhigt. Der Hörtest hat allerdings einen klaren Knick aufgezeigt, indem die Frequenz des akuten Tinnitus liegen musste. Die HNO hat mir dann Methylprednisolon 8 mg ( mal 4-3-2-1 je Tag) und Trental (druchblutungsfördernd) verschrieben. Ich sollte nach einer Woche zur Kontrolle erscheinen. Als dann aber bis zum 7. Tag seit dem Discobesuch noch keine deutliche Verbesserung (Tonstärke noch bei ca. 70%) eingetreten ist, bin ich nochmal beim HNO aufgekreuzt.
Diesmal war meine Ärtztin nicht da. Der Kollege hat mich allerdings,was ich bisher irgendwie vermisst habe, super aufgeklärt. Er hat erläutert, dass die Chancen, einen Tinnitus nach einem Lärmschaden vollständig zu beseitigen, nur bei ca. 50% liegen. Das war erst einmal ein Schock für mich. Dennoch war es sehr fair von dem Artzt mir das zu erklären.
Mit dem neuen Wissen und zusätzlichen Tabletten ( pflanzliche Burchblutungsförderung: Tebonin) bin ich dann nach Hause gegangen und habe richtig an mir gearbeitet.
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Damit kommen wir nun zur Verbesserung. Ich habe gelesen, dass der Tinnitus nicht unbedingt physikalischer Ursache sei. Zwar emmitieren geschädigte Sinneszellen im Ohr Störgeräusche, aber es kann sich schnell ein Piepton psychologischer Ursache einrichten.
Also war es klar, dass ich mit positvem Denken den Tinnitus lindern musste.
Es ist das wichtigste, dass man an sich glaubt. Diesen Weg muss jeder für sich alleine gehen. Mir zum Beispiel wurde immer gesagt, ich sei mental stark. Ich wollte dies beweisen und auf gar keinen Fall zu den 50 % gehören, bei denen keine Heilung einsetzt.
Die wichtigsten Schritte für mich waren dabei:
- viel Trinken ( ich habe ca. 5 Liter am Tag getrunken)
Das half mir außerdem eine Art Ritual zu haben. Mit jedem Schluck habe ich mir gesagt wird es mir besser gehen.
-Magnsesium einnehmen
- Kalt/Warm im Wechsel duschen
Das ist durchblutungsfördernd ( kaltes Wasser im Nacken) und ich denke es regt den Adrenalinspiegel an.
- Konzentartionsübungen
Damit konnte ich auch schon zwischendurch den Ton 100%ig ausblenden
- viel schlafen
morgens war der Piepton für 5-10 min komplett weg: das musste einen Grund haben
- das wichtigste: Positiv denken und sich nicht durch kleine Rückschläge entmutigen lassen
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Am 9 Tag war ich dann nochmal beim HNO und habe erneut einen Hörtest gemacht. Und, siehe da, innehalb von 2 Tagen ist der Tinnitus so deutlich besser geworden, dass ich nochmal einen positiven Gefühlschub bekommen habe. Heute am 10. Tag hör ich wie gesagt eigentlich nichts mehr.
Ich nehme noch ein paar Tage die durchblutungsfördernden Tabletten und habe noch einen finalen Termin beim HNO.
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So, jetzt ist der Text doch noch etwas länger beworden als ich dachte
Ich habe an Erfahrung mitgenommen, dass ich mich niemals mehr in zu lauten Clubs/Bars aufhalten werde. Selbst wenn ich bezahlt habe.
Auch werde ich keine Ipod-Stöpsel mehr tragen. Nach so einem Erlebnis merkt man erst, wie verletzlich man doch eigentlich ist.
Ich hoffe ich kann ein paar Leuten helfen, den es so ähnlich geht wir mir es ging! Am Anfang war ich so ungeduldig, aber letztendlich habe ich es geschafft!
Ihr schafft das auch!!
Liebe Grüße und viel Erfolg!!
Offline
Ich habe auch eine Geschichte, allerdings von meiner hochbetagten Tante:
Vor ein paar Jahren bekam sie einen Hörsturz mit TT. Beides verschwand innerhalb kurzer Zeit.
Jahre später kam der TT nach einem lauten Konzert zurück. Als der TT nach einem halben Jahr noch nicht verschwunden war, suchte sie einen HNO-Arzt auf, der ihr mitteilte, dass sie nicht mehr mit dem Verschwinden des TT rechnen könne. Meine Tante sagte sich: Dann ist es eben so, und beschäftigte sich nicht weiter mit dem TT. Wenige Monate danach stellte sie fest, dass der TT wieder verschwunden war.
Ylander
Beitrag geändert von Ylander (29-05-2010 11:40:03)
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Hallo, vielen Dank für deine Tipps. Bin 21 und hab den Tinni ebenfalls durch ein Lärmtrauma, jedoch schon seit 5 Woche. Verbessert hat sich nur wenig, es hat sich eher verändert und von einem penetranten Piepsen in ein Zirpen im Kopf umgewandelt.
Meine Frage: welche Konzentrationsübungen hast du denn gemacht?
Und wie viel Magnesium genommen?
Liebe Grüße
Offline
Danke für die Tipps! Ich kenn das tropics in lloret de mar!
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