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Hallo,
es sind ja sehr hohe und unnatürliche Frequnzen, die in dem Test abgespielt werden. Und mit dem Alter wird die Fähigkeit, diese Frequenzen wahrzunehmen, eben stetig geringer. Das liegt daran, dass man sich dass Innenohr wie eine Wendeltreppe vorstellen kann, die durch "Betreten" (also Empfang von Geräuschen) abgenutzt wird. Die "hohen Frequenzhärchen" sind auf den unteren Treppenstufen angebracht und werden am meisten strapaziert.
Meinen linksseitigen Tinnitus führe ich darauf zurück, dass mein linkes Innenohr auf einer Party, auf der auch eine sehr laute Alarmanlage aktiviert wurde, geschädigt wurde. Ich habe in dem Moment Schmerzen im Ohr empfunden. Nach 6 Monaten wurde mein Gehörsystem im Gehirn auf den Prüfstand gestellt, weil ich sehr unter Prüfungsstress stand. Das Gehirn hat also alle Empfangsgeräte durchgecheckt und die Differenz beider Ohren durch den Ton ausgeglichen (Ich höre den Testton rechts bei 9, links bei 13 Sekunden).
Ich gehe nämlich nicht davon aus, dass im Gehirn zwei Systeme arbeiten, die den jeweiligen Ohren zugehörig sind und unabhängig funktionieren. Vielmehr versucht das Gehirn aus beiden Inputs ein Gesamthörempfinden zu konstruieren. Wir sehen ja schließlich auch nicht zwei Bilder sondern ein zusammengesetztes. (Bei der Oma einer Bekannten, die einen Schlaganfall erlitten hat, funktioniert das Zusammensetzen allerdings nicht mehr, was zu Doppelbildern führt. Lösung: Augenklappe.)
Dass normale Altersschwerhörigkeit nicht zum Tinnitus führt, liegt wohl hauptsächlich daran, dass die Abnutzung langsam und gleichmäßig erfolgt und sich dass Gehirn auch langsam darauf einstellen kann.
Pitzamo
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