#1 02-01-2010 19:05:32

Fepinho
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Hörsturz mit Tinnitus seit dem 15.12.2009

Hallo Thomas und all die Anderen aus diesem Forum,
ich bin neu im Forum und hab deine Seite und insbesondere den Link von Prof. Karl Meyer gelesen.
Ich habe seit 2 1/2 Wochen einen Tinnitus auf dem rechten Ohr.
Bei mir hat das Nachts mit einem grippalen Infekt begonnen. Dann bin ich zwei Tage später zum Arzt, der mich dann auf den folgenden Tag zum HNO-Arzt überwiesen hat.
Der hat bei mir einen Hörsurz im linken Ohr!!! festgestellt und er hat mir Prednisolon (Cortison) verschrieben und mich mit dem Satz "Das wird schon wieder" für die Weihnachtsferien (Die Praxis hat dann Urlaub) an einen anderen HNO-Arzt verwiesen. Kurz vor Weihnachten ging ich dann zu diesem Arzt der mir sagte "Sie müssen jetzt lernen mit diesem Tinnitus umzugehen" und mir Pentoxifyllin (Durchblutungsförderndes Medikament) verschrieb. - -
Seit diesem Satz habe ich die "Vollkrise" bekommen. Mir wurde da erst richtig bewusst, dass dieses Geräusch nun mein alltäglicher Begleiter werden könnte. Mein Geräusch ist ein Rauschen und es stört mich auch nur wenn ich schlafen gehe (ich schaffe es bisher ohne Medikamente bzw. Ablenkungsgeräusche einzuschlafen), aber es macht mir trotzdem einige Sorgen. Und das Gehör ist noch immer nicht ganz hergestellt
Die stressbedingte Theorie von dir möchte ich hier als "Neu-Tinnituser" unbedingt unterstützen. Den, nachdem mir der zweite Arzt die Diagnose eröffnete wurde das Geräusch schnell lauter und nervender!!!
Heute war nun der erste Tag an dem das Geräusch wieder etwas leiser geworden ist, was, so glaube ich, daran liegt, dass ich heute wieder gearbeitet habe.

Nächste Woche gehe ich wieder zum Arzt und hoffe er kann mir nochmals weiterhelfen. Aber vielleicht könnt ihr mir auch helfen, es tut mir auch gut in diesem Forum zu lesen und euren Umgang mit diesem nervigen Geräusch zu erfahren. Insbesondere interessiert mich wie ich im linken Ohr einen Hörsturz haben kann und daraufhin im rechten Ohr einen Tinnitus? Und vielleicht noch geeignete Therapiemöglichkeiten?

Danke Fepinho

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#2 03-01-2010 19:48:28

Thomas
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Re: Hörsturz mit Tinnitus seit dem 15.12.2009

Hallo Fepinho,

Willkommen in Forum.

Ein Hörsturz und Tinnitus treten zwar oft zusammen auf, aber durchaus nicht immer. Es kommt auch vor, dass der eine wieder verschwindet, aber der andere nicht (zumindest nicht gleichzeitig). Beides sind verschiedene Symptome einer nervlichen Störung (zum Beispiel hervorgerufen durch Stress).

Wie Du ja auch schon festgestellt hast, ist es wichtig, dass Du nicht in Panik verfällst, da dies den Tinnitus nur verschlimmert. Versuche, die Sache so gelassen wie möglich zu sehen, und lenke Dich soviel wie möglich ab. Eine Vermeidung von nervenanregenden Mitteln (Koffein, Alkohol) ist im Moment auch angeraten.
Obwohl es richtig ist, dass man kurz-und mittelfristig mit dem Tinnitus umzugehen lernen muss, dies besagt nicht, dass er sich nicht wieder bessern kann. Im Gegenteil, je besser man mit ihm umzugehen lernt, um so schneller wird sich der Tinnitus abschwächen.

Thomas

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#3 05-01-2010 19:57:30

Fepinho
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Re: Hörsturz mit Tinnitus seit dem 15.12.2009

Hallo Ihr alle die ihr meine Beiträge lest

Thomas danke für die Antwort!
(Deine Geschichte und deine Beiträge machen Mut, auch mir - du leistest einen wichtigen Job als Internettherapeut!!! "SUPER")

Mein Tinnitus ist jetzt genau drei Wochen alt. Ich bekomme seit 2 Tagen Infusionen und nach den Infusionen am Morgen höre ich den Tinnitus fast gar nicht mehr. Gegen Abend meldet er sich dann wieder und auf die Nacht, in der ich "gottlob" immer noch ohne Ablenkung einschlafen kann ist er dann spürbar lauter.
Meine Methode einzuschlafen ist: Ich lausche dem Tinnitus und gebe ihm eine geringe Wertigkeit und dann bilde ich mir ein, dass er leiser wird (vielleicht wird er das auch), freue mich und schlafe ein. Ich weiß, dass klingt blöd ist aber bei mir so.
Mein HNO-Arzt hat mir heute gesagt, dass ich noch Hoffnung auf Besserung habe, weil: Die betroffenen Ohrregionen sich nach bis zu 4-6 Wochen noch selbst heilen können, und erst dann eine dauerhafte Schädigung und damit ein bleibendes Geräusch sicher sei.
Ich bin nervlich ziemlich durch den Wind und das meist Tagsüber! Ich hoffe zwar, dass der Tinnitus noch verschwindet oder sich spürbar reduziert (so wie nach der Infusion!!!), aber ich finde mich nun auch schon ein bißchen mit dem Tinnitus ab.
Ich weiß nur nicht warum er kam?! Ich habe ein schönes Privatleben (Frisch Verheiratet), einen Job der mir Spaß macht und mich erfüllt. Und jetzt das!!! Ich hoffe, dass ich gerade durch mein gutes Umfeld wieder ins Lot komme und später meinen Kindern kein "Deprivater" sein muss. - Der STRESS muss weg

Nochmals meine wichtigsten Fragen:
1. Was hat die eher kurzfristige Verbesserung des Tinnitus nach den Infusionen für eine Aussagekraft für den Therapyverlauf?
2. Habt ihr noch Tipps zur besseren Stressbewältigung?
3. Der Arzt hat mir "Musapam" gegen Muskelverspannungen verschrieben, hat jemand damit im Zusammenhang mit "Tinnitus" Erfahrungen?

Danke für die Antworten
Fepinho

Beitrag geändert von Fepinho (06-01-2010 11:32:43)

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#4 06-01-2010 11:38:22

Fepinho
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Re: Hörsturz mit Tinnitus seit dem 15.12.2009

Wasserstandsmeldung in Sachen Tinnitus:
Konnte heute Nacht wieder recht gut schlafen! (Abends konnte ich mich gut ablenken und bin recht ruhig ins Bett!)
Hab vor dem Einschlafen "Musapam" genommen. Ich denke nicht, dass es für die Verbesserung des Tinnitus verantwortlich war, es hat mich ziemlich schläfrig gemacht. Nachts bin ich aufgewacht und hatte wieder ein "lauteres Geräusch" im Ohr, doch durch das "Musapam" war ich, so denke ich, fast "apathisch" und bin dann gleich wieder eingeschlafen. Ich werde das Medikament aber trotzdem heute Abend nicht mehr nehmen, da es mir ein wenig zu "heavy" erscheint und ich es gerne ohne solche Hämmer (Es wird bei spastisch Kranken zur Muskelentspannung eingesetzt) schaffen will!!!

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#5 07-01-2010 20:23:37

Thomas
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Re: Hörsturz mit Tinnitus seit dem 15.12.2009

Fepinho schrieb:

Nochmals meine wichtigsten Fragen:
1. Was hat die eher kurzfristige Verbesserung des Tinnitus nach den Infusionen für eine Aussagekraft für den Therapyverlauf?
2. Habt ihr noch Tipps zur besseren Stressbewältigung?
3. Der Arzt hat mir "Musapam" gegen Muskelverspannungen verschrieben, hat jemand damit im Zusammenhang mit "Tinnitus" Erfahrungen?

Danke für die Antworten
Fepinho

Hallo Fepinho,

Jede Verbesserung ist an sich ein gutes Zeichen. Man muss nur Geduld haben und nicht gewaltsam versuchen, hier die Sache zu beschleunigen.
Und was den Stress angeht, da muss man dies schon individuell anfassen. Du solltest selbst am besten wissen, was den Stress bei Dir vermindert.

Thomas

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#6 09-01-2010 15:33:10

Fepinho
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Re: Hörsturz mit Tinnitus seit dem 15.12.2009

Nun habe ich seit fast 4 Wochen dieses lästige Geräusch im Ohr. Seit einer Woche bekomme ich Infusionen und hoffe, dass sie noch etwas positives bewirken können. Mein Geräusch schwankt in der Lautstärke erreicht aber nie einen Grad wie ihn z. B. "Jochen Hermann" beschrieben hat. Manchmal ist es sehr leise und es muss schon ganz still sein, dass ich ihn höre. Beim Fernsehen wird er meist lauter und wirklich störend -  ich versuche nicht direkt nach dem Fernsehen ins Bett zu gehen, sondern mich noch etwas zu entspannen.
Mir geht es nervlich schon besser und ich kann mich immer öfter ablenken und denke nicht an den Tinnitus, besonders das Arbeiten tut mir gut.
Was mir allerdings sorgen macht und was mich am Meisten beschäftigt ist, dass ich Angst habe, dass das Geräusch lauter werden könnte, sogar "unerträglich" werden kann.
Ich bin Lehrer und ab nächster Woche wieder täglich mit lautstarken Kindern konfrontiert. Ich liebe meinen Beruf, habe aber Angst, dass er mich noch kranker machen könnte!

Fragen die ich noch habe:
1. Weiß jemand, ob Geräuschsteigerung beim Tinnitusverlauf öfter vorkommen oder ist es eher die Regel, dass das Geräusch der Anfangswochen auch später nicht merklich überschritten wird.
2. Kann die Tinnitusgenesung oder die stetige Besserung auch mit dem Alter zusammenhängen (Ich bin erst 29) - (Ich denke ja, würde aber gerne eure Erfahrungen und Meinungen dazu lesen)
3. Mein Arzt meinte, dass es eine starke Verbindung zwischen Schwerhörigkeit (Ich höre auf dem linken Ohr seit Jahren nur noch etwa 60 % - Tinnitus ist allerdings auf dem rechten Ohr) und Tinnitus gibt. Diese Annahme wurde durch meinen Vater anfänglich bestätigt der stark Schwerhörig ist (Hörvermögen auf beiden Ohren unter 20%) und der mir auf Nachfrage letzte Woche berichtet hat, dass er Nachts auch ein Ohrengeräusch wahrnimmt. Sein sarkastischer Kommentar zu seinem Ohrengeräusch war: "Ja, ich freu ich mich über das Geräusch, sonst höre ich ohne Hörgeräte gar nichts!!!"
- So was hilft mir auch meine, zurzeit von Selbstmitleid geprägte, Wahrnehmung, wieder auf normalen Boden zu holen!

Vielen Dank
Fepinho

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#7 09-01-2010 19:11:31

Thomas
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Re: Hörsturz mit Tinnitus seit dem 15.12.2009

Fepinho,

Der Tinnitus ist ja nervlich bedingt, und daher in seiner Stärke sehr stark von der Aktivität des Nervensystems anhängig. Diese ist in der  Regel sehr schwankend, und daher gibt es immer ein gewisses auf und ab mit dem Tinnitus, abhängig von den Umständen. Eine durchgehende Verschlechterung ohne Grund gibt es nicht, d.h. bei einer Verschlechterung sollte man versuchen, den Grund herauszufinden und abzustellen (der häufigste Grund für die Verschlechterung ist übrigens lediglich die Angst davor, so dass man hier leicht in einen Teufelskreis gerät).

Thomas

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#8 18-01-2010 18:46:27

Fepinho
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Re: Hörsturz mit Tinnitus seit dem 15.12.2009

Hallo,

mein Tinnitus kann man nach nun ca. 5 Wochen wohl als chronisch bezeichnen!? Das leichte Säuseln höre ich Tagsüber eigentlich nicht. Abends wenn ich einschlafe höre ich es meist ganz leise, Nachts und am Morgen ist es dagegen stärker. Im Verlaufe des Morgens schwächt sich der Tinnitus ab! Ich werde deshalb diese Woche zu Zahnarzt gehen und bekomme wohl eine Knirschschiene gegen mein Knirschen und Klackern, dass ich (laut meiner Frau) Nachts veranstalte. Dadurch erhoffe ich mir Besserung.

Leider habe ich (oder bilde mir ein ihn zu haben) einen hohen (der Ton ist sehr leise und ich höre ihn "vielleicht" auch nur weil ich in letzter Zeit so "hellhörig" geworden bin) Ton in beiden Ohren der mich stark verunsichert. Seit dieser Zeit habe ich auch Kopfweh, könnte es sein, dass dies nur ein vorrübergehender "Druckton" ist der wieder weggeht oder sollte ich mich einer Behandlung unterziehen??? Ich habe gelesen, dass man, wenn man "Hellhörig" ist einen Tinnitus mit einem normalen Körpergeräusch verwechseln kann (Blutstrom etc.)


Es grüßt Philipp

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#9 18-01-2010 20:49:17

Thomas
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Re: Hörsturz mit Tinnitus seit dem 15.12.2009

Philipp,

Es gibt keine feststehende Frist, nach dem der Tinnitus chronisch ist. Man kann hier Zahlen finden von einigen Tagen bis zu einem Jahr (letzteres zum Beispiel auf der Seite http://www.neuro24.de/tinnitus.htm ). Die Einteilung ist hier sehr willkürlich. Insbesondere hat es kaum Einfluss auf etwaige Therapien. Der Tinnitus kann nach ein paar Wochen genausogut wie nach ein paar Jahren wieder verschwinden. Es hängt alles von den Umständen ab.

Thomas

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