Sie sind nicht angemeldet.
MaBi schrieb:
Hallo Stephan,
ich habe auch gerade meinen (ich glaube, 3. Rückschlag) hinter mir und ich kann Dir nur aus meiner Erfahrung sagen, dass es wieder besser wird.
Ich habe jetzt seit Anfang Februar wieder mit verstärkten Geräuschen zu tun und seit ungefähr einer Woche kann ich sie wieder soweit verdrängen, d.h., ich höre sie und auch nicht. Das schaffst Du auch wieder! Ich habe diesmal wirklich versucht, den Tinni einfach nicht mehr ernst zu nehmen und ihn dahinrauschen zu lassen, in dem Vertrauen, dass er sich auch diesmal wieder auf eine unauffällige Lautstärke zurückziehen wird. Bloß nicht mit aller Kraft versuchen, ihn loszuwerden. Das klappt bei mir nicht, da wird er höchstens noch lauter, da die Hörverarbeitung im Gehirn leider alles verstärkt, was wichtig für einen scheint.
Ich weiß, hört sich alles nach Binsenweisheit an, aber bei mir hilft das Ignorieren wirklich. Gelingt mir aber erst immer nach einer Weile, aber das wird bei Dir auch wieder!
Lg, Birgit
Hallo Birgit, vielen Dank für Deine Antwort. Du gibst mir mit Deiner Erfahrung Hoffnung. Mein jetziger Rückfall ist bislang der heftigste, den ich erlebt habe. Er hält jetzt auch schon über 3,5 Monate an, ohne auch nur ein bisschen abzuklingen. Die Lautstärke versetzt mich in einem Erregungszustand, der ein Abklingen der Symptomatik nur schwer möglich machen wird. Mit der Fokussierung gebe Ihr Dir natürlich recht. Bislang habe ich den Kreislauf nicht durchbrechen können. Verstärkt wird dieser Zustand dadurch, dass ich krankheitsbedingt Existenzängste entwickelt habe. Die Arbeit fällt mir sehr schwer. Wie lange haben denn Deine anderen Rückfälle gedauert, bis es wieder besser wurde? Kannst Du Dich noch daran erinnern? Mein Sorge ist, dass der Tinnitus mittlerweile so laut ist, dass es mir nicht mehr möglich sein wird, ihn zu ignorieren, um aus der Spirale rauszukommen. LG Stephan
Offline
endewa schrieb:
Ein ganz klares JA trancestivi.
Es gibt für TT keine Zeitspanne.
Bei mir,wie auch bei anderen ist er einfach mal so gekommen und klar kann er auch wieder gehen,so wie es bei mir war.
Aber natürlich musst Du weiter an der Lebenssituation arbeiten.
Kurz gesagt, Schlaf,Stress,Körper/Geist und Seele.....musste ich auch alles erst richtig lernen.
Nochmal,es gibt immer Hoffnung,dass der Quälgeist wieder das Weite sucht.....
Gruss
Danke Dir Endewa
Ich arbeite gerade daran meine Lebenssituation zu überdenken. Damit ist hauptsächlich mein beruflicher Hintergrund gemeint. Mittlerweile habe ich die Erkenntnis, dass ich mit meiner beruflichen Situation niemals eine Besserung meines Geräusches erreichen werde. Ich bin mittlerweile soweit, dass ich über eine vorzeitige Ausscheidung nachdenke. Hauptsache es ist nicht zu spät für eine Genesung. Mit weniger Geld kann ich auskommen, nicht aber mit meinem derzeitigem Gesundheitszustand. Für Dein klares "Ja" möchte ich mich bedanken. Diese oder ähnliche Aussagen, machen dieses Forum so wertvoll. LG Stephan
Beitrag geändert von trancestivi (11-04-2024 13:50:00)
Offline
Thomas schrieb:
Hallo Stephan,
Es tut mir leid, dass Du wieder einen Rückfall hattest. Kannst Du wenigstens noch ausreichend schlafen? Falls ja (ob mit oder ohne Hilfsmittel), solltest Du zumindest eine gute Grundlage haben dafür, dass sich die Sache auch wieder bessert. Man neigt oft dazu, die alleinige Tatsache einer vorübergehenden Verschlechterung zu dramatisieren, ohne dass hier eine konkreter Grund dafür vorliegt. Ja, es mag zeitweise störend sein, aber Du solltest darauf mehr pragmatisch reagieren und Dich nicht darüber ärgern. Ärger verschlimmert die Sache nur noch einmal um 200%. Da helfen dann auch Spaziergänge oder andere Entspannungsmaßnahmen nichts, wenn Du diese mit Ärger im Hinterkopf durchführst. Dies ist dann keine Entspannung mehr. Du solltest Dich mehr mit Sachen beschäftigen, die Dich wirklich interessieren und in positiver Weise ablenken. Dann wird der Tinnitus auch nach und nach wieder den Hintergrund treten.
Thomas
Ach übrigens Thomas, die Gehörstöpsel, die Du mir empfohlen hast, habe ich mir soeben bestellt. Vielen Dank für Deinen Tip. Ich hatte schon etliche dämpfende Stöpsel, die ich ausprobiert habe. Ich bin auf dieses Produkt gespannt. Ohne diese kleinen Helferlein wäre an manchen Tagen gar nichts mehr gegangen, auch wenn ich immer wieder Versuche, mich nicht allen Lärmquellen zu entziehen, damit die Empfindlichkeit nicht noch stärker wird. Das Problem der Gehörstöpsel ist, dass die Ohrgeräusche im Moment des Tragens noch unerträglicher sind, weil die Maskierung durch Außengeräusche fehlt. LG Stephan
Beitrag geändert von trancestivi (11-04-2024 21:58:39)
Offline
Hallo Stephan,
also meine Rückfälle haben auch meistens ein paar Monate, 3 oder 4, ich kann es nicht so genau sagen, da ich dann nicht mehr täglich hingehört habe, ob er sich vielleicht verändert (lauter/leiser) hat, gedauert.
Irgendwann hat bei mir dann immer ein Gefühl von "was soll's, wird schon wieder "verschwinden", eingesetzt und dann ist er tatsächlich auch nach einer Weile wieder in der Versenkung verschwunden, sprich, ich habe ihn eben leise wahrgenommen, wenn ich nach ihm gesucht habe.
Weil Du schreibst, dass Du bestimmte Geräusche vermeidest, da sie den Tinnitus bzw. die Hyperakusis verstärken - ich habe dazu einmal ein Video von dem Dr. Uso Walter gehört, in dem er erklärt, dass man genau das eigentlich nicht tun sollte. Ich weiß nicht, ob es o.k. ist, wenn ich den link hier reinstelle? Ich habe nämlich genau diese Erfahrung vor ein paar Wochen gemacht. Ich habe mit Ohrstöpsel (weil ich meinen Tinni ja nicht noch mehr hochschrauben wollte) ein Konzert besucht, woraufhin er dann völlig durchgedreht ist, sodass ich das Konzert verlassen musste. Erst auf der Straße, als ich die Stöpsel aus den Ohren zog, hat er sich wieder halbwegs eingekriegt. Also was ich damit sagen will, man sollte eigentlich keine Angst vor Geräuschen haben, denn das erhöht auch wieder den Stresspegel.
Offline