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Panda schrieb:
azrakn schrieb:
Man sagt aber immer dass es WENN dann innerhalb max. 2 Monaten erholen kann
Ich weiß nicht wer das sagt, aber das ist Blödsinn. Es gibt Erfahrungsberichte auf Tinnitustalk, wo Prednisolon nach 8 und 14 Monaten noch Teile des Gehörs wiederhergestellt hat. Lt. der Website von Dr. Klingmann kann es bei bei einem Hörsturz auch nach einem Jahr noch Verbesserungen im Audiogramm geben. Und es gibt auch Studien (Bombenexplosion in einem Bus, Unfälle bei der US Army), die zeigen, dass das Gehör bei einem Lärmtrauma bis zu 6 oder auch 12 Monate benötigen kann, um sich zu bessern.
Das Problem bei einem Lärmtrauma ist auch der sogenannte Hidden Hearing Loss, der im Audiogramm nicht sicherbar ist. Es handelt sich dabei um eine Schädigung des Hörnvers bzw. der synaptischen Anbindung des Hörnervs. Nach meinen Recherchen kann sich der Hörnerv zumindet teilweise regenerieren. Das dürfte u.U. auch ein Grund sein, warum sich ein Tinnitus (durch Trauma) oft innerhalb der ersten zwei Jahre bessert. Im Maus-Modell ist der Hidding Hearing Loss durch die Injektion von Neurotrophinen (BDNF) reversibel.Ich weiß nicht, ob es dazu auch Forschung beim Menschen gibt.
Ein bestandenes Audiogramm bedeutet nicht automatisch, dass deine Ohren keinen Schaden haben. Es können auch Frequenzen zwischen den gemessenen Frequenzen oder über 8 kHz geschädigt sein. Außerdem zeigt ein Audiogramm nicht den oben angeführten Hidden Hearing Loss. Bei mir hat eine Ohrenreinigung einen im Audiogramm sichtbaren Schaden verursacht. Durch sogeanntes "clarinetting" (verstopfter Sauger) kann die Ohrenreinigung extrem laut sein.
Liebe*r Panda,
danke für deine ausführliche Erklärung. Das mit den Frequenzen über 8 kHz stimmt total, denn mein Arzt hat ja auch gemeint, dass der Hörtest in Ordnung scheint, aber wahrscheinlich die Frequenzen betroffen sind, die im Audiogramm nicht sichtbar sind. Der Gerausch war wirklich laut. İch habe mich in dem Moment auch angespannt.
Darf ich dich bitte fragen, ob dein Ohr nach der Ohrreinigung geheilt ist bzw. wie lange es gebraucht hat dafür? İch versuche mit meinen Nerven stabil zu bleiben und es ist eine Herausforderung für mich. Jede Rückmeldung ist Gold wert! Danke für die Antwort im Voraus
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Hallo, ich habe Monate nach meinem Trauma noch Kortison bekommen und das Audiogramm hat dann wieder gepasst. Irgendwo wird schon irgendwas beschädigt sein (Ohr? Nerv? Gehirn?), sonst würde es nicht pfeifen. Aktuell versuche ich ruhig zu bleiben, meinen Hobbies nachzugehen, meine Ziele zu erreichen und das lästige Pfeifen zu überhören. Zudem hoffe ich auf weitere Besserung in den nächsten Monaten und ggf. Jahren. Außerdem wird es mit dem Susan Shore Device in absehbarer Zeit (2024? 2025?) erstmalig eine wahrscheinlich funktionierende Behandlung für Tinnitus geben (zumindest in den USA). Sieh' dir mal den Youtube Kanal von "Hyperacusis And Tinnitus Sufferers United" an. Da gibt es gute Infos dazu.
Beitrag geändert von Panda (09-03-2024 15:34:55)
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Panda schrieb:
Hallo, ich habe Monate nach meinem Trauma noch Kortison bekommen und das Audiogramm hat dann wieder gepasst. Aktuell versuche ich ruhig zu bleiben, meinen Hobbies nachzugehen, meine Ziele zu erreichen und das lästige Pfeifen zu überhören. Zudem hoffe ich auf weitere Besserung in den nächsten Monaten und ggf. Jahren. Außerdem wird es mit dem Susan Shore Device in absehbarer Zeit (2024? 2025?) erstmalig eine wahrscheinlich funktionierende Behandlung für Tinnitus geben (zumindest in den USA). Sieh' dir mal den Youtube Kanal von "Hyperacusis And Tinnitus Sufferers United" an. Da gibt es gute Infos dazu.
İch bewundere es immer, wie Menschen wie optimistisch bleiben können. İch freue mich umso mehr einen Austausch zu halten, dann dann kann ich als eine Pessimistin halbwegs positiv in die Zukunft schauen.
Danke für den Link, werde ich mir anschauen. İch habe kein Tinnitus, sondern eben wie geschildert eine Störung beim Hören im Hochtonbereich. Dass Kortison dir geholfen hat (monate danach) ist auch ein Wunder. Mein Arzt hat gemeint in der zweiten Woche bereits, dass ich in den ersten drei Tagen gehen musste damit Kortison hilft. İch hoffe nicht, dass sich noch ein Tinnitus wegen der Störung entwickelt. İch bin ein Mensch mit Angststörung. Es ist sehr schwer so zu leben..
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Achso, ich glaube, dass du sehr gute Chancen hast, dass dein Problem besser wird. Hyperakusis und Dysakusis bessern sich in der Regel, nach all dem was ich gelesen habe. Meine Hyperaksis mit Tensor-Tympani-Syndrom ist im Laufe der Monate auch besser geworden bzw. fast verschwunden. Mir ist es anfangs auch nicht gut gegangen, ich war kurz davor mich einliefern zu lassen. Mittlerweile bin ich zwar nicht mehr depressiv, aber noch genervt. Aber ich lebe mein Leben so gut es geht und denke wieder positiv.
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Kortison kann nach vielen Monaten noch helfen, da gibt es Berichte. Außerdem bin ich eine der Personen, die von Kortison nach Monaten profitiert hat. Der Medizin/Forschung scheint das allerdings nicht bekannt zu sein.
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Panda schrieb:
Achso, ich glaube, dass du sehr gute Chancen hast, dass dein Problem besser wird. Hyperakusis und Dysakusis bessern sich in der Regel, nach all dem was ich gelesen habe. Meine Hyperaksis mit Tensor-Tympani-Syndrom ist im Laufe der Monate auch besser geworden bzw. fast verschwunden. Mir ist es anfangs auch nicht gut gegangen, ich war kurz davor mich einliefern zu lassen. Mittlerweile bin ich zwar nicht mehr depressiv, aber noch genervt. Aber ich lebe mein Leben so gut es geht und denke wieder positiv.
İch kenn das. Gestern war ich psychisch so fertig und mit Gedanken so sehr am Ohr, sodass ich verkrampft war und eine “Muskelverspannung” im Ohr bei lauten Gerauschen zusatzlich empfunden habe. Sonald es laut war, haben sich also die Muskel im (betroffenen) Ohr zusatzlich zu dem bestehenden Syndrom angespannt. İch habe sofort eine Meditation durchgeführt und mich entspannt. Du kennst dich sicher aus, aber ist auch eine Entspannungsmethode für dich.
İch weiß nicht ob es sich bei mir um ein Hyperakusis/Dyakusis handelt. Es geht eher um eine İnnenohrbeschadidung im hohen Frequenzbereich. Hyperakusis und Dyakusis sind heilbar, habe ich auch viel gelesen. Schaden im Ohr bleiben vielleicht aber doch - darum meine Angst!
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Diese Muskelkontraktion könnten eine Form von Tensor-Tympani-Syndrom sein. Das ist grundsätzlich psychisch/harmlos. Als mir das bewusst war, ist es auch besser geworden.
Ich bin kein Arzt. Aber Dysakusis ist der Überbegriff für Fehlhörigkeit und eine solche liegt hier offenbar vor. Wo das Problem genau liegt (Innenohr, Hörnerv, Gehirn) ist wohl nicht restlos geklärt. Bitte entspanne dich, du hast gute Chancen, dass dein Problem mit der Zeit besser wird.
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Panda schrieb:
Diese Muskelkontraktion könnten eine Form von Tensor-Tympani-Syndrom sein. Das ist grundsätzlich psychisch/harmlos. Als mir das bewusst war, ist es auch besser geworden.
Ich bin kein Arzt. Aber Dysakusis ist der Überbegriff für Fehlhörigkeit und eine solche liegt hier offenbar vor. Wo das Problem genau liegt (Innenohr, Hörnerv, Gehirn) ist wohl nicht restlos geklärt. Bitte entspanne dich, du hast gute Chancen, dass dein Problem mit der Zeit besser wird.
Danke! İch wünsche dir alles Gute und eine schnelle Genesung!
Liebe Grüße
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Thomas schrieb:
Hallo azrakn,
Willkommen im Forum.
Deine Beschreibung hört sich ganz nach Hyperakusis (Geräusch-Überempfindlichkeit an). Du solltest Dir deshalb keine Sorgen machen. Dies verschwindet meist nach einiger Zeit (ein paar Monate vielleicht) von alleine wieder.
Thomas
Lieber Thomas,
ich muss dich etwas fragen. Ich habe Recherchen im Internet gemacht über Hyperakusis. Es steht im Web, dass nach einer Hyperakusis sich dann wegen bestehenden Schalleitungsstörung auch ein Tinnitus entwickeln kann. Ich spüre tiefen Angst im ganzen Körper. Hast du Erfahrungen mit Hyperakusis? Es ist heute genau 1 Monat, ich war vorhin in einem Raum wo 6-7 Personen waren, es wird laut gesprochen, laut gelacht, ich habe auch laut sprechen müssen, linkes Ohr klirrt (verzerrt). Ich weiß nicht mehr, was ich machen soll.. Nur abwarten? Oder mich damit abfinden und auf ein Tinnitus warten? Bitte um eine Rückmeldung über deine Erfahrungen damit...
DANKE!
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Hallo azrakn,
Ich, wie wohl die meisten anderen hier, kenne Hyperakusis nur als Begleiterscheinung meines Tinnitus. Es war aber genauso wie bei Dir, mit verzerrten, klirrenden Klang bei vielen normalen Geräuschen, die auch unangenehm laut wirkten. Dies verschwand aber nach 2-3 Monaten von alleine wieder. Vielleicht haben auch die Schmerztabletten dazu beigetragen die ich anfangs eine Zeit lang häufiger zur Unterdrückung meines Tinnitus genommen hatte. Kannst Du ja auch mal für ein paar Tage versuchen (1-2 Paracetamol oder Aspirin am Tag). Es ist ja alles nur eine nervliche Störung/Überreizung, und Schmerztabletten sind darauf angelegt diese zu dämpfen. Vitamin B12 könnte auch helfen.
Thomas
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