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Hallo!
Vorweg, ich habe keine Angst vor meinem Tinnitus der mich seit 24 Jahren sporadisch wieder besucht, auch momentan ist er gerade da. Bei mir gibt es jedoch eine Möglichkeit diesen jedes Mal weg zu bekommen.
WIE KOMMT ER?
Es ist dasselbe Schema. Im Zuge einer Sinusitis, die bis auf die Ohren strahlt (teils mit Schmerzen) habe ich einen einseitigen Hörsturz. Dieser bessert sich nach Tagen bis Wochen vollständig. Jedoch tritt nach ca. 24 Stunden der Tinnitus auf, der sich zwar im Laufe der Zeit verändert jedoch nicht alleine verschwindet.
WIE IST ER?
Mein Tinnitus ist immer derselbe. Auf beiden Ohren ist ein sinuswellenartiges hochfrequentes Geräusch (7 - 11 Khz) zu hören, und zwar auf mehreren Tonebenen. Wer noch die alten Bildröhren bei sehr alten TV-Geräten kennt das Geräusch vielleicht. Im Anfangsstadium ist auf dem hörsturzbefallenden Ohr auch eine Art Morsezeichen zu hören, tiefer in der Frequenz - vielleicht so 4 - 5 Khz, mit unterschiedlichen kurzen und lagen Morsezeichen). Nach einigen Tagen bis Wochen verschwinden die allerdings wieder, treten nur manchmal wieder auf wie bei Stress, Erkältung etc. ...
WIE ERFOLGT DIE BEHANDLUNG
Im Jahre 2000, als ich das erste Mal betroffen war, probierten wir alles (Vitamine, Massagen, Rotlicht, Cortison, Infusionen, Strom, ...). Nichts hat geholfen, lediglich das Gehör ist vollkommen wiederhergestellt worden. Mein Facharzt bot mir nach ca. 5 Monaten an eine HBO zu probieren (Hyperbare Sauerstofftherapie in einer Druckkammer). Nach 5 Monaten ist das ganze normalerweise chronisch und nicht mehr heilbar. Die technische Leiterin der HBO-Abteilung gab mir bekannt, dass bei den meisten Patienten im Zuge der Behandlung der Tinnitus lauter wird (Reaktion mit dem hyperbaren Sauerstoff) und sich bei manchen Patienten ca. 4 Wochen NACH BEENDIGUNG der Behandlung eine Besserung einstellt. Genauso war es auch bei mir. Ich habe schön brav meine Sitzungen gemacht und ein Monat nach Beendigung ist mir mein Tinnitus nicht mehr aufgefallen. Zuerst wird er beim Einschlafen leiser - man freut sich, später ist er dann auch beim Aufwachen nicht mehr zu hören.
4 x hatte ich bis dato denselben Verlauf und immer ist der Tinnitus genauso wieder verschwunden. Die Wartezeiten auf eine Behandlung waren unterschiedlich. Von 4 Tagen bis 5 Monate und jedesmal war die Heilung diesselbe. Heute habe ich eine neue Behandlung begonnen. Wieder eine schwere Sinusitis letzten November mit Hörsturz und Tinnitus. 3 Monate Wartezeit hat es leider geheißen, aber ich bin zuversichtlich, dass im April der Tinnitus abermals verschwindet.
Vielleicht hilft das hier jemandem.
lg
Walter
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Morgen,
dann frage ich mal was kostet das Vergnügen ???
Gruß Christina
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Hallo Christina,
in Österreich gibt es nur eine "echte" Druckkammer, die steht in Graz und ist sogar die zweitgrößte der Welt. Ich komme jetzt gerade wieder von meiner Behandlung - zurück zur Arbeit. Der Tauchgang dauert in etwa 90 Minuten; abgetaucht wird auf 12 Meter, geatmet reiner Sauerstoff mit einer 10-minütigen Pause. Das ganze sollte man so 15 bis 30 mal machen (5 x die Woche, Wochenende frei). Im Jahr 2000 (mein erster Besuch) tauchten wir lediglich 10 mal ab, nunmehr sind es eher 15 bis 20 mal.
Die Kosten in Österreich betragen genau null Euro. Wer unselbständig erwerbstätig versichert ist sollte auch nichts bezahlen lt. der ärztlichen Leitung in Graz. Bei uns läuft das mit einer "Überweisung" eines Facharztes bzw. Hausarztes, abgerechnet wird dann direkt mit der jeweiligen, zuständigen Krankenkasse. Bei Selbständigen sieht das ganze wahrscheinlich anders aus.
Es gibt da noch die "milde" HBO. Da sind mehrere Standorte vorhanden, aber für Tinnitus ist die wohl eher nicht ausgelegt. Die hilft eher im Sportbereich, bei Stress und/oder Schlafstörungen, ... Dort wird lediglich auf 3 Meter abgetaucht und es wird nur ein Sauerstoffgemisch geatmet.
lg
Walter
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Hallo Walter,
ich habe mal Dr. Google gefragt und da sehen die Zahlen für Deutschland anders aus.
Wie viel kostet eine Sauerstofftherapie?
Die Kosten pro Sitzung liegen zwischen 327 und 375 Euro, meistens werden zwischen 15 und 40 Sitzungen angeboten. Hyperbare Sauerstofftherapie (HBO-Therapie) bedeutet, dass Patientinnen und Patienten unter erhöhtem Umgebungsdruck reinen Sauerstoff einatmen.27.04.2023.
.
Ich komme in der Zwischenzeit ganz gut zurecht´. Mal ist es laut, mal leise, mal unterschiedliche Töne, mal rechts mal links, aber alles im Bereich des erträglichen..
Gruß
Christina
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Hallo Christina,
Ich kann mich an einen Preis in Graz so aus den mittleren 2010ern erinnern. Damals waren es so 160 Euro pro Sitzung.
Mein erster Besuch war eigentlich ein Zufallstreffer. Damals im Jänner 2000 hatte ich einen massiven Hörsturz aufgrund einer starken Erkältung inklusive Sinusitis mit Ausstrahlung in beide Ohren. Ich hätte eigentlich mich krank schreiben lassen sollen, aber als junger Mensch denkt man halt "So lange es geht, geh ich zur Arbeit". Das war ein Fehler. Der Hörsturz damals war direkt im Büro und hörte sich an als ob jemand einen "Knochen" in meinem rechten Ohr zerbrach. Das Gehör erholte sich nach ein paar Wochen wieder. Cortison wurde zu dieser Zeit nur stationär im Krankenhaus verabreicht, kann man sich heutzutage nicht mehr vorstellen. 🤣🤣 Nachdem wir in gut 5 Monaten alles durch waren (oben weiter schon beschrieben), brachte mein Facharzt noch den Vorschlag mit der Druckkammer, weil ich auch nicht so arg weit davon entfernt wohnte - 70 Minuten mit dem PKW. "Sie müssen halt auf eigene Kosten jeden Tag um halb fünf Uhr morgens zu uns nach Graz fahren" und "Zimmer haben wir keines für sie" bekam ich dort zu hören. Ich wollte es halt noch probieren, obwohl nach 5 Monaten Tinnitus sei das eher schon eine chronische Angelegenheit.
Die Behandlung selbst lief dann genau nach dem Schema ab wie es mir davor erklärt wurde. "Sie werden in den ersten Tagen eine Verschlechterung spüren". Das sei wegen dem reinen Sauerstoff unter Überdruck. Die ersten paar Tage brachten mich geräuschmäßig auf den Pegel vom Jänner mit all den Problemen (Konzentration, Arbeit, Schlafen, ...) Damals hatten sie oben beim Parkhaus, wenn man die Treppe hochlief, noch diese alten Überwachungsmonitore (die Röhrendinger). Die hörte ich schon "singen und klingen" obwohl ich noch ein paar Meter darunter war und sie gar nicht sah. So ist mein Tinnitus. Alles was hochtönig ist ist eine Katastrophe (Klavierspielen meiner Töchter - nicht mit Tinnitus - so traurig es auch ist).
Die Behandlung wurde dann nach 10 x tauchen beendet. Es war schon besser als zu Beginn. Ich bekam aber noch den Hinweis, dass die meisten Patienten ca. 3 - 4 Wochen danach noch eine starke Verbesserung spürten. Ich hatte nach der Behandlung meinen Sommerurlaub in Russland. Zum Ende dieses Urlaubes war der Tinnitus nicht mehr zu hören und kam auch jahrelang nicht mehr wieder. Beim 2. Mal 2008 (wieder Sinusitis bedingt - wie eigentlich immer), drängte ich gleich auf die Druckkammer - 6 Wochen Wartezeit und wieder das gleiche Procedere mit dem Ergebnis, daß wieder Ruhe war.
Auch wenn die Behandlungen nicht gratis wären, würde ich natürlich sofort dafür finanziell einstehen. Der Erfolg stellte sich jedes Mal auf die gleiche Art und Weise ein.
In den Befragungen der Patienten während und vor allem nach den Behandlungen (die haben ein richtiges Research System dort) hat sich herausgestellt, daß die Chancen den Tinnitus soweit zurückzudrängen bis er nicht mehr objektiv hörbar ist von der Tonhöhe abhängen. Ein dumpfer Ton ist schlechter heilbar, je höher der Ton desto höher sind auch die Chancen.
lg
Walter
Beitrag geändert von molodec88 (20-02-2024 13:23:39)
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