#11 03-04-2022 17:47:09

Dani78
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Beiträge: 11

Re: Täglich wechselnder Tinnitus

Hi,
:-( heute ganz fieser Tag! Es pfeift konstant, ich werd irre! Am Freitag hatte ich mal abends nur ein ganz leises Pfeifen. Das war mega! Da kommt dann echt Hoffnung auf. Und dann wird man auf einmal wieder so ausgepfiffen!
LG Dani78

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#12 06-04-2022 22:08:28

covfefe
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Re: Täglich wechselnder Tinnitus

Hi Dani,

ich hab in deinem Thread zum ersten Mal von der Neuraltherapie für Tinnitus gelesen. Das hat mich an eine koreanische Studie ( https://www.frontiersin.org/articles/10 … 58575/full ) erinnert, die zurzeit heiß diskutiert wird auf tinnitustalk(https://www.tinnitustalk.com/threads/re … ion.48191/ )

Dabei werden Nadeln in “facial and auriculotemporal nerves“ platziert, um "die Nerven zu stimulieren", dann wird noch Lidocaine gespritzt.
35 von 40 Teilnehmern sollen gesagt haben, dass sich ihr chronischer Tinnitus immens verbessert hat.
Diese Studie ist aber sehr limitiert (z.B. es gibt keine Placebo-Gruppe), und erscheint daher eher wie ein "Experiment" einer privaten Klinik. Manche User glauben, dass es einfach nur Werbung für Akupunktur mit Lidocaine ist.

Ich könnte mich täuschen, aber das Ganze klingt für mich nach einer Neuraltherapie mit "Akupunktur".
Ich konnte im Netz dazu leider nicht viel finden, daher habe ich paar Fragen zu deiner Erfahrung mit der Neuraltherapie.

Wie viele Sessions hattest du? (zum Vergleich - die Koreaner schreiben „We performed the procedure 2–3 times a week for the first 2–3 weeks. “ danach runter auf 1-2 Mal pro Woche bis insgesamt maximal 18 Mal)
Wie groß waren die Veränderungen nach jeder Session? (falls du mehr als 1 Session hattest)
Wurde dir Procain oder Lidocaine gespritzt?
Wohin wurde es gespritzt?
Wieso hast du dann aufgehört?
Was hat dein Arzt dazu gesagt bzw. hatte er schon mal Erfolg bei Tinnituspatienten?

Auch eine Frage an alle, hat jemand jemals gehört, dass eine Neuraltherapie langfristig bei chronischem TT geholfen hat? Ich glaube fast alle Berichte (die ich finden konnte) haben bestenfalls von einem kurzzeitigen Erfolg gesprochen.

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#13 07-04-2022 08:48:07

Dani78
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Re: Täglich wechselnder Tinnitus

Hi covfefe,

die Neuraltherapie wurde mit Procain gemacht. Zunächst habe ich die Spritzen beim Orthopäden bekommen. Er hat „nach Huneke“ behandelt, hat also auch sogn. Störfelder (Narben) gespritzt, zusätzlich 2 Akupunktur-Punke am Ohr. Beim ersten Mal war auf beiden Seiten der Tinnitus nach 5 Minuten komplett weg (totale Glückseligkeit). Leider kam er nach ca. 3h wieder :-(. Für mich war aber danach klar, dass es eine muskuläre Ursache gibt. Beim nächsten Mal (nach 2 Wochen) hat er nicht die richtigen Punkte getroffen und meinte dann die ausbleibende Wirkung läge daran, dass sich der Ton jetzt eingebrannt hätte. Vielen Dank auch!  Nachdem ich das verdaut und für Quatsch befunden hatte, habe ich mir einen HNO gesucht der Neuraltherapie macht und Erfahrung und gute Bewertungen bzgl. Tinnitus hat. Hier wurde u.a. eine Hirnstammaudiometrie gemacht und bestätigt, dass es muskulär ist, da ich ganz normal höre, keine Haarzellen beschädigt sind und der Hörnerv auch ohne Reiz von außen Vollgas gibt. Die ersten Spritzen bekam ich in die Kiefermuskeln, den Nacken und rund ums Ohr. Die Wirkung war mau, hat den Tinnitus maximal etwas gedämpft. Ich war aber auch mittlerweile maximal verspannt, weil genervt, frustriert usw. Das Ganze habe ich beharrlich 3 Monate mit je 2 Spritzen pro Woche gemacht, immerhin gab es ja mal einen großen Erfolg. Immer war der Tinnitus etwas gedämpft, kam aber wieder. Ich habe aber auch schon gehört, dass die Neuraltherapie jmd. sehr gut geholfen hat. Das alte Thema, es gibt eben kein Allheilmittel, jeder muss seinen Weg finden. Vor allem glaube ich, dass endewa sehr richtig liegt mit dem Vermeiden von negativem Stress. Und man muss es häufig selbst schaffen einen Weg zu finden, den Tinnitus kann ein Arzt oft nicht heilen. Letztlich ist auch die Rennerei zum Arzt für mich stressig gewesen… Ich merke, dass ich mit dem Yoga und Joggen entspannter werde, was wiederum auch langsam die Muskulatur rund um die Ohren zu lockern scheint. Ich traue dem noch Braten nicht… denn leider gibt es immer noch echt schlimme Tage.

Alles Gute!
Dani78

Beitrag geändert von Dani78 (07-04-2022 08:50:46)

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#14 10-04-2022 19:20:20

Micha29
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Re: Täglich wechselnder Tinnitus

Hey Dani,
Ich glaube unser Tinnituus ist sich wahnsinnig ähnlich. Ich kann sonst auch ganz normal hören. Ich habe mal bessere Tage an denen ich selbst, abends wenig höre und dann wird man wieder ausgepfiffen wie du sagtest.
Bei mir hört sich es manchmal so an als hätt ich n Kühlschrank im Kopf oder irgenwelche verbrutzelte Leitungen.

Also ich glaube es ist bei mir auch ganz eindeutig muskulär. Das Ohr das piepst fühlt sich dann immer etwas verspannt an. Ich kann es auch beeinflussen, wenn ich meinen kiefer aufeinander presse ist es lauter (nur an schlechten Phasen, an guten passiert nix).

Und was ich bei mir persönlich noch immer nicht verstehe, weil mir kein Sack sagen kann was es ist, was ich aber für verspannungen halte, sind ein knacken über den Ohren beim Springen.

Lg dein mitleidender Micha

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#15 12-04-2022 08:32:22

Dani78
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Re: Täglich wechselnder Tinnitus

Hi Micha,
mein TT wechselt ja pünktlichst immer von einem auf den anderen Tag. Mein Gefühl ist, dass der Köper „heilen“ will, es aber nicht schafft. An den guten Tagen scheinen sich die Nerven zu beruhigen, an den schlechten drehen sie voll auf. Ich weiß nicht, was Nachts passiert, der TT wechselt immer ca. nach 3h morgens. Ein Muster oder eine Idee was ich anders machen könnte habe ich nicht. Anderes Kissen, ohne Kissen, abends leichter Essen, abends meditieren habe ich alles ausprobiert…
Ich habe Thomas Strategie mit den Schmerzmitteln ausprobiert, allerdings mit Ibu, leider kein Erfolg.
Ich mache weiter mein Sportprogramm, was mich ruhiger werden lässt. Schwierig finde ich auch, dass mich viele in meinem Umfeld nicht verstehen. Mich hat der TT voll aus der  Bahn geworfen. Ich war immer lustig, unbeschwert und für alle da, das ist gerade völlig verloren gegangen. Ich habe auch noch nicht das Gefühl, dass ich den TT kontrollieren könnte, eher umgekehrt. Ich habe mir vorgenommen mich nicht mehr so sehr von ihm beeinträchtigen zu lassen. An den schlimmen Tagen ist das noch schwierig.

Ach ja, das mit dem Knacken beim Springen, hab ich ausprobiert ;-) - das habe ich nicht…

Hoffe, es geht für Dich bald bergauf!!
Lg Dani

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#16 12-04-2022 23:15:51

Thomas
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Re: Täglich wechselnder Tinnitus

Dani78 schrieb:

der TT wechselt immer ca. nach 3h morgens.

Das deutet auf einen hormonalen Einfluss hin, der ja tageszeitlich geprägt ist. Um diese Zeit rum hatte er bei mir auch immer stark aufgedreht in der Anfangsphase. Ich habe dann öfters eine halbe Schmerztablette genommen, was den Tinnitus genügend unterdrückte um zumindest noch 1-2 Stunden weiter schlafen zu können.

Dani78 schrieb:

Ich habe Thomas Strategie mit den Schmerzmitteln ausprobiert, allerdings mit Ibu, leider kein Erfolg.

Ibuprofen hat bei mir nie so gut gewirkt, nur Paracetamol oder Aspirin.

Thomas

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#17 14-04-2022 13:31:39

Dani78
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Re: Täglich wechselnder Tinnitus

Hi Thomas,

Hormone klingt plausibel, hatte ich beim Gyn checken lassen… Schilddrüse war auch OK. Es bleibt mysteriös ;-)

Danke für den Hinweis zu Ibu, steige dann mal auf Aspirin um und hoffe das Beste ;-)

Schöne Ostern!
Dani78

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#18 14-04-2022 23:38:44

Thomas
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Re: Täglich wechselnder Tinnitus

Dani78 schrieb:

Hormone klingt plausibel, hatte ich beim Gyn checken lassen… Schilddrüse war auch OK. Es bleibt mysteriös ;-)

Ich habe nicht gesagt, dass es eine hormonale Abnnormlität ist. Es ist der normale Lauf der Dinge dass in den frühen Morgenstunden das Schlafhormon Melatonin sehr stark reduziert wird und das Stresshormon Cortisol sehr stark ansteigt um den Körper auf den Tag einzustimmen. Dies lässt auch die Nervenaktivität, und damit den Tinnitus, stark ansteigen.

https://www.mytinnitus.de/imgs/hormonspiegel.jpg

Für mehr Details siehe diesen Link

Thomas

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#19 15-04-2022 12:11:13

Dani78
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Re: Täglich wechselnder Tinnitus

Das macht Sinn! Danke für die Klarstellung und den Link. Da waren noch ein paar gute Ideen/Ansätze zu finden, um dem negativen Stress entgegenzuwirken.

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#20 07-07-2022 09:19:40

jenswegner0707
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Re: Täglich wechselnder Tinnitus

Hallo zusammen,
ich möchte Euch meine Tinnitus Geschichte erzählen.
Im Juli 2021 hatte ich einen Bandscheibenvorfall, ich hatte danach Taubheitsgefühle in den Unterarmen, Händen (hauptsächlich Mittelfinger bis kleiner Finger), Beine, Rumpf, teilweise Rücken, Oberschenkel, alles jeweils beidseitig.
Nach einer erfolgreichen HWS OP (HW 6/7; neue Bandscheiben) im Oktober 2021 haben sich die meisten Taubheitsgefühle erledigt. Ich habe noch geringe in den Händen und am Fußballen unterhalb großer Zeh. Im November 2021 einen Kreislaufzusammenbruch. Ich blutete aus dem linken Nasenloch und kurz danach schien sich alles zu normalisieren. Allerdings fing dort der Tinnitus an. Ich bin darauf hin zum Arzt und die Kortison Tabletten Behandlung für 5 Tage brachte kaum Besserung. Ich nahm danach auch für Monate Tebonin.
Im Februar hatte ich die 2. Corona Imfpung, danach hatte ich erheblich Probleme wie Bluthochdruck, innerliche Unruhe, Kreislaufprobleme. Ich konnte selten gut einschlafen. Seit dem nehme ich Candersartan Blutdrucktabletten.
Ramipril konnte den Blutdruck nicht dauerhaft senken und wurde vom Arzt abgesetzt.
Erst schienen die Probleme besser zu werden, aber relativ schnell stellte sich pulsierender Tinnitus ein.
Ich konnte auch nach größter Mühe nach 2-3 h einfach nicht schlafen. Mein Arzt verschrieb mit Beruhigungstabletten (Mirtazipin) die ich im Notfall nehme um ruhiger zu werden und den Tinnitus nicht mehr so wahrzunehmen.
Eine Zeit lang konnte ich dann in er Regel ohne Hilfe einschlafen. Nun ist es seit 3 Wochen schon wieder schlechter.
Ich bekomme es im Moment nicht hin, mehrere Tage ohne Einschlafhilfe zur Ruhe zu kommen, die Geräusche und der Pulsschlag machen mich irre, ich werde nach 2 h sehr nervös, mein Kreislauf geht hoch und aus Verzfeilfung nehme ich dann doch eine Beruhigungstablette.
Ich habe mir welche verschreiben lassen die zumindest körperlich nicht abhängig machen. Sie dämpfen alles und man kann versuchen durch schöne Träume einzuschlafen.
Ich muss dazu sagen ich habe ein relativ extrem hohes Stresslevel durch die Arbeit, mache fast täglich Sport zur Entspannung. Ich rauche, trinke aber keinen Alkohol.
Ich versuche jeden Abend ohne Hilfsmittel einzuschlafen, im Moment gelingt es mir selten, ich hoffe auf bessere Zeiten. Zum Einschlafen habe ich schon Meditation versucht, Melatonin genommen, Podcast gehört etc. pp.
Diese herkömmlichen Dinge helfen anscheinend nicht. Ich möchte aber auf keinen Fall dauerhaft diese Beruhigungstabletten nehmen.
Ich bin für jeden Tipp dankbar. Demnächst werde ich noch einen Neurologen aufsuchen, der u. U. herausfinden kann, ob ggf. eine Erkrankung der Gefäße durch die Bandscheiben OP vorliegen kann. Ich denke, dass es teilweise daran liegen kann, möglicherweise auch durch die Impfung und durch Stress.
Ich wünsche jedem, dass hier viele hilfreiche Tipps gefunden werden, um sein Problem für sich bestmöglich zu beherrschen, bestenfalls zu lösen.
Seid stark und versucht nicht aufzugeben. Ich habe den Glauben noch lange nicht verloren, auch wenn ich teilweise sehr verzweifelt bin.

Beitrag geändert von jenswegner0707 (07-07-2022 09:22:40)

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Brett Fußzeile

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