Tinnitus Forum - Mytinnitus

Hi endewa,

Danke für Deine schnelle Antwort!

Schlafen ist glaube ich gut, Bett relativ neu und qualitativ gut, ich nutze ein Nackenkissen wg. früherer Probleme mit steifem Hals, die aber seit längerem kein Thema mehr sind. Ich schlafe auch viel und vor allem durch.

Mein Thema ist wohl der Stress. Lange habe ich es mit Ruhe versucht. Mittlerweile denke ich aber, dass Ruhe für mich zu viel Fokus auf den TT richtet. Ich konnte zudem noch nie richtig gut „still sitzen“. Daher der Sport. Beim Laufen im Wald höre ich den TT fast gar nicht und ich bekomme den Kopf frei. Dieses Licht ist mir wohl etwas spät aufgegangen…

Wie umgeht man dieses Gedankenkarussel, den Fokus auf den Störenfried und die Angst? Ich habe vor jedem zweiten Tag mit dem hohen Pfeifen Angst… Angst davor, dass der Tinnitus so furchtbar bleibt… Angst, nie mehr ein „normales“ Leben zu führen…

Ich bin froh, dass ich mich endlich angemeldet und geschrieben habe! In meiner Familie kann mein Leiden keiner nachvollziehen, wie auch? 

LG
Dani78

servus,

"Manchmal gibt es kleinere Spikes, die nach ein paar Sekunden und Durchatmen immer wieder abschwellen"
       das ist fast schon "normal", und wird in Englisch als fleeting tinnitus bezeichnet. Mir ist es vorgestern auch mal wieder passiert, ich habe dann zufälligerweise noch Wasser dabei getrunken, und ein Ohr hat sich beim Schlucken für ein paar Sekunden sehr "strange" angefühlt. Hat vll was mit Ohrdruck/Druckausgleich zu tun als Folge von einem Muskelspasmus im Mittelohr.
"Rapidly appearing intense but short lived tinnitus is often associated with small muscle spasms located in the middle ear space"
https://www.audiologyonline.com/ask-the … nnitus-189

"Wie umgeht man dieses Gedankenkarussel, den Fokus auf den Störenfried und die Angst?... Angst, nie mehr ein „normales“ Leben zu führen"
leider gibt es dafür keine universelle Lösung. Klingt blöd, aber du wirst irgendwann "einfach" selbst lernen damit umzugehen. Angst ist in diesem Zusammenhang normal und menschlich. Bevor du deinen Tinnitus akzeptieren wirst, wirst du deine Angst akzeptieren. Ich habe über 20 Jahre Tinnitus, und ich empfinde immer noch Angstgefühle für eine gewisse Zeit (maximal ein paar Tage) immer wenn sich mein Tinnitus verschlechtert.
Du wirst irgendwann genug Erfahrungen mit deinem Tinnitus gesammelt haben, um zu erkennen, dass du dein Leben "normal" weiterführen kannst.

Hast du deine dritte Impfung schon bekommen?  Falls ja, dann kannst du meinen folgenden Text ignorieren.
"Die Impfung ist nicht die Ursache" hast du dich schon mal auf großen Foren wie tinnitustalk umgeschaut?
Falls du es noch nicht gemacht hast, dann solltest du deinen Tinnitus als mögliche Nebenwirkung beim Paul-Ehrlich-Institut online melden. Sollen die dann entscheiden, ob es eine Korrelation gibt.

Hallo Dani78,

Von mir auch noch ein Willkommen im Forum.

Es muss einen konkreten Grund geben warum sich Dein Tinnitus im 2-Tage Rhythmus ändert. Gibt es da vielleicht etwas in Deiner Ernährung oder sonstwie im Alltag?

Und wie endewa schon bemerkt hat, projiziere Deine gegenwärtigen Probleme und Ängste nicht in die Zukunft. Tinnitus ist ein nervliches Problem ( https://www.neuro24.de/tinnitus.htm ) und das Nervensystem ist sehr empfindlich und wird durch alle möglichen körperliche und seelische Faktoren beeinflusst. Bei richtigem Verhalten wir sich der gegenwärtige Zustand auch wieder bessern lassen. Es braucht nur seine Zeit. Die Zeit ist Dein Freund in dieser Sache, und Du solltest nicht versuchen es zu forcieren (was die Nerven nur noch mehr strapaziert).

Thomas

Dani78 schrieb:

Bei Dir hatte doch Aspirin oder Paracetamol über 3 Tage die Spitzen gekillt, richtig? Ich glaube, das versuche ich mal…

Ja, an Deiner Stelle würde ich das auf jeden Fall mal versuchen. Schmerztabletten wirken ja dämpfend auf das Nervensystem und betäuben oder beseitigen dadurch den Schmerz. Und Tinnitus ist ja auch eine Art Phantomschmerz. Bei mir hatten einige Schmerztabletten in der Anfangsphase den Tinnitus auf jeden Fall wesentlich erträglicher gemacht, und auch später hat die kurzfristige Einnahme bei vorübergehender Verschlechterung immer geholfen. Nehme mal abends und morgens eine Tablette für 2-3 Tage. Falls sich bis dahin nichts verbessert hat, nehme sie nicht weiter, denn dann spricht Dein Nervensystem im Moment darauf nicht an. Du kannst es besser in einigen Wochen oder Monaten noch einmal versuchen, wenn Dein Nervensystem etwas anders disponiert ist.

Thomas