#1 25-10-2020 20:10:15

Mathias86
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Tinnitus durch zu tiefliegende Zähne?

Hallo zusammen,

ich kämpfe nun seit fast einem Jahr gegen meinen Tinnitus und hoffe hier von eurer Erfahrung zu profitieren.
Der Tinnitus trat relativ kurzfristig Ende November auf. Ich dachte zuerst, dass es ggf. von einer Party und lauter Musik kam. Ich war bei einem HNO - der hat mir ein durchblutungsförderndes Medikament verschrieben. Der Hörtest war unauffällig, kein Hörsturz und der Tinnituston befindet sich zwischen 4000 und 6000 Herz. Nach dem das Medikament aufgebraucht war, hat sich nicht geändert. Anschließend habe ich knapp 2 Wochen hochdosiert Kortison bekommen - auch damit änderte sich nichts.

Nach ein paar Wochen habe ich zu einer Mesotherapie "überreden" lassen um die Nackenmuskulatur zu entspannen. Außer, dass es echt teuer war, hat es mir nichts gebracht.

Da ich zu der Zeit auch unter starken Verspannungen im Kiefer- und Nackenbereich gelitten habe (heute noch sporadisch 1-2 Tage in der Woche), hat mich eine Freundin auf die Diagnose CMD gebracht. Beim empfohlenen Zahnarzt bin ich nun seit 4 Monaten und habe eine Schiene erhalten, die das Kiefergelenk entspannen soll und in die richtige Lage bringt (solange die Schiene drin ist).
Da sich nicht geändert hat, hat er mich nochmal ins MRT geschickt, dabei ist rausgekommen, dass das Kiefergelenk bei geschlossenem Mund zu weit nach hinten gepresst wird und damit die Gelenkspalten nur 0,8 und 1,0 mm betragen statt 2,0 mm. Da wohl die Nerven und Blutversorgung vom Ohr dort vorbeiführen, geht der Zahnarzt und Radiologe davon aus, dass der Tinnitus dadurch entstehen könnte.

Als Lösung wurde mir jetzt vorgeschlagen eine dauerhafte Zahnspange einzusetzen oder Overlays die die Höhe der zu tief liegenden Zähne ausgleicht, die wohl die Schieflage verursachen. Dadurch soll das Kiefergelenk beim Essen nicht mehr zu weit nach hinten gepresst werden und die leichte Entzündung am Kiefergelenk abschwellen. Da beides mehrere tausend Euro kostet, wollte ich mal fragen, ob auch andere von euch Erfahrung damit gemacht haben.

Kurz die Fakten:
- Tinnitus zwischen 4000 und 6000 Herz
- Kein Hörsturz
- Tinnitus auf beiden Seiten
- Bei zu lauter Musik (ich weiß, sollte nicht mehr vorkommen - habe jetzt Ohrenstöpsel am Schlüsselanhänger) habe ich in der Nacht starkes Piepen was am nächsten Tag verschwindet
- Das Kiefergelenk ist zwischen 0,8 und 1 mm zu dicht nach hinten geschoben

- Lösungsvorschlag vom Zahnarzt: Aufbau der Zähne und Erhöhung um 2-3mm

Freue mich auf eure Rückmeldung.

Gruß
Mathias

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#2 01-11-2020 20:36:45

Thomas
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Beiträge: 1645
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Re: Tinnitus durch zu tiefliegende Zähne?

Hallo Mathias,

Willkommen im Forum.

Ich kann zwar selbst zu der Zahn/Kiefer Problematik aus eigener Erfahrung nicht sagen, aber ich würde generell solche aufwändigen (und kostspieligen) Eingriffe nur machen, wenn ich auch in anderer Hinsicht Probleme dadurch habe. Es ist unwahrscheinlich, dass solch eine Fehlstellung nur zu Tinnitus führt aber zu keinen anderen Symptomen. Ich würde einen solchen Eingriff nicht ausschließlich wegen des Tinnitus machen lassen.  Es sollte schon triftige andere Gründe dafür geben. Wenn sich der Tinnitus dadurch ebenfalls bessert, dann fein, aber es sollte nicht die einzige Motivation dafür sein. Man neigt immer leicht dazu, alle möglichen Gründe für den Tinnitus anzunehmen, und in 90% der Fälle gibt es da keinen Zusammenhang in dieser Hinsicht.

Thomas

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