#1 20-01-2020 07:04:26

Mariamey
Mitglied
Registriert: 20-01-2020
Beiträge: 1

Bitte um Hilfe- stark dekompensierter akuter Tinnitus

Guten Morgen,

ich habe nun seit 3,5 Wochen einen akuten Tinnitus (links Brummton und dazu einen 12700HZ Ton, rechts einen 10000HZ Ton, wechseln sich ab wie im Orchester oder sind auch alle 3 da je nach Gemüt). Den Tinnitus bekam ich 1 Tag nach einer kurzen und routinemäßigen, gynäkologischen Operation in Vollnarkose. 4 HNO Ärzte bestätigen mir weder Hörsturz noch einen Innenohrproblematik gehabt zu haben.
Nach Injektion mittels Procain in den Nacken konnte man die Töne auf 10% senken.

Diese Töne sind ansonsten durch nichts übertönbar. Selbst das Zirpen der Grillen über eine App macht das ganze noch schlimmer. Vermutlich kommt ein Hyperakustikus dazu.

Mein größtes Problem ist, dass ich absolut nicht mehr schlafen kann. Wenn es hochkommt 2 Stunden in der Nacht, ansonsten liege ich verängstigt im Bett trotz Hintergrundgeräusche. Tagsüber ist mir übel, habe massiv abgenommen und habe durchgehend Heulattacken. An Suizid denke ich nicht, jedoch kann ich mir absolut nicht vorstellen so weiter leben zu können.

Bitte helft mir und gibt mir Tipps wie ihr die ersten Wochen gemeistert habt. Wie konntet ihr wieder schlafen? Je mehr ich angespannter bin desto lauter der Ton. Desto schlimmer wird alles.

Wie habt ihr die ersten Wochen überlebt?


Danke sad

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#2 20-01-2020 19:46:21

Thomas
Administrator
Registriert: 28-08-2007
Beiträge: 1645
Web-Seite

Re: Bitte um Hilfe- stark dekompensierter akuter Tinnitus

Hallo Mariamey,

Willkommen in Forum.

Bei mir hat eine Schmerztablette (Paracetamol oder Aspirin) den Tinnitus immer für etwa 2 Stunden unterdrückt, was mir dann etwas mehr Schlaf gegeben hat (ich habe diese meistens in den frühen Morgenstunden genommen, wenn der Tinnitus immer am schlimmsten war).

Vitamin B12 könnte auch helfen den Tinnitus leiser zu stellen.

Auf jeden Fall vermeide im Moment jegliche Nervenstimulanzien wie Koffein und Alkohol, da diese den Tinnitus stark verschlimmern können.

Du musst etwas experimentieren, welche Sachen den Tinnitus verbessern und welche ihn verschlechtern und den Alltag darauf abstellen. Falls man einmal eine gewisse, wenn auch geringfügige, Kontrolle über die Symptome hat, ist man gleich angstfreier und die Sache ist wesentlich ertragbarer.

Falls Du absolut alleine nicht klar kommst, gehe zum Arzt und lass Dir vorübergehend ein angstlösendes Medikament und/oder ein Schlafmittel verschreiben.

Keine Angst, der Tinnitus wird auf jeden Fall ertragbarer werden, und Du wirst wieder besser schlafen können, aber es kann gut noch einige Wochen dauern.

Thomas

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#3 24-01-2020 17:35:30

Rhinospray84
Mitglied
Registriert: 23-01-2020
Beiträge: 6

Re: Bitte um Hilfe- stark dekompensierter akuter Tinnitus

Hallo Mariamey,

für Nachts kann ich Dir Hogger Night empfehlen, die sind rezeptfrei, allerdings solltest Du diese nicht permanent nehmen.
Nur wenn es gar nicht geht.

Ich nehme die aktuell, aber nur selten.

Mir nehmen Sie gerade die Angst vor der Nacht und bauen so ein wenig mentale Stärke auf.

Allerdings sind Schlaftabletten keine dauerhafte Lösung.

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#4 04-02-2020 11:35:30

Harry
Mitglied
Registriert: 17-05-2019
Beiträge: 17

Re: Bitte um Hilfe- stark dekompensierter akuter Tinnitus

Hallo Mariamey,

Das schlimmste, was du machen kannst ist in Panik zu verfallen. Angst war noch nie ein guter Berater. Dadurch empfindest du die Geräusche nur lauter. Mein Psychotherapeut sagt immer, der Tinnitus ist der Stimmungsbarometer der Seele. Du musst immer daran denken, dass der Tinnitus dir nichts anhaben kann und darfst ihn nicht die  Oberhand gewinnen lassen. Was hilft ist viel Ruhe, Stress vermeiden und viel Schlaf. Ich benutze auch Schlafmittel, wenn es ganz schlimm ist. Ansonsten hilft mir Sport sehr gut. Ein hartes Training im Gym und danach Sauna. Sorge für Ablenkung. Mache Sachen die dir Spaß machen. Raus an die frische Luft. Suche dir Hilfe. Und zwar professionelle. Außenstehende haben davon keine Ahnung was für ein Leidensdruck dahintersteckt. Ich habe da nur negative Erfahrungen gemacht,  nach dem Motto stell dich nicht so an. Das bisschen Ohrenpfeiffen wird schon nicht so schlimm sein. Neben der Psychotherapie haben mit auch Antidepressiva sehr gut geholfen. Ferner besuche ich alle 2 Wochen eine Sellbsthilfegruppe. Da kann man sich mit Leidensgenossen austauschen und man füllt sich verstanden. Des Weiteren hat mir ein 6-wöchiger Aufenthalt in einer Psychosomatischen Klinik unheimlich geholfen. Aber da hat jeder seine eigenen Methoden damit klar zu kommen. Mir etwas Geduld wirst du es auch herausfinden. Versuche positiv zu denken. Auch wenn es schwerfällt. Mit Ängsten und Verzweiflung wird es nur noch schlimmer.

Ich Wünsche Dir alles Gute.

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#5 11-03-2020 18:39:16

Kaygart
Mitglied
Registriert: 01-03-2020
Beiträge: 8

Re: Bitte um Hilfe- stark dekompensierter akuter Tinnitus

Hallo Mariamey,

lass dir von deinem Hausarzt Mirtazapin verschreiben.
Das ist ein Antidepressivum der älteren Generation und wird eigentlich wegen seiner Müde machenden Nebenwirkung häufig bei Schlafproblemen verschrieben.
Das ist kein Schlafmittel und macht nicht abhängig.
Bei längerem Gebrauch musst du es aber ausschleichen lassen.
Niedrigste Dosierung ist 15mg. Ich nehme die hälfte und schlafe wie im siebten Himmel.
Ich selbst bin neu hier und habe selber gerade keine Ahnung wie ich mein Tinnitus in Griff bekomme aber das Problem mit dem Schlafen habe ich gelöst.
Aktuell mach ich eine Spritzenakupunktur. Vielleicht hilft es..

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