#11 15-01-2019 20:46:38

Thomas
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Re: Kein Lebenswillen mehr

Tom schrieb:

Schlimmer als das ist aber, was du von Ärzten hören musstest, sowas wie, ...damit müssen sie leben lernen...., ...kann man nichts machen...

Die Ärzte können in der Regel gar nichts machen, da der Tinnitus von Person zu Person so verschieden ist, dass es keine allgemeine Heilmethode geben kann. Du musst schon die Sache selbst in die Hand nehmen und versuchen für Dich die besten Maßnahmen herauszufinden um den Tinnitus zu verbessern. Dies braucht seine Zeit, und Du darfst hier nicht ungeduldig werden.

Thomas

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#12 19-01-2019 06:23:54

Steirer
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Re: Kein Lebenswillen mehr

Hallo!

Bin 40 und bei mir hat alles nach einer Erkältung angefangen.
Ein Dröhen und verzehrte Wörter einmal stärker und wieder weniger auf rechtem Ohr schon mehre Wochen, die letzten Tage extrem stark ich musste zum Dr.

3 Tage 5 x Fortecortin 8mg - Tabletten + Magenschutz hat der Arzt mir verschrieben,
nach der Einahme zu Mittag den restlichen Tag gar nix gmerkt, aber heute unglaublich für mich fast weg!

mfg

Beitrag geändert von Steirer (19-01-2019 06:24:40)

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#13 26-01-2019 11:58:38

Wolfgang135
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Re: Kein Lebenswillen mehr

Katniss schrieb:

Nach einem Thermalbad- und/oder Saunabesuch ist es oft für Stunden fast weg, so wie heute. War von 15 bis 17 Uhr in der Sauna, und noch immer ist es beidseitig fast auf Null. Warum? Keine Ahnung... Eingeschränkt gilt das auch für heiße Bäder und Duschen.

Hallo Katniss,

siehe es mal so: Im Notfall hast Du einen "Schalter", nämlich den Saunabesuch.

Längst nicht jeder hat so einen Schalter.

Schon klar, dass Du nicht jeden Tag in die Sauna gehen kannst, aber es ist ein Schalter.

Tinnitus ist metaphorisch ausgedrückt ein "Softwarefehler". Wenn bei Dir so ein Thermalbadbesuch so eine starke Verbesserung erzeugt, dann ist das sicherlich auf die Entspannung zurückzuführen. Du tust Dir was Gutes, kommst "runter".

Ich habe jetzt nicht alles gelesen. Hast Du es mal mit Entspannungstechniken versucht?


Tinnitus - Eine Krankheitsdeutung: http://tinnitus-psyche.jimdo.com/

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#14 10-02-2019 15:36:43

Katniss
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Re: Kein Lebenswillen mehr

Ich habe leider seit 1 Woche eine extreme Verschlechterung... bin heute vor 1 Woche aufgewacht mit einem neuen, aggressiven lauten Pfeifton. (Die Tage davor ging es geringfügig besser, dachte schon über Wiedereingliederung nach, dann - BÄM). Einen Anlass gab es nicht. Kein Knall, kein Nichts...

Bin dann zu meinem HNO, der meinte, bei akuter Verschlechterung sollte man nun Cortison infundieren. Nach 2 Infuisonen waren die Töne (der alte und der neue) aber plötzlich nachts ohrenbetäubend, also auf Turbinenlautstärke -.- Daraufhin hat der HNO auf meinen Anruf hin gestern die Infusionen wieder abgesetzt und mich in die Notaufnahme der HNO-Abteilung des Krankenhauses geschickt.

Die haben nichts gemacht und mich wieder heimgeschickt. Chronischer Tinnitus, da könnten sie nichts machen, aber ich solle ein MRT HWS/Rücken machen lassen, da läge häufig die Ursache...

Sauna, Schwimmen, Autogenes Training etc helfen seit der Verschlimmerung überhaupt nicht mehr. Es gibt auch keine leisen Phasen mehr. Der TT brüllt durch, Tag und Nacht, ununterbrochen, auf höchster Lautstärke und richtet mich regelrecht zugrunde. So schlimm war es noch nie! Ich nehme ja schon Opipramol, ein Schlafmittel und inzwischen 2 mg Tavor pro Tag - keine Besserung. Ich kann nicht mehr :-( Wahrscheinlich werde ich morgen wieder in die Psychiatrie eingewiesen; mit zweifelhaften Aussichten - was sollen die schon machen, außer vielleicht mich vollkommen "auszuklinken"? Ich verstehe auch nicht wieso das Cortison nicht geholfen hat. Komisch ist dass sich mein Audiogramm sichtlich verbessert hat, nur was bringt das, wenn der TT so schlimm geworden ist.

Kann so eine plötzliche Verschlimmerung auch wieder zurückgehen... ? Ich hab jetzt gar keine Gegenmaßnahmen mehr und der jetzige Zustand ist die Hölle. Es hilft nichts und ich weine quasi durchgehend und möchte am liebsten sterben. Es kann doch nicht sein, dass man diesem Mist dermaßen ausgeliefert ist und es macht, was es will... :-( Hab eben in der Psychiatrie angerufen, ich soll halt noch mehr Tavor nehmen und morgen einen Aufnahmetermin vereinbaren...

Beitrag geändert von Katniss (10-02-2019 15:38:04)

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#15 10-02-2019 17:09:43

Thomas
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Re: Kein Lebenswillen mehr

Hallo Katniss,


Jede Verschlimmerung ist immer nur vorübergehend, und es gibt auch immer einen Anlass dafür, obwohl dieser manchmal nicht leicht auszumachen ist. Vielleicht ist ja die Erhöhung der Tavor Dosis dafür verantwortlich, oder hast Du sonst noch etwas bei den Medikamenten geändert?  Kortison ist auch bekannt dafür, dass es bei manchen Leuten die Sache verschlimmert anstatt verbessert. Dann sollte man es natürlich absetzen. Das gleiche gilt für alle anderen Medikament auch. Man muss hier einfach etwas herumprobieren um negative Auswirkungen der Medikamente auszuschließen. Dies braucht alles seine Zeit, um hier die richtige Einstellung zu finden. Du musst also noch etwas Geduld haben, aber auch den Willen mitbringen durch die gegenwärtige schwierige Phase durchzukommen. Wie schon gesagt, versuche die Sache im Moment von Tag zu Tag zu anzugehen, und versuche auf Grund Deiner täglichen Erfahrung hier und da Veränderungen zu machen. Es ist dann nur eine Frage der Zeit bis es sich wieder bessert.


Thomas

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#16 10-02-2019 17:31:24

Katniss
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Re: Kein Lebenswillen mehr

Lieber Thomas,

danke für deine Antwort. Bei den Medikamenten habe ich nichts geändert - bis zur Verschlimmerung habe ich Tavor ja nur sporadisch (bei Bedarf, also ca 1-2 Mal die Woche so 0,5 mg) genommen. Ich bin samstags abends mit dem "Normalzustand" schlafen gegangen und am nächsten Morgen war der neue Ton da und der alte mörder laut -.- Daraufhin, nach der Verschlimmerung (weil ich damit überhaupt nicht klarkam) habe ich das Tavor dann täglich eingesetzt und auch erhöht (in Absprache zunächst mit dem Psychotherapeuten, morgen früh bin ich beim Psychiater). Nach der 2. Infusion mit Cortison hat es sich dann gefühlt nochmal deutlich verschlimmert; nach der 1. meinte ich zunächst sogar eine Besserung zu haben. Der HNO meinte aber, die Verschlechterung und die Tendenz unter dem Cortison missfällt ihm, deshalb lieber absetzen... Bessern sich cortisonbedingte Verschlimmerungen denn nach dem Absetzen wieder? Das Blöde ist, dass ich eh so viele Medikamente nehmen muss wegen der Psyche und mir nicht sicher bin, ob diese die Tinnitussituation nicht verschärfen/zementieren, da das ja alles aufs Gehirn wirkt. Und in der Klinik werden sie jetzt wohl wieder umstellen -.- Es steht zwar nirgendwo TT als NW dabei, aber ich bin da skeptisch.

Ich hab hin und her überlegt, was es vor letztem Sonntag gewesen sein könnte, das die Verschlechterung ausgelöst haben kann. Eingefallen ist mir, dass ich auf Rat der Ärzte 2 Wochen vorher wieder mit Ausdauer- und Krafttraining im Fitnesscenter begonnen habe. Nach jedem Besuch dort (auch während des Trainings) gab es eine Veränderung der Töne (weg von dem Telefon-Tuten, hin zu schrillen, hundepfeifenartigen Tönen, die sonst nur selten zu hören sind, dann aber stark vertreten waren). Das war bei den ersten drei Besuchen so. Dann wachte ich mit der Verschlimmerung auf. (Die Hundepfeifen sind quasi weg, dafür jetzt der alte laute Ton und ein neuer lauter schriller Pfeifton). An besagtem Sonntag dachte ich noch, ich gehe jetzt wieder zum Sport, vielleicht gibt sich das. War aber leider nicht, auch die Sauna hinterher hat nicht geholfen.

Ob es da einen Zusammenhang geben kann... ? Das Krankenhaus meinte auf jeden Fall, in 70% der Fälle sei die HWS schuld, das könnte ja hinkommen, wenn sich durch den plötzlichen Sport da wieder was ungünstig beeinflusst hat... Davor hab ich ja seit September außer Schwimmen gar keinen Sport mehr getrieben, auch wegen der Rückenprobleme. Ich versuche jetzt, möglichst morgen früh noch zur Orthopädin zu gehen und die Überweisung fürs MRT zu holen...

Und ich will durch diese Phase durchkommen :-( Gestern war ich dabei, mich von meinen Tieren zu verabschieden, da wurde mir klar, ich kann meine Familie nicht alleine lassen, ich bringe das nicht übers Herz. Sie würden mich so vermissen :-(

Beitrag geändert von Katniss (10-02-2019 17:34:52)

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#17 10-02-2019 23:24:17

Thomas
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Re: Kein Lebenswillen mehr

Sport kann unter Umständen die Sache auch verschlimmern. Ich hatte am Anfang den Sport auch stark eingeschränkt für etwa ein Jahr, da ich den Eindruck hatte es würde den Tinnitus verschlechtern. Wie gesagt, man muss dies alles ausprobieren. Es gibt hier keine Patentrezepte. Vor allem in der Anfangsphase (die ersten 6 Monate) ist das Nervensystem ziemlich unberechenbar in seinen Reaktionen. Es braucht eben seine Zeit, bis sich hier alles wieder einpegelt.

Die Auswirkung des Kortisons (wie jedes Medikamentes) sollte sich wieder legen, aber auch braucht es seine Zeit (vielleicht 1-2 Wochen). Wie schon erwähnt, bei mir hat in solchen Phasen der Verschlechterung die Einnahme von ein paar Schmerztabletten immer geholfen, den Tinnitus schneller wieder zu beruhigen.

Du solltest vielleicht auch einmal Deine Ernährung überprüfen. Hast Du vielleicht kürzlich irgendetwas zu Dir genommen, das den Geschmacksverstärker Glutamat enthält (der oft in Soßen, Pizzas u.ä. zu finde ist und auch viel in der chinesischen Küche verwendet wird)?  Dieser verstärkt nicht nur den Geschmack sondern auch den Tinnitus sehr stark.

Wie schon gesagt, es gibt hier so viele potenzielle Faktoren in dieser Sache, dass man verständlicherweise den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht. Deshalb sollte man aber nicht in Verzweiflung ausbrechen. Du kannst gerne fluchen oder heulen wenn es mal wieder nicht zu ertragen ist, aber fresse es nicht in Dich hinein und denke nicht, Dein Leben wäre deshalb am Ende. Ja, es ist im Moment unangenehm und problematisch, aber Du musst Deinem Nervensystem Zeit und Gelegenheit geben, sich hier wieder etwas zu beruhigen. Je positiver Du die Sache angehst, um so schneller wird es gehen.

Thomas

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#18 11-02-2019 17:52:16

Katniss
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Re: Kein Lebenswillen mehr

Ich habe jetzt die letzten Tage vor der Verschlimmerung nochmal rekapituliert und bin auf Folgendes gekommen: Am Samstagabend vor der Verschlimmerung (vor einer Woche) hatte ich abends bei meinen Eltern mitgegessen. Meine Mutter hatte Lachs mit 2 Maggibeuteln überbacken. Das Maggizeug war wohl voll mit Hefeextrakt und Co., vermutet sie.

Am Sonntag bin ich mit dem neuen, lauten Kreischton aufgewacht und mit dem lauteren alten Ton.

Am Mittwoch wurde mit Cortison begonnen, nach der 2. aber wieder abgesetzt, weil es noch schlimmer zu werden schien. Die Nacht von Donnerstag auf Freitag war die Hölle, laut brüllender Tinnitus links (rechts nach wie vor kaum bis gar nicht betroffen). Ließ sich nicht lindern.

Nun will der HNO morgen mit anderen Infusionen (Magnesium, B12, Vitamin C glaub ich) weitermachen. Jedenfalls kein Cortison mehr.

Heute ist es bis jetzt vielleicht 1% besser als die letzten Tage. Der neue Ton meldete sich seltener. Und wieder ein paar Schwankungen in der Lautstärke, wenn auch nur kurze, aber die letzten Tage war es ja durchgehend unerträglich ohne Wechsel. Die letzten beiden Nächte waren auch etwas friedlicher, TT leiser und nachts mal fast ganz weg.

Der Psychiater wollte mir nun zusätzlich Escitalopram verordnen, hab aber eben gesehen, Nebenwirkung; Tinnitus und auch ein paar entsprechende Patientenberichte gelesen... Nee, nee. Das nehm ich nicht, am Ende wirds noch schlimmer... Da bleibe ich lieber bei den Medikamenten, die ich schon habe, wo TT nicht bei den NW vorkommt... Ich verstehe auch nicht, warum TT-Patienten Zeug verschrieben wird, welches den TT noch verstärken kann. In der Psychiatrie musste ich auch x Medikamente deshalb verweigern, was die gar nicht verstehen konnten. ("Es heißt ja nicht, dass das bei Ihnen eintrifft!") Na danke...

Beitrag geändert von Katniss (11-02-2019 17:53:30)

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#19 11-02-2019 20:20:53

Thomas
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Re: Kein Lebenswillen mehr

Katniss schrieb:

Ich habe jetzt die letzten Tage vor der Verschlimmerung nochmal rekapituliert und bin auf Folgendes gekommen: Am Samstagabend vor der Verschlimmerung (vor einer Woche) hatte ich abends bei meinen Eltern mitgegessen. Meine Mutter hatte Lachs mit 2 Maggibeuteln überbacken. Das Maggizeug war wohl voll mit Hefeextrakt und Co., vermutet sie..

In Maggi ist auch Glutamat enthalten https://www.maggi.de/ueber-maggi/qualit … t/produkte und dies kann den Tinnitus sehr verstärken. Bei mir wurde er danach auch immer brüllend laut. Wenn Du hier im Forum mal nach 'Glutamat' suchst bekommst Du viele Ergebnisse, zum Beispiel diesen hier https://forum.mytinnitus.de/en/viewtopi … 2444#p2444  .  Hier ist dies auch wissenschaftlich erklärt https://www.tinnitusformula.com/library … -tinnitus/  .(oder Google übersetzt https://translate.google.com/translate? … innitus%2F )

Auf Verpackungen ist Glutamat auch als Mononatriumglutamat oder einfach E621 deklariert. Solche Lebensmittel solltest Du bis auf weiteres erst einmal vermeiden.

Thomas

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#20 11-02-2019 20:45:38

endewa
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Re: Kein Lebenswillen mehr

Leider kann man Glutamat nicht vollständig umgehen und eine Glutamat Unverträglichkeit lässt sich kaum nachweisen.

Aber man kann viel frisch kochen und so wenig Gewürze wie möglich benutzen.
Fertiggerichte meiden.

Auch kann ein sehr guter Vitamien B / B Komplex helfen.

Gruss

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