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Ich habe keinen Ton auf den Ohren direkt. Sie sind alle im Kopf. Und er ist manchmal leiser.. morgens wenn ich Glück habe. Er sitzt in meiner Stirn:(
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Offensichtlich hängst du nicht am Leben den sonst würdest du nicht mit solchen Aussagen kommen das du dich auf das Ende vorbereitest.
Ja jeder Tinnitus ist individuell und wird vom betroffenen unterschiedlich wahrgenommen ändert aber nichts daran daß alle die wir hier im Forum aktiv sind das Leid und die Problematiken nicht auch kennen würden.
Mein Tinnitus hat (trotz Knalltrauma) nach 2 Wochen zum Wandern angefangen ich könnte nicht mehr sagen von wo der Ton kommt auch begannen sich bei mir mehrere Töne zu überlagern nur habe ich nach recht kurzer Zeit zu mir selbst gesagt "Na dann pfeifts halt." Und wie schon erwähnt habe ich immer noch Töne im Kopf unteranderem ein elektrisches zischen wie von einem kaputten Elektrogerät, eine Stimmgabel und von der Tonlage her noch das quietschende Geräusch das ein Zug macht wenn er durch eine Kurve brettert.
Aber dank der Cortisonbehandlung ist das lauteste Geräusch vom Knalltrauma die Panflöte weg der Rest ist so das ich ihn jederzeit wahrnehmen könnte ich es aber bewusst nicht mache, klar in der Nacht wenn alles ruhig ist usw... dann ist es da aber dann lasse ich mich davon in den Schlaf wiegen.
Also ja ich weiß wie es ist wenn man mehrere Töne hat auch wie es ist wenn die lauter und leiser werden und trotzdem bin ich Selbstständig, habe mein Leben und meine Karriere im Griff und ernähre meine Familie und das sind Dinge die du auch kannst auch wenn es dir schwer fällt das zu glauben aber ich bin überzeugt davon.
Außerdem gibt es weitaus schlimmere Schicksale als einen Tinnitus. Der Tinnitus fällt nur unter besonderst irritierend und nervend aber du bist weder Körperlich noch Geistig eingeschränkt.
Stell dir vor du hast einen Unfall und bist von Nacken abwärts gelähmt oder kannst überhaupt nur mehr die Augenbrauen bewegen oder du hättest ein Leid wie ein Schmetterlingskind zu ertragen.
Wegen eines Tinnitus Aufheben ist keine Option wirklich nicht, es gibt so viel für das es sich lohnt zu Leben.
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Hallo Alex,
Ohne Dir jetzt nahetreten zu wollen (denn ich spreche aus eigener Erfahrung), Selbstmitleid hilft Dir hier nicht weiter sondern macht es nur noch schlimmer. Ja, die Sache bereitet Dir Probleme, aber mit Problemen muss man leben lernen, dann relativieren sie sich von selbst und sind letztlich keine Probleme mehr. Du musst dafür aber eine etwas kämpferische Einstellung zeigen. Nur Wehklagen tut es nicht. So sehr am Ende bist Du ohnehin nicht, wenn Du noch 7 Stunden am Tag schlafen kannst. Viele Leute wären froh, wenn Sie das könnten. Wenn Du Deine Ansprüche generell mal etwas herunterschraubst, wird es wesentlich leichter gehen. Es geht einfach nicht an, zu sagen, ich will es jetzt weg haben oder ich bringe mich um. Mit dieser Einstellung wirst Du generell im Leben nicht weit kommen (so oder so). Wie schon mehrfach gesagt, es ist nur eine Frage der Zeit, bis es sich zumindest soweit bessert, dass Du keine Probleme mehr damit hast. Aber Du musst einfach mehr Geduld und Willen mitbringen, um die Sache entsprechend anzugehen. Das heißt unter Umständen auch, in Deinem Leben vorübergehend die Prioritäten mal etwas zu verändern. Du kannst nicht erwarten, dass sich eine Besserung einstellt, wenn Du dich nicht auf die Situation entsprechend einstellst (selbst wenn Du es ungern tust und Du mal auf einige Sachen verzichten musst).
Thomas
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Wie schon oft beschrieben, hat man ja eigentlich keine Chance, wenn es konstant schlimmer wird. Seit Monaten schleppe ich mich durch den Tag und bin einfach nur froh wenn der Tag rum ist. Ich bin mit meiner Einstellung sehr weit im Leben gekommen. Ich hatte eine tolle Familie, ich hatte Erfolg, war sportlich und ein fröhlicher Mensch. Denkst du diese Einstellung hatte ich mein ganzes Leben? Mit Sicherheit nicht. Wenn sich dein Tinnitus Woche für Woche verschlechtern würde, was hättest du dann für eine Einstellung ? Würdest du fröhlich durchs Leben laufen und sagen "es gibt so viel schlimmeres"? Ich bezweifle es stark. Ich mache jetzt noch die Kur und warte weiter ab. und wenn mich die Depression irgendwann erschlägt und ich mich vor einen Zug werfe dann ist das halt so. Es ist schon lange nicht mehr lebenswert.
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Hallo Alex,
ich wiederhole auch nur das, was hier schon geschrieben wurde, aber ich spreche auch aus eigener Erfahrung: Mir schien mein Leben während der ersten drei, vier Monate meiner Tinnituserfahrung auch nicht mehr sehr lebenswert, wie den meisten hier wahrscheinlich. Aber ich kann Dir eines sagen: Je mehr Du an den Tinnitus denkst, desto schlimmer wird er.
Du musst wirklich dringendst runter von diesem Trip. Gibt es nichts, womit Du Dich ablenken kannst? Keinen Film? Treffen mit Freunden?
Ich habe zu Beginn meiner Tinnitus-Karriere - und da habe ich vielleicht 2 Stunden in einem Stück geschlafen - sämtliche Folgen von Criminal Minds gesehen, die liefen da gerade irgendwann in der Nacht, meist 2 oder 3 Folgen hintereinander. Nicht, dass ich ein Fan dieser Serie bin, aber ich merkte irgendwann, dass mein Tinnitus leiser wurde, wenn ich mich auf etwas anderes konzentriere.
Mein Tinni ist übrigens jetzt etwas über 2 Jahre alt. Er ist aber mittlerweile so leise und unbedeutend geworden, dass er in meinen Leben keine Rolle mehr spielt und ich mich heute als geheilt betrachte.
Ich wünsche Dir jedenfalls, dass Du den Absprung aus Deinem persönlichen Teufelskreis ebenso schaffst, wie all die anderen hier.
Alles Gute!
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Hallo Alex,
Mir geht es ähnlich wie dir. Brauche nicht viel zu erzählen. Hast du schonmal Neurofeedback gemacht? Das setzt im Gehirn an und soll die Selbsregulation gestörter Hirnwellen wieder herstellen. Bei Tinnitus wurde in wenigen Studien immerhin positive Effekte erzielt. Nicht bei jedem aber trotzdem eine mögliche Alternative für dich.
Vielleicht gibts in deiner Nähe Therapeuten die das anbieten. Mann sagt so dass mind 20 eher 40 Sitzungen notwendig sind.
Beitrag geändert von SISKO (22-08-2018 17:51:37)
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Hallo Alex 92
ich lese schon seit einiger Zeit Deine Postings mit und kann Dich denke ich zumindest teilweise verstehen. Mein Tinnitus habe ich jetzt schon 5 Jahre. Ich beneide immer die Leute die sagen es wird besser mit der Zeit, es ist natürlich schön wenn es so ist. Du hast den Tinnitus ja noch nicht so lange so dass es schon sein kann das es besser wird. Ich habe auch schon manches mal gedacht ob das Leben noch Sinn macht, denn die Lebensqualität sinkt erheblich aber man hängt doch am Leben. Bei mir ist es auch immer lauter geworden ich habe mich aber immer wieder daran gewöhnt und immer wieder auch schöne Momente im Leben gehabt, deshalb rate ich Dir auch auf die Zeit bauen vielleicht wird es besser. Ich bin gespannt was du von Deinem Klinik Aufenthalt berichtest. Ich war vor vier Jahren auch schon mal in einer Tinnitus Kur. Ich denke aber auch, nimm es mir nicht übel, wenn Du noch 7 Stunden schlafen kannst ist es vielleicht doch nicht so schlimm wie du es zur Zeit empfindest. Ich dachte auch manchmal ich halte es nicht mehr aus aber es geht doch immer weiter. Ich kann Dir auch meiner Erfahrung nur mitteilen, versuche jede Art der Lärmbelastung möglichst zu vermeiden. Du bist auch noch sehr jung und kannst auf die Selbstheilungskräfte des Körpers hoffen. Verliere nicht die Nerven auch wenn es noch so schwer ist.
LG
Dauerton
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Hallo zusammen. Wird ein längerer post. Ich erzähle euch jetzt viel privates aus meinem leben und wie ich an diesen punkt gelangt bin.
Zuerst ein mal hatte ich ein tolles leben. Eine super familie habe ich.
Mit 18 fing ich an zu kiffen. Ich war schon vorher ein eher ängstlicher typ. Das kiffen hat mich wohl oder übel über den längeren zeitraum verändert. Ich wurde ängstlicher, habe mir aber nie etwas dabei gedacht. Habe auch so immer alles hinbekommen, abitur, viele freunde gehabt, ausbildung, dann das studium.
Leider hat das kiffen die entwicklung meines gehirns wohl nachhaltig negativ beeinflusst. Ich habe mir nie etwas dabei gedacht, alle meine freunde taten es und tun es noch immer.
Im märz ging die uni wieder los und ich habe aufgehört zu kiffen. Ich wollte umziehen, habe hierfür einen nebenjob begonnen. Der nebenjob war sehr stressig, wurde ja angelernt. Zeitgleich ging das semester los. Beim kiffen bin ich immer runter gekommen. Konnte abschalten. Ich hätte früher merken sollen dass es mir nicht gut tut.
Nebenbei ist eine alte freundin anfang des jahres wieder in mein leben getreten. Ich fand sie immer toll. Hatte früher auch etwas. Mit ihr. Wir haben viel und oft geschrieben.
Parallel zu dem nebenjob und deem beginnenden semester wurde ich ein wenig krank. Habe mir dabei nichts gedacht.
Dann wollten meine freunde an einem freitag feiern gehen. Ich war etwas angeschlagen, ging aber doch weil ich dachte meine freundin kommt auch. Sie war nicht da an dem tag. Ich habe viel getrunken und auch drogen genommen, habe ich aber vorher schon des öfteren getan ohne das etwas passiert ist. An diesem freitag nahm ich extacY. Habe mir die tablette mit einem freund geteilt. Ihm geht es gut.
Am samstag darauf war ich natürlich ziemlich platt. Meine freundin wollte samstag dann was machen. Ich wollte eigentlich nicht aber sie hat mich überredet. Waren dann zu 4. In einem pub und haben dort paar bier getrunken.
Am sonntag darauf hatte ich abends noch ein piepen in den ohren. Ich dachte mir dabei nichts, am montag daarauf war das piepen weg.
In den tagen darauf wurde ich richtig krank. Habe eine mandelenrzündung bekommen. Mir ging es aber immernoch gut.
War bei meinem hausarzt und habe mir dann antibiotika verschreiben lassen. Diese schlugen nach wenigen tagen an.
Abends lag ich dann im bett und fragte meine freundin, ob sie nicht mal zu zweit was machen will. Sie lehnte ab, sagte eine freundschaft sei ihr wichtiger. Am selben abend habe ich noch einen richtig gruseligen fiöm geguckt, das alles bereue ich so dolle.
Ich bin dann ein mal um 5 uhr morgens aufgewacht. Das war ungewöhnlich, der krankheit habe ich das nicht zugeschrieben. Habe extrem geschwitzt am kopf.
Ich kann mich nicht mehr erinnern, wann ich den ton im kopf das erste mal wahrgenommen habe. Ich weiss nur dass ich irgenwann bei meinem hausarzt war und sagte , dass ich einen ton im kopf habe. In dieser woche habe ich mein leben verloren.
Ich weiss nicht was damals passiert ist. Ich hatte wohl einen alptraum und in kombi mit der mandelentzündung und der disko im voraus kam es zu dem tinnitus.
Ich habe alles gebeichtet. Meiner familie alles erzählt.
Ich war ein netter mensch. Mir war immer wichtig was andere von mir halten. Ich war sportlich und gutaussehend, wog 88 kilo und hatte alles was ich brauchte.
Heute wiege ich 10 kilo weniger. Habe viele muskeln verloren. Ich weine jeden tag weil mein leben die hölle ist. Alles für eine frau die am ende nur mit mir befreundet sein wollte. Warum hat sie mir dann so viel geschrieben? Ich bereu es so dolle. Ich war blind.
Heute weine ich nurnoch. Musste mein studium abbrechen und mein leben ist zu einer qual gewörden. Ich weine so viel. Ich schwitze viel mehr als vorher und habe oft ziehende schmerzen im gehirn. Ich rauche sehr viel weil ich nicht klar komme.
Als ich heeute morgen aufwachte wurde mir klar dass mein leben hier enden wird. Ich werde die kur noch machen, aber ein weihnachten mit den tönen werde ich nicht mehr erleben.
Das alles tut mir ubheimlich leid. Vorallem für meine familie und meinen zwillingsbruder. Aber diese qual ist kein leben mehr. Ich habe einen ton im kopf als würde eine bahn bremsen. Dazu diverse töne die kommen und gehen. Bei mir wurde noch etwas anderes ausgelöst. Ich komme nicht mehr zur ruhe. Jeden tag drehe ich durch, kann nur an die geräusche denken und wie schön alles vorher war.
Mir ist klar dass die töne nicht mehr weggehen werden. Von alleine nicht und die medizin hat die kommenden 20 jahre dafür auch keine lösung.
Deshalb werde ich gehen. Ich weiss noch nicht wie und wann, aber ich werde gehen. Ich bin so depressiv wie man es nur sein kann.
Einen schnellen abgang würde ich vorziehen. Da ich höhenangst habe fällt dies weg. Auch ein zug fällt weg, will nicht noch andere menschen mit reinziehen. Am liebsten würde ich mich morgend an einen see setzen. Rauchen und weinen und mir dann letztendlich eine kugel verpassen. Aber an eine waffe komme ich auch nicht ran.
In der kur werden sie mir die töne nicht nehmen können. Und ich komme so nicht klar. Aber bevor ich in einer einrichtung lande und dort mit tabletten ruhig gestimmt werde beende ich es alleine. Mit viel trauer im bauch. Bin auch jetzt grade am weinen. Ich will nur die zeit zurück drehen und alles anders machen.
Das ist die traurige geschichte meines lebens.
Alex
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Hallo Alex92,
Dein momentaner Zustand hört sich schon erschreckend an. Mache auf jeden Fall die Kur bzw. hole Dir Hilfe. Für mich hört sich das nach starken Depressionen an und dagegen kann man was machen! Du gibst dir anscheinend auch die Schuld an Deinem Tinnitus. Ich kenne aber Leute die Jahrelang Drogen nehmen oder genommen haben und auch viel bei lauter Musik feiern und auch keinen Tinnitus haben. Also halte durch.
LG
Dauerton
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Hallo Dauerton,
Ja ich kenne auch viele die das tun. Und auch noch viel intensiver als ich es getan habe. Denen geht es aber gut und mir nicht.
Alle sagten inmer dass gras nicht schlimm ist. Dass alkohol schädlicher ist. Ist es nicht.
Das traurige ist, dass ich das kiffen auch vermisse. Ich könnte mir nichts schöneres vorstellen als gesund zusein, mit meinen alten freunden zu kiffen und zu zocken.
Natürlich habe ich allen drogen für immer abgeschworen. Auch alkohol trinke ich fast nie.
Wieso kommt die medizin so schleichend voran? Wenn ich wüsste dass sie das problem in5 jahren wegbekommen könnten, dann würde ich weiter machen. Aber ohne die aussicht auf hilfe ist man so hoffnungslos.
Wie lange wird es dauern bis die das heilen können? 30 jahre? Wenn überhaupt? So lange halte ich das niemals durch.
Lg
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