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Mein Name ist Olli, ich bin 23 Jahre alt und Musiker
Vor ungefähr vier Wochen arbeitete ich auf einem "Konzert als Mischer".
Die Bühne war klein und der Mixer (an dem ich arbeitete) stand direkt neben der Box. Ich hatte nie Probleme mit dem Hören, oft in Proberäumen direkt neben dem Schlagzeug gestanden, und nie ist was passiert.
Doch nach der Veranstaltung war alles anders...
Am nächsten Tag totales Wattegefühl im Ohr + Tinnitus und Schwerhörigkeit. Gleich zum Arzt der meinte ich solle dem ganzen erstmal Zeit geben, sowas dauert oft Wochen um wieder in Ordnung zu kommen. Nach zwei Wochen wurde ich ungeduldig und suchte einen anderen HNO auf der mir sofort drei Kortisoninfosionen über 3 Tage verabreichte. Danach wurde es mal kurzzeitig besser, jetzt wieder schlechter. Ich nehme nun Ginko 2 täglich und hoffe jeden Tag auf ein wunder aber es wird einfach nicht.
Die Lage ist ernst: Ich lebe von der Musik - Mischen und musizieren, alles nicht mehr möglich durch den starken Tinnitus...meine Existenz steht auf dem Spiel
Hab viel von einer Sauerstofftherapie gehört die angeblich helfen soll, aber man hört einfach viel zu viel verschiedene Meinungen.
Was würdet ihr mir in meiner Situation als nächstes raten?
Ich hoffe immer noch auf die Option, ganz ohne Tinnitus weiterleben zu können
Danke schonmal fürs durchlesen!
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Hallo Olli,
zunächst würde ich Dir raten, Dich nicht verrückt zu machen, das macht es nur schlimmer (ich weiß, ist leichter gesagt, als getan).
Dein Tinnitus ist erst zwei Wochen (?) alt und es ist gut möglich, dass er wieder verschwindet.
Was ich Dir aus meiner eigenen Erfahrung sagen kann ist, dass er leiser und viel weniger störend wird, aber das dauert, aber, wie gesagt, je weniger man auf ihn hört, desto mehr verliert er an Stärke.
Aber oberstes Gebot in Deinem Fall ist, Deine Ohren vor noch mehr Lärm zu schützen. Keine Musik mehr ohne Ohrstöpsel!!! Lärm ist für Tinnitusbetroffene Gift.
Alles Gute!
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Hallo,
Auch ich rate dir erstmal nicht in Panik zu verfallen, zu dem was du da schilderst mit dumpfen Gefühl im Ohr hört sich das für mich nach einem Hörsturz an.
Ich persönlich habe mit Ginkopreparaten nur schlechte Erfahrungen und rate dir eher davon ab, was du jedoch versuchen solltest ist eine Akupressur, die kann zwar den Tinnitus nicht wegzaubern aber dir helfen dich zu entspannen was in deinem Fall dringend notwendig ist da ganz offensichtlich massiven Stress durch deinen Tinnitus hast was natürlich kontraproduktiv ist.
Ich würde folgendes mache;
Ginkopreparaten absetzen außer es ist verschrieben
Eine spezialisierte Tinnitusklinik aufsuchen.
Eine für dich entspannende Tätigkeit häufiger ausüben zB Sport, Schach oder was auch immer
Akupressur, QuiGONG oder andere Energieflussmaßnahmen ergreifen.
Ja ich weiß letzteres klingt esoterisch aber ich kann dir da nur sagen das es mir sehr hilft zwar bei einem anderen leiden (Chronische Archilissehnenentzündung) aber auch meine Verlegung durch die ich meinen zweiten Tinnitus bekommen hatte wurde damit sehr schnell sehr viel leichter mittlerweile ist er nicht mehr da.
Hoffe ich konnte dir ein wenig helfen.
LG Karthago
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Hallo Olli,
Nachträglich noch willkommen im Forum.
Tinnitus und Hörverlust ist ja praktisch eine Berufskrankheit von Musikern. Etwa 50%-80% (je nach Musikrichtung) aller Musiker leiden gelegentlich darunter und etwa 10%-20% permanent ( http://www.tinnitusjournal.com/articles … ments.html ). Und es auch gibt unzählige von sehr bekannten Musikern (besonders bei Rockmusikern offensichtlich, aber auch andere) die daran (mehr oder weniger) leiden, zum Teil Jahrzehnte lang. Die meisten dieser Musiker haben auch nicht ihre Karriere deshalb beendet, aber es erfordert sicherlich eine entsprechende Anpassung, sei es durch Benutzung von Gehörschutz, Änderung im Musikstil usw. Es hängt immer vom Einzelfall ab, wie man am besten damit umgeht, und es braucht seine Zeit, bis man sich entsprechend eingestellt hat. Eine komplette Pause für eine gewisse Zeit könnte in dieser Hinsicht durchaus hilfreich sein, damit das Nervensystem sich wieder etwas beruhigt und Du die erste Verunsicherung überwindest. Irgendwelche Einschränkungen oder Änderungen wirst Du auf jeden Fall vornehmen müssen, wenn Dir Dein Gehör etwas wert ist. Das Gehör ist eben nicht für die Lautstärken konstruiert, denen man vielfach ausgesetzt ist. Selbst wenn sich der Tinnitus bald wieder legt, solltest Du auf jeden Fall entsprechende Maßnahmen treffen, sonst bist Du in 10 Jahren taub, was sicherlich wesentlich schlimmer wäre als hier gewisse Einschränkungen vorzunehmen. Also in diesem Sinne könntest Du dem Tinnitus durchaus dankbar sein, da er Dir wohl Dein Gehör gerettet hat.
Thomas
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