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Hallo,
ich wollte mal beschreiben wie es mir derzeit geht.
Ich war vor 2 Jahren schon mal hier und hatte mich dann aber wieder zurückgezogen. Ich wollte vermutlich alles hinter mir lassen und die Flucht nach vorne antreten. Hatte mich vielleicht für den einen oder anderen Ratschlag zu wenig bedankt - Sorry, an alle die, die es gut meinten .
Hatte den Ratschlag angenommen es mit CMD zu versuchen. Habe zu Glück einen ganz tollen Zahnarzt gefunden welche mir den Biss am Unterkiefer gehoben hat (hatte scheinbar einen starken Tiefbiss). Nun stimmt mein Bissbild wenigstens wieder zusammen. Zusätzlich habe noch ein Bissschiene bekommen welche ich in der Nacht verwende. Bei meiner alten Bissschiene von einem normalen Zahnarzt hat mein "Neuer" die Hände über den Kopf zusammengeschlagen - war komplett falsch. Mein neuer Zahnarzt arbeitet mit einem Physiotherapeuten zusammen. Ich war immer, meist vor der Zahnbehandlung beim Physio. Gleich danach prüfte der Zahnarzt wie gelockert meine Nacken und Kiefermuskulatur ist und hat demensprechend darauf reagiert bzw. mit weiterbehandelt. das Ganze hat sich 8 mal wiederholt bis ich die neuen Beisserchen eingesetzt bekommen habe. Nun, nach 2 Wochen bin ich den neuen Biss gewohnt und bin sehr glücklich damit (sieht auch jetzt viel besser aus..).
Nun zum Tinnitus und zu den Kopfschmerzen: Meine Wetterfühligkeit wird mir wohl bleiben (so. ca. 6-10 mal im Monat Kopfschmerzen). Den Spannungskopfschmerz werde ich wohl jetzt besser in Griff bekommen.
Der Tinnitus hingegen ist sehr komplex - würde in als Pulsierend beschreiben. Ich kann die Intensität mit einem Griff an den Kopf verändern. Jede Berührung verändert die Intensität. Auch das leichte Verschieben des Kiefers löst eine starke Veränderung des Tones aus (laut-leise). Wenn ich den Kopf schüttle pulsiert der Ton sehr stark. Das Selbe ist auch beim gehen - insbesondere Stufensteigen bzw. das Springen an der Steile ist ein extrem pulsierender (laut - etwas leiser) Wellenton. Ich habe das Gefühl das mehrere Tonspuren übereinanderliegen. Ein ständig bleibender (mittelhoher) Grundton wird dann überlagert von verschiedenen (sehr hohen) Tönen bei Bewegung. Natürlich ist das auf Dauer sehr belastend und man ist für jeden normaleren Tag ja schon sehr dankbar. Der Mensch gewöhnt sich ja an so manches. Sehr störend ist natürlich das Pfeifen bei Stille (Schlafen, Waldspaziergang ec.). In einer Gesellschaft, wo mehrere Leute sprechen wird das Zuhören immer schwieriger und ein "nicht" Verstehen wird durch nochmaliges Nachfragen kompensiert (das ist schon sehr störend).
Vielleicht findet sich jemand wieder in meiner Beschreibung? Also Tinnitus ausgehend von Kiefer und HWS!
Die Frage ist nun, was macht man weiter? Was gibt es noch bei diesen Symptomen? Vielleicht kann jemand einen Tipp geben? Die verschiedenen Tinnitusauslöser bzw. Symptome sind ja bekanntlich sehr komplex.
Ich wünsche noch einen schönen Tag und Hoffnung für die Zukunft!
Fredo
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Hi Fredo,
ich finde mich in deiner Beschreibung echt wieder. Ich weiß auch nicht manchmal denke ich es kommt wirklich von der Muskulatur. Dann am nächsten Tag ist es fast komplett weg. Da kann ich hin und her biegen und es passiert kaum etwas. Dann über Nacht, meist gegen 3-4 Uhr früh, geht es wieder los.Irgendwie hört man die eigenen Signale der Nerven. Als ob sich ein Druck irgendwo erhöht und irgendwas reizt und somit das ganze System empfindlicher wird. Da ziehe ich die rechte Schulter hoch oder spanne die rechten Halsmuskeln an und es wird richtig laut. Am nächsten Tag mache ich das Selbe und es passiert kaum was, weil auch sonst alles im Kopf still ist. Manchmal denke ich wirklich es ist eine Autoimmunerkrankung, weil es so schubweise auftritt. Ich habe auch seit es losging (Okt. 2016) kribbeln in den Händen und seit September 2017 Gelenkschwellungen. Nach Antibiotikaeinnahme verspürte ich immer eine Besserung. Das Doxycyclin soll ja auch immunsupprimierend wirken. Psychotherapie hat mich eine zeitlang sehr gestärkt.
Ich glaube doch mittlerweile an irgendeine nervliche Reizung die durch eine Veränderung im Körper hervorgerufen wird. Was wir hören sind wahrscheinlich normale elektrische Nervensignale die einfach ungefiltert vom Hörsystem zugelassen werden. Vielleicht liegt auch die Ursache gar nicht in der Hals - Kopfgegend. Der Darm ist in meinen Augen auch ein Verdächtiger. Der Austausch zwischen Hirn und Darm hängt ja auch mit dem Vagusnerv in Verbindung.
Naja, alles Theorien die einen wahrscheinlich nicht weiterbringen. Wahrschienlich hat man mehr Erfolg, wenn man hofft, dass der Körper irgendwie wieder ins Gleichgeweicht kommt.
Viele Grüße Cilay
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Hallo cilay,
es eben so schwer herauszufinden woran es liegt. Aber wenn auch mal bessere Phasen hast ist das ja auch schon was. Verspannungen vom Rücken und auch von der Hals- und Kiefermuskulatur können das natürlich auch alles auslösen.
Insbesondere die Kiefermuskulatur ist bei mir das Hauptproblem (denke ich) da ich in der Nacht immer stark zusammenbeiße und das mit einer Schiene versuche abzufangen. Die psychische Komponente sollte man natürlich auch nicht außer Acht lassen.
Ich zähle mich auch zu den HSP (hochsensiblen Personen). Zumindest was die Wetterfühligkeit anlangt zu 100%. Eine Überempfindlich des Nervensystems ist bei mir sicher ein Grund für meine Situation. Vielleicht auch bei dir.
Schöne Grüße und alles Gute
Fredo
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