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Hallo liebes Forum und Hallo an alle die unter diesem Scheiß leiden!
Ich bin 21, gesund, Leistungssportler und habe Freude am Leben.
Seit Mitte November kam mein Ohrgeräusch, mitten in der Nacht aus keinem Grund (Danke Gott). Daraufhin ging es bergabwärts jeder Tag war die Hölle für mich, Ärzte Odysee usw..
Ergebnis: Ohr komplett Gesund, Hörvermögen überdurchschnittlich. Dann stellte ich fest, dass ich knirsche und mein Kiefer extrem verspannt war (dazu später mehr). Ich habe jeden Winkel des Internets abgesucht, 1000 Kommentare und Geschichten gelesen, alte News und neue News gelesen, Universitätsbeiträge durchgelesen und doch ist sich niemand so wirklich im Klaren darüber was genau man machen kann, um den Tinnitus, der ja bei jedem Menschen anders ist (Höhe, Frequenz, Lautstärke, Tonart, durchgängig oder mit Phasen in denen er für ein paar Sekunden verstummt (kleine Peaks) - Mal ganz unabhängig vom subjektiven Eindruck), endgültig abzuschalten.
Dieses Symptom ist sowas von intransparent, es gibt soviel unterschiedliche Faktoren. Bei manchen ist der Tinnitus da weil eine Höhrschädigung vorliegt, bei manchen kam er nach einem Hörsturz, bei manchen kam er einfach so (Arschkarte gezogen). Meine Frage ist jetzt rein vom logischen, wo soll man eigentlich anfangen um den Tinnitus zu verstehen und zu bekämpfen?
In meinem Fall geht es jetzt einfach mal um den schlimmsten Tinnitus, der der über Jahre bleibt - den chronischen. Außerdem gehen wir in diesem Beispiel davon aus, das organisch alles in Ordnung ist und keine Höhrminderung oder ähnliches vorliegt. Das Geräusch wird also im Gehirn produziert. Und das wars auch schon wieder. Über das Gehirn weiß niemand was und selbst in 100 Jahren wird man keinen blassen Schimmer haben. Ich will hier keinem die Hoffnung nehmen, aber ich kann mir kaum vorstellen wie die besten Forscher dieses Problem angehen wollen. Selbst wenn man die Gehirnzellen ausschaltet, die dieses Geräusch am Leben erhalten, werden andere Zellen die Aufgabe übernehmen. Das ist aus der Schulmedizin bekannt.
Und jetzt zu einer Zusammenfassung, damit andere nicht die Zeit mit angeblichen Lösungenwegen verschwenden:
Lösungen die uns in der heutigen Zeit zur Verfügung stehen, aber nicht funktionieren und nur Abzocke sind:
1)Musik, die ohne die Tinnitusfrequenzen abgespielt wird (Tinnitracks usw.)
Antwort: Funktioniert nicht, ist reine Abzocke. Außerdem ist es für einen Großteil der Patienten unmöglich, die eigene Höhe der Frequenz zu bestimmen. Und selbst wenn man glaubt, man hat die Frequenz gefunden, kann sie doch minimal verfehlt worden sein. Da das Geräusch im Gehirn entsteht, und mit keinem Gerät der Welt gemessen werden kann ist ein Tinnitus Matching sowieso - rein logisch betrachtet - unmöglich.
* Fazit: Funktioniert nicht / Placebo-Effekt möglich - wen es jemanden hilft dann freut es mich.
2)Medikamente
Tebonin, Schmerzmittel, jegliche Medikamente die die Durchblutung im Innenohr anregen sollen, Magnesium, Zink
Antwort: Das Geräusch entsteht beim chronischen Tinnitus im Gehirn! Sollte sich durch die Einnahme von irgendwelchen Pillen etwas ändern handelt es sich um einen Placebo-Effekt. Wem es hilft, der darf gerne Pillen schlucken.
* Fazit: Funktioniert nicht / Placebo-Effekt möglich - wenn es jemandem hilft, dann freut es mich.
3)Dr. Hans Greuel und seine Biomentale Therapie
Antwort: Er mag ja der Meinung sein, dass Tinnitus heilbar ist und das nur Stress der Auslöser für Tinnitus ist und andere typische Symptome die (fast) jeder Patient mit Tinnitus auch noch hat (CMD, Verspannungen, innere Unruhe, tragische Lebenssituationen die ihn auslösen sollten).
Sollte seine Therapie wirklich jemanden helfen, dann darf er gerne Tausende an Euros ausgeben, den Tinnitus wird er rein medizinisch gesehen nicht los - sonst wäre er schon längst in den Nachrichten, und Tinnitus würde offiziell als geheilt betrachtet werden und jeder würde seine biomentale Zaubertherapie anwenden.
Abgesehen davon habe ich meinen Stress zum Erliegen gebracht, das kümmert aber meinen Tinnitus überhaupt nicht.
* Fazit: Funktioniert nicht / Placebo-Effekt möglich - wenn es jemanden hilft und das Geld hat, freut es mich.
4)Verspannungen jeglicher Art (Nacken, Kiefer, HWS - alles das durch erhöhten Muskeltonus dem Gehirn Signale sendet / eingeklemmter Nerv?)
Antwort: Schwieriges Thema und letzte Station für mich, danach hat sich das Thema für mich persönlich auch erledigt, dann muss ich meinen eigenen Weg finden damit umzugehen.
Habe selbst persönlich Kieferschmerzen, und knirsche auch, um mich von meinem Ohrgeräusch abzulenken. Als ich bei der Kieferorthopädie war, würde ich geröntgt. Und siehe da, eine Entzündung des Kiefergelenks auf der Rechten Seite. Von der rechten Seite kommt auch mein Tinnitus. Habe eine Aufbisschiene bekommen, die die Entzündung nicht besser gemacht hat. Die Entzündung ist seit dem November immernoch da. Meine Ohrgeräusche, sofern sie daher kommen, auch noch. Morgens ist der Tinnitus weg und mein Kiefer entspannt. Tagsüber kommt der Tinnitus dann aber voll in Schwung und beeinträchtigt mich total. Ich habe keine Ahnung wie ich mein Kiefergelenk entspannen kann, nichts hilft. Fakt ist, das es unter einem immensen Druck steht. Bei richtiger Anspannung meines Oberkiefers (betont sei hier richtige Anspannung!) kann ich meinen Tinnitus, der mich stört und immer wieder durch nicht durchgängiges lautes Piepen ertönt, laut und durchgängig machen. Das ist exakt das Geräusch, welches mich stört. Exakt mein Ohrgeräusch, welches aus meinem rechten Ohr kommt. Ob es dies wirklich der Ursprung meines Tinnitus ist, kann ich erst sagen, wenn die Entzündung weg ist / meinem Kiefer der Druck genommen wurde (wobei ich nicht weiß wie das gemacht werden soll, wer auf der Welt leidet schon unter meinem Problem)
So und jetzt an euch: Ich bin der Meinung, das solche Verspannungen, elektrische Signale aussenden können, die als Tinnitus wahrgenommen werden können. Alles im Gehirn besteht nämlich aus elektrischen Signalen. Der Muskel ist dauerhaft verkrampft und sendet Signale ans Gehirn. Deswegen berichten auch so viele Betroffenen von einer Linderung nach Massagen! Deswegen besteht auch der Verdacht (unbewiesen), CMD und Tinnitus stehen in Zusammenhang. Oder die HWS und der Nacken, von denen immer wieder berichtet wird, sie wären am Tinnitus schuld.
Und jetzt ganz wichtig: Deswegen berichten auch so viele Menschen, dass wenn sie ihren Stress senken, der Tinnitus leiser wird. Und Warum? Weil dadurch die Verspannungen unter Umständen gelöst werden! Deswegen ist es für mich einer der interessantesten Ansätze, dem Tinnitus auf die Schliche zu kommen.
* Fazit: Umstritten / Soll jeder für sich selber testen.
Nun gibt es ja noch andere Tinntus-Arten, akute, durch Krankheiten, Entzündungen des Mittelohres, laute Musik / Club-Besuche usw. auf die ich nicht eingehe, da sie mich nicht betreffen und meistens durch Medikamente wieder verschwinden. Ich spreche hier von einem Tinnitus der im Gehirn entsteht oder durch Muskeltonus / Verspannungen erzeugt wird (Hypothese).
Und jegliche Pseudo Methoden / Videos auf YouTube, in denen irgendwie auf dem Tisch geklopft wird und dann am Kopf, was den Relief bringen soll, ist kompletter Bullshit. Genauso wie Noiser / Binaurale Beats oder irgendwelche Tinnitus Soundtracks. Da kann man auch gleich ganz normale Musik hören, die lenken nämlich auch von TT selber ab. Spart eurer Geld Leute. Die Menschen die es nicht betrifft wollen nur Geld machen, und durch Placebo Effekte glauben dumme Menschen an diesen Blödsinn, und dann kommt es in den Nachrichten, dann glaubt es jeder und so will man Cash machen (was würdet ihr an Geld zahlen um befreit zu werden? Richtig, alles was ihr habt). Aber solang es jemanden hilft, dem sei es recht. Hauptsache man kann abends einschlafen ohne durch laute, komische Geräusche die im Kopf entstehen zu Tode genervt zu werden.
Oft kann man sich selber einbilden, dass das eine oder andere Linderung bringt, am Ende kommt der TT doch zurück.
Wen es interessiert werde ich bei mir auf dem laufenden halten wegen meinem Kiefer.
Lasst euch nicht fertig machen, kämpft weiter, aber beschäftigt euch nicht zu viel damit. Das dass Geräusch da ist ist schon nervig genug, aber seine Freizeit dafür zu verschwenden macht depressiv. Tut das was euch am besten hilft, damit klar zu kommen. Es gibt auf YT einen deutschen, der trotz seines Tinnitus 100% beschwerdefrei ist obwohl der TT noch da ist, hört er ihn nicht mehr. Ob er recht hat oder nicht sei dahin gestellt, mir hat es nichts gebracht, aber was er erzählt macht Sinn.
Und zu guter letzt: Steigert euch nicht rein. Das ist der größte Fehler. Man kann sich auch Sachen einbilden, besonders wenn man wirklich am Ende ist.
Meine Meinung: Kämpft dagegen an, ignoriert ihn aber so viel wie möglich, den ob ihr darüber nachdenkt wie sehr euch dieses Geräusch stört oder nicht, dem Tinnitus ist es egal.
Ich könnte euch zwar noch mehr von meinen Hypothesen erzählen aber sonst wird es zulange.
Liebe Grüße 21rin.
PS: Niemand auf der Welt weiß was Tinnitus ist, also lasst euch von keinem Klugscheisser irgendwas einreden. Wenn es euch hilft, wenn ihr den Tinnitus durch eure Methoden besiegt, dann habt ihr recht und nicht irgendein Arzt / Klugscheißer im Internet, der sagt, das ist nicht bewiesen, das ist auf neurologischer / biologischer Ebene falsch. Niemand weiß genau richtig was über den chronischen Tinnitus, der im Gehirn entsteht, das sollte man echt festhalten!!!!
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Hi 21rin,
da Du schreibst dass Du Leistungssportler bist – wie gehst Du damit um? Machst Du noch genauso viel Sport wie früher? Wird der Tinnitus bei Dir nach dem Sport schlimmer oder hat das keine Auswirkungen?
Viele Grüße,
Bernhard
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Hallo 21rin,
bei mir ist es ähnlich, ich bin nur 20Jahre älter und habe den Tinnitus seit Anfang des Jahres in Form eines hochfrequenten Zischen/Rauschen/Fieben (bei Stress).
Auch ich habe schon viel ausprobiert:
- Ergänzungsmittel jedweder Art (sogar hin bis zu Hormonen wie Progesteron/Testosteron)
- erhöhte Serotinin/Dopamin Zufuhr in Kombination mit Venlafaxin niedrig dosiert
- Klinikaufenthalt 7 Wochen in Bad Arolsen
- Botox Spritze bei Dr Greuel
- Teilnahme an Studien bei Prof. Langguth in Regensburg
- im Sommer 2018 werde ich mich einer 4-wöchigen TMS in Regensburg unterziehen
Mein Fazit:
Meinen Tinnitus zu verstehen ist unmöglich, insofern habe ich keine Kontrolle über ihn
Bestimmte Hirnregionen sind überaktiv (warum auch immer)
Meine Fragen sind folgende:
- Warum kann das Geräusch durch Kieferbewegungen verstärkt werden?
- Wenn Hirnareale durch eine TMS in ihrer Aktivität reduziert werden können, übernehmen dann nicht andere Areale diese Aufgabe?
Eine erfolgreiche Tinnitustherapie läuft m.E. nach folgend ab:
1. Die Angst vor dem Geräusch zu verlieren (leichter als gesagt)
2. Das Geräusch als neutral zu bewerten
3. Nicht mehr hinhören (leichter geagt als getan)
4. Geräusch vergessen
Diese Schritte sind meiner Meinung nach die Grundlage bzw. Voraussetzungen, dass das Gehirn das Geräusch "verlernt".
Viele Grüße
Andreas
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Bernhard83 schrieb:
Hi 21rin,
da Du schreibst dass Du Leistungssportler bist – wie gehst Du damit um? Machst Du noch genauso viel Sport wie früher? Wird der Tinnitus bei Dir nach dem Sport schlimmer oder hat das keine Auswirkungen?
Viele Grüße,
Bernhard
Ja ich mache weiter. Nur kenn ich bei mir den Grund nicht wieso ich ihn habe. Meinem Kiefer gehts besser. Knackst zwar, aber keine Schmerzen mehr. Tinnitus ändert sich bei mir ständig, es ist nie derselbe Ton. Wäre der Ton doch nur ein durchgängiges piepen, so unregelmäßig nervt einen mehr.. Mittlerweile kann ich wieder gut schlafen auch bei stille. Mit dem Sport hatte ich erstmal aufgehört, wegen dem schock usw. Aber mache auch normal Sport weiter.
Ich würde nur gern herausfinden warum ich den habe. Kiefer kann es schonmal nicht sein, da ich keine Schmerzen mehr habe. Mittlerweile wenn ich doof auf der couch liege fängt der an richtig zu piepen, hört dann aber wieder auf wenn ich mich auf den Rücken lege.
Habe den tinntus nur auf dem rechten Ohr wie gesagt.
Wenn ich auf mein rechtes Ohr drücke, dann höre ich auch ein ganz lautes Rauschen, aber nur bei Druck. Vielleicht hat das ja was zu bedeuten? Wenn ich auf mein linkes Ohr drücke höre ich dieses Rauschen nicht. Ist das relevant?
PS: meine Kumpel gehen alle in den Club jedes Wochenende und lachen sich den arsch ab das sie danach Tage nix mehr hören können, Tinnitus haben die aber nicht. Aber ich - der immer Ohrenstöpsel getragen hat um genau das zu vermeiden
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