Sie sind nicht angemeldet.
Hallo liebe Leute,
ich bin neu hier und lese mit Interesse eure Beiträge. Es ist immer wieder schön zu erfahren, dass man mit Tinnitus und Hyperakusis nicht allein auf der Welt ist. Seit August kann ich wegen dieser Symptome nicht mehr arbeiten und jeder Tag ist schwer zu bewältigen. Nun wollte ich gerne nach Bad Arolsen , doch meine Krankenkasse hat die Kostenübernahme abgelehnt und stattdessen eine Reha empfohlen. Ein HNO Arzt hat mir das Inti in Bad Salzuflen als Alternative empfohlen. Dort durchläuft man eine Kompaktkur für 21 Tage. Das Programm hört sich für mich eher nach einem Wellnessurlaub an, dabei bin ich mit meiner Kraft sehr am Ende. Kennt jemand das Inti und kennt jemand auch das Prozedere , wenn die Krankenkasse eine Kostenübernahme verweigert?
Mit freundlichen Grüßen
Ute
Offline
MrsHudson schrieb:
Nun wollte ich gerne nach Bad Arolsen , doch meine Krankenkasse hat die Kostenübernahme abgelehnt
Ungewöhnlich. Bist Du privat krankenversichert? Die gesetzliche KV könnte das nicht einfach so ablehnen, wenn es die "passende" Einweisung von einem "passenden" Arzt gäbe.
Mit welcher Diagnose solltest Du eingewiesen werden? Tinnitus reicht da nicht.
Für Bad Arolsen brauchst Du eine Einweisung von einem Facharzt (Hausarzt reicht nicht). Die Diagnose muss schon auf mittelschwere Depression oder so lauten.
und stattdessen eine Reha empfohlen.
Eine Reha würde vom Rentenversicherungsträger zu zahlen sein.
Wird auch in der Regel erstmal abgelehnt. Deshalb ist die Krankenhauseinweisung (von der Krankenkasse zu zahlen) im Normalfall der einfachere Weg.
Ein HNO Arzt hat mir das Inti in Bad Salzuflen als Alternative empfohlen. Dort durchläuft man eine Kompaktkur für 21 Tage. Das Programm hört sich für mich eher nach einem Wellnessurlaub an,
Kenne das Inti nicht, habe mir mal die Homepage auf die Schnelle angesehen. Viele von den Elementen dort bekämst Du auch in Bad Arolsen. Also soooo unterschiedlich scheint das nicht zu sein.
Ausnahme ist sicherlich, dass ich dort nicht von Psychotherapie lese (jedenfalls nicht bezüglich Einzelsitzungen mit einem Therapeuten).
Aber ich lese auch was davon, dass man die "Kur" bei der Krankenkasse beantragen soll ... und nicht bei der Rentenversicherung.
Oder willst Du selbst zahlen?
Übrigens würde auch in Bad Arolsen eine nicht billige Zuzahlung fällig werden, wenn Du in das "richtige" Haus willst. Es gibt dort 2 Standorte der Schön-Klinik (ich denke, dass Du die meinst und nicht die Privatklinik von Dr. Hesse?). Suche hier im Forum mal nach Bad Arolsen, dann bekommst Du mehr Info.
Offline
Hallo,
ich war 2014 beim Inti in Bad Salzuflen zur Kompaktkur. Es hat damals nach einigem hin und her die Krankenkasse genehmigt. Es ist aber eine ambulante Kur, bedeuted die Unterkunft mus man privat organisieren und bezahlen.
Es gibt dort Einzelstunden bei der Therapeutin aber nur in geringer Form.
Überwiegend wird die Tinnitusproblematik in der Gruppe behandelt/erarbeitet.
Man muss aber nichts über sich vor der Gruppe preisgeben. Man lernt besser mit dem Tinnitus umzugehen. Nebenbei gibt es dann Anwendungen wie bei jeder Kur (Massagen, Fango), Sport und diverse Entspannungstechniken und Audio Therapien. Mir hat es leider nur bedingt geholfen, gibt es ja leider kein wirkliches Heilmittel.
Bei Fragen kann man dort anrufen in der Regel bekommt man kompetente und nette Auskünfte.
Offline
Hallo Wolfgang und Dauerton,
vielen Dank für eure Antworten. Zu dir Wolfgang: ich bin gesetzl. krankenversichert, hatte eine Einweisung von einer Fachärztin mit entsprechenden psychosomatischen Diagnosen und trotzdem kam die Absage. Beantragt hatte ich eine Aufnahme als Kassenpatientin in Bad Arolsen , also nicht privat. Die Zuzahlungen für mehr Komfort sind mir leider viel zu teuer. Ich finde es auch schlimm, dass es diese Zwei-Klassengesellschaft gibt. In Arolsen wird das wohl besonders deutlich. Ich habe nun Widerspruch eingelegt. Ich warte noch auf ärztliche Berichte , die ich dann zusammen mit einem Brief von mir der Kasse zuschicken will, um meinen Widerspruch zu untermauern.
Eine Reha kann ich mir für mich nicht vorstellen, da ich dafür viel zu geräuschempfindlich bin. Es ist so verdammt schwer, Nicht-Betroffenen mein Problem mit meinem Gehör zu erklären. Es ist alles so bedrohlich , deprimierend und kostet soviel Kraft. Seit August bin ich krank geschrieben und sowohl Tinnitus , Hyperakusis und Schwerhörigkeit werden immer schlimmer. Nächste Woche habe ich einen Termin beim Hörgeräteakustiker. Als ich bei einem Telefonat mit ihm meine Symptome schilderte und auch sagte, dass bei lauten Umweltgeräuschen (z.B. Autofahren) der Tinnitus lauter wird, meinte er, dann wirds auch wohl schwierig mit dem Tragen eines Hörgerätes.
Liebe traurige Grüße.
Offline
Hallo liebe MrsHudson, ich kann Dich gut verstehen. Habe eine Reha bekommen in der "Celenus
Klink in Schömberg" , vielleicht kennt ja einer von den Forumsmitglieder diese Klinik, würde mich schon sehr interessieren ob es für mich die richtige ist, bin noch am zweifeln.
Liebe MrsHudson ich habe nämlich die gleichen Probleme wie Du. Habe den Tinnitus schon seit über 20 Jahren, vor allem seit ca. 4 Monaten ist er halt ständig da, vorher konnte ich gut mit im leben. Vielleicht spielt bei mir ja da eine Rolle; dass ich in Vorruhestand gekomnen bin (bin 61 Jahre) und jetzt viel Ruhe habe.
Wie geschrieben, habe vor allem rechts den TT ist dauernd da links nur abundzu, bin dazu noch schwerhörig und auch sehr geräuschempfindlich.
Seit ca. 4 Monaten mit Unterbrechungen trage ich Hörgeräte zum ausprobieren, habe damit aber ziemlich grosse Probleme mich daran zu gewöhnen bzw anzupassen.
Wie Du habe ich das Problem Aussenstehenden mein Problem darzulegen, fühle mich einfach nicht richtig verstanden. Will auch event. den Hörakkustiger wechseln, obs was bringt???
Liebe Ute, darum verstehe ich ganz gut was Du durchmachst. Ich hoffe ganz arg, dass Du den Aufenthalt in Bad Arlosen genehmigt bekommst.
Zum Schluss nochmals bitte an euch, die ihr das lest, eure Meinung zur Celenus Klink in Schömberg. Im Voraus schon mal Dank, und Dir liebe Ute alles Gute.
Offline
Hallo MrsHudson,
MrsHudson schrieb:
ich bin gesetzl. krankenversichert, hatte eine Einweisung von einer Fachärztin mit entsprechenden psychosomatischen Diagnosen und trotzdem kam die Absage.
Hm. Die Absage kam dann von der Schön-Klinik in Bad Arolsen?
Weil: Man fragt ja nicht vorher die Krankenkasse, sondern wird eingewiesen, schickt die Unterlagen zur Klinik und die kümmert sich um den Rest.
Eigentlich kann die gesetzliche KK gar nicht ablehnen.
Die Zuzahlungen für mehr Komfort sind mir leider viel zu teuer.
Ja, stimmt. Ich hatte die 65 Euro/Tag-Variante. Bei 6 Wochen läppert sich das. Ich hatte aber mal mitbekommen, dass man unter Umständen auch in dem "besseren" Klinik-Teil landet, wenn man "nur" die 25 Euro pro Tag zuzahlt für ein reines Einzelzimmer (ohne weitere Komfortleistungen). Beziehungsweise, der einweisende Arzt hatte ein Einzelzimmer "angeordnet" und dann ging es auch mit der 25-Euro-Variante.
Ich finde es auch schlimm, dass es diese Zwei-Klassengesellschaft gibt.
Es ist ja so: Die Leute, die im besseren Klinikteil landen, zahlen auch mehr. Früher oder später über steigende Beiträge ihrer privaten KV. Ich bin auch gesetztlich versichert (obwohl ich auch hätte da raus können) und sehe es so, dass ich jetzt halt "einen dicken Batzen" auf einmal zahle, den andere gestreckt über mehrere Jahre zahlen müssen.
Eine Reha kann ich mir für mich nicht vorstellen, da ich dafür viel zu geräuschempfindlich bin.
Hm. Was verstehst Du jetzt unter einer "Reha", was da passiert, was Du wegen Deiner Geräuschempfindlichkeit nicht machen kannst?
Genau das sollst Du Dir ja in der Klinik auch abgewöhnen. Durch Geräuschvermeidung wird es eher schlimmer. Ach das bekommst Du in der Tinnitus-Edukation erklärt.
Nächste Woche habe ich einen Termin beim Hörgeräteakustiker. Als ich bei einem Telefonat mit ihm meine Symptome schilderte und auch sagte, dass bei lauten Umweltgeräuschen (z.B. Autofahren) der Tinnitus lauter wird, meinte er, dann wirds auch wohl schwierig mit dem Tragen eines Hörgerätes.
Was für ein Quatsch vom Hörgeräteakkustiker. Sieh meinen Beitrag hier irgendwo über meinen Denkfehler bezüglich Hörgeräte.
Ich hab da Leute in der Klinik erlebt, denen das Hörgerät sehr geholfen hat, ihren Tinnitus weniger wahrzunehmen.
Offline
Hallo Wolfgang,
vielen Dank für deine Antwort. Es ist bei mir definitiv so, dass die Klinik mich wohl aufnehmen will und deshalb einen Antrag auf KÜ bei meiner Kasse gestellt hat und die Kasse hat dann die KÜ abgelehnt und mir eine Reha nahegelegt, mit dem Argument , die Krankheit wäre bei mir chronisch.
Von dem Einzelzimmer für 25 Euro Zuzahlung wusste ich bislang nichts. Werde ich mal nachhaken. Hörgerät wurde mir abgeraten. Die Akustikerin war sehr nett und hatte Zeit für mich. Sie hat mir das Ergebnis des Hörtests erklärt und demnach bin ich garnicht schwerhörig. Der Test erfolgte auch mit andauernden Tönen . Sie sagte , das wäre falsch. Bei Tinnutuspatienten müssen es Intervalltöne sein, damit sie vom Geräusch im Kopf zu unterscheiden sind. Also alles für die Katz. Ich sammel jetzt mühsam Arztberichte , die meinen Widerspruch unterstützen. Von Arolsen verspreche ich mir einfach mehr als wie von sonstigen Rehakliniken. Der Ruf ist doch: Das ist DIE Klinik bei Tinnitus u Hyperakusis. Manchmal kommen mir auch schon Zweifel. Ich arbeite beruflich mit Kindern und ich muss doch irgendwann mal wissen, woran ich bin, also ob ich den Job weiterhin machen kann. Seit dem Sommer bin ich krank... Viele Grüße.
Offline
Hallo Ute,
ich war vor ca 3 Jahren in der Schön-Klinik in Bad Arolsen.
Ich habe für das Krankenhaus eine Zusatzversicherung. Und ja, der Unterschied in der Behandlung von privatversicherten und normal über die Krankenkasse Versicherten war beträchtlich. So deutlich habe ich das noch niemals gesehen.
Ich habe meine Versicherung sehr früh abgeschlossen, weil ich schlimme Erfahrungen gemacht habe. Aber eigentlich dürfte es sowas nicht geben, dass man so unterschiedlich behandelt wird.
Mich hat damals eine Psychiaterin, bei der ich wegen Depressionen in Behandlung war, eingewiesen.
Die Klinik kommt in den Bewertungen sehr positiv weg. Das wundert mich auch nicht, da auch ich von Frau Dr. Talartschik gebeten wurde, eine positive Bewertung abzugeben.
Ich habe seitdem ein Hörgerät, was zwar den Tinnitus nicht verbessert hat, aber trotzdem okay ist.
Also, mir hat der Aufenthalt nicht wirklich was gebracht.
Liebe Grüße
Brigitte
Offline