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Liebe Leidensgenossen,
ich bin gerade auf einen Artikel der Zeit gestoßen und möchte gerne eure Meinung dazu wissen.
http://www.zeit.de/2017/10/hoersinn-hoe … rapien-hno
Es werden darin einigen Themen angesprochen welche auch hier diskutiert werden.
Ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht, den drei Hauptakteuren des Beitrages möchte ich aber auch nicht in die Hände fallen.
Beitrag geändert von Parmenides (25-04-2017 18:41:39)
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An alle im Forum,
hat von Euch jemand die Erfahrung gemacht bzw. von anderer Seite gehört,
dass bei bestehender Schwerhörigkeit der Tinnitus durch Einsatz von Hörgeräten
gemindert werden kann. Könnte für mich noch eine Option sein.
Gruss Hoffnung
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Hallo Hoffnung,
wie hier im Forum schon geschrieben, war ich vor drei Jahren als Tinnituspatient in Bad Arolsen.
Dort wurde jedem "Insassen" mit Tinnitus ein Hörgerät verpasst (häufig auch beidseitig). Ich habe mit vielen gesprochen die begeistert waren und denen die Geräte wohl wirklich geholfen
haben.
Es gab aber auch eine große Gruppe von Geplagten, die keine Verbesserung verspürten.
Meist Betroffene mit deutlicher Hörminderung.
Ich trage selber zwei Geräte, mein Tinnitus ist dadurch nicht besser geworden. Mein Sprachverständnis ist aber topp, trotz Schwerhörigkeit.
Beitrag geändert von Parmenides (25-04-2017 19:58:11)
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Hallo Parmenides,
danke für die Info. Ein Versuch wäre es wert.
Trägst Du ein In-ear Hörgerät? Hat die Krankenkasse die Hörgeräte voll bezahlt oder musstest
Du eine Zuzahlung leisten?
Gruss Hoffnung
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In-ear-Geräte sind nicht für jeden geeignet, da sie den Gehörgang verschließen. Optisch sind sie natürlich prima.
Ich trage sehr hochwertige Geräte von Phonak. Die Krankenkasse hat den üblichen Betrag dazu beigesteuert. Bei Hörgeräten sollte der Preis nicht die Entscheidungsgrundlage sein.
Wichtig ist, dass du einen guten Akkustiker findest, die sind rar gesät.
Beitrag geändert von Parmenides (26-04-2017 07:22:38)
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Bin auch über just diesen Artikel gestolpert.
Wenn ich Zeit und Lust hätte, könnte man Teile dieses Artikels zerpflücken (etwa:“ Würde ein Hörgerät gegen den Tinnitus helfen? HNO-Arzt: Klar. Dann gleicht das Gehirn die fehlenden Frequenzen nicht mit dem Tinnitus aus“), andere hingegen decken sich voll mit meiner Sicht der Dinge.
Zitat: „Bei Hörgeräten sollte der Preis nicht die Entscheidungsgrundlage sein.
Wichtig ist, dass du einen guten Akkustiker findest, die sind rar gesät.“
Zuzahlungspflichtige Hörgeräte sind angeblich völlig überteuert und den höheren Preis nicht wert. Ich trage zwar kein Hörgerät, aber kenne einen virtuellen, absoluten Experten.
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Hallo Nibold,
alle Hörgeräte sind überteuert, egal ob zuzahlungspflichtig oder nicht.
Hörgerät in Deutschland gelten als medizinische Geräte und dürfen eigentlich nicht frei gehandelt werden. Auch der Verkauf von gebrauchten Geräten ist nicht erlaubt. Damit dieses auch so bleibt ist die Interessengemeinschaft der Hörgeräteakustiker sehr aktiv (s. Deutsche Tinnitus Liga).
Trotzdem hilft nur ein Gerät das zu einem passt. Kompromisse an dieser Stelle führen zu keinem guten Ergebnis. Das ist meine -teuer bezahlte- Erfahrung.
Zum Artikel:
Ich finde der Beitrag ein sehr typisches Beispiel dafür, wie die infrage kommenden ärztlichen Fachdisziplinen mit diesem Thema umgehen. HNO-Ärzte, Neurologen, usw. sind dermaßen schlecht aufgestellt, dass man kot.... möchte, auch die anonymen drei Wichtigtuer sind da keine Ausnahmen und unterstreichen ihre eigenen Thesen, irgendwie schräg finde ich.
Beitrag geändert von Parmenides (26-04-2017 07:57:41)
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Morgen Philosophos,
na ja, für den Kunden kostet ein Kassengerät nischt, also nicht "überteuert".
Ist aber ganz unterhaltsam und auch lehrreich im Sinne von Abzocke, wenn Akustiker dem Kunden ein mehrere tausend € teures Gerät verkaufen wollen. War letztlich bei einem Verkaufsgespräch (neues Hörgerät) in "beratender" Funktion dabei, interessant, wie emphatisch solche Seelenverkäufer auf den Kunden eingehen, obwohl ein Berufsskeptiker (meine Winzigkeit) dabei ist.
Artikel -> was erwartest Du von den einzelnen Äksbärden? Sie kennen jeweils nur ihre eigenen Fachgebiete (hoffentlich) zur Genüge, das Thema ist ein Objekt (Tinnitus), das per se nicht hinreichend erforscht ist und z.Zt. nur in groben Zügen skizziert werden kann. Alos versucht Jeder gemäß seines Wissens (und seines ökonomischen Interesses) ein Modell abzuliefern.
Um ehrlich zu sein, hat mich der Artikel gelangweilt, manches hat mich aber dennoch leicht in Wallung gebracht. Aber was solls, da sind wir doch härteres Futter auch von ärztlichen Abzockern gewohnt.
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Hallo nibold,
bin nun wieder verunsichert. Sollte man mit einer bestehenden Schwerhörigkeit einen Versuch mit
einem Hörgerät starten (evtl. noch mit einem Noiser kombinieren)? Wäre ein Kassengerät
ausreichend?
Oder ist hier keine Verbesserung zu erwarten? Was meint Dein virtueller Experte dazu?
Zur Zeit ist mein TT sehr belastend (Ursache kann ich keine Ausmachen). In solchen Zeiten bin ich
dann immer wieder auf der Suche nach dem Strohhalm.
Gruss Hoffnung
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Morgen Hoffnung,
Bei all den Fragen und bei bestehender Schwerhörigkeit bis Du im schwerhoerigenforum.de gut aufgehoben.
Bin kein wirklicher Kenner dieser Materie, hab mich so im Zuge des Tinnitus damit am Rande beschäftigt.
Kassengerät soll ausreichend sein. Aber, es kann die Schwerhörigkeit je nach Einstellung noch begünstigen. Level über 70 dB (amerikanischer Schwellwert) sind zu vermeiden.
Hörgeräte als Tinnitus“Bekämpfer“ schlichter Unsinn.
Noiser sind ungeeignete Aufmerksamkeitsumlenker, wirken auch (negativ) auf die Psyche, mehr nicht. Deine Lieblingsmusik, in moderater Lautstärke, ist viel besser.
Verbesserung nicht zu erwarten. Der Experte drückt es noch drastischer aus!
Wenn Du auf der Suche nach einem temporären Strohhalm bist, versuch mal Cannabisprodukte. Zieht dich runter und gibt Dir einen gelasseneren Blick auf negative Dinge.
Hoffe, damit ein wenig geholfen zu haben
N
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