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Guten Tag, liebe Forumsmitglieder.
Ich bin seit gut zwei Monaten dabei und habe insgesamt vier Töne im Kopf. Der nervigste ist ein Ton, der sich über den ganzen Kopf zieht und meine linke Hirnhälfte auch merkwürdig dumpf anfühlen lässt.
Die einzige Möglichkeit für mich, ihn herunter zu drücken, sind Cortison-Infusionen. Da dies nur ein temporärer Fix ist, wollte ich hier an dieser Stelle in erster Linie nachfragen, ob Töne auch wieder verschwinden können, gerade im Anfangsstadium.
Als er Ton im Kopf weg war, war es für mich wesentlich einfacher, wieder Lebensfreude zu generieren. Leider ist dies bei der zweiten Behnandlung, die ich nun bekommen habe, nicht mehr so.
Ich vermisse die Zeiten, in denen ich nicht jeden Tag niedergeschlagen war, nicht stetige Stimmungsschwankungen hatte.
Nehme derzeitig dagegen auch Trimipramin, was wenigstens das einschlafen erleichtert.
Ich weiß, das es manche Menschen gibt, bei denen der Tinnitus unveränderbar ist, er also niemals leiser werden wird. Davor habe ich auch Angst.
Leider macht mir meine Vorerkrankung ziemlich zu schaffen, da ich unter Depressionen und Angst leide, versuche aber, meinen Alltag so gut es geht, zu gestalten. Etwas zu tun zu haben und viel zu schlafen.
Ich danke für jede Reply.
Nachtrag: Der Admin dieses Boards hat es ja mit einer "Schmerzmittelkur" bewältigt, wie ich in dem Faden von Vanessa las. Waren das die 250mg 2-3 mal am Tage? Werde ich dann wohl nach dem zweiten Cortison-Zyklus machen.
Beitrag geändert von Aschenherz (13-04-2017 18:46:47)
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ich schaffs nach 20 jahren den tt auch manchmal ganz weg zu bekommen oder wenigstens leiser, aber dummerweise kommt er wieder, besonders stark nach tages-schlaf.. eine liste was ich alles durchprobiert habe findest auf meiner web http://chrisi.net/ernsti/tinnibelli.htm
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Hallo Aschenherz,
Willkommen im Forum.
Das wichtigste ist, nicht in Angst und Panik zu verfallen. Dies macht es nur noch viel schlimmer. Tinnitus mag zwar anfangs lästig sein, ist aber in der Regel harmlos, da lediglich eine nervliche Störung der Hörfunktion. Für mehr Hintergrundinformation siehe http://www.neuro24.de/tinnitus.htm .
Du solltest die Probleme deshalb so sachlich wie möglich von Tag zu Tag angehen, und nicht so viel über die Zukunft nachdenken. Wenn Du den Tinnitus zu einem Alltagsproblem degradierst, ist es nur noch halb so schlimm, und Du wirst es mit der Zeit in den Griff bekommen, und der Tinnitus wird dann automatisch leiser.
Kortison ist natürlich langfristig keine Lösung, da oft mit erheblichen Nebenwirkungen verbunden. Einfache Schmerzmittel wie Paracetamol oder Aspirin sollte man auch nicht laufend nehmen, sind aber sicherlich weniger bedenklich als viele andere Sachen, die bei Tinnitus verschrieben werden. Ich hatte diese in der Anfangsphase nur häufig bei Bedarf genommen, nachts eine halbe Tablette (250 mg) bei Schlafschwierigkeiten (dies unterdrückte den Tinnitus immer für 1-2 Stunden), bei gelegentlichen schlechten Phasen mal für ein bis zwei Tage einige ganze Tabletten (500 mg).
Du sprichst aber ja auch von einer Vorerkrankung, also nimmst Du ohnehin ja wohl schon irgendwelche Medikamente. Du solltest die Einnahme anderer Sachen dann sicherlich mit Deinem Arzt besprechen. Du solltest auch in Betracht ziehen, dass Dein Tinnitus erst durch die Medikamente für Deine Vorerkrankung verursacht wurde (Du gibst ja auch sonst keine vermeintliche Ursache an). Es macht sicherlich keinen Sinn, hier alle möglichen anderen Sachen zu probieren, bevor Du dies nicht abgeklärt hast (in dem Du zum Beispiel eine Zeit lang mit dem Medikament aussetzt).
Thomas
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Danke für eure Replys
@lichtimnebel werde ich mir mal bei Bedarf anschauen. Danke.
@Thomas
Danke für deine Reply.
Es ist leider recht schwierig momentan, den Überblick zu behalten, da dieser immens hohe Ton etwas in mir auslöst, woran ich nicht mehr gedacht habe. Alter Verhaltensmuster greifen dann sehr stark und ich muss mich immer etwas beruhigen. Wenn jener allerdings weg, und die anderen dadurch dann natürlich lauter sind, stört mich das nicht so sehr. Langfristig betrachtet könnte ich damit echt gut leben.
Das bringt dann die Verzweiflung hervor. Aber Du hast natürlich Recht, das "von Tag zu Tag" Denken ist wohl das wichtigste.
Ich weiß ob der Gefährlichkeit, der langfristigen Einnahme von Aspirin etc.
Es geht mir hierbei nur um diesen Ton und den Versuch jenen ein wenig zu drücken. Und Cortison werde ich wohl auch nicht mehr nehmen. Dafür ist mir mein Körper dann doch noch zu wichtig.
Ich würde es gerne probieren. Vlt. bringt mir die Einnahme von Aspirin ja auch gar nichts, denn jeder Mensch ist verschieden.
Ich habe da einen Fehler eingebaut, das Antidepressivum nahm ich erst, nachdem der Tinnitus aufgetreten ist. Da eben alte Verhaltensweisen wieder aufbrachen und ich durch den Schlafmangel sehr irrational wurde. Entschuldigt den Fehler meinerseits.
Beitrag geändert von Aschenherz (13-04-2017 20:58:51)
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Hallo Aschenherz,
Du brauchst Dich nicht zu entschuldigen. Ich meinte nur aus Deinem Beitrag herauszulesen, dass Du schon länger an Depressionen leidest, und dagegen möglicherweise schon Sachen genommen hast (und AD's können ja unter Umständen auch Tinnitus verursachen).
Gibt es denn überhaupt eine Vermutung bezüglich der Ursache?
Thomas
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Ja, hatte ich. Bis 2013. Hatte drei richtig gute Jahre.
Nur so indirekt. Hatte am Anfang des Jahres sehr viel mit dem Körper zu tun. Oft krank etc. Immunsystem vermutlich gut down. Dann hatte ich von einer Bekannten eine Matratze bekommen, da ich keine 700 Euro dafür ausgeben wollte. Im Nachhinein erfuhr ich erst, dass jene ein Jahr im Keller lag. Einpackt zwar, aber eine Grundreinigung wäre vermutlich besser gewesen.
Am dritten Tag auf jener Matratze fing es dann Abends an. Anfangs begleitete mich noch eine Hyperakusis. Steigerte mich wohl zu sehr rein und das führte dazu, dass das Nervensystem sehr verrückt gespielt hat. Ich kann auch gar nicht sagen, ob die Töne alle gleich da waren. Was ich aber sagen kann, dass der schlimmste schon immer da war. Seit Beginn. Leider.
Hinzu kommt, dass ich Ruhe immer sehr geliebt habe.
Manchen Wochenendtag verbrachte ich nur damit, alleine zu sein und ein wenig meinen Interessen nach zu gehen. Dies tat mir allerdings gut. Sozial abgeschieden war ich schon lange nicht mehr.
Darum gehe ich davon aus, dass es eine allergische Reaktion war, die dann auch beim zweiten HNO, nachdem der erste sagte, "Sie müssen damit leben" mich sehr tief in eine Episode drückte, bestätigt wurde. Hausstaubmilben. Habe nun Allergiebettwäsche bekommen, Nasenduschen gemacht, meine Tube geht wieder auf, aber die Töne bleiben.
Und Cortison hemmt ja auch Entzündungen in gewisser Weise.
Beitrag geändert von Aschenherz (13-04-2017 21:12:32)
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Es wird wohl weniger eine direkte Reaktion auf die Allergie gewesen sein als eine Folge der blockierten Tube, dadurch dass der Druckausgleich im Mittelohr nicht mehr funktionierte.
Ich weiß, am Anfang fühlt man sich der Sache ziemlich hilflos ausgeliefert, aber mit etwas Geduld und Willen findet man nach und nach Wege, hier sowohl kurz- als auch langfristig eine Verbesserung zu erreichen. Es sind oft nur relativ kleine Dinge die man im Alltag ändern muss. Bei mir war hier auch der Verzicht auf Koffein und Alkohol wesentlich maßgebend. Es kann jedoch bei jedem etwas anderes sein. Man lernt schon mit der Zeit, was man tun und was man lassen sollte, um den Tinnitus möglichst niedrig zu halten. Bei all dem sollte man jedoch nicht übertreiben und versuchen, sein ganzes Leben danach auszurichten. Man muss dem Tinnitus auch Gelegenheit geben, mal in den Hintergrund zu treten.
Thomas
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Das habe ich gemerkt, habe mich ein wenig abgeschaltet, etwas getan, was mir Spaß machte und den Tinni Tinni sein gelassen. Hatte sogar Momente, wo ich nicht an ihn dachte. Das werde ich nun beherzigen. Danke für die Beiträge, das war durchaus sehr hilfreich, besonders der Link.
Beitrag geändert von Aschenherz (13-04-2017 23:20:33)
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Moin moin,
ich erkenne mich in deinem Beitrag sehr gut selbst wieder, genauso erging es mir im letzten Sommer auch, habe TT seit dem 23.05.2016 und die ersten Wochen bzw. Monate ging es mir auch sehr schlecht, ständig habe ich mich gefragt, warum denn ausgerechnet ich??? Aber keine Angst, es wird mit der Zeit wirklich besser, WIRKLICH !!! Nur Geduld, ich weiss, leicht daher geschrieben, aber es ist so...
Schöne und ruhig Ostertage.
Gruss
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Danke für deine zuversichtlichen Worte. Meine größte Angst ist dieser unglaublich schlimme Ton (weit über 10000 Hertz); der nur mit Cortison gedrückt werden kann. Er entzieht mir alle Lebenskraft. Nun,wo ich noch auf dem Mittel bin, geht es. Aber man merkt, dass er sich wieder durchdrückt, je weiter die Dosierung absteigt.
Ich weiß nicht, ob man damit je leben können wird, weil ich mich nicht von diesem Ton ablenken kann. Das ist meine größte Sorge. Darum frug ich ja auch, ob im ersten Jahr wohl noch solche hohen Töne verschwinden könnten.. Das würde mir mein Leben wieder geben.
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