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Hallo zusammen
Ich schiebe grad etwas Panik... wie groß ist erfahrungsgemäß die Chance, dass Tinnitus komplett (oder von mir aus fast komplett) wieder verschwindet, wenn die Ursache gefunden und behoben ist?
Ich lese hier und da was von "80%" oder "recht gut". Kann er auch mal einfach bleiben?
Konkret:
Ich hatte vor kurzem eine Schilddrüsen-OP und muss jetzt Ersatzhormone nehmen.
Da das Einstellen der Hormondosis nicht einfach ist, habe ich jetzt kurzfristig eine Schilddrüsen-Überfunktion. Die kann als Symptom u.A. Tinnitus haben, was bei mir auch der Fall ist (und zwar durchaus ziemlich laut).
Ich werde die Hormone natürlich sofort reduzieren, da sie sich im Blut aber nur langsam abbauen habe ich wohl jetzt ~4-5 Tage Tinnitus.
Wenn mir jemand sagen, mit hoher Wahrscheinlichkeit geht das wieder weg (also im Allgemeinen bei gefundenen Ursachen... oder falls sich jemand mit sowas bei Schilddrüsen auskennt umso besser), wäre mir sehr geholfen
Danke und Viele Grüß
Christian
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Wenn es eine direkte Ursache Wirkung gibt, dann ist die Chance, dass der Tinnitus mit Beseitigen der Ursache wieder weg geht sicherlich relativ groß.
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„Ich schiebe grad etwas Panik.“
Kein Grund zur Panik. DAS ist der Kardinalfehler, den man bei Tinnitus machen kann.
„…Chance, dass Tinnitus komplett (oder von mir aus fast komplett) wieder verschwindet, wenn die Ursache gefunden und behoben ist?
Ich lese hier und da was von "80%" oder "recht gut".“
Wo hast Du das denn gelesen?
Viele Tinnitusursachen sind meist nicht eindeutig diagnostisierbar. Letztlich sind es Vermutungen mit unterschiedlichen Wahrscheinlichkeitsgraden. Etwa bei erhöhter Lärmbelastung, vor allem bei impulsartiger, hoher Belastung durch einen Knall, stellt sich bei manchen dann ein Tinnitus ein. Ursache und Wirkung sind eindeutig. Aber da nützt die Kenntnis der hochwahrscheinlichen Ursache nix, der Ohrton bleibt auch nach dem Knall.
Ähnliches gilt auch für tinnitusauslösende Medikamenteneinnahmen (z.B. Antibiotika), nach Absetzen kann dir der unerfreuliche Ohrton durchaus erhalten bleiben.
Aber Deine Chancen stehen wegen der kurzen Tinnituszeit relativ gut.
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Das "80%" oder "recht gut" kommt vom googlen... nix richtig belastbares, schon klar
Der Punkt ist, dass ich bei den Schilddrüsenhormonen so ca. 1 Woche geirrt habe, was der Grund ist, dass ich am Rad drehe (ist ja auch ne neue Erfahrung für mich). Ich dachte ich wäre relativ gut eingestellt, und dann "Hey, scheiße Tinnitus" und war total nervös, weil ich den nicht behalten will.
In Wahrheit (nur meine Einschätzung, aber schon recht plausibel basierend auf diversen Symptomen) ist Alles was ich zur Zeit habe nur, dass ich zuviele Schilddrüsenhormone erwischt habe. Das kann Tinnitus machen, macht einen nervös, Herzrasen, Schlaflosigkeit, solche Dinge eben.
So kann ich leider nicht Ruhe bewahren, da es eben nicht nur Kopfsache ist, sondern auch die Hormone.
Was ich brauche, ist jemand, der mich beruhigt, soweit irgendwie möglich. Wenn ich jetzt noch ein paar Tage durcheinander bin, ist das ja völlig ok, bloß will ich nix chronisches... daher die Frage: Wenn's an den Hormonen liegt, geht das dann weg, wenn die richtig eingestellt sind (habe auch in SD-Foren gefragt) Schon klar, dass das niemand mit Sicherheit sagen kann
Danke auf jeden Fall schonmal für deine Antwort. Hilft wirklich, wenn man sich nicht so alleine vorkommt
Ach und noch etwas: Wenn der Tinnitus kommt, soll man doch etwas hören (Musik, irgendein Rauschen, etc.) Was ist da gut oder schlecht? Sollte man das soweit aufdrehen, dass man gar keinen Tinnitus mehr hört, oder ist das zu laut? Darf man Kopfhörer nehmen (die find ich nach längerer Zeit etwas unangenehm) Kann man da was falsch machen?
Habe die Tinnitracks App vom HNO Arzt gekriegt. Taugt das was?
Ich bin mir übrigens nicht sicher, ob der Tinnitus eher aus den Ohren kommt, oder aus dem Kopf (glaube aber Kopf). Wie ist das üblicherweise? Kann man daraus Rückschlüsse ziehen?
Was kann ich jetzt schon tun, außer Ruhe bewahren? Viel Zeugs hören?
Und nimmt man in solchen Fällen Schlafmittel, Antidepressiva, oder ist das eher kontraprodiktiv? Alkohol? sonstiges?
So... viele Fragen... wäre nett, wenn ihr mir helfen könnt... 1000 Dank schonmal
Beitrag geändert von Christian256 (01-04-2017 15:39:07)
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Hallo Christian,
Tinnitus ist wie Kopfschmerzen. Man weiß nicht genau was sie auslöst. Also TT ist die Symptombezeichnung. Die Ursachen die dir einen Ton vorgaukeln sind echt vielfältig und genauso groß ist auch die Möglichkeit , dass alles wieder vergeht und auf alle Fälle besser wird. Ich lerne immer mehr Menschen kennen wo mindestens einer in der Familie betroffen ist oder war. Das ist echt unglaublich. Bei mir ist es jetzt fast ein halbes Jahr her und meine anfängliche massive Panik ist weg. Tagsüber ist mein Zischen oder säuseln fast weg. In der Nacht kommt es leider immer noch zurück vergeht aber mittlerweile früh jeden Tag. Bringe bitte Geduld auf und lass deinem Körper Zeit. Es ist unangenehm und wird dich noch nerven. Du wirst aber erleben wie gut man damit zurecht kommt und dann tritt das vergessen ein. Das ist wichtig damit dein Gehirn den Ton nicht mehr als Gefahr bewertet und wie eine tickende Uhr in den Hintergrund stellt. Trotzdem gehe natürlich allen möglichen Ursachen auf den Grund. Schilddrüse kann selbstverständlich solche Dinge auslösen. Kann aber muß nicht. Auch HWS und Psyche sind wahrscheinliche Auslöser oder Aufrechterhalter. Wichtig lass dich nicht von akut und chronisch irritieren. In den ersten 3 Monaten wird alles mediznisch mögliche versucht und dann heisst es abwarten. Das heisst aber nicht das es nicht mehr weg geht. Die Wahrscheinlichkeit ist da noch sehr hoch. Also es wird wieder und glaub an dich!!!!!
Viele Grüße Cijay.
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Hallo Christian,
Tinnitus ist wie Kopfschmerzen. Man weiß nicht genau was sie auslöst. Also TT ist die Symptombezeichnung. Die Ursachen die dir einen Ton vorgaukeln sind echt vielfältig und genauso groß ist auch die Möglichkeit , dass alles wieder vergeht und auf alle Fälle besser wird. Ich lerne immer mehr Menschen kennen wo mindestens einer in der Familie betroffen ist oder war. Das ist echt unglaublich. Bei mir ist es jetzt fast ein halbes Jahr her und meine anfängliche massive Panik ist weg. Tagsüber ist mein Zischen oder säuseln fast weg. In der Nacht kommt es leider immer noch zurück vergeht aber mittlerweile früh jeden Tag. Bringe bitte Geduld auf und lass deinem Körper Zeit. Es ist unangenehm und wird dich noch nerven. Du wirst aber erleben wie gut man damit zurecht kommt und dann tritt das vergessen ein. Das ist wichtig damit dein Gehirn den Ton nicht mehr als Gefahr bewertet und wie eine tickende Uhr in den Hintergrund stellt. Trotzdem gehe natürlich allen möglichen Ursachen auf den Grund. Schilddrüse kann selbstverständlich solche Dinge auslösen. Kann aber muß nicht. Auch HWS und Psyche sind wahrscheinliche Auslöser oder Aufrechterhalter. Wichtig lass dich nicht von akut und chronisch irritieren. In den ersten 3 Monaten wird alles mediznisch mögliche versucht und dann heisst es abwarten. Das heisst aber nicht das es nicht mehr weg geht. Die Wahrscheinlichkeit ist da noch sehr hoch. Also es wird wieder und glaub an dich!!!!!
Viele Grüße Cijay.
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Hey danke! Genau sowas zu hören, das habe ich gebraucht :-) Echt Vielen Dank
Gut möglich, dass ich bald noch ein paar konkrete Fragen habe, aber erstmal nicht...
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“Wenn der Tinnitus kommt, soll man doch etwas hören (Musik, irgendein Rauschen, etc.) Was ist da gut oder schlecht?“
Muss man nicht, kann man aber. Hauptsache, es lenkt dich ab und/oder gefällt dir. Geht alles in Richtung Aufmerksamskeitumlenkung („Das Ziel der Aufmerksamkeitsumlenkung besteht darin, die Aufmerksamkeit eines Tinnituspatienten von seinem Ohrgeräusch wegzuführen und sie zu positiveren Dingen seines Lebens „umzulenken“. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass sich ein Tinnitusbetroffener zu stark auf sein Ohrgeräusch konzentriert.“)
Sollte man das soweit aufdrehen, dass man gar keinen Tinnitus mehr hört, oder ist das zu laut? Darf man Kopfhörer nehmen (die find ich nach längerer Zeit etwas unangenehm) Kann man da was falsch machen?“
Gegen offene Kopfhörer ist nichts einzuwenden.
Man kann durchaus etwas falsch machen, wenn man zu lange zu laut hört. Beim Rauschen (Noiser) wird empfohlen, dass man die Lautstärke soweit aufdreht, bis man den Tinnitus nicht mehr hört. Unabhängig vom Sinn und Zweck eines Noisers halte ich diese generelle Aussage für bedenklich, da man Gefahr läuft, das Teil zu stark aufzudrehen und auf Dauer noch andere Hörschäden herbeiführt.
“Habe die Tinnitracks App vom HNO Arzt gekriegt. Taugt das was?“
Interessant. Bis Du in der TK versichert?
Kein Tebonin (Ginkgo) oder Cortison „verschrieben“ worden? Beides ist nicht wirksam, wird aber gerne von HNO´s als „Schnullerersatz“ verschrieben. Ähnliche Funktion kommt Tinnitracks zu.
“ob der Tinnitus eher aus den Ohren kommt, oder aus dem Kopf (glaube aber Kopf). Wie ist das üblicherweise? Kann man daraus Rückschlüsse ziehen?“
Völlig uninteressant. Keine Rückschlüsse.
„Viel Zeugs hören?“
Wenn es Dir hilft dich abzulenken. Kenne einige, dich sich fast durchgehend mit für sie interessanten Diskussionen/Musik etc. durchdudeln lassen.
“ Und nimmt man in solchen Fällen Schlafmittel, Antidepressiva, oder ist das eher kontraprodiktiv? Alkohol? sonstiges?“
Na ja, Wein hilft, nur nicht im Übermaß, just for fun. Mir (und nicht nur mir) hat in schlimmen Phasen eine Tüte (natürlich auch nicht exzessiv) geholfen.
Vitamin B(12) mag hilfreich sein, Admin Thomas schwört auf kurzeitige Einnahme von Schmerztabletten.
Schlafmittel und AD´s wären die letzten Mittel, die ich einsetzen würde.
Beitrag geändert von nibold (04-04-2017 09:20:11)
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ich schau mir grad viele filme an, mein tt verschwindet manchmal ganz, aber bei tagesschlaf kommt er dann um so stärker zurück.... ernst
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